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Dresdner Journal : 14.09.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187909143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790914
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790914
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-09
- Tag 1879-09-14
-
Monat
1879-09
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 14.09.1879
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Bormarsch gegen die Limlinie. Diese Rücksichten begründen auch den Umstand, daß seit 2 Tagen von der nördlichen, bei Ban ja lagernden Colonne des General« Obadic keine Nachrichten über eine weitere Borrückung vorliegen. Ein Telegramm der „Polit. Corr." aus Priboj bestätigt, daß der Generalmajor Obadic die Demarcationslinie zwischen den seinem Commando unterstehenden k k. Truppen und den türkischen Truppen im Einvernehmen mit dem türkischen Militärkommandanten auf der Abzweigung der Straße von Banja nach Nova-Varosch sestgestellt hat. — Der „Pr." telegraphirt man aus Cetinje, daß die Delimitationscommission unverrichteter Sache auSeinandergegangen ist. Die Vertreter Eng lands, Oesterreichs, Deutschlands und der Türkei be gaben sich nach Skutari, jene Rußlands, Frankreichs, Italiens und Montenegros nach Eetmje. Brüssel, 11. September. (Fr. Journ.) Der neue Kr»eg«mlnister wird gleich nach Eröffnung der Session den Kammern das Organisationsgesetz sür d>e Armeereserve unterbreiten, worüber der Minister conseil bereits sich schlüssig gemacht hat. London, 12. September. (Tel.) Heute einge gangene ofsicielle Berichte melden, daß die Engländer am Shutargardan angekommen sind, und bestätigen, daß die Haltung des Emirs von Afghanistan während des Aufstandes eine freundschaftliche, daß der Aufstand aber ein mit Vorbedacht organisirter war. Der Vice könig von Indien ist der Ansicht, daß der Aufstand in der Kürze werde unterdrückt werden können, und hat bis jetzt noch keine Truppenverstärkungen gefordert. Nach einer officiellen Depesche aus Simla von heute sind die Truppendispositlonen in der Weise getroffen, daß General Roberts mit 6500 Mann, welche in 3 Brigaden unter dem Befehl der Generäle Massy, Macpherson und Baker eingetheilt sind, den Vormarsch gegen Kabul antreten wird. Das Land zwischen dem Shutargardan und Thull soll durch 4000 Mann unter Gordon, der Khyberpaß durch 6600 Mann be setzt werden. — Ueber die Katastrophe in Kabul hat das indische Amt in London eine weitere Depesche des Bicekönigs von Indien, datirt vom 9. September, er halten. Hiernach meldet Major Conolly in Ali Kheyl unterm 9. d.: Ein Afghane, welcher sagt, daß er den Gesandten beständig besuchte, bestätigt die ersten Be richte. Er ergeht sich in hohem Lobe über die Hart näckigkeit der Vertheidigung und die Tapferkeit der britischen Offiziere und tadelt die Grausamkeit und Feigheit der Kabulesen, indem sie Gäste und Fremd linge ermordeten. Seiner Aussage nach waren 12 Regimenter an dem Angriffe betheiligt. Zuerst wurde ein in den Hof der Gesandtschaftsgebäudr führender Thorweg erbrochen, und dort wurde mit Büchse, Säbel und Bajonnet solch entschlossener Widerstand geleistet, daß die Angreifer zurückwichen; aber sie steckten das Haus in Brand, worauf die Vertheidiger, mit dem Säbel in der Hand einen Ausfall machend, sämmtlich niedergemetzelt wurden und das Gebäude völlig demo- lirt wurde. Der auf 210 Mann angegebene Verlust der Kabulesen, einschließlich einiger Civllisten, beträgt in Wirklichkeit 410. Eine Anzahl berittener Guiden, die mit Grasschnittern abwesend waren, entfloh; man weiß indeß nicht wohin. Der Emir, der sehr bestürzt und verwirrt über die seinem Namen zugefügte Schande ist, befindet sich mit einigen getreuen Sirdars in Abge schiedenheit, und er wird sicherlich persönlich der Re gierung seine Entschuldigung abstatten, da die Regi menter unlenkbar geworden. Nabob Cholam Hussein Khan wird am 7. d. erwartet. Der Emir beabsichtigt, ihm seine Entschuldigungen abzustatten. Gerüchtweise verlautet, daß die entflohenen Sepoys gefangen genom men wurden und sich noch am Leben befinden. St. Petersburg, 9. September. Der hiesige Corre- spondent der „Schles. Ztg." schreibt: Der kürzlich in Odessa verhandelte Proceß der 28 hat viele, im höchsten Grade interessante Einzelheiten über den Nihilismus zu Tage gefördert. So erfahren wir z. B-, daß der ganze Mordplan auf den Chef der Gendarmen, den Generaladjutanten Mesenzow, nicht in St. Petersburg, wo das Attentat verübt wurde, sondern in Odessa, im Hause des „Diktators" der revolutionären Gesellschaft, des kürzlich verurtheilten Tschubarow, ausgedacht wurde. Tschubarow war die Seele des Ganzen. Sein Quartier wurde von der revolutionären Partei bezahlt und mußte deren Mit gliedern Tag und Nacht zur freien Verfügung stehen. Hier kamen die Delegieren dieser unheimlichen Gesell schaft aus St. Petersburg, Charkow, Krem, Nikolajew, Moskau rc. zusammen und beriethen ihre Angelegen- daß man überdies ver Auswahl nur kriegstüchtiger Rekruten besondere Aufmerksamkeit zuwendete. (Fortsetzung folgt.) Literatur. Trnu8lLtioii8 trom tbe OerwÄll kost 8. Lckvnrä Ltanbope ke arson. (Dresden, E. Pierson'- Buchhandlung; London, Sampson Low u. Co. 1879.) Unter diesem Titel ist kürzlich eine Sammlung von englischen Uebertraqungen deutscher lyrischer Gedichte erschienen, welche eine Lücke in der britischen UedersetzungSltteratur ausfüllr. Wenn man bedenkt, mit welchem Eifer in Deutschland jedes nur halbtoegs bedeutende Erzeugniß ausländischer Dichtkunst übersetzt wird, so hat es namentlich für den im Aus lande lebenden Deutschen etwa- geradezu Deprimiren- deS, zu sehen, wie wenig man selbst in den gebildet sten Kreisen von unserer Poesie kennt. Ueber Goethe, Schiller und Heine geht die Kenntniß unserer Lyrik in England selten hinaus, Uhland, Rückert und Eichendorff sind wenig genannt und noch weniger gekannte Dich ter, von den neueren, wie Geibel, Bodenftedt, Hamer- ling, Scheffel u. s. w. gar nicht zu reden. Nichts destoweniger besitzt die englische Literatur ungefähr ein halbe- Dutzend vortrefflicher Uebersetzungen des Goethe'- schen „Faust" und eine vollständige Uebertragung von ÄhillnS Gedichten von Bulwer Lytton. E» kann demnach ein Buch, welcher wie da» Pearson'sche eine gute Auswahl aus der gesammten deutschen Lyrik von Bürger bis auf unsere Zeit in vortreffl.cher Form und eleganter Ausstattung bietet, nur mit Freude begrüßt werden. Ein besonderer Vorzug dieser Ueber setzungen ist der, daß in sämmtlichen Gedichten da« heften. ES wurde also Nichts vorgenommen, was nicht in Odessa dem Hauptcomitö bekannt gewesen wäre. Hier wurden die Maßnahmen zur Befreiung der politischen Verbrecher, die am 5. August 1878 in Odessa vom Militärgerichte gerichtet wurden, geplant, und die Unordnungen vor dem Gerichtsgebäude am Tage der Gerichtsverhandlung in Scene gesetzt. In der Wohnung Tschubarow's wurden ferner Proben mit Dynamitbereitung gemacht. Daß man daselbst falsche Pässe ausstellte, versteht sich von selbst. Als im August v. I. Se. Majestät der Kaiser sich nach seinem Lieblingsauscntholte Livadia begab und Odessa und Nikolajew berührte, hatte man kurz vor der Ankunst des Kaisers eine Versammlung der Vertreter der revo lutionären Geiellschaft aller Städte anberaumt, um „entschiedene Maßregeln", wie eS in der Einladung hieß, zu ergreifen. Unter Tschubarow stand Davi- denko, dessen Haus ebenfalls ein Sammelplatz eines bestimmten Kreises von Nihilisten oder, w»e sie sich selbst nennen, Socialrevolutionären war. Davidenko war der Zahlmeister der Gesellschaft und einer der „Verwirklichet"; d. h. ihm lag die Verübung der Morde auf Beschluß seiner Partei ob. Bei ihm wur den, wie eine Handdruckmaschine beweist, die falschen Pässe gedruckt und dann von Tschubarow mit dem Siegel versehen. Eine wichtige Person war der Edel mann Lisogub, denn er war einer von den 5 Personen, die da-Vermögen der Gesellschaft zu verwalten hatten. Lisogub machte hauptsächlich in der Mitte der Geist lichkeit Propaganda. Den Mittelpunkt der Nikolajewer Nihilisten bildete der jüdische Kleinbürger Salomon Wittenberg. Bei ihm fand das Gericht eine Masse Sprengstoffe, eine elektrische galvanische Batterie, Lei- tungsdräthe rc., und waren diese Sachen, wlk die Untersuchung ergab, zu einem Anschläge auf das Leben Sr. Majestät des Kaisers bestimmt. Dieser Mord- plan sollte am 30. August 1878 in Spaßkoje, auf der Reise des Kaisers nach Nikolajew stattfinden. Glück licherweise wurde Wittenberg am 28. August bereits verhaftet, und wurde so das Verbrechen verhindert. Die Nihilisten gingen also bereits vor dem Attentate vom 14. April mit dem Gedanken um, die Hand an das Leben deS Monarchen zu legen. Es dürfte dem nach keinem Zweifel mehr unterliegen, daß der Execu- tivcomitö geradezu Befehl zum Kaisermorde ertheilt:. — Die russische „St. Petersb. Ztg." bemerkt in einem Artikel, den sie der Katastrophe in Kabul widmet, u. A.: Die gegenwärtigen Ereignisse, welche die Unmöglichkeit für England bewiesen haben, die Obergewalt in Afghanistan auf friedlichem Wege zu erlangen, können Anlaß zu einer unmittelbaren Annäherung der englischen und russischen Besitzungen in Centralasien, d. h. zur Theilung Afghanistans zwischen Rußland und England geben. Wie extrem, dem ersten Eindruck nach, eine solche Idee auch erscheinen mag, so hat sie doch den Vorzug für sich, daß durch ihre Realisirung die neutrale Zone zwischen beiden Reichen in Asien unnütz wird, welche Zone doch nur als Vor wand zu gegenseitigem Mißtrauen zwischen England und Rußland dienen kann. Konstantinopel, 12. September. Wie man der „Polit. Corr." telegraphirt, gestalten sich die Aussich ten auf eine Fortsetzung der türkisch-griechischen Verhandlungen zwar etwas günstiger; immerhin wird aber der Ausgang dieser letzteren bei dem Um stande, als mehrere Großmächte sehr geringe Neigung zeigen, ein eventuelles Mediationsanfuchen Griechen lands zu berücksichtigen, als ein problematischer ange sehen. Vielfach werden die im gegenwärtigen Mo mente angetretenen Urlaubsausflüge einiger Botschafter mit einem Stadium der griechischen Frage in Zu sammenhang gebracht, welches geringe Aussichten sür eine Lösung derselben im Sinne der Ansprüche Grie chenlands eröffnen soll. — Nach einem in Pforten kreisen circulireuden Gerüchte hätte der neue Khe- dive von Aegyoten, Tewfik Pascha, seinen bevorstehen den Besuch am Hofe des Sultan« nach Schluß des Ramazans in Aussicht gestellt. Lrncumulycn, Versttzm M u. im öffentlichen Diei Departement der Justiz. Zu Friedensrichtern, welche am 1. October d I. in Function treten, sind ernannt worden: Im Amtsgericht Falkeukeiu: der Organist «wer. Weber in Falkenstein, und in Fällen der Behinderung dieses der Fabrikant und Kirchenkassirer Julius Ru dert ebendaselbst, für Falkenstein mit Hanneloh mit Hohenweg und Lohberg; der Rittergutsbesitzer Otto Versmaß der Originale auf das Strengste beibehalten worden ist, ohne daß dadurch der englischen Sprache Zwang angethan worden wäre. Als Meisterstücke sind wegen der außerordentlichen Treue der Wiedergabe so wohl, als speciell in Anbetracht des ungemein schwie rigen Metrums namentlich „Die Braut von Korinth", „Das Lied von der Glocke", „Der Handschuh" und Mörike'S bekannte Ballade „Schön Rohtraut" hervor zuheben; aber auch die übrigen Uebersetzungen ver- rathen durchweg feinsinniges, poetisches Nachempfinden und gründliche Kenntniß der deutschen Sprache. Das Buch dürfte sich namentlich auch zum Gebrauche für höhere Schulen al» Lehrmittel empfehlen. kl. * Im Stadttheater zu Leipzig hat soeben Karl Goldmark's Oper „Die Königin von Saba" eine recht günstige Aufnahme gefunden. Einer ausführ lichen Besprechung des Werkes in dem „Musikal. Wchbl." entnehmen wir Folgende«: Man muß sagen, daß Goldmark mit glänzendem Geschick seine Aufgabe gelöst und eine Musik geschaffen hat, die den vorlie genden textlichen Anforderungen volles Genüge thut, ja noch mehr, die manche Absurdität und LaScivität der Dichtung nicht in ihrer vollen Nacktheit erscheinen läßt. Goldmark's Musiksprache ist bei aller Eigen artigkeit ihrem melodischen Gehalte nach eigentlich nicht besonder» eindringlich, dagegen aber fast durch gängig von warmem Empfindungsleben erfüllt. In der Behandlung des Orchester» und in der Comln- nation der Klangfarben ist Goldmark Meister wie Erner und steht ganz auf modernem Boden; für den Chorfatz weiß er nicht minder wirkungsvoll zu schrei ben, nne für die einzelne Stimme, seriell al« dra- Wilibald v. Trützschler auf Dorfstadt für Bergen mit JahnSgrün, Steinigt, Streuberg und unterer Jä gerswald, Trieb mit Harzberg, antheilig, Schönau mit Siebenhitz; der Rittergutsbesitzer HanS Dietrich Kon rad v. Trützschler auf Dorfstadt, und in Fällen der Behinderung dieses der bereits genannte Otto Wili- bald v. Trützschler auf Dorfstadt für Dorfstadt mit polnischem Michel und SpitzhäuSchen, Oberlauterbach mit Irrgang; der Oberförster Ploß in Ellefeld, und in Fällen der Behinderung dieses der OrtSrichter Ko ber daselbst, für Ellefeld mit Hammer, Hohofen und Juchhöh; der Oberförster Schreiber in Falkenstein für Bodo, Friedrichsgrün, Hammerbrücke mit Rlßbrücke, Mulde, Muldenberg, Saubachhäufer, Tannenhaus; der Förster Lippitzsch in Grünbach für Grünbach, Sieh- dichfür; der Kirchschullehrer Kaufmann in Werda für Werda mit Geiqenmühle, Hupfauf und JahnS- mühle, Kottengrün, PillmannSgrün mit oberer Jä gerswald; der Gutsbesitzer Johann Gottlieb Rudert in Poppengrün für Poppengrün, Neudorf mit Pacht haus und Unterneudorf, Neustadt mit Winn, antheilig, Siebenhitz, Scheibenhaus und Winnknock. Im Amtsgericht Markneukirchen: der Stadtrath Hendel in Markneukirchen für Markneukirchen, Wohl hausen mit Friebus und Hirschmühle; der Standesbe amte Braun in Erlbach sür Erlbach mit Kegel, Hetzschen, Gopplasgrün mit Berghäusern; der Ritter gutsbesitzer Roßberg in Eubabrunn für Eubabrunn, Wernitzgrün; der Ortsrichter Wunderlich in Land wüst für Landwüst; der Gemeindevorstand Prager in Ganzen für Gunzen; der Ortsrichter Adler in Brei tenfeld für Breitenfeld, Bernitzgrün. Im Amtsgericht Adorf: der Bürgermeister Käm- nitz in Adorf sür Adorf mit Sorge, Schadendcck und Kessel, Arnsgrün mit Knallhütte; der Rittergutsbesitzer Kammerherr v. Reitzenstein zu Schönberg für Schön berg mit Bärnteich, Großenteich und Schneidemühle, Bärendorf mft Geiershäusern und Sorge, Hohendorf mit Deckerhäusern; der Bade- und Polizeicommissar Rittmeister v. d. A. v. Heygendorfs zu Elster für Bad-Elster mit Neubau und Kessel, Bärenloh, Reuth mit Schwarzenbrunn, antheilig, Heißenstein, ChristianS- reuth; der Rittergutsbesitzer v. Petrikowsky auf Freiberg ob. Thls. für Freiberg, Weidigt, Bergen; der Gutsbesitzer Johann Christian Hoyer in Unter- gettengrün sür Untergettengrün mit Schachthüusern. Obergettengrün; der Gemeindevorstand Thomas in Leubetha für Leubetha mit Mühlleithe und oberem und unterem Hammer, Rebersreuth; der Ortsrichter Thomä in Hermsgrün für Hermsgrün mit Tännichtgut, Wohl bach mit Zulehn, Saalig; der Gemeindevorstand Fischer in Brambach für Brambach (Unterbrambach) mit Feldpöhl, Forst und Hammer, Frauengrün, Ober bramvach, Röthenbach: der Ortsrichter Heinrich m Rohrbach sür Rohrbach, Hennebach; der Gemeindevor stand Wunderlich in Jugelsdurg für Jugelsburg mit alten JugelSburghäusern, Staudenmühle und Vogel herdhäusern, CarlSgasse, Remtengrün; der Ortsrichter Wild in Schönlind für Schönlmd mit Neustadt; der OrtSrichter Friedrich in Raun für Raun mit oberen und unteren Lohhäusern und Raunerhammer, Rauner grund, Kleedorf, Gürth; der OrtSrichter Künzel in Siebenbrunn für Siebenbrunn, Sträßel; der Gutsbe sitzer August Neudel in Mühlhausen sür Mühlhausen mit Jüdenloh. (Fortsetzung folgt.) Im Geschäftsbereiche des evangelisch-lutherischen Landeöconfistoriums sind oder werden demnächst fol gende Stellen erledigt, das Diakonat zu Reins dorf (Zwickau), Collator: Se Erlaucht Graf zu Solms-Wildensels; das Pfarramt zu Ebersbrunn (Zwickau), Collator: die Rfttergutsherrschaft zu Planitz; das Diakonat zu Frohburg (Borna), Collator: für dieses Mal das evangelisch-lutherische Landescon- sistorium; daS neue Pfarramt zu Klösterlein-Zelle (Schneeberg), Collator: daS evangelisch-lutherische Landesconsistorium; das Diakonat zu Hirsch selbe (Oberlausitz), Collator: der Stadtrath zu Zittau. Dagegen wurden angestellt, beziehentlich be fördert: August Cölestin Freyer, Pfarrer in Böhlitz, als Pfarrer zu Stadt Schellenberg (Chemnitz); Christian Robert Wolfram, Predlgtamtscandidat, als Pfarrer zu Dittersbach (Dippoldiswalde); Franz Kesselring, 3. Diakonus an der Marien- und Katharinenkirche zu Zwickau, als 2. Diakonus daselbst; Theodor Lohse, Pfarrer zu Oberlosa, als Pfarrer zu Lampertswalde (Oschatz); Georg Alfred Köhler, Pfarrer zu Breitenau, als Pfarrer zu Wiesa (Annaberg). matischer Componist erkennt er die Berechtigung einer sinngemäßen Declamation an, doch gebricht es ihm als solchem an intensivem Gefühl und hinreißendem Ausdrucksvermögen, er ist mehr Colorist der jeweiligen Situation, als von ihr lebensvoll Ergriffener, wenn wir auch auf Grund einzelner Momente m vorliegen der Oper (fo in der sich mächtig steigernden Garten scene zwischen der Königin und Assad und in der Partie der Sulamith) glauben zu dürfen meinen, daß ein weniger auf sinnliches Raffinement zugespitzter Text, als der zur „Königin von Saba", bei Gold mark echtes dramatisches Leben zu entzünden im Stande sein und ihn auch von vornherein gar nicht an die Anwendung gewisser Effectdrücker, wie sich solche na mentlich in der musikalischen Führung der Partien von Assad und Sulamith bemerklich machen, denken lassen würde. Der dramatischen Musik, wie sie uns in der „Königin von Saba" entgegentritt, fehlt mehr oder weniger der echte Lebensnerv, sie überzeugt un« nicht von der Nothwendigkeit ihrer Existenz; trotz allem Anschluß des Componisten an das leuchtende Vorbild Wagner's — sorgsame Declamation, charak teristische, die Vorgänge aus der Bühne hebende Or- chesterbehandlung, die Stimmung auStönende Jnstru- mentalsätze rc. — verliert man nur selten den Ein druck der großen Oper ü la Meyerbeer und Consorten, die, um zu effectuiren, Himmel und Erde in Bewegung setzt. Bon diesem Standpunkte aus beurtheilt, stellt die „Königin von Saba" ihren Mann. * In einem Feuilletonartikel der „Neuen freien Presse" „Musikalische« aus nab und fern" wird Hr. E. Reyer in Pari« von E. Han«lick in schrrser und wohlverdienter Weise abgefertigt. Hr. L. Reyer, Dresdner Nachrichten vom 13. September. — Nach weiteren uns über das Ergebniß der Landtag-wahlen zugegangenen Mittheilungen ist ge wählt worden: im 11. städt. Wahlkreise (Grimma. Colditz, Trebsen, Nerchau, Naunhof, Lausigk, Geringswalde, Hartha) Bürgermeister Müller in Colditz; im 19 städt. Wahlkreise (Annaberg, Buchbolz, Ober- und Unterwiesenthal, Scheibenberg, Schlettau) Färberei besitzer und Stadtrath Köselitz m Annaberg; im 20. ländl. Wahlkreise (Amtsbezirke Strehla und Oschatz) Rittergutsbesitzer Günther auf Saalhausen mit 1141 gegen 13 Stimmen; im 33. ländl. Wahlkreise (Amtsbezirke Zschopau, Lengefeld, Wollenstem) Gemeindevorstand Heymann in GroßolberSdorf mit 299 von 356 Stimmen; im 35. ländl. Wahlkreise (Amtsbezirke Oberwiesen thal, Scheibenberg, Ehrenfriedersdorf, Lößnitz) Bank dtrector Mehnert in Dresden mit 550 von 1148 giftigen Stimmen (470 St. erhielt Justizrath Koch); im 21. ländl. Wahlkreise (Amtsbezirke Wurzen und Grimma) Gutsbesitzer Däberitz in Nischwitz. — Im Locale des sächsischen Kunstvereins auf der Brühl'schen Terrasse (geöffnet täglich, an den Wochen tagen von 11—5, Sonn- und Festtags 11—3 Uhr) sind ferner neu aufgestellt: 1. Oelgemälde von Ludw. Gebhardt (München), Hochmann (Weimar), Johanna Kirsch, I. v. d. Lage (Berlin), Freim Marie v. Oer, Elise Prehn (Kiel), Albert Schröder, Schüz (Düsseldorf), Seele (München), Voß (Weimar) und Weber (München). — 11. Aquarelle von Golttmg und Elisabeth Weißflog (en ^ouaabe). — lll. Pla stik. Reliefdildniß m Gyps, mod. von Herm. Hultzjch; Statuette in Bronze, mod. von Herzig. o Auf den sächsischen Staatsbaynen — Dresden- Reichenbacher Lime — treten vom 15. September ab einige Zugsänderungen em, welche den hiesigen böhmischen Bahnhos mehrfach berühren. Wir machen deshalb unsere Leser auf Folgendes aufmerksam: 1) Die beiden Couricrzüge mit Ankunft 10,1» Lorin, und Abgang 4 Uhr Nachm. verkehren von genanntem Tage ab zwiichcn Dresden-Altstadt und Chemnitz nicht mehr. ES findet vielmehr zwischen diesen beiden Stationen die Beförderung der Passagiere und der in diesen Zügen bisher gelaufenen Durch gangswagen von und nach Lindau und München via Hof mit dem 11 Uhr »7 Min. Borm in Dresden ankommenden und 8 Uhr Nachm. abgehenden Perlonenzügen statt, während bis rejp. ad Chemnitz die Courierzüge nnt den Durchgangswagen in der bisherigen Weise von und nach dem Süden vertehren. 2) Der Perjonenzug 0 Uhr ns Mm. Abend« verkehrt be reits vom 14 September ab nur bis Chemnitz und nicht mehr bis Hos und Eger, in umgekehrter Richtung 8) der Borm 8 Uhr 1V Min. ankommende Personenzug nicht mehr von Reichenbach mit Hos und Egerer Anschluß, sondern vom 1b. September ab nur von Chemnitz. 4) Der k Uhr bv Mia. Nachm. in Dresden - Alstadt nach Zwickau abgehende Personenzug wird bereits ad 14. September bis Reichenbach weiter gesüyrl, in umgekehrter Richtung ab Reichenbach 7 Uhr 24 Min. Borm. b) Die Courierzüge 2,s> Borm, ab Reichenbach nach Hos, umgekehrt 11,4? Nachm. au« Hos fallen weg. Bon den Durchgangswagen kommen in Wegfall am 14. Sept. S U. 2b M. Abd«, ab DreSden-A nach Kqfinae» 14. - 2 - «b - - - - - - München via Eger. 1b. - 12 u. 1 U. Mitt. - ... Deplitz. I. Oct. SU.-— M. Borm. - - - - Teplitz. I. - 1 - — - Nachm. - - - - Prag. l - 1 - Nm.u.8U.L.- - - - Karlsbad. ib. - 8 - Nachm. - ... Lindau. ft. Infolge der bei den Justizbehörden vorgehenden Umwandlungen find vom 15. d. M. ab alle diejenigen Gefangenen, welche dem königl. Bezirksgerichte Dres den oder den bei den Abtheilungen sür Strafsachen im königl. Bezirksgerichtsamte daselbst behufs der Ein leitung der Untersuchung oder zur vorläufigen Ver wahrung zugesühtt werden, nicht mehr in das alte Arresthaus, sondern m die neue Gefangenanstalt an der Plllnitzerstraße einzuliefern. Von demselben Tage an find von den aus dem Landbezirke sür die königl. Amtshauptmannschaft in den von dieser zu führenden Polizeiuntersuchungen in Hast zu nehmenden Personen die männlichen im alten Arresthause, die weiblichen aber in der neuen Gefangenanstaft abzugeben. v. Nachdem über ein Drittheil dec Schüler der Annenrealschule von der ägyptischen Augen- krankheit befallen worden sind, hat die Realschul- cvmmission beschlossen, die Schule von heute an bis zum 7. October zu schließen, um der Weiterver breitung dieser hartnäckig austretenden Krankheit mög lichst vorzubeugen. — Das 3. Dresdner Preisschießen auf dem Schützenhose endete vorgestern (Donnerstag) Abend mit der Preisvertheilung, darauffolgender Tafel und Ball. bedenklicher Musikkritiker des „Journal des Dvbats" und talentloser Verfasser zweier durchgefaüenen Opern („La Statue" und „Erostrate") und einer noch unge- gebcnen („Sigurd"), deren sich die Pariser Opern directoren mit Schrecken erwehren, fand sich durch Hanslick'S beiläufige Erwähnung m einem Aussatz in „Nord und Süd" alS „Componist einer schlechten Oper" veranlaßt, diesen in gehässiger Welse anzuarelfen und durch perfide Wortverdrehungen al» Verächter französischer Musik zu bezeichnen. E. Han-lick glebt sich die Mühe, die Bedeutung de» eitlen Reclamemachers sür eigne Talentlosigkeft zu charakterlfiren, der zudem ohne irgend eine nennen»werthe musikalische Leistung al« Mitglied der französischen Akademie in lächerlicher Weise figurire. * Wie uns au» München mitgetheftt wird, hat der König von Bayern auf Antrag de» königl. General intendanten, Frhrn. v. Perfall, genehmigt, daß, um im Monat Juli de» nächsten Jahres am Münchner Hof- tHeater eine Reihe classischer Stücke zur möglichst voll endeten Darstellung zu bringen, an hervorragende Schau- fpieler und Schauspielerinnen die Einladung erlassen werde, an jenen Vorstellungen sich zu betheiligen. Diese Einladung ist nun ergangen. Vorläufig sind für die Aufführungen, deren artistische Leitung dem Director de» königl. Schauspiel», Hrn. Possart, über tragen ist, 12 Abende in Aussicht genommen. * Daß da» elektrische Licht noch Viele» zu wünschen übrig läßt, beweist eine Mfttheilung in „The Printtng Time»", wonach in der Druckerei der Londonar „Time»" die elektrische Beleuchning, die dort vor tluigeu Monaten eingesührt war, wieder aujgegeben und da« bewährte Ga«ftcht in sein Recht zurückberufe« ist.
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