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Dresdner Journal : 21.09.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187909213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790921
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790921
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-09
- Tag 1879-09-21
-
Monat
1879-09
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 21.09.1879
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M220 1^79 Sonntag, den 21. September DreMerÄMMl Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. »4 Ml» »de». ecke meiern ollte. Gerade die Aquarellmalerei hätte darauf An- 11» irr . 10« . los rtuUd ds«c>eut»ck«, Usiede« tritt I'ont- nud Atsmpelrunckl^ Kinin. I» »»»» t«nt»«»»n »«t«»« Idkrli^: . . IS )4jLkrtiek: 4 Unrtl üv kk. LioL»-ln« Nummern: 10 ks »«ch« «, nur i, mi» »L <«u» «ach i, 11,«0 » «v» ß-t.«,. tt i«i» 1>.l»> «»»«4 »ch«a- lx»»«4 >» », 4 de,i» Ich « r, >« h«l»« tri» 4 Feuilleton. Redigirt »on Otto Banck. r,v «l»» «Ml«, »dind» », Icht. leNch», ch. 1.»« «-u«. «), 1^ Hi »I« «dtnd« >«». °»» »-»»Ul lh. Ich«, » 11». > «MI» «ich». Lagesgeschichte. Dresden, 20. September. Ihre Majestät die Königin ist in Begleitung deS OberhofmeifterS v. Lüttichau und der Hofdame Freiin v. Lützerode heute nach Morawetz bei Brünn gereist und wird Sich nach mehrtägigem Aufenthalte daselbst über Wien nach Tegern see begeben. Dresden, 20. September. Eine Eorrespondenz unter: „ab. Dresden, 11. Septbr * im ersten Blatte der Nr. 214 der Berliner „Volks - Zeitung* erwähnt die in Nr. 211 deS „Dresdner Journals* vom 11. September enthaltene Mittheilung, daß die Nichtberück sichtigung der Steuerzuschläge bei Berechnung deS WahlcensuS nicht, wie es nach einer Eorrespondenz der „Frankfurter Zeitung* den Anschein gewinnen konnte, auf willkürlicher Auslegung deS Einkommen steuergesetzes seiten der Regierung beruhe, sondern auf der ausdrücklichen Vorschrift in tz I des Gesetzes vom 2 August 1878, also auf einem Beschlusfe der 1878er Ständeversammlung. Dieser Angabe wird in der „Volks-Zeitung* die Bemerkunghinzugesügt: „Auchvon Seiten fortschrittlicher Abgeordneten wird un» bestätigt, daß „diese Ungerechtigkeit auf einem mit knapper Ia»en»tenp»el»»: d«n kaum «u«rr Mrpilkmeo kvtitrvilv 20 kt. vnisr „kins««wdt" di« Lsilv bv kk. rr»el>«lu«»r mit Xu»v»km» dar 8oan- urd keivrlaß* Xb«»d» Nlc <1«n fnl^sndso 1»^. Ulchtamtlicher CheU. Telegraphische Nachrichten. Straßburg i. E., Sonnabend, 20. Septem- der. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Die gestrige Gala vorstellung im Theater war stark besucht. Der Kaiser wurde vom Publicum auf das Lebhafteste begrüßt. Die öffentlichen Gebäude, sowie eine Anzahl Privatwohnungrn waren gestern Abend illuminirt. Der Fremdenverkehr ist rin kolossaler. Heute Vormittag ^10 Uhr fährt der Kaiser nach Wolfishrim, wo dir Pferdr für daS hrutige Corps- manövrr grgen rinrn markirten Arind brstiegen wrrdrn. (Vgl. die „Tagesgeschichtr* unter Berlin.) Wien, Freitag, 19. September, Abends. (Tel. d Boh.) Die Conftrenz in der Wohnung deS Grafen Hohenwart ist gestern allerdings geschlossen worden; die Theilnehmer derselben haben sich jedoch heute abermals zusammengefunden, um in einem längen» Gedankenaustausche sich über die Durch führung des gestern gefaßten Beschlusses, betreffend die Schaffung einer großen föderalistischen Partei, L, nur ck- M. »»r»- G »ur »ahl Derjenigen, welche sich der Meuterei in Ka bul schuldig gemacht hatten, Kohistaner waren. Soldaten der einheimischen Regimenter, welche entkommen waren, erklärten, daß Jakub Khan keine Mitschuld an der Meuterei in Kabul trage, daß letztere erwartet wurde und daß Major Ca- vagnari hiervon benachrichtigt gewesen sei. London, Sonnabend, 20. September. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Wie „Reuter'S Office" auS Havana gemeldet wird, verhängte der General- capitän den Kriegszustand über Santiago-de-Cuba, retablirte daS Kriegsgericht und verhieß den In surgenten, welche sich innerhalb 14 Tagen unter werfen, Begnadigung. Nachrichten auS Panama zufolge ist die Aus fuhr von KriegScontrebande auS Columbia ver boten worden. Bukarest, Freitag, 19. September, Abends. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Bei der in der heutigen Sitzung der Kammer fortgesetzten Debatte über die BerfassungSrevifion erklärte der Deputirte, Bernescu, die Regierung habe durch ihre Aeuße- rung, Rumänien sei bedroht, wenn die Kammern nicht den Art. 7 nach den Wünschen Europas revidiren, das Land erschreckt. Die Krage sei eine rein innere Angelegenheit; deshalb könnten die Mächte von Rumänien nicht verlangen, daß eS den Juden mehr zugestehe, alS es ihnen zu geben vermag. Er bitte die Kammer, den Entwurf der Majorität zu votireu uud deu Wünschen Europas, sowie den nationalen Interessen gerecht zu werden. Der Minister Cogolviceano erklärt, die Regierung werde einen Entwurf vorlegeu, der nicht, wie Bernescu befürchte, die Massenrmanci- patiou der Juden, sondern eine t rn Landrsinteressrn und den Forderungen der Mächte entsprechende Lösung enthalte. Der Minister fügte hinzu, wenn der Entwurf angenommen werde, so werde die Regierung ihre Pflicht thun; Jene aber, die ihn verwerfen sollten, würden schwere Lerantwortung auf sich laden. Die Debatte wird am Montag fortgesetzt werden. Konstantinopel, Sonnabend, 20.September. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Frankreich und England haben beim Sultan Schritte grthan, daß er von der Forderung der Reise des Khedive «ach Kon- stautinopel abstrhe, so lange die neue Organisation dessen Anwesenheit in Aegypten erheische. prüche zu erheben, denn al» da» neueste, intlme und lberau» graziöse Schöpfung»gebiet der modernen male rischen Muse ist sie im Begriff, sich eine bedeutung»« wirkt. Daneben sind italienische Einflüsse durch den früheren Besitz von Meisterwerken in der Lombardei und in Venetten, durch den Einfluß einiger neuen ve- netianischrn Maler, durch die fardenschweren, aber in- spirirten Tizian'schen Studien Rahl'» und anderer strebsamer Talente unverkennbar; doch sie stehen erst in zweiter Linie. Der deutsche Geniu» hat immer für den künstlerischen Intellekt und die Eompositton den Grundaccord angeschlagen und sistgehalten. Die mueste Zeit brachte aus dem mannichsaltigen Völkerconglomc- rat der großen Monarchie neue Elemente und Racen« Mischungen hinzu. Ungarische, polnische, überhaupt slawische Kunstjünger tauchten auf. E« ist bekannt, daß die Geschmacksneigung dieser Rationalitäten und so auch ihrer Talente, da wo sie die freie Wahl hat, keine deutsch« ist, und so finden wir denn auch unter ihnen eia Hinneigen zum französischen Effect, zum überraschenden Moment, zum scharfen Eontrast der Farbenbravour. Roch läßt sich von diefen neueren Talenten keine Anzahl individuell au-getragener Ent- wickelungtphasen übersehen. E» fehlt da» Mtheil da rüber, wie wett da» darin glühend« leidenschaftlich«, ost flackernde Feuer eine dauernd« Nahrung hat und ob sich dessen Flamme zum verklärenden Lichtstrahl umwandeln und läutern wird. Und nun die Zusendungen von einzelnen deutschen Kunstschulen und Hauptstädten. Daß dabei München al» der Au»stellung»ort am umfassendsten vertreten wurde, versteht sich von selbst. E» zeigt sich m den Jntenttonrn der Münchner Kunst fast auf allen ihren Gebieten ein überraschender Reichthum, da» kleine Stillleben ausgeschlossen, dessen Gedeihen an minder anregender Stätte »ü emsirdternchem Behagen passen ¬ günstig und ein Verlust für Lehre und Beispiel in der modernen Kunstentwicklung, welche durch derartige Aus tellungen nach allen Richtungen hin gefördert werden Auch Italien hat nicht zahlreich und mannichfaltig genug eingesendet, um sich vollkommen zu vertreten; doch ist hier die Scala der Kunstcharakteristik viel enger als in Frankreich und die UrtheilSbeschränkung nicht so fühlbar. Man sieht in der italienischen Kunst eine noch ungeklärte, naive Farbensreudigkeit; dazwischen markiren sich talentvolle Ausfassungen de» täglichen Lebens. Die italienische moderne Bildhauerkunst, ost von technisch vollendeter Feinheit, steht in Hinsicht aus Naturali-muS in der Maienblüthe ihrer Sünden. England hat mannichfaltige und werthvolle Werke eingeschickt; besonder» durch da» Portraitfach hat eS sein solid und mühsam errungene» Können glanzvoll repräsenttrt. Nach einer andern Seite hin sällt eine Lücke auf. Die Kleinkunst der Aquarellmalerei ist durch englische Meister von großer Technik und seinem Naturgefühl zu einer bedeutend«« Höhe hingesührt und zwar auch in landschaftlicher Beziehung; davon bemerkt man nun lrid«r aus der Ausstellung keine entsprechend« Repräsrntation. Da-selb« kann man von d«r hollän dischen Aquarellmalerei sagen. Dieser Au»sall ist un- L»tp»ix: F> Li-anlktettee, OommisniooLr 6«» ttrvydllvr ^ouinsl»; - N«rU» Vio» -N»»«l-Nc<i,l»ii rraniil« t ». N: Haaren^tei» L Nerliu Nn»^-1.»!pr!ls ^r»iillki>i-t ». »l. Uünckim: »«rlia: §. , Nremna: F,' HeUotte,- Moiliu: F. l!(>i< i«l; Ld«»uUt« » ^oi At; rr»u>ckurt ». N.: u. F »ckc- Nnoükundtunki vorliti: A. Uiuwovr: 6 , k»rt» Nerli» kr»iilieort ». st. Daud« L HEdiu?: Fd. Steinen 8 « r » v» x e d e r r Tüvi»!. Lipeditioo de» I-re»dner gourvM», Dresden, lüvin^erslrssse Ao. 26. deS Fuß-Artillerie Regiments Nr. 12 und Mitglied«» der Artillerie-PrüsungS Commission in Berlin, Lau terbach, zum Major; die Versetzung de- Premier- lieutenantS Fliegner des I.Feld-Artillcrie-Regiment» Nr. 12, Adjutanten dec Artillerie-Brigade Nr. 12 — unter Belassung in seiner Function als Adjutant — ü la »uit« seines Regiments; die Beförderung der SecondelieutenautS von Metzradt des 1. Feld-Ar- tillerie-Reqiments Nr. 12 und Sonntag des Fuß- Artillerie-Regiment» Nr. 12 zu Premterlieutenant»; die Verleihung deS Premierlieutenants-CharacterS an den Secondelieutenant Mehlhorn des 1. Feld-Ar- tlllerie-RegimentS Nr. 12; die Verleihung eine» Pa tentes feiner Charge vom 25. Januar 1878 an den Se condelieutenant KirchgeßnerdeS Train-Bataillons Nr. 12; die Reactivirung des Premierlieutenants der Re serve Oehme deS 6. Infanterie-Regiments Nr. 105 mit dem Character als Premierlieutenant unter An stellung beim 4. Infanterie-Regiment Nr. 103 und mit der Anciennetät hinter dem Secondelieutenant Freiherrn von Wrede genannten Regiments. v. Verabschied»^» rc. Die Verabschiedung nachstehender Offiziere au- allerhöchsten Kriegsdiensten, alS: 1) Major und Ba- taillonS-Commandeur von Welck deS 1. (Leib-)Gre- nadier Regiments Nr. 100 mit der gesetzlichen Pension, 2) Premierlieutenant der Landwehr-Infanterie Böh mer deS 2. Bataillons (Döbeln) 8. Landwehr-Regi ment- Nr. 107 mit der Erlaubniß zum Tragen der Landwehr-Armee-Uniform unter gleichzeitiger Verleih ung deS Hauptmanns - Characters und 3) Seconde lieutenant der Landwehr-Infanterie Oschatz des 2. Bataillons (Schneeberg) 5 Landwehr-Regiments Nr. 104 behufs Ueberführung zum Landsturm. rischen Muse ist sie im Begriff, sich eine bedeutungs volle Zukunst zu bild«« uud sollte dabei planvoll unter- stützt werden. Es macht den Eindruck, als hätten dl« Aquarellmaler die internationale Ausstellung nur mit Zaghaftigkeit beschickt. Erne Anzahl wunderbarer Leistungen in diesem Medium versteckt sich zwischen Amtlicher Theil. Dresden, 20. September. Ihre Majestät die Königin ist heute früh nach Morawetz bei Brünn abgereist. Dresden, 20. September. Se. Majestät der König hat nachstehende Perfonal-Veränderungen in der Armee allergnädigst zu genehmigen geruht. ä «»»»»»,» -lsSrdk»»g», Versitz»»,». Die Beförderung des Major- und Militärbevoll mächtigten in Berlin, Edlen von der Planitz, zum Oberstlieutenant; die Verleihung des MajorS-Lharac- ter- an den Unter-Commandanten und Platzmajor der Festung Königstein, Hauptmann z. DiSp. von Heim- burg; die Ernennung des Oberstlieutenants im Gene- ralstabe, Freiherrn von Hodenberg, zum Bataillons- Commandeur im 1. (Leib-) Grenadier-Regiment Nr. 100; die Beförderung der Majors und Bataillon»- Commandeure Panse deS 6. Infanterie-Regiments Nr. 105, LeuSmann des 8. Infanterie-Regiments „Prinz Johann Georg* Nr. 107 und von Raab de» 2. Jäger-Bataillon» Nr. 13 zu OberstlieutenantS; die der Hauptleute Hohlfeld, Compagnie-Chef beim 3. Infanterie-Regiment Nr. 102, Müller deS 1. (Leib-) Grenadier-Regiment» Nr. 100 und von BrzeSki de» 7. Infanterie-Regiments „Prinz Georg* Nr. 106 zu überzähligen MajorS; die des PremierlieutenentS Möring deS 4. Infanterie-Regiment- Nr. 103 »um Hauptmann und Compagnie-Chef beim 3. In fanterie-Regiment Nr. 102; die Verleihung de» Hauptmann» - CharacterS an den Premi«rlieutenant Beyer 7. Infanterie-Regiments „Prinz Georg* Nr. 106; die Beförderung des Premierlieutenants L I» suite deS 1. (Leib-) Grenadier - Regiments Nr. 100 und Adjutanten der 2. Infanterie-Brigade Nr. 46, Richter zum Hauptmann; die Commandirung deS Premierlieutenants Freiherrn von Friesen des 2. Jäger-Bataillons Nr. 13 in deu Gcneralstab; die Ernennung des char. Premierlieutenants Engelke d«s 4. Infanterie-Regiments Nr. 103 zum etatSmäßigen Premierlieutenant; die Beförderung der Secondelieute- nantS Neumann des 5. Infanterie-Regiments „Prinz Friedrich August* Nr. 104 und Richter I des 3. Infanterie-Regiments Nr. 102 zu Premierlieutenants; die Versetzung der SecondelieutenantS Freiherr von Seebach deS 1. Jäger-Bataillons Nr. 102 und Rühle deS 2. Grenadier-Regiment» Nr. 101 „Kaffer Wilhelm, König von Preußen* zum 6. Infanterie- Regiment Nr. 105; die Beförderung des MajorS und etatSmäßigen Stabsoffizier» von Einfiedel deS 2. Husaren-RegimentS „Kronprinz Friedrich Wilhelm deS Deutschen Reiches und von Preußen* Nr. 19 zum Oberstlieutenant; die deS Rittmeisters und EScadron- Chefs Freiherrn von Wangenheim deS Carabinier- Regiment», unter Belassung aus dem Etat der Esca- dron-Chefs, zum Major; die Verleihung de» Ritt- meister-CharacterS an den Premierlieutenant Stengel de» 1. Husaren-RegimentS Nr. 18; die Commandirung de» Rittmeisters und EScadron-ChefS von Hinüber de» Garde-Reiter-Regiments in den Generalstab; die Ernennung de» Premierlieutenants von Broizem deS 1. Husaren-RegimentS Nr. 18 zum Hauptmann im Generalstabe; die Enthebung deS Adjutanten der Ca- valleriedivision, Premierlieutenant von Stieglitz des 1. Ulanen-Regiment- Nr. 17 von der Adjutanten- Functionj die Ernennung deS Rittmeisters und ESca- dron-Chef» Kirchner des 2. Ulanrn-RegimentS Nr. 18 zum Adjutanten der Cavallerie-Division; die Be förderung der MajorS von Wolf, BataillonS-Com- mandeur beim Fuß Artillerie-Regiment Nr. 12, und Keyßelitz, ü I» »uitv de» Fuß-Artillerie Regiments Nr. 12 und Artillerie-Offizier vom Platz in Dresden, zu OberstlieutenantS; die deS Hauptmann- L 1a suite unter einander zu verständigen. Die „Deutsche Ztg." erfährt hierüber Folgendes: Es wird von Theilnehmern dieser Berathungen die Vermuthung ausgesprochen, daß Graf Hohenwart nicht mehr an die Spitze de- Club- der Rechtspartei treten, ja überhaupt keinem der in Aussicht genomme nen Clubs der rechten Seite beitreten, sondern ausschließ lich die Leitung der Gesammtpartei übernehmen und als Führer sämmtttchen Clubs dieser Partei angehören werde. Einzelne Theilnehmer der Conferenz haben bereits mit den Ministern Graf Taaffe, Prazak und Baron Falkenhayn im Laufe des vorgestrigen TageS längere Unterredungen geführt, in welchen der Regierung der Gedanke nahegelegt wurde, der nächsten Session deS Abgeordnetenhauses eine möglichst kurze Dauer zu geben. Außer dem Budget, dem Wehrgesetze, den Luxussteuergesetzentwürfen, dem Wuchergesetze und dem Gesetze in Betreff der Einführung einer Börsensteuer soll dem neuen Parlament vorläufig keine weitere Vor lage unterbreitet werden. Seiten der föderalistischen Majorität verspricht man, das Aeußerste aufzubieien, daß diese Gesetze innerhalb 10 Wochen in beiden Häusern des ReichSratheS durchgebracht werden, weil man dort begreiflicher Weise Gewicht darauf legt, daß die Landtage ehebaldigst zusammentreten. Man ist in föde ralistischen Kreffen entschieden gewillt, den Schwer punkt der politischen Action in die Landtage zu ver legen, und von dieser Seite wird die Regierung be stürmt, die Landtage von Böhmen, Mähren und Krain aufzulösen, um bei den Neuwahlen vermittelst des gouvernementalen Hochdrucks eine Majorität in diesen drei Körperschaften zusammenzubringen, welche die be treffenden LandtagSwahlordnungen in föderalistischem Sinne umgestalten würde. Erst wenn eS den Födera listen gelungen sein wird, in den Landtagen Erfolge zu erringen, foll wieder in den ReichSrath zurückge kehrt, und sollen dort jene Verfassungsreformen in An griff genommen werden, deren Verwirklichung zuoberst in dem Programm der einzelnen föderalistischen Frak tionen figurlrt. Die Unruhestifter in Nevesiaje find durchaus Mitglieder jener 7 Bataillone, welche die Herzeao- wiua früher für Montenegro ausgestellt hat. An ihrer Spitze steht der Pandur Spaic. (Vgl. unsere Wiener Eorrespondenz unter „Tagesgeschichte".) Haag, Freitag, 79. September, Nachmittags. (W. T. BO DaS zur Vorlegung gelangte Budget für- daS Jahr 1880 weist in den Ausgaben 115 Millionen Gulden auf und schließt mit einem Deficit von 7 Millionen Gulden ab, welche durch Verausgabung von BonS oder Schatzscheillev ge deckt werden sollen. Der Status des nächsten Jahres dürfte sich hinlänglich befriedigend stellen, um einem künftigen Deficit das Gleichgewicht zu halten. Der Minister wird eine Steuererhöhung, eventuell die Aufnahme einer Anleihe in Betracht ziehen. Nom, Sonnabend, 20. September. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Der König und die Königin ver lassen heute Venedig. Der zum Gesandten in Belgrad ernannte Graf Tornielli ist gestern auf seinen neuen Posten abgerrist. London, Freitag, 19. September, AbendS. (W. T. B.) „Reuter'S Office" wird aut Simla vom heutigen Tage gemeldet: Hier eingegangene officielle Nachrichten auS Kabul bestätigen, daß in Herat am 5. d. rin Aufruhr auSgebrocheu ist. — Gerüchtweise verlautet, daß eS auch im Distrikte von Kohistau zu einem Aufstande gekommen sei; der Aufstand werde zum Theil dem Umstande zu- geschrieben, daß der Emir Jakub Khan einen An führer der Kohistaner tödtra ließ, weil die Mehr- Lv« der internationalen Kunstausstellung in München. VI. Man ist in den öffentlichen Besprechungen dieser großen Au»stellung mehrfach mit kritischem Eifer dar auf eingegangen, zu unterfuchen, wa» nicht nur die einzelnen Rattonalitäten sondern auch die einzelnen Großstädte und Malerschulen an Bildern eingesandt hoben. So wurde die mehr oder mindere Bedeutsam kit herausgeftellt, die in der gegenseitigen Beschickung »wischen München, Wien, Bersin, Düsseldorf, Dresden, Weimar rc. stattfindet, oder auch zwischen den Produk tionen der einzelnen Länder. Man hat alle Ursache, gegen einen solchen Vergleich »u prvkstiren. Er muß durchaus ungerecht und will kürlich ausfallen, da in den Sendungen von Kunst- »verken keine Gleichmäßigkeit stattgefunden hat, die mit der Bedeutung de» Absenduna»ork» irgendwie im rich tigen verhältniß stände. So wird denn bei einer solchen Kritik der Zufall »um incompetenten Richter. Die Beiheiligung Frankreich» ist bekanntlich keine stark, sondern eine einseitige, und nur durch ein Ambittou»comprvmiß von Seite der französischen Re gierung wurde der Lu»fall ein wenig ausgeglichen, den politische Verstimmung herbeigeführt hatte. Statt gar nichts erhielt man etwas und darunter viel Tüch tiges: doch es reicht nicht aus, um dadurch die fran- zöstfche Kunst llUifafsend zu charakterifiren. einer Menge luftig leichtfertiger Skizzenblätter ohne Abrundung und Werth. Bon Holland auS, minder auch von Belgien, hat dem Gewichte nach die schon durch andere Ausstellungen herkömmliche Beschickung stattgefunden. Es florirt auf diesem Gebiet die gesunde Breite und respektable Werk- tüchtigkett deS niederländischen Kunftbehagen«. Auch hier wird zwischendurch einer krankhaften Realistik mo derner Lebensströmung und materieller Anschauungs weise de- Malerischen wie Poetischen eine sehr dampfende Hekatombe geopfert. Aber daneben laufen in voller Gesundheit und Naivetät noch viele lebende Stiere sowie milchreich« Nutzkühe auf dem fetten Weide land der nitdrrländifchen Kunst umher. Der un getrübte Sinn für die malerische Außenseite der Dinge, auch wenn dieselben einen geistigen Inhalt durchaus schuldig bleiben, wird vielfach sichtbar und nicht minder auch tue breite, farbenfrifche Technik im Vortrage d«S Genre- oder Historienbild«». Die peinlich engen Gren zen der Landschaft dieser Schulen sollen später berührt werden. Nun noch einige interne Bemerkungen hinsichtlich der Repräsentation au» deutschen Schulen und Groß städten und au» der österreichischen Kunstpfiege, wobei ich indeß bemerke, daß e» von gewissenhaften Kunst kenner» ernstlich vermieden werden sollte, die österrei- chiich« Kunst zu specifisch von der deutschen zu scheiden. Alle ihre geistigen Impulse nicht nur, auch ihre tech nischen Methoden und EntwickelungSarten find von Deutschland angeregt oder direkt au-gegangen. Ganz specirll hat hier die Münchner Schule durch die Aus bildung österreichischer Künstler in München und ihr späteres Weiterwirken in der Heimath grundlegend ge- Wekannlmachung, die Vornahme einer Ergänzungswahl für die II. Kammer der Ständeversammlung betreffend. Nachdem der seitherige Abgeordnete der U. Kammer der Ständeversammluug für den 22. städtischen Wahl kreis die Niederlegung seines Mandates erklärt hat, macht sich eine Neuwahl in diesem Wahlkreise nöthig. Es wird daher deren ungesäumte Vornahme hiermit angeordnet und als Tag der Abstimmung der 23. Octobcr 1879 festgesetzt. Dresden, am 18. September 1879. Ministerium des Innern. v. Nostitz-Wallwitz. Paulig.
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