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Dresdner Journal : 15.10.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187910157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18791015
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18791015
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-10
- Tag 1879-10-15
-
Monat
1879-10
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 15.10.1879
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11X4 Böttcher aus Uebergang zur Tagesordnung wird abge lehnt, der Antrag Hegel mit üoerwiegender Majorität zum Beschluß erhoben. Hierauf werden die weiteren Verhandlungen aus morgen (Dienstag) vertagt. Wie die „N. Pr. Ztg." hört, wird der Generalsynode noch eine Vorlage des Oberkirchenraths zugehen, welche daS Verhältniß deS Klrchenregiments zum Volksschulwesen behandelt. — Die chinesischen Offiziere, welche zur Erlernung deS Dienstes mehrere Jahre der l. Com- pagnie deS 4. Garderegiments zu Fuß attachirt waren, haben in der vergangenen Woche Berlin wieder ver lassen, um nach China zurückzukehren * Straßburg i. C., l l. October. Der Statt halter Generalfeldmarschall Frhr. v. Manteuffel ist heute früh in Begleitung des vortragenden RatheS Jordan und seines ersten Adjutanten, Obersten v. Strantz, nach Colmar abgereist. Der Statthalter empfing daselbst in den Räumen der Präfektur die dortigen Beamten, die Geistlichkeit, den Municipalrath, eine Anzahl von Mitgliedern des Landesausschusses, des Bezirkstages und des Kreistages, sowie die No- tabeln der Stadt. In Beantwortung der an ihn ge richteten Anfpraäie sag e der Statthalter, indem er sich zunächst an die Geistlichkeit und die Vertreter der elsässischen Körperschasten wendete, etwa Folgendes: «Ich rejpeclire die Anhänglichkeit. welche die Elsässer gegen den großen Staal hegen, mit dem da» Land 2vo Jahre ver bunden war Eine solche Zeil läßt sich nicht wegwischen; aber wenn ich heute hier siche, so bedenken Sie, daß nicht Deutsch land den Krieg um Elsaß-Lothringen angesangen hat, sondern daß er uns von Frankreich ausgedrungen war Wenn Sic jetzt zu Deutschland gehören, so erinnern Sie sich, daß das Land schon früher einmal 7vo Jahre gemeinsamer Geschichte mit Deutschland durchlebt hat, und bedenken Sie, daß Deutschland mehr, wie jedes andere Land die Eigenthümlichkeit seiner ein zelnen Landschaften anerkennt und pflegt Deutschland wird auch in Elsaß Lothringen das Gute pflegen und foribilden, was das Land in seiner Verbindung mit Frankreich gewonnen hat; in der Politik aber mache ich einen Strich und Front gegen Alles, was es mit dem Auslande hallen wollte Bon der Geistlichkeit insbesondere erwarte ich, daß sie. dem Worte der Schrift gemäß, die Obrigkeit als von Gott ge>etz> anerkennt und Ehrfurcht und Gehorsam gegen sie üben und lehren wird, nicht nur in äußerer Form, sonder», wie der Apostel es aus spricht, des Herrn wegen, also in Wahrheit und m>t dem Herzen." Den Beamten der Verwaltung gegenüber hob der Statthalter hervor, daß es nicht genüge, der allge meinen Pflicht der Beamten gemäß, alle Kräfte dem Wohle des Landes zu widmen; vielmehr sei eine be sondere Ehrenpflicht gegen ganz Deutschland zu er füllen, die darin gipfele, daß auch der am zähesten an Frankreich hängende Elsaß-Lothringer die Vorzüge der deutschen Verwaltung anerkennen müsse. — Zu den Juristen sagte der Statthalter: „Dit Gerechtigkeit soll das Land regieren; das ist der Grundsatz der deutschen Rechtspflege. Bon der Lafahetle scheu trateruitö, liborto und o^ulitö haben sich die beiden ersteren vielfach als Phrasen erwiesen; die ö^alitö Hal sich bchauplel als Gleichheil vor dem Gesetze, und so soll sie auch hier ihr Recht behalten." Zu den Lehrern gewandt, äußerte der Statthalter: „Sie haben eine schwere, vielsach dornenvolle Aufgabe, bei der Sie sich ost mit der conseivoki» recti begnügen müssen; aber ehrenvoll ist sie, Venn in Fhrer Hand liegt vorzugsweise die Zukunft deS Landes, da Sie das künftige Geschlecht heran- zubilden haben; verlieren Sie dies hohe Ziel nie aus den Augen." Der Statthalter kehrte bereits am heutigen Abend von Colmar nach Straßburg zurück. München, 13. October. (N. C.) In der heutigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten wurden 2 Ersatzmänner vereidigt. 72 Petitionen betresss Eisen- bahnbaulen wurden dem Ausschußantrag gemäß er ledigt. Nächste Sitzung Donnerstag. Tagesordnung: Antrag des Finanzausschusses in Betreff des Malz ausschlages. — In der vorgestrigen Abendsitzung des Finanzausschusses wurde Art. 9 und der namentlicher Abstimmung der Ausschußantrag mit 7 gegen »Stim men genehmigt. Es wurde mündliche Berichterstattung an die Kammer (durch den Abg. Crämer) beschlossen. ES ist außer Zweifel, daß der Versuch gemacht werden wird, die ursprüngliche Regierungsvorlage mit Erhöh ung deS Aufschlags aus 6 M. per Hektoliter wieder herzustellen; es ist keineswegs ausgeschlossen, daß dies auch gelingen werde, da den Abgeordneten vom Lande aus leicht zu erklärendem Interesse ein derartiger An trag nicht unsympathisch sein soll. ftp Weimar, lZ. Oktober. Die Gewerbekammer des Großherzogthums ist heute zu einer mehrtägigen Sitzung zusammen getreten; sie beschäftigt sich heute vorzugsweise mit der Frage, wie das Kunstgewerbe zu fördern sei, und sprach den Wunsch aus auf Begrün dung einer kunstgewerblichen Centralstelle und Errich tung von Vorbilder- und Mustersammlungen mit all wechselte ihren Charakter, dem Klima und den Boden verhältnissen sich anpassend und eine allmähliche Stei gerung in der Organisation bekundend. Vollkommenere Gebilde erwuchsen. Während man aus den ältesten Zeiten nur blüthenlose Zellenpflanzen kennt und in der Steinkohle dir Gesäßkryplogamen dominiren, herrschen im Ansange des Sekundär die Nacktsamer, Nadelhölzer und Cykadeen. Gegen Ende dieses Weltaltcrs aber sprießen bereits Laubbäume und Sträucher auf. Eine ähnliche Stufenleiter erklimmt die Fauna. In die primäre Zeit fällt das Reich der Fische; dann rechen Reptilien die Herrschaft an sich. Säugethiere erscheinen erst am Schlüsse des Secundärs und zwar noch in untergeordneten Formen. Die Beutelratte und der langschwänzige Urvogel sind die ersten warmblütigen Thiere. (Forijetzung folgt) * Die Gesellschaft für Erdkunde in Berlin trat am ll. Oktober zu einer Festsitzung zusammen, um in würdiger und erhebender Weise den UX) Ge burtstag des großen Geographen Karl Ritter zu feiern. Als Vertreter deS Cultusmlnisteriums, der Universität und der Kriegsakademie, als der Behörde und der beiden Lehranstalten, zu denen Ritter lange Jahre hindurch m den ersprießlichsten Beziehungen gestanden, erschienen der Ministerialdirektor Greiff, der Rector Professor Dr. Keller and der Director General major v. Flatow. Sämmtliche deutsche geogravhische Gefellschasten hatten Delegirte entsandt, um auch ihrer seits den Mahnen Rltter's zu huldigen; berühmte mählich sich bildenden Zweiganstalten. Von tieser ein schneidender Bedeutung ist die weitere Frage, über welche die Gewerbekammer zu berathen haben wird, die Frage der Innungen. Die gewerblichen und hand- werktreibenden Kreise im Großherzogthum sind der Er richtung von Innungen auf dem Boden der bestehen den Gewerbeordnung günstig; vielsach sind auch bereits solche Jnilungeil in jüngster Zeit begründet worden. Man darf daher annehmen, daß die Gewerbekammer sich im selben Sinne äußern wird, wenn auch lebhaste Discussionen nicht ausbleiben werden, da es in ihrem Schooße weder an solchen fehlt, die eine Rückkehr zu den alten Zunftverhältnisfen wünschen, noch an Solchen, die äußerlich zwar den Innungen günstig sind, that- sächlich aber das Zustandekommen derselben hintertreiben möchten. Nicht unerwähnenswerth ist ein Antrag, der darauf hiuausgeht, das Wahlrecht zur Gewerbekammer nicht nur wie den Gewerbevereinen so auch den Innungen, sondern auch den Gewerkvereinen elnzuräumen. 2. Wien, 13. Oktober. Nach dem neuesten, heute in Krakau ausgegebenen Bulletin hält die Besserung in dem Befinden Sr. kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Friedrich an. Das Fieber hat aufgehört. — Wie ich erfahre, wurde heute die Circulardepesche, mit welcher Frhr. v. Haymerle den diplomatischen Ver tretern Oesterreichs seine Uebernahme der Leitung des auswärtigen Annes mittheilt und die Grundziige sei ner Politik entwickelt, versendet. — Der außerordent liche spanische Gesandte, Herzog v. Bayien, welcher hier namens des Königs Alfons um die Hand der Erzherzogin Marie Christ le anhalten soll, wird gegen den 20. d. h;er einireffeu. — Die gestern und heute stattgehabten Verhandlungen der gemeinsamen, öster reichischen und ungarischen Regierung betreffs des ge meinsamen Budgets, Haden zu einer vollständigen Einigung über dasselbe geführt. Ein heute Mittag 2 Uhr zusammentrelender, vom Kaiser präsidirter ge meinsamer Minlsterrath Hal die endgiltige Be schlußfassung über das erwähnte Budget zum Zwecke. Rom, 19. Oclober. (Tel.) In Villanova hielt gestern der Minister des Innern, Villa, aus dem ihm zu Ehren von seinen Wühlern veranstalteten Banket, an welchem 600 Personen Theil nahmen, eine längere Rede. Er verbreitete sich in derselben über die cin- zusüärenden Resormen, unter welchen sich die Auflassung der Unterpräsecturen und die Vermehrung der Präftc- turen befindet, deren Autonomie erweitert werden foll. Er erklärte, daß das Deficit die Folge von neuen Aus gaben sei, und constaürte, daß man allgemein darüber einig sei, das politische Stimmrecht auszudehnen. Die Rede fand großen Beifall. London, l3. October. (Tel.) Der „Standard" veröffentlicht in einer zweiten Ausgabe ein Telegramm ohne Ort und Datum folgenden Inhalts: Die eng lische Cavallerie ist in Kabul eingerückt. Die selbe fand 72 Geschütze vor. Die Ausständischen spreng ten vorher eine Pulverfabrik in die Luft und räumten das Fort noch vor der Ankunft der Cavallerie. Man hält den Widerstand für beendet. — Einer Londoner Depesche der „Pr." zufolge wird der Vicekönig von Indien im December einen großen Dur bar (Reichstag) nach Delhi einberufen, um den Fürsten des Landes die Beschlüße der Kaiserin Victoria bezüglich Afghanistans bekanntzugeben. Die Khane von Kelat und Badachschan sollen ebenfalls zu diesem Durbar gelaten werden. Talonichi, l2. October. Man telegraphirt der „N. sr. Pr.": Der Conflict mit dem russischen Consul ist beigelegt. Ulianow erschien bei dem Vali, um demselben einen gütlichen Vergleich anzutra gen, welchen dieser acceplirte. Konstantinopel, 13. October. Ein Telegramm der „Pr." meldet: Der Premierminister theilte in einem Rundschreiben den Generalgouverneuren mit, die Pforte werde demnächst die Christen des Reiches zum Mi litärdienste heranziehen. Von nun an werden in jedem der 7 Militärdistrikte des Reiches 18l)00Mann Infanterie stehen. — Wie der „Polit. Corr." aus Konstantinopel telegraphirt wird, hat der türkische Ministerrath das Projekt einer innern, durch die Zolleinnahmen ga- rantirten Anleihe verworfen. Auch die meisten Botschafter sind gegen eine solche innere Anleihe, wel cher die an vttomanische Unterthanen verpfändeten Zoll- einnahmen als Deckung dienen würden, weil dadurch die auswärtigen Gläubiger der Türkei zu Schaden kommen würden. Wegen Ablehnung des Projektes einer innern Anleihe hat der Finanzminister Zuhdi Pascha seine Demission gegeben, die aber nicht ange nommen morden ist. Um den finanziellen Bedürfnissen Geographen, die einst zu den Füßen des Meisters ge sessen, mehrere Afrlkareisende, die den Ruhm deutscher Wissenschaft und deutschen Forschermuthes ruhmvoll vertreten, erhöhten den Glanz der Versammlung, in der als Verwandter Ritter's dessen Schwager und Biograph, Or. Cramer in Halle, und dessen Neffe geh. Kriegrrath Ritter, sowie der älteste noch lebende Schüler und Freund des Gefeierten, der mehr als 90jährige Schulvorsteher Marggraff, bemerkt wurden. Der Vorsitzende der Gesellschaft, l)r Nachtigal, begrüßte die Ehrengäste und die Festrede des Abends hielt Or. v. Boguslawski. Nachdem Redner geendet, traten dre Delegirten der deutsche» geographischen Gesellschaften vor und in ihrem Namen verlas Pro- fesfor Or. Bruhns aus Leipzig eine Adresse, welche mit der Bitte schloß, eine von den gesammten Ver einen gestiftete Summe annehmen und sie zur Her stellung einer Marmorbüste Ritter's verwenden zu wollen, die dereinst bei den Festsitzungen der Gesell schaft den Saal schmücken möge. Tief bewegt nahm der Vorsitzende, l)r. Nachtigal. die reiche Gabe ent gegen und wünschte mit beredten Worten, daß der Geist Karl Ritter's stets in den geographischen Gesell schaften lebendig bleiben und sein Beispiel noch an regend und befruchtend von Geschlecht zu Geschlecht wirken möge. Hieran knüpfte der Vorsitzende die Mlt- theilung, daß die Berliner Gesellschaft für Erdkunde, um auch ihrerseits daS Gedächtniß an seinem festlichen Jubel- und Ehrentage zu einem dauernden und geseg neten zu gestalten, der Karl-Ritter-Stfftung den Be trag von 2000 M überwiesen habe einstweilen abruhelfen, soll mit den Bankiers von Ga- lata wegen Gewährung neuer Vorschüsse verhandelt werden, welchen die Einkünfte der Provinzen von Smyrna und Salonichi als Deckung dienen sollen. — Man glaubt, daß die griechischen Commissare in der nächsten Conferenz der letzten türkischen Declaration mit einer kleinen Reserve beitreten werden. dresdner Nachrichten vom 14. Oktober. ». Das neue Studienjahr beziehungsweise Winter semester von 1879 aus 1880 am königl. Polytech nikum ist das erste, in welchem unsere techmjche Hoch schule ihre Thäl,gleit in der völlig abgeschlossenen, seit 1873 in- Auge gefaßten und Schritt für Schritt un ablässig durchgesührten Organisation aufnimmt. Die Vollendung dieser Organisation, bei welcher zwei Fach- adtheüungen des Polytechnikums (die sür Hochbau und für Lehien der technischen Wissenschaften, sonne der Mathematik, Physik und Chemie) theils völlig neu ge- schrfseu, theils auf neue Grundlagen gestellt werden mußten, bei welcher die Abtheilung für die allgemein bildenden Wissenschaften in wirksamer Weise zu er gänzen und zu erweitern war, während andererseits aus die Fortbildung der älteren Fachabtheilungen Be dacht zu nehmen blieb, hat sich demnach in verhältmß- mäßig kurzer Zeit vollzogen. Im Laufe des verwiche- nen Sommers sind die letzten Professuren, die nach dem mehlgedachten Organisatwusplane neu zu errichten waren, durch Berufung vorzüglicher Lehrkräfte besetzt worden. Zum ordentlichen Professor der Geschichte hat Se. Majestät der König den seitherigen außerordent lichen Professor an der Universität Leipzig l)r. G. Frhrn. v. d. Ropp ernannt. Zum ordentlichen Professor der Botanik ernannte Se. Majestät der König Dr. Oskar Drude, seither Privatdocent und Custos des Univer sitätsherbariums der Universität Göttingen. Diese Prosessur ist schon vor ihrer Besetzung mit den reich sten wissenschaftlichen Hilfsmitteln auSgestatlet worden, indem die dem königl. Hausfideicommiß zugehörigen, aus dein Nachlaß Sr. Majestät des hochseUgen Königs Friedrich August ll. herrührenden botanischen Samm lungen, sammt einer umfassenden botanischen Bibliothek, dem Polytechnikum, mit ausdrücklicher Rücksicht aus eine künftige Professur der Botanik, zur Verwaltung und wissenschaftlichen Benutzung überwiesen wurden. Ebenso wichtig ist die Thatsache, daß der neuernannte Professor der Botanik am Polytechnikum gleichzeitig zum Director des hiesigen botanischen Gartens ernannt ward. Ferner hat Se. Majestät der König den seit herigen ordentlichen Professor der höheren Mathe matik an der technischen Hochschule zu Darmstadt, Or. Aurel Voß zum ordentlichen Professor der höheren Mathematik und Mitleiter des mathematischen Semi nars am hiesigen Polytechnikum ernannt. An Stelle des mit Ablauf des Sommersemesters m den Ruhe stand getretenen ordentlichen Professors der technischen Chemie, Regierungsrath Or. W. Stein, wurde der seit herige Privatdocent am Polytechnikum Or. Walther Hempel zum außerordentlichen Professor der gedachten Wissenschaft und zum Leiter des mit der Professur der technischen Chein e verbundenen Laboratoriums berufen. — So erscheint nunmehr der Ring der Neuorganisation völlig geschlossen, und es läßt sich an diese Thalsache die Erwartung und Hoffnung knüpfen, daß dem Poly technikum eine stets gesteigerte Wirksamkeit beschieden sein werde, trotz des Druckes, der für den Augenblick aus beinahe allen Lebens- und Thätigkeitsgebieten lastet, für welche eine technische Hochschule das wissen schaftliche Centrum bildet. Die Vorlesungen und Hebungen des Wintersemesters sind bereits m vollem Gange, während die Inskriptionen noch fortdauern. § Der vom 15. d. Mls. ab in Kraft tretende Winters rbrplan der sächsischen Staatsbahncn bringt auf den Hauptlinien für Dresden folgende wich tige Veränderungen: Aus der Bodenbacher Linie l) An Stelle der bisherigen Mtttagszüge tritt ein 12 Uhr 80 Min ab Dresden Neustadt, und ie Uhr 45 Miu ab All stadt abgehende» Perjonenzug, wc.cher bis Bodenbach auch an den Haltestellen Pötzscha, Rachen und Schöna anhält 2) In umgekehrter Richtung triff: an Stelle der bisher 2 Uhr 2 Min. und 2 Uhr 4i Min. Nahm, in Altstadt einge- lrofsciicn Züge 2 Uhr 2 Min. ein Perjonenzug mit Verbindung »ach Leipzig und Berlin ein. 3) Der Zug 8 Uhr 42 Mi«. Borm, ab Dresden Neustadl und o Uhr 3b Min. ab Dresden - Altstadt verkehrt nur bis Schandau, ebenso der Zug Uhr 35 Min aus Neustadt und ll Uhr 15 Min. Nachm ab Altstadt. 4) In umgekehrter Mchiung die Züge, welche 7 Uhr 32 Min. Borm resp. 5 Uhr 23 Min Nachm in DreSben-Altstadt ankommen nur von Schandau. 8. Auf der Chemnitzer Linie treten in de» bis Reichenbach re^p- von Reichenbach lausenden Zügen Beränderuugen nicht ein. nur gehl der Localzug aus Freiberg nunmehr um 5 Uhr scüh an Montage» und Donners tagen ab und kommt 6 Uhr 46 Min. srüy in Altstadt an. O. Aus der Äörlitzcr Lin e wird der 7 Uhr lu Min. in Görlitz abgehende Perjonenzug bei scinec um lo Uhr 2l Min Nachm. aus dem schlesischen Bahnhoje stattfindenden Ankunft nicht mehr bis Altstadt weiter geführt und haben etwaige nach Altstadt jährende Passagiere den l0 Uhr 3'> Min. vom Leipziger Bahnhof nach Schandau verkehrenden Zug zu benutzen. O Aus der Großenhainer Linie kommt der Zug 4 Uhr 45 Min. Na bm. ab Leipziger Bahnhos in Wegjall, so daß zum Anschluß nach Cottbus und Großenhain der 2 Uhr 25 Min. abgehende Zug benutzt werden muß. — Aus das morgen zum Besten des unter dem hohen Prolectorate Ihrer königl. Hoheit der Frau Prinzessin Maria, Herzogin zu Sachsen, stehenden Vereines für Ardelt- und Arbeiternachweisung im Gewerbehause stattfindende Concert machen wlr, im Interesse deS guten Zwecke- desselben, hierdurch nochmals aufmerksam. —e. Die Pferdezucht in Sachsen und deren Hebung ist bereits durch die Bestrebungen de-Land- stallmeisters, Grafen zu Münster, neuerdings in be- theiligten Kreisen zu einem Gegenstände allgemeineren Interesses geworden. Es fei daher auf den, auch Gästen zugänglichen Vortrag aufmerksam gemacht, wel chen der Genannte Freitag den 17. d (H6 Uhr, Na gel's Hotel, Zahnsgasse 1) in der ökonomischen Gesell schaft über diefeS Thema halte., wird. * Der wegen Ermordung feines Vater- und Bruder-, sowie des versuchten Morde» seiner Schivester und wegen Raube» von lOOO M Geld au» Eckartsberge bei Naumburg steckbrieflich ve, folgte Kühne ist gestern Nachmittag hier ergriffen worden. Der Mörder hielt sich schon seit einigen Tagen unter seinem richtigen Namen hier auf. —r«t— Nachdem die Gemeinden Alt- und Neu naußlitz einen eigenen Schulbezirk begründet, wurde gestern das neuerbaute Schul Haus feierlich geweiht. Die Schlüsfelübergabe erfolgte durch Hrn. Regierungü- assessor Hörnig, die Weihe selbst in einem, mit der Büste Sr. Majestät des König- geschmückten Schul zimmer in zündender Rede durch Hrm Schulrath l)r. Hahn, in welcher derselbe die christliche Schule als eine Pflegstätte des Glaubens, der Liebe und der Hoff nung bezeichnete. Elnzelne Gemcindemitglieder haben der Schule die nöthigen Lehrmittel rc. zum Geschenk gemacht. Auch die Büste Sr. Majestät des Königs wurde von einem Gutsbesitzer der Schule geschenkt. — Am 9. d M. ist in dem Abbauorte Nr. 230 des zum königl. Steinkohlenwerke gehörigen Königin- Carola - Schachtes in Döhlen der Häuer Hermann Eduard Eisold V. aus Zaukerode so. unglücklich ge fallen, daß er des andern Tags infolge Erschütterung des Gehirnes und Rückenmarkes gestorben ist. Der Verunglückte hinterläßt eine Frau und 2 Kinder. ^röftllliUlllUUstrUfl^ Leipzig, 13. October. Heute Vormittag hct die Verloosung der aus der KunstgwerbeauS- stellung angekauften Gegenstände begonnen. Er wurden heute 5 Hauptgewinne gezogen, welche auf folgende Nummern sielen: 17 837 (ein Meißner Por- zellanftrvice), 23 001 (ein Ebeiiholzjchral'k), 3980 (eine Zimmereinrichtung von Eichenholz), 7406 (eine gol dene Remontviruhr) und 19 777 (em Schmuck). Die beiden größten Gewinne befinden sich noch in dem Glüüsrade. Die Ausstellung war am gestrigen Sonn tage von circa 6500 Personell ohne die Abonnenten besticht. — Nach dem neuesten Jahresbericht des hiesigen ka usman nischen Vereins aus 1878,79 ist die Mitgliederzahl aus 1692 angestiegeu; die Biblio thek zahlt 3873 Bande, das Journalrstikum 89 Num mern. Die Mustersammlung hat 43 neue Zusendun gen, das Stellenvermittelungsbureau 92 vermittelte Stellen auszuweisen. Die Zahl der wissenschaftlichen Vorträge im abgelausenen Jahre betrug 24. ft Chemnitz, 13. October. Gestern seierte die erste Compagnie der hiesigen sreiwllllgeu Feuer wehren das Jubiläum ihres 25 jährigen Bestehens. Dieselbe bildete den Grundstock der hiesigen Feuer wehren, welche sich seitdem stetig erweitert Haven. Aus Anlaß der deshalb veianstalteten Festlichkeit hallen viele auswärtige Feuerwehren ihre Vertreter hierher gesendet. Nachmittags sand auf dem Turnplätze an der Hedwigstraße em Exercitrum der obengenannten Compagnie Statt, welchem sodann eine Hauptübung der gesammten Chemnitzer Feuerwehr auf dem Neu markte folgte. Abends ward un großen Lmdensaale eine allgemeine Jubelfeier, verbunden Mit Commers, abgehalten. Hierbei ivurde der ersten Compagnie ein Beglückwünschung»- und Anerkennungsdiplom selten des Rathes, sowie eine Ehrengabe in Geld, welche von den städtischen Collegien vcrwilligt worden war, über geben. Heute werden die fremden Gäste mehrere Etablissemcnls besuchen, und Abends soll die Jubi läumsfeier mit einem Ball beschlossen werden. x Zwickau, 13. October. Nach der von dem hiesigen Stadtrathe veröffentlichten Uebersicht der Ver- fassungS- und VermvgenSverhältnisje der Stadt Zwickau auf das Jahr 1878 beträgt das Stammver mögen der Stadt 1) an Grundstücken 620 du. 2,o » mit 21 108,26 Steuereinheiten; 2) an außenstehenden Forderungen (unler Abzug von 100635 M. 2 Pf. Forderung des Betriebsvermögens und 236104 M. 84 Pf. StiftungScapitalen) 1738481 M. 15 Pf.; 3) an Jahreseinkommen von Gerechtsamen 124 772 M. 29 Pf. Die Jahreseinnahme beträgt nach jener Uebersicht 1573952 M. 60 Pf (worunter 1394 729 M. 55 Pf. an laufenden Einnahmen, 170 388 M. 5 Pf. an eingegangenen Stammcapttalen und 8835 M. an eingegangenen StiftungScapitalen), die Jahresaus gabe 1433 354 M. 74 Pf, worunter 1212 385 M. 15 Pf. an lausenden Ausgaben (465699 M. 71 Pf. Besoldungen, emschl. 283 459 M. 34 Pf. Lehrerbesol- dungen und 11416 M. 93 Pf. Pensionen, sowie 19 273 M. 41 Pf. Ausgaben für einen neuen Anbau am Armenhause und 79 736 M. 87 P'. Aufwand bei der Armenpflege), 208 814 M. 74 Pf. an ausgeliehe- nen Stammcapttalen und 12 154 M. 85 Pf. an aus- geliehenen Stiftungscapitalen. Der Betrag der zu tilgenden Schulden beläuft sich aus 2 504 471 M. 34 Pf. Die Zahl der Wohnhäuser betrug im vorige» Jahre 1647- vermischtes. * Em entsetzlicher Unglücksfall hat sich, wie wir der „N.-Z." entnehmen, am Sonnabend Nachmittag gegen 4 Uhr in der AhrenS'jchen Brauerei in Moabit bei Berlin ereignet. Die beiden Brauer G. und H., noch junge Leute in den zwanziger Jahren, waren zur angegebenen Zeit damit beschäftigt, im Innern eines der großen Maischbottiche tue Maische vermtttelst Besen zu entfernen Plötzlich geneth das Rührwerk deS Maischbottichs aus bisher nicht ausgellärtem Grunde in Bewegung, und die Unglücklichen wurden nun von den mächtigen Flügeln des Werle- wie Federbälle hin und her geschleudert. Bei dem gewaltigen Getöse, daS in dem Maschmenraume herrschte, verhallten die Hilfe rufe der Armen vollkommen, und erst der zujällig hln- zukommende Maschinenmeister Äörning bemerkte die gräßliche Gefahr, in welcher die beiden Braugehilsen schwebten. Die Kleider waren ihnen fast völlig vom Körper gerissen worden, während sie selbst, zu unförm lichen Klumpen entstellt, m dem Bottich mit furchtbarer Wucht hin und her geworfen wurden. Der Maschi nenmeister G war nicht im Stande, den Unglücklichen mit eigener Hand Hilfe bringen zu können; erst als auf seinen Ruf die Werke de- ganzen Raume- zum Stillstand gebracht worden waren, konnte man die völlig Zerfetzten und Zerrissenen aus dem Bottich her vorholen. Die Verletzungen, die ein hinzugerufener Arzt an den Verunglückten constaürte, waren schreck licher Art. G. hatte einen complicirten Bruch de« rechten Oberschenkel«, Zerreißung sämmtlicher Muskeln
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