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Dresdner Journal : 11.10.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187910115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18791011
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18791011
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-10
- Tag 1879-10-11
-
Monat
1879-10
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 11.10.1879
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W237 Sonnabend, den 1l. October. 187S. n !l e- !N er I- >4» und »> »rt» L >» und Sur». 14» ich.»,«»» ist» t.E, «. l».t« au da» ach«. » ». » »schwitz- » Uhr; Korm. 1» !. Poft- >enla«» n- und ntNaWd mme ermoneot >,»«»» !». » di» I I-üh 7 » 7 und «rei ch « di» n frich I «dend» ^dVdr ir, Nach- ähri t« , voller »dend» r v»«» «den»» ü>. » di» p. » di» frth 7 » » und »»itzer» »dend» 7 re,» in» »»» rfta», » «ach» ik». !2 1 ite etern 107 los los I er 3 >r- hl- hr- er. ade 20, er« den von »ich 87». cal- Pr. Qll, eine i »doa»o»«»t»»r«l,, lm Santaedun Luirv«' aLkrliot»: . . 18 biarlr. ^^Lkrlivk: 4 Llarli Ü0?k. Liorelue t^imwsro: 10 ?k LvsxrtuUd äe» cleut»ck«v ttviobs, tritt?out- uoä 8tenrp«Ir»nct>Ik8 bim». lo««rl»te»prvl>ier kür <Ieo k»um einer ^e»p»it«ll«n ?«tit»ils 20 kk. vnt«r „Lin^vikQat" cii« L«1o di, kk. ürnebvl»»»« rs^liok mit Xuinnirin« ä«r 8oaa- nnä k»i«rt^i;e ^deiutn für <ien sol^enä«» D»z. Zres-MSomMl. Verantwortlicher Redacteur: Hoftath I. G. Hartmann in Dresden. Io»ftiatftn»nn»km« au«v»r1,, H Lranctitetter, Lommidaionär ries Ornuüner aouninlu; Samknrss - LurUn Viu» l-atpri^ L»««1 - Srooian-ierLndka, t ». H : /7aa»en«ee,n L kodier, Lorliv Viau-SamdniF- kr»x-L«ixriss kranllftirt ». ». Uü»°b«L: Avri .7/,,«««/ Larlin; L. Lornict, »r««u», L Le/t/ott«/ »roaian: F. L'tanA«»'» llürv»»; Okunuul« ^<>. k^rAt; »randknrt ». Facoer^rde u. 0. //errinann »ckv Uuokb-tnälun^; VS-Nt», Snnnorar: 6. Lcbä>>/<r,- kuri» »«rll» - krnnirknrr ». U. Stuttgart: Da«Le de k-o., L-undnr,: L7«tciAe«, ^1-i Lteiner. Nerauvxedftrr Nüniel. Lip«litioo des lireariner )ourn»i», I>re«<i«n, üvin^erdtrn»« t^o. »0. Amtlicher Theil. Dresden, 7. October. Se. Königliche Majestät hat dem in Ruhestand getretenen Depositen- und Sportelrendant Karl Gottlieb Händler in Pirna das Albrechtskreuz zu verleihen allergnädigst geruht. Bekanntmachung, die Eröffnung des Betriebes auf der Eibau- Oberoderwitzer Staatseifenbahn betreffend. Nachdem der Bau der Staatseisenbahnlinie Eibau- Oberoderwitz vollendet ist, hat das Finanz-Ministerium beschlossen, dieselbe am 15. October d. I. dem allgemeinen Verkehre zu übergeben. An der neuen Linie befindet sich außer den bereits bestehenden Stationen Eibau und Oberodcrwitz die Haltestelle für Personenverkehr Oberdorf-Oberoderwitz. Die Leitung des Betriebe- erfolgt durch die Generaldirection der Staatseisenbahnen, welche die Tarife und Fahrpläne bekannt machen wird. Dagegen verbleibt die Erledigung der auf Bauangelegenheiten und die Regulirung der Besitzverhältnisse sich beziehenden Geschähe im Bereiche der neuen Bahnstrecke bis auf Weiteres noch dem für den Bau derselben bestellten Commissar Finanzrath Schreiner. Dresden, am 7. Oktober 1879. Finanz-Ministerium. von Können-. Müller. Bekanntmachung. Zu Schwurgerichtspräsidenten für die Sitz ungsperiode vom l. Oktober bis 31. Dezember 1879 sind nach 8 83 des GerichtSverfasfungsgesetzes vom 27. Januar 1877 ernannt worden: l) bei dem Landgerichte Dresden der Landgerichtspräsident Wehinger daselbst, 2) bei dem Landgerichte Leipzig der OberlandesgerichtSrath von Mücke zu Dresden, 3) bei dem Landgerichte Bautzen der Kammerdirector vr. Wiesand daselbst, 4) bei dem Landgerichte Chemnitz der Landgerichtspräsident Brückner daselbst, 5) bei dem Landgerichte Zwickau der Landgerichtspräsident Seifert daselbst, - 6) bei dem Landgerichte Freiberg der Kammerdirector Vollert daselbst, 7) bei dem Landgerichte Plauen der Kammerdirector von Mangoldt daselbst, waS hierdurch bekannt gemacht wird. Dresden, am 8. Oktober 1879. Der Präsident des König!. Sächf. Ober landesgerichts. vr. v. Weber. MaitllmMchtr Theil. Telegraphische Nachrichte«. Köln, Freitag, 10. Oktober, Mittags. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Die Generalversammlung der Köln Mindener Eisenbahngrsellschaft hat soeben den mit dem preußischen Staate abgeschlossenen Vertrag, betreffend die Ueberlaffung dieser Bahn an den Staat, mit übergroßer Majorität ange nommen. Wien, Donnerstag, S. Oktober, Nachmittags. (Tel. d. Boh.) In der heutigen Sitzung deS Her- Feuilleton. Rrdigirt von Otto Bankt. K. Hoftheater. — Altstadt. — Donnerstag, den 9. October, wurde zum Besten deS Pensionsfonds für den Hostheatersängerchor „Lohengrin" gegeben. Herr Albert Niemann gastirte in der Titelrolle, und das völlig ausverkaufte HauS erwies, wie sehr man den seltenen Kunstgenuß schätzt, den der hochbegabte Künstler und Wagnersänger pur «revllvncs bietet. Der weit mehr ruhig getragene, al» dramatisch be wegte deklamatorische Gesang dieser Partie ist seinen jetzigen Stimmmitteln zwar weniger günstig, aber seine Leistung war nicht minder bewunderungswürdig durch einheitlich vollendete Gestaltung, durch die geistige Macht und Wahrheit de» Ausdruck», de» Spiel», der Mimik. Niemann bewahrt seiner hervorragenden Per sönlichkeit edle Einfachheit, ernste Männlichkeit de» Wesens giebt dem Gralritter jene ideale, selbstbewußte und milde Hoheit, welche ihn über seine Umgebung erhebt und unsere Sympathie, unser Vertrauen gewinnt. Diese Fiaur ist frei von allem Theatralischen, von der Physiognomie konventioneller Routine. Nicht blo» abhängig vom Schutz übermenschlicher Macht und mystischer Sendung erscheint un» dieser Lohengrin, sondern Manne» genug, um auch ohne Zauber und gefeite» Schwert würdig und heldenhaft zu bestehen. Die Leistung enthielt tief ergreifende, charakteristisch«, von unmittelbarster Wahrheit de» Gefühl» erfüllte Züge. So da» ruhig ergebene Gebet im ersten Act vor dem Kampfe ohne Bordrängen der Persönlichkeit; renhause» ereignete sich ein lebhafter Zwischenfall. Eine Rechtsverwahrung deS Fürsten Karl Schwar zenberg und Genossen beantwortete Ritter v. Schmerling in einer bedeutsamen, lebhaften Bei fall hervorrufenden Rede, indem er den Wider spruch zwischen der geleisteten Angelobung auf die StaatSgrundgesetze und der Betonung der Son derrechte Böhmens hrrvorhob und den Herren- hauSmitgliedern als Vertretern des Gesammt- reiches daS Recht absprach, namens eines ein- relnen KronlandeS zu sprechen. Er erklärte die Rechtsverwahrung alS jeder praktischen und recht lichen Wirkung bar. Fürst Karl Schwarzen berg replirirte, er habe daS Grlöbniß nur auf Grund diesrr Erklärung abgelegt. Dieses Fac tum lasse sich nicht bestreiten. Die weiteren Er wägungen überlasse er dem Hause. In der Adreßcommission hat die VerfassungSpartri die Majorität. (Vgl. den Sitzungsbericht unter „ Tages geschichte".) London, Donnerstag, 9. October, Nachmit tags. (W. T. B.) Nach einer den „LloydS" auS Valparaiso vom gestrigen Tage zugegangenen Depesche hat zwischen der chilenischen und peruani schen Flotte ein Treffen stattgefunden, wobei die Chilenen daS peruanische Kriegsschiff „Huaöcar" wegnahmen. Belgrad, Donnerstag, 9. October, Nachmit tag-. (Corr.-Bur.) Der bulgarische Agent Kirovic bat heute dem Kürsten sein Beglaubigungsschreiben überreicht. (Vgl. die „Tagesgejchlchte") Bukarest, Donnerstag, 9. October, Vormit tags. (W. T. B.) Zn einer gestern Abend statt- gehabten Privatversammlung von Deputirten er klärte der Ministerpräsident Bratiano, daß daS Ministerium auch in dem Falle, daß dir von ihm ringebrachte VcrfassungsrevisionSvorlage die gesetz lich vorgeschrirbene Zweidrittelmehrheit nicht er halten sollte, nicht zurücktreten werde, weil die Regierung einer Minorität nicht die Majorität opfere, überdies aber daS Land nicht in Gefahren und Abenteuer stürzen dürfe. (Vgl. die „TageS- geschichte.") New-Dvrk, Donnerstag, 9. Oktober, Vormit tags. (W. T. B.) Rach hier ringegangev Nachrichten haben die Utahindianer den Agenten Meeker und sämmtliche männlichen Beamten der Wrißenfluß- agentur getödtet, die Krauen und Kinder derselben aber mit dem Tode verschont. General Merrit machte den Indianern AriedrnSanerbietungen, falls sie sich entwaffnen würden; die Vorschläge desselben wurden aber von den Indianern zurückgrwirsen. Tagesgeschichte. Dresden, 10. October. Vom Gesetz- und Ver ordnungsblatt für das Königreich Sachsen ist das 15. Stück vom Jahre 1879 in der Ausgabe begriffen. Dasselbe enthält: Nr. 97) Verordnung vom 16. September d. I. zur Ausführung der §8 4 und folgende des Gesetzes vom 4. März d. I., einige mit der Civilproceßordnung zusammenhängende Bestimmun gen enthaltend (abgedruckt in Nr. 227 des „DreSdn. Journ.*); Nr. 98) Verordnung vom 17. September d. I., den Vorbereitungsdienst zu Erlangung der Fähigkeit zum Richteramte betreffend (abgedruckt in Nr. 227 deS „DreSdn. Journ."); Nr. 99) Verord nung vom 18. September d. I., die Abhaltung von Sühneversuchen mit Studirenden der Universität zu Leipzig und deS königl. Polytechnikums zu Dresden betreffend (abgedruckt in Nr. 226 deS „Dresdn.Journ."); Nr. 100) Verordnung vom 19. September d. I., die der edle Gleichmuth den Anklagen im zweiten Act gegenüber, gepaart mit Mitleid über die Verblendeten und endlich nur aufflammend im heroischen Zorn und Fluch gegen Telramund und Ortrud; Ausdruck und Spiel in der LiebeSscene, dritter Act, genial im hoff nungslos klagenden Wehlaut der Seele — „Nun ist all' unser Glück dahin I" — Der wärmste Beifall wurde dem Künstler, und der Wunsch nach Verlängerung sei ne- Gastspiels ist natürlich ein allgemeiner. Von den Leistungen der im Uebrigen wohlbekann ten Ausführung sei nur die Frl. Malten'S hervor gehoben, welche sich ihrer poetischen Auffassung und Gestaltung der Elsa mit besonderer Inspiration und schönem Gelingen hingab. Namentlich sei ihr zart und innig beseelter Ausdruck und ihr Spiel im ersten Acte hervorgehoben, und die bewegte dramatische Stei gerung deS AffectS, der vom dämonischen Drange nach dem Verbotenen zügellos bis zur unseligen Frage ge triebenen leidenschaftlichen Erregung. E. Banck. * Der Vorstand deS allgemeinen deutschen Schriftstrllerverbande» hat an den Vorstand de» Dre»dner Localcomite» nachstehende Zuschrift gerichtet: Herrn vr. Hugo Schramm-Macdonald in Drelden. G«ehrteft«r Herr! Zurückgekehri von Dresden, drängt es mich. Ihnen und dem ganzen Localcomit«- noch einmal im Ramen de« Schriftsttllervcrdande« den wärmsten und aufrichtigsten Dank auszujprechen für Ihr» Bemühungen, durch wrlche Eie die Tage in Dresden und Meißen un« zu den angenehmsten und anregendsten gestalte» haben Wir durften von Dresden« Gaftfreundfchasi, welch« dir fchäne Stadt schon so »st bewiesen, viel erwarten; wa« sie un« g». doten hat, ging »eit über da« Erwartete hinau». Seien Hilfsbeamten der Staatsanwaltschaft betreffend (abge- druckt in Nr. 226 des „DreSdn. Journ."); Nr. 101) Verordnung vom 20. September d. I., die in den Gefangenanstalten zu Dresden und Chemnitz zu ver büßenden Gefängnißstrafen betreffend (abgedruckt in Nr. 226 des „Dresdn. Journ."); Nr. 102) Verord nung vom 22. September d. I., die Mitiheilung von Acten und Urkunden betreffend; Nr. 103) Verordnung vom 23. September d. I., die Schöffen und Geschwor- nen betreffend (abgedruckt in Nr. 227 des „DreSdn. Journ."); Nr. 104) Bekanntmachung vom 24. Sep tember d. I., die Rangverhältnisfe der Richter und Staatsanwälte betreffend (abgedruckt in Nr. 228 deS „Dresdn. Journ."); Nr. 105) Bekanntmachung vom 26. September d. I., die Function deS LandeSthier- arztes betreffend (abgedruckt in Nr. 226 des „DreSdn. Journ."); Nr. 106) Bekanntmachung vom 26. Sep tember d.J., die Bestellung eines WahlcommissarS für die ErgänzungSwahl im 22. städtischen Wahlkreise be treffend (abgedruckt in Nr.226 des „Dresdn.Journ."); Nr. 107) Verordnung vom 16. September d. I., die Verladung und Beförderung von lebenden Thieren auf Eisenbahnen betreffend (abgedruckt in Nr. 131 de» „DreSdn. Journ."). * Berlin, 9. Oktober. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin hatten gestern in Oos eine Begegnung mit Ihrer Majestät der Kaiserin von Ruß land auf deren Reise nach Cannes. Beide Majestäten waren mit der großherzoglich badischen Familie bei dem ersten Wettrennen in Iffezheim anwesend. Die Abreise des Kaisers von Baden-Baden nach Berlin ist nach den bisherigen Dispositionen auf den 19. d. fest gesetzt. — Der Reichskanzler Fürst Bismarck, welcher wegen wichtiger RegierungSaufgaben seinen Aufenthalt in Berlin länger, als zuerst beabsichtigt war, ausge dehnt hatte, ist, wie bereits telegraphisch gemeldet, mit seiner Gemahlin heute Vormittag nach Varzin abgereist. Die „N. Pr. Ztg." schreibt: „Die Berliner Börse ist gestern durch das Gerücht beunruhigt worden, daß nach Mitiheilung eines auswärtigen Blattes Fürst Bismarck die politische Lage Europas als höchst beunruhigend bezeichnet habe. Wir wissen nicht, ob diese» Gerücht thatsächlichcn Anhalt hat; wir glauben aber aus der Abreise deS Fürsten BiSmarck nach Varzin schließen zu dürfen, daß, wenn in der auswärtigen Politik schwierige Fragen zur Erörterung gekommen sein soll ten, inzwischen der erfolgte Ausgleich erfolgt sein wird. In dieser Auffassung der Verhältnisse werden wir auch durch die friedliche Thronrede de» Kaiser» von Oester reich bestärkt." — Der Entwurf eines Straf voll- zugSgesetzeS ist, wie die „N. A. Z." erfährt, vom Bundesrath an den Justizausschuß überwiesen worden, welcher am Montag in die Berathung der Vorlage einzutreten gedenkt. — Die Commission zur Aus arbeitung eines deutschen CivilgesetzbucheS, welche ihre Sitzungen bisher in den Räumen deS Reichsjustiz amts abhielt, wird, der „Post" zufolge, binnen Kurzem eine eigene Lokalität eingeräumt erhalten. Zu diesem Zwecke wird der Raum hergerichtet, welchen bisher das Bureau der Reichsdruckerei (Wilhelmstraße 75) inne hatte. Nachdem der wirkl. Geh. Rath vr. Pape hierher übergesiedelt ist und die Vollendung der Theil- entwürse nahe bevorsteht, war eine solche Jnstallirung unvermeidlich. — Die in einzelnen Blättern auf tauchende Ausstreuung, daß das Reichsschatzamt mit der Ausarbeitung neuer Steuervorlagen beauftragt sei, entbehrt, nach der „N. A. Z.", jeder Begründung. — Die erste ordentliche Generalsynode wurde heute Vormittag im Sitzungssaal« deS Herrenhauses durch den königl. Commissar, Präsidenten veS evangelischen OberkirchenratheS HermcS, eröffnet. Die Eröffnungs rede desselben, vor welcher Generalsuperintendent vr. Büchse! den 85. Psalm las und ein inniges Gebet hielt, lautet, wie folgt: Sie versichert, daß da« freundliche Entgegenkommen der königlichen und städtischen Behörden, die warmen Be- grüßung-worte de« Herrn Bürgermeister« vr. Hertel, die Liberalität der Generaldirection der königl Hoftheater, sowie die liebenswürdige Aufmerkfamkeit de« Hrn. Residenztheater- direcior» E Karl, die prächtige gastliche Aufnahme, die wir in dem schönen Meißen fanden, und vor Allem die ehrende Thcilnahme de» Dresdner literarischen Verein-, sowie der dortigen Künstler un« und allen Dheilnehmeru am Schrift- stellertage in dankbarer Erinnerung bleiben werden Der erste Schristftellertag de« deutschen Schriststellervrrbande» hat bei Allen ein Gefühl freudiger Befriedigung hinterlassen, welche« durch keinen späteren verdrängt oder übertroffen werden wird. Die Dresdner und Meißner haben ein schöne« Blatt mehr in den Kranz geflochten, der ihrer Gastfreund- fchast gebührt. Leipzig, am S October 187» Mil größter Werthschäyung der Borstand de« allgemeinen deutschen Schriststellerverbande«. Vr. Friedrich Friedrich. * Professor Julius Stockhausen hat nach einer Mitiheilung der „Franks Ztg." von dem Direktor de» Hoch'schen Conservatorium» in Frankfurt a. M. seine Entlassung erhalten. Da» Motiv hierzu soll die For derung Stockhausen'» gewesen sein, daß »hm für die Ausbildung jedes einzelnen Schüler» der ersten Klasse allwöchentlich 1 Stunde, statt der bisherigen 40 Mi nuten eingeräumt werden möge. Professor Stockhausen wird das Conservatorium am 1. September 1880 ver lassen. * Wiederum hat die Chemie einen neuen Explo- sion-körper entdeckt. Bekanntlich sind die stärksten Sprengmittel, dir man jetzt anwendet, die Schießbaum wolle und der Dynamit. Beide entstehen durch di« Hochwürdig», hochverehrte Herren! Infolge de« allerhöchst ergangenen Rufe« und auf Grund der Generalshnodalordnung vom rv. Januar 187S treten Sie heule als die erste General synode der evangelischen Landeskirche Preußen«, wie sie in den älteren Provinzen de» Landes besteht, zusammen Roch sehlt Ihnen der au« Ihrer Wahl hervorgegangene Borstand, und da» Gesetz legt mir nach meinem Amte die ehrenvolle Pflicht aus, in Vertretung de« Vorstand» Ihre ersten Geschäfte bi« zur vollzogenen Wahl de-Präsidium- zu leiten. Der Beginn Ihrer Verhandlungen ist für mich, wie sür uns Alle, ein Augenblick der tiefsten Bewegung. WaS durch den Wandel der Zeit, ins besondere die Umgestaltungen aus dem Gebiete de« SlaatSleben» vor nun 3 Jahrzehnden schon zur unabweislichen Nothwendig keit wurde, die freilich schwer verstanden und meistens unwill kommen ausgenommen nur langsam die Bemüther durchdrang, war immer und immer nicht gelingen zu wollen schien, denn ein Leden von 3 Jahrhunderten nimmt gar seste Gestaltungen an und leistet jeder Umbildung einen schwer zu bewältigenden Widerstand, da- endlich ist heule vollendet und inS Leben ge treten vor unseren Augen Die evangelische Landeskirche, lange Zeit kaum mehr als ein BerwallungSbegriff, steht heute da zu- sammengefaßt als reich gegliederter aber wohlgesügter Orga nismus, wie nie zuvor, und einer Einheit von mehr als iS Millionen evangelischer Lhristen ersteht in Ihnen heute der ver tretende Körper, der von seiner überragenden Stellung aus da» Wohl dieser gewaltigen Einheit sichern und fördern wird und im Verein mit dem ständigen Kirchenregiment sie auch nach außen zu vertreten berufen ist. Halten wir uns diesen Ge danken in seiner ganzen Weite und Diese vor, so wird unser Herz den Herrn der Kirche preisen, der das in Seinem Namen geführte Werk bis so weit gefördert hat wir werden auch dank bar gedenken de« königlichen Herrn, dessen waltende Hand zur rechten Zeit die Gesetzgebung zum Abschluß führte, und werden r« freudig Mitempfinden, daß aus sein theuere» Haupt, das schon so viele und gewaltige Erfolge schmücken, der Herr auch diesen Kranz gelegt hat. Wie hart es gehalten hat, unseren heutigen Stand zu erreichen daS haben Biele unter Ihnen, meine Herren, al« Eelbftmitwirkende erlebt; naturgemäß trägt unsere Verfassung die Spuren diese- Ringen- an sich. Aber lasten wir dadurch die Gefühle deS Danke- und der Freude über da- erreichte große Ergebniß uns nicht schmälern Das Ber- fastungtwesen ist sür uns Evangelische eine menschliche Ordnung, den Gesetzen menschlichen Thun« unterworfen. WaS hüben oder drüben daran nicht Billigung finden mag - versuchen wir es mit der Erfahrung und seien wir gewiß, was sich in dieser Berfastung durch die Entwickelung als unzuträglich erweisen wird, eine Folge zeit wird in weiterer oder kürzerer Frist daran geben, mit ver mehrter Einsicht und mit sicherem Wollen eS zu oessern. Für die Arbeiten, welche Sie nun beginnen, werden Ihnen als Vorlagen von Seiten des KirchenregimcntS verschiedene Gesetz entwürfe zur verfassungsmäßigen Prüfung und Beschlußfassung dargeboten, darunter alS die wichtigsten die Gesetze über die Trauung»ordnung und über dir Verletzung kirchlicher Pflichten in Bezug aus Dause, Lonfirmation und Trauung, beide infolge der veränderten Rechtslage ein unausschiebliche» Bedürfniß, sodann ein Gesetz über Umgestaltung der Lmeritenverhältniste; bei diesen liegen die tiefgreifenden Schäden einer zurückgeblie benen Rechtsentwickelung längst offensichtlich vor; sie zu beseiti gen mußte die Aufrichtung der Shnodalinstitute abgewartet werden; jetzt, bei der ersten Lersammlung der Generaliynode, wird Ihre Mitwirkung dazu vertrauensvoll in Anspruch ge nommen Außerdem werden Ihnen nuhrfache Denkschriften mitgetheilt, durch welche theilS eine Berathung der Behörde durch die gutachtlich« Aeußerung der Synodallörperjchast, theilS nur die Darlegung einzelner, die Kirche allgemein betreffender Verhältnisse an die Synode bezweckt wird. Auch die JahrrS- rechnung über die bisher vom evangelischen Oberkirchenrath verwalteten Fond- wird Ihnen nach der gesetzlichen Vorschrift behufs der Prüfung und Ertheilung der Entlastung zugehen. So bietet sich in diesen Vorlagen, obgleich nur Gegenstände der dringlichsten Natur darin begriffen sind, ein reiches Feld Ihrer Arbeiten, fast überreich für die immerhin beschränkte Zeit, die durch hinzutretende äußere Verhältnisse Ihren Sitz ungen zu Gebote steht. Gehen Sie nunmehr, hochwürdige, hochverehrte Herren, an Ihre Arbeiten unter dem Nachklang der Worte, welche soeben unsere Herzen bewegten und erhoben, und eingedenk der Gebete, die alljonntäglich und überall die evangelische Gemeinde für Sie vor den Herrn bringt, daß Ihre Arbeiten geschehen in lebendigem Glauben, in friedjamer Weis heit und ein« Frucht schaffen, die dabei bleibet. Somit er kläre ich die erste Beneralsynode unserer evangelischen Landes kirche für eröffnet Aus Antrag deS OberconsistorialrathS HofpredigerS vr. Kögel wurde, gemäß einer Verständigung zwischen den Confessionellen und positiv Unirten, durch Akkla mation Graf v. Arnim - Boytzenburg einstimmig zum Präsidenten der Generalsynode erwählt. Die Wahl deS Vicepräsidenten geschah durch Stimmzettel. Dazu wurde mit 114 von 180 Stimmen der Vorsitzende der pommerschen Provinzialsynode, Superintendent Rübe- Einwirkung der Salpetersäure auf andere organische Körper und zwar hier auf Baumwolle und aus Glycerin. DaS Product deS ersteren ProcesseS, die Nitrocellulose, ist fest und kann demnach so verwandt werden; da-deS letzteren aber, da- viel stärker explodirende Nitroglycerin, ist flüssig und muß demnach mit festen Körpern verbunden werden, um eine praktische Handhabung zu gestatten. Man nahm bi- jetzt zu diesem Zwecke Kieselguhr, Kohlenpul- ver und andere Körper. In diesen ist nach der Verarbei tung nur etwa 75 sth dcS wirksamen Nitroglycerin vor handen. Nun hat ein Engländer endeckk, daß daS Nitroglycerin die Schießbaumwolle in ähnlicher Art auflöst, wie eine Mischung auS Alkohol und Aether, und auch ein ähnliches Collodlum bildet, daS er Ge latine nennt. Die Sprenggelatine enthält 90—93 sth Nitroglycerin und 7—10 yh Schießbaumwolle. Sie besteht auS einer gallertartigen Masse, die leicht zu Patronen geformt werden kann. E» ist klar, daß diese sehr viel stärker wirken müssen al» Dynamit, da sie viel mehr Nitroglycerin enthalten und noch frei sind von jedem störenden Stoff wie Kiesel und Kohle; denn auch die Schießbaumwolle arbeitet mit. Von der letz teren giebt e» übrigen» mehrere Sorten, da» gewöhn liche Pyrotilm, do» die Photographen gebrauchen; und dann die noch viel wirksamere, sog. Prinitrocellulose. Setzt man jener Sprcngglatine von dieser letzteren noch 10 stb zu, so wird sie fester und also besser zu handhaben. Außerdem wird auch die Wirkung noch eine viel energischere. Man darf gespannt darauf sein, wie sich diese neuen Stoffe im Großen, bei Tunneln rc. bewähren und welch« neuen Unglückrfälle sie in den Händen der Unwissenheit anrichten werden.
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