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Dresdner Journal : 20.09.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187909201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790920
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790920
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-09
- Tag 1879-09-20
-
Monat
1879-09
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 20.09.1879
- Autor
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Lrsvbet»«», T-iktici» mit Xoanalim« 6ar 8onn- noä keisrtrrge XbeoLa für «len lolltencien lag. Dres-nerAomMl. Verantwortlicher Redacteur: Hoftath I. G. Hartmann in Dresden. la»en»teuaiio»N«v »aareLrta» Latxilg: H Lean-latett«-, Uommi«iooLr 6e» Ur8»6u«r Journal»; Lamdar« N«rU» Vl»L l^tpriF w»«l -N«o,l» rrxniikuit ». >.: /laaaenateiri L kvAlee/ Iirlt» Vi«»-S»n>kuig Vr»g-L«tp»iE-Vr»»Iltarr ». »I Nünov»»: laett»: §. <ia»t, Lr«w«n: F ÄHlette, >r««I»a I,. Lta«-e«'« üürc»u; vdanuur» />. ko»At; NnuUlkurt ». N: F u. F t,'. //errman« »cd« liuctrkanälung; üdrUti: Afüll«', Lmurovr: O , kmt» I»rlm -rr»»2tar1 ». N.-ItattGart: DauL« 4t Uv.» Lamdarg: Fck St einer. Nvr»u»x«d«ri Nü»i«l. krpsdition äe» l-rexiner ^onrnai», Dreien, LMiogeritr»»»« dlo. 20. Abonnements -ßintadung. Auf das mit dem 1. Oktober beginnende neue vierteljährliche Abonnement des „Dresdner Jour nals " werden Bestellungen zum Preise von 4 M. 50 Pf. angenommen für Dresden bei der un terzeichneten Expedition (Zwingerstraße Nr. 20), für anSvnrtS bei den betreffenden Post anstalten. Ueber die Verhandlungen des sächsischen Landtags wird das „Dresdner Journal" aus führlich und schnell, und — wie bisher — in besonder» Beilagen berichten. Die officiellen Gewinnlisten der königl. sächf. Landeslotterie werden, wie bisher, voll ständig und Zug um Zug veröffentlicht. In Dressen-Neustadt können Abonnements bestellungen auf das „Dresdner Journal" abge geben werden in der Kunst- und Musikalien handlung des Herrn Adolf Brauer (Haupt straße 31), woselbst auch Inserate zur Beför derung an unser Blatt angenommen werden. Ankündignngen aller Art finden im „Dresd ner Journal" eine sehr geeignete Verbreitung. Die JnsertionSgebihren werden im Jnseraten- theile mit 20 Pf. für die gespaltene Petitzeile oder deren Raum berechnet; für Inserate unter der Rubrik „Eingesandtes" sind die Jnsertions- gebühren auf 50 Pf. pro Zeile festgestellt. WM- Wir ersuchen um recht baldige Er neuerung des Abonnements, da wir sonst die Lieferung vollständiger Exemplare ohne Mehr kosten für die geehrten Abonnenten nicht garan- tiren können. Dresden, im September 1879. tlönigl. Expedition des Dresdner Journals. Nichtamtlicher Theil. Telegraphische Nachrichten. Straßburg i. E., Freitag, 19. September. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Zu dem gestrigen Diner bei Sr. Majestät dem Kaiser waren außer dem Gefolge alle hier anwesenden Exkellenzen befohlen. Abend» 9 Uhr bewegte sich großer Zapfenstreich aller Mufikcorps de» XV. Armeecorp» bei« schönsten Wetter durch die Stadt nach der Prä- feetur, wo dem Kaiser eine Serenate gebracht wurde. Der Kaiser erschien wiederholt auf dem Balcon, um den jubelnden Mrnschenmaffen zu danken. (Vgl. die „Tagesgeschichte" unter Berlin.) Wien, Freitag, 19. September. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Da» „Neue Wiener Tagblatt" meldet: Gestern fand beim Grafen Hohenwart unter dessen Lorfitz und in dessen Wohnung die Conferrnz der föderalistischen Parteien Statt. Anwesend waren: Kürst Georg Lobkowitz, Graf Heinrich Clam-Martini-, vr. Rieger, Zeitham wer, Julius Grögr, Fürst Alois Liechtenstein Lienbacher, Baron Gödel - Lannoy, Grocholski und Fürst Georg Czartoryski. Die Versammlung beschloß: Die kgesammte Rechte wird als große organische Partei in daS parlamentarische Leben eingreifen und diese Organisation in der Vereinigung ständiger Comite» der einzelnen Clubs Ausdruck erhalten Ueber eine Clubbildung innerhalb deS Rahmens dieser großen Partei ist noch nichts beschlossen. Wie verlautet, sollen 3 Clubs gebildet werden: ein polnischer, ein böhmisch-mährischer, in welchen auch die konservativen böhmischen Großgrundbesitzer eintreten, und einer auS Mitgliedern der ehemaligen „Rechtspartei". Die Ver sammlung beschloß auch, das Cabinet Taaffe so lange zu unterstützen, als diese- im conservativen Sinne regiert. Der „Presse" zufolge find in Nrvesinje (Her zegowina) Unruhen ausgebrochen, doch ganz uner- hebllcher A t. Ein Theil der Localpolirei ist nach Montenegro übergetreten; dort zurückgewie- sen, organisirten fie sich, überfielen und verbrann- ten einige leerstehende Karaulen und geriethen mit einer Compagnie Soldaten in Conflict. Von Mostar wurden Streitkräfte aufgeboten zur Her stellung der Ordnung. Die Anstifter find nicht Muhamedaner, sondern Orthodore. Prag, Freitag, 19. September. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Die tschechischen Blätter bestätigen die obigen Mittheilungen des „Neuen Wiener Tag- blatt". Eine allgemeine Versammlurn der tschechi schen Abgeordneten behufs Beschlußfassung über die Frage der Reichsrathsbeschickung wirb nächsten Dienstag in Praa stattfindrn. An SladkowSry's Stelle wird für den Raud- nitzer Landwahlbrzirk der Jungtscheche Kutschera vorgeschlagen. Haag, Donnerstag, 18. September, AdendS. (W. T B.) Dir Regierung hat dir Grsrtzrntwürfr übrr dir indischen Ainanzeinkünfte und über die Besteuerung der Befitzthümrr der todtrn Hand zurückgezogen und einen Gesetzentwurf über die Accise auf Zucker eingebracht. Rom, Freitag, 19. September. (Tel. d. DreSdn. Journ) In dem gestern abgehaltenen Covfisto- rium ernannte der Papst nach einer Aüocution die Erzbischöfe Meglia, Cattani, Jacobini und Sanguigni zu Cardinälrn; ferner ernannte der Papst 6 Bischöfe für Italien und L für Mexico. London, Freitag, 19. September. (Tel d. DreSdn. Journ.) Der „Standard" berichtet aut Ali-Khel von gestern, daß, nach dort eingegange- neu Meldungen, in Herat ein großer Aufstand ausgebrochen ist; es entstand eine Meuterei unter den Truppen, welche unter dem Personal der Be hörden ein großes Blutbad anrichteteu. Eine zweite Ausgabe der „Times" bringt ein Telegramm aus Ali-Khel von heute folgenden In halts: Depeschen des Emirs an General Roberts bestätigen, daß Herat in vollem Aufruhr ist. Der Emir verfügt über 12 Regimenter und mehrere Geschütze in Kabul; er beorderte mehrere Regi menter aus Gbusni in Turkestan herbei. Ueber die Gefangennahme des Königs Cete- wayo bringt „Reuter s Office" folgende näheren Mittheilungen aus der Capstadt vom 2. Sep tember rl» Vincent: Lord Grifford ertheilte, nachdem er erfahren, daß Cetewayo mit seinen Anhängern im Zustande der Er schöpfung in einem Kraale sich aufhalte, dem Major Marter die Ordre, den Kraal mit Dragonern zu um stellen. Cetewayo und seine Begleiter ergaben sich ohne Widerstand und wurden nach Ulundi tranSpor- tirt, wo sie am 30. August eintrafen. Sie sollen nach Greytown gebracht werden; weitere Bestimmungen sind unbekannt. Bei einer Zusammenkunft von Häuptlingen der Zulus benachrichtigte Sir Garnet Wolseley dieselben, das Laud werde ia 8 unter europäischen Residenten stehende parallele Distrikte riugetheilt «erden. Bukarest, Donnerstag, 18. September, Abends. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Depu- tirtenkammer wurde ein Antrag der Opposition, welcher die Vertagung der Kammer verlangte, bis die Regierung selbst eine Vorlage zur Aenderung der Verfassung gemacht habe, mit 76 gegen 52 Stimmen abgelrhnt. Die Vorlage der Majorität deS Ausschusses dürfte morgen zurückgezogen oder verworfen werden. Darauf wird das Cabinet seine Vorlage machen, welche in der nächsten Woche zur Debatte gelangen wird, da dieselbe erst iu den Srctionen berathen werden muß. Tagesgeschichte. * Berlin, 18. September. Se. Majestät der Kaiser ist gestern (Mittwoch) Abend H10 Uhr, mit Sr. königl. Hoheit dem Prinzen Wilhelm, sowie dem Generalseldmarschall Grasen Moltke und zahlreichem Gefolge von hier mit Extrazug auf der Potsdamer Bahn nach Straßburg abgerelst. Der Prinz Karl hat wegen Unwohlseins den Kaiser auf der Reise nach Elsaß Lothringen, wie die „N. Pr. Ztg." erfährt, nicht begleiten können, wird aber voraussichtlich Sr. Majestät in den nächsten Tagen folgen, da Se. königl. Hoheit sich heute bereits bedeutend wohler befindet. Se. laiserl. und königl. Hoheit der Kronprinz und Sc. königl. Hoheit der Prinz Friedlich Karl, welche sich im Laufe deS gestrigen Tages von hier nach Potsdam begeben hatten, schlossen sich dort dem Kaiser an. Der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin reiste erst heute nach. Heute (Donnerstag) früh U7 Uhr traf der Kaiser in Gießen ein, woselbst der Kaffee eingenommen und alsdann um K8 Uhr dre Reise ohne weitere Unterbrechung bi» Karlsruhe fortgesetzt wurde, wo der Kaiser und die königl. Prinzen während eines Inständigen Aufent haltes dejeunirten. Die Weiterreise nach Straßburg erfolgte um 1 Uhr. Die Großherzogin von Baden schloß sich von Karlsruhe aus, Ihre Majestät die Kaiserin von Station OoS aus dem Eisenbahnzuge an. Die Ankunft in Straßburg erfolgte Nachmittags kurz nach 3 Uhr. Nachdem Kanonendonner von den FestungS- wällen bereits das Herannahen deS kaiserlichen Zuges angekündigt hatte, trafen Ihre Majestäten der Kaiser und Kaiserin, die Großherzogin von Baden, der Kron prinz, Prinz Wilhelm nebst hohem Gefolge ein. Zur Begrüßung hatten sich am Bahnhofe eingefunden: der Großherzog von Baden, der bereUS feit gestern in Straßburg weilt, die Generalität, der Oberpräsident v Möller, der Bezirkspräsident Ledderhose, der Polizei director v. Salbern, sowie der Bürgermeistereiverwalter Back. Im Bahnhofe hatte eine combinirte Ehren- compagnie Aufstellung genommen, die zur Hälfte aus bayrischen, zur andern Hälfte auS sächsischen, württem- bergischen und braunschweigischen Truppen bestand. Vor dem EmpfangSsalon wurden dem Kaiser und der Großherzogin von Baden von zwei jungen Damen Bouquets überreicht. Am Bahnhofe ließ Se Majestät die Ehrencompagnie desiliren, schritt dann die Front der aufgestellten Kriegervereine ab und bestieg alsbald mit Ihrer Majestät der Kaiserin den 4 spännigen offenen Wagen. Bei prächtigem Sonnenschein, unter Glocken geläute und dem brausenden Jubelruf einer unzähligen Menschenmasse erfolgte die Fahrt durch die glänzend geschmückten Straßen bis zur Präfectur, wo die 2. Com pagnie de» 25. Infanterieregiments al» Ehrenwache Aufstellung genommen hatte. Auf den Wagen Ihrer Majestäten de» Kaisers und der Kaiserin folgte der Wagen de» Kronprinzen, welcher mit dem Kronprinzen von Schweden fuhr; sodann folgten der Großherzog von Baden mit Gemahlin, der Prinz Wilhelm und die übrigen hohen Herrschaften. — Von den Aus schüssen deS BundeSrathes wird, wie man der „N.- Z." berichtet, derjenige für Zölle und Steuern in nächster Zeit eine besonder» lebhafte Thätigkeit zu ent falten haben, da demselben die AuSführungSbestimmun- gen zu dem Zolltarif aufzustellen obliegt. Für die übrigen Ausschüsse liegt im Augenblick weniger Mate rial vor. Der Zollausfchuß hat denn auch gestern bereits seine Thätigkeit ausgenommen und vorläufig die Vertheilung von Referaten vollzogen und sich deS Weitern über die geschäftliche Behandlung deS vor liegenden Materials verständigt. Zunächst werden die im Reichsschatzamt gefertigten Vorarbeiten dem Zoll- auSschuß eine Handhabe für weitere Berathungen bie ten. — Der Bevollmächtigte zum BundeSrathe, köuigl. sächsischer geh. Finanzrath Zenker, ist hier angekom men. — Die erste ordentliche Generalsynode für die evangelische Landeskirche der neun älteren Provin zen der Monarchie wird am 9. Oktober d. I. in Berlin zusammentreten. — Ebenso wie gegen den social demokratischen Reichstagsabgeordneten Fritzsche ist, nach der „Germania", nun auch gegen den Abg. Hasselmann die Anklage wegen Uebertretung der Au»- wcisung-ordre erhoben worden. Beide Abgeordnete hatten sich bekanntlich, obgleich auf Grund de« Socia- listengesetzeS auS Berlin au-gewiesen, beim Zusammen tritt des Reichstags wieder hier eingefunden. Der Reichstag lehnte damals den Antrag deS hiesigen Staatsanwalts auf Verhaftung der genannten Abge ordneten ab. Hasselmann ist in der Sache bereits in Altona verantwortlich vernommen worden. * Wien, 18. September. Das Eintreffen deS deutschen Reichskanzlers, Fürsten Bismarck, wird hier für übermorgen Abends erwartet. — In Prag ist heute der Geh Rath und Präsident des Oberlandesgerichtes, Frhr. v. Streit, nach längerer Krankheit gestorben. Der Ver ewigte hat sich in einer langen und ehrenvollen Lauf bahn große Verdienste erworben, stand seit einer Reihe von Jahren an der Spitze d«S JustizwrsenS in Böhmen und war überdies Mitglied des StaatSgerichtShoseS, sowie Präsident deS GefüllSobergerichtS — Die Affaire zwischen dem k. und k. Csnsul zu Widdin und dem russischen General KlschelSki, die sich am 31. März diese» Jahre» zugetragen und wobei Ersterer von Letz terem insultirt worden war, hat seiner Zeit gerechte» Auf sehen hervorgerufen und ist namentlich m der öster reichisch-ungarischen Presst viel besprochen worden. Diese Affaire ist nunmehr nach längeren Verhandlungen zwischen der österreichisch-ungarischen und der russischen Regierung zum Abschluß gebracht worden, und berichtet die „Polit. Corr." nachstehende Detail»: Aus die nach dem Linlangen de» Berichte- de« kaiserl. und königl. Lonsul- von hier nach St. Petersburg gerichtete Vorstellung wurde eine Lommijsion zur genauen Erhebung de« Sachverhaltes eingesetzt. End« Mai wurde durch den kaiserl. und königl Gencralconsul Montlong in Rustschuk der Bericht dieser Lommission vorgelegt, und auf Grund derselben stellte die österreichisch - ungarijche Regierung in St. Petersburg sol» gendeS SatiSsaeNonSbegehren: 1) Der Generalgouverneur in Bulgarien werde beauftragt, an unsern Generatconsul in Rust schus, als Vorgesetzten de« LonjulS Reumann, eine Rote zu richten, worin dem Tadel über da» Benehmen de» General» AischelSki, sowie dem Bedauern über den Borsall in unzwei deutigrr Weise Ausdruck gegeben werdt, und e» solle 2) dem Gerichtspräsidenten in Widdin feiten deS Generalgouvernement- in Bulgarien eine unzweifelhafte Belehrung übrr den Fort bestand unserer aus den Lapitulationen mit der Türkei her- rührenden Rechte, sowie ein Verweis über die Verletzung der selben im gegebenen Falle erlheilt und dieser Erlaß im bul garischen Amtsblatt veröffentlicht wrrden. Feuilleton. Redigin von Otto Banck. Da» Rettung»weseu an den Küsten der Bereinigten Staaten. Wie bekannt, haben die Bereinigten Staaten eine so au»aedehnte Küstenlinie am Meere und an den Binnenseen, wie sie kein andere» Land aufzuweisen hat. Dieselbe ist in»aesammt mehr al» 10000 eng lische Meilen lang und jeder Art Unwetter «»»gesetzt, der Wucht der schweren Winterstürme im Norden so aut wie der Gewalt der Orcane und Tornado» in den Tropen, während sie andererseit» dem Seemanne auch jede sonstige Gefahr, die ihn überhaupt in der Nähe de» Lande» bedrohen kann, bietet. Einen besonder» Charakter tragen aber die Binnenseen, dir einen Ge- sammtflächenraum von 80 000 englischen Quadratmrilen mit einer Küstenlinie von fast 2500 englischen Meilen baden, trod de» auf ihnen herrschenden riesigen Verkehr» aber nur wenige natürliche Häfen, die fast sämmtlich an der Mündung Neiner Flüsse liegen, eng und schwer zugänglich sind, besitzen. Gewöhnlich sind die Gewässer dieser Seen ruhig, allein bei Eröff nung und Schluß der Schifffahrt, die jährlich 5 oder 6 Monate durch Ei» geschloffen ist, treten zuweilen doch plötzlich heftig« Stürme ein. Nichlsdestoweu qer bat die Regierung e» lange versäumt, die gefährlich steu Küstenpuutte zu befeuern oder auch nur durch ein Warm»ng»zt,ch«n kenntlich zu machen, so wenig wie da» früher auch an den Küsten de» atlantischen und Men Ocean» geschehen ist. Da« ganze Rettung-Wesen bestand bi» zum Jahre 187 l eigentlich nur dem Namen nach, denn die Statio nen waren vernachlässigt, und die Ausrüstungen waren entweder gestohlen, oder wegen mangelnder Beaufsich tigung durch den Einfluß der Zeit und Witterung ver dorben, so daß bei mehreren in unmittelbarer Nähe der Stationen passirenden Strandungen unzählige Men schen um- Leben kommen konnten, weil die Apparate vollständig nutzlos waren. So gern die Strandbe- wohner den Ertrinkenden Hilfe leisten wollten, unthätig mußten sie zusehen, wie die Wogen einen Schiff brüchigen nach dem anderen Hinwegriffen. Erst als im Winter 187(^71 wieder mehrere Schiffbrüche mit großen Menschenopfern innerhalb de» Bereiches der Stationen geschehen waren, votirte der Longreß im April 1871 die Summe von 200000 Dollars und wie- den Schatzsecretär an, an geeigneten Orten an der Meeresküste und an den Binnenseen Stationen einzurichten und tüchtige Bedienungsmannschaften zu engagiren, sowie da» ganze Rettung-wesen zu reorgani- siren Am 1. November war die Reorganisation voll endet, seine jetzige Ausdehnung hat daS amerikanische Rettungswesen aber erst nach und nach erhalten Vom 1. November 1871 bi» zum 30. Juni 1878 sind ,n»gesommt an den amerikanischen Küsten 578 Schiffbrüche mit einem Gesammtwerthe von 8 800457 Doll für Schiffe und 4 921 684 Doll, für Ladungen passirt; von dem Totalwerthe wurden für 8065322 Doll, geborgen, während für 5656 819 Doll. Eigen- thum verloren ging. An Bord befanden sich in-ge- sammt 6287 Personen, von denen 5981 gerettet wur- den, während 306 umkomen. Im Jahre 1b77 besaß da» Rettung»w«sen in»ge« sammt 148 Stationen, die auf 11 Districte vertheilt waren; 1878 wurde aber, nachdem eine Bill, welche das Rettung»wesen dem Marinedepartement unterstellen wollte, verworfen war, eine Acte vom Congreffe ange nommen, laut welcher da» Schatzamt die Controle auS- zuüben hat. Nach diefer Bill ist die gesammte Küsten linie in 12 Districte eingetheilt, die 196 Stationen besitzen, und zwar haben die Küsten von Maine und New-Hampshire 7, Massachusetts 15, Rhode-Island und Long-JSland 38, New-Jersey 41, zwischen Cap- Henlopen und Cap-Charle- 11, zwischen Cap-Henry und Cap Fear, N. C, 15, die östlich« Küste von Flo rida 5, die Golfküste 6, der Erie- und der Ontariosee 9, der Huron und der obere See 13, der Michigansee 18 und die Küste am Pacific 8 Stationen. Von den Apparaten, welche auf diesen Stationen zur Verwendung kommen, ist nach der „Time»", deren au-führlicherem Berichte wir diese Mittheilung ent nommen, ein Raketenapparat de» Artillerirlieutenant» Lyle besonder» erwähnenSwerth. Während man bi»her mit ähnlichen Mörsern, deren Gewicht nebst dem der Unterlage 535 Pfund und deren Geschoß 33 Pfund wog, nur eine Schußweite von 631 Uard» erzielt hatte, hat Lyle ein Geschütz construirt, welche» nur 185 Pfd. wiegt, also weit leichter läng» der Küste tran»portirt werden kann, während e» bei einem Geschoßgewichte von nur 17 Pfund eine Schußweite von 695 Vard» im Maximum erreicht hat. Lieutenant Lyle hat ferner noch ein andere» Geschütz anfertigen lassen, welche» nur 89 Pfund wiegt, dessen Geschoß aber bei einem Gewichte von 13 Pfund die Rettungsleine 477 Uard» trägt. Die» ist natürlich, wie bei dem er steren Geschütze, die Maximalentfernung, die nicht beliebig zu jeder Zeit erreicht werden kann und unter uncninstigen Umständen, wie z. B. bei stür mischem Wetter, wesentlich geringer sein wird. Bi- jetzt sind an den amerikanischen Küsten die Geschütze alter Construction in Gebrauch gewesen, und zwar 2 der vorher erwähnten schweren Mörser (davon einer auf einer Station, der andere an einer sehr gefähr lichen Stelle zwischen 2 Stationen), 25 etwa- leichtere, welche be: einem Gewichte von 288 Pfund und einem Geschoßgewichte von 20Psund die Leme im Maximum 473 Darb» werfen, und der Rest Geschütze von glei chem Gewichte, deren Geschoß aber 24 Pfund wiegt, während die größte mit denselben erzielte Schußweite 421 Aard» beträgt. Ein Theil dieser älteren Apparate wird wahrscheinlich durch die Lyle'schen Geschütze ersetzt werden, die wegen ihre» geringen Gewicht» und großer TranSportfähigkit auch in andern Ländern Beachtung verdienen. Naturwissenschaftliches. Der berühmte englische Naturforscher Sir John Lubbock hat jüngst zwei Ver träge über die Ameisen veröffentlich», welch« von ganz b«sonderem Interesse sind. Die ungeheuere Mannich- faltigkrit dieser Thier«, die Complication ihrer Insti tutionen und die Organisation eine» Gemeinwesen» zwischen ihnen giebt reichlich interessanten Stoff ab. Uebrigen» vergleicht Lubbock die Ameisenstaaten mit dem chinesischen Reiche; so subtil au-gearbeitrt ihre In stitutionen auch find, in so bewund«rn»werlher Weise sie auch ihren Kräften scheinbar unüberwindliche Hin dernisse zu besettiaen wissen, sb sind fie doch weitau» gerinafügigeren, aber neu austauchenden nicht gewachsen. E« ist bekannt, daß fie selbst nach längerer Zett ein-
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