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Dresdner Journal : 11.09.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187909111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790911
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-09
- Tag 1879-09-11
-
Monat
1879-09
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 11.09.1879
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Hradschin, Kriegwald und Lochmühle, Einsiedel-Sensen- hammer, Niedernatzjchung, Obernatzschung. Im Amtsgericht Marie«-,ra: der OrtSnchter Gemeindevorstand Tost in Großrückerswalde für Groß rückerswalde mit Teichvorwerk, Wolfsberg, Oberfchindel- dach und SchwäbenS Vorwerk, RückerSwalde mit Fichten boch, neuen Häusern und Scheidebach, Boden mit Judenstern und Hirschleithemühle; der Oberförster Täger in Reitzenhain für Kühnhaide mit Herrenhalde uiw Vierhöfe, Reitzenhain mit Sttngelhaide und Wild häusern; der OrtSnchter Gemeindevorstand Münzner in Laute für Laute; der Kaufmann Heinrich Donat in Marienberg für Marienberg mit Gebirge, Dürfet, Gelobtland, niederen und oberem Hüttengrund, Wüsten- schletta, Hirschstein, Jüdenhain und Mooshaide; der OrtSnchter Gemeindevorstand Schreiter in MauerS- berh für MauerSberg mit Bodenberg, Haideyäufer und Hirfchleithe; der OrtSrichter Neubert in Niederschmiede derg für Nlederfchmiedeberg; der Mühlenbesitzer Zim mermann u, Satzung für Satzung mit neuem Anbau. (Fortsetzung folgt.) öresduer Nachrichten vom 10. September. — Bei der gestrigen ^LrgänzungSwahl zur Zweiten Kammer der Ständeversammlung Haden im 1. Wahlkreise der Stadt Dresden (Altstadt) von 8l12 Stimmberechtigten 3036 abgestimmt. Von den abgegebenen Stimmen erhielten 1376 Stimmen Ge- werbeverelnsvorstand Kaufmann August Walter, 1048 Stimmen Kaufmann Aulhorn, 595 St. Ur. v. Bose, und 22 St. waren zersplittert. Im 4. Wahlkreise der Stadt Dresden (Neustadl), welcher 3478 Stimmbe rechtigte enthält, sind 1470 Stimmen abgegeben wor den, wovon 507 St. Hauptmann a. D. Käufser, 487 St. Vahlteich, 379 St. Kaufmann Mörbe und 07 St. 1)r. ChalybäuS erhalten haben. In Dresden Stadt sind sonach Walter und Käufser gewählt. — Im 10. ländlichen Wahlkreise (Gerichtsamtsbezlrk Dresden) ist Amtshauptmann Berndt zu Dresden mit 1686 von 3056 abgegebenen Stimmen gewählt worden. Außerdem erhielten Schriftsteller Liebknecht »n Leipzig 1251 St., Amtslandschöppe Barth m Radebeul 87 St., und 38 St. hatten sich zersplittert. — Laut einer im Jnseratentheile unseres heutigen Blattes veröffentlichten Bekanntmachung des Direclo- riums des königl. Bezirksgerichts erfolgt die Ver legung des letzteren m das neue Landgerichlsgebäude (PlUnitzerstraße) am 15. d. MtS. — Lem„Anz." entnehmen wir, daß in einem aus Bischofswerda hier elngeführten Schweine die Fleisch- deschaner gestern Trichinen in so großer Zahl wie selten vorgesunden Haden. * In der Ehrlichstraße ist gestern Nachmittag ein 2Hjähnger Knabe, während einer kurzen Abwesenheit seiner Mutter, aus dem Fenster heraus drei Etagen hoch in den Hof herabgestürzt und hat hierbei euren Bruch des linken Unterschenkels und leichte Verletzun gen un Gesicht erlitten. U. ?. Wer den durch seine wilde Zerklüftung und seine lieblichen Aussichten hochinteressanten Pfaffen- ste»n bei Königstein kennt, wird sich gewiß auch seines „Rübezahls", des unermüdlichen, wackern Alten erinnern, der fett länger, als einem Vierteljahrhundert in der uneigennützigsten Weise für die Zugänglich machung jenes FelsenlavynnthS thätig und Tausenden von Nalurfreunden ein Führer in des Wortes vollster Bedeutung war. „Vater Jäckel" (so lautet der Name unjers Rübezahl) und der Pfaffenstem gehören eben zusammen, es sind Beides ansprechende Originale. Schon im zarten Jugendalter hat Vater Jäckel Mit seinem Bergnesen Freundschaft geschlossen; denn als un Anfänge unjers Jahrhunderts des Kriege« Lärm auch in die friedlichen Thäler hier eindrang und der Feind brandschatzend durch die Dörfer zog, da hat der laum 10jährige Knabe ui jener trüben Zelt sein Lager hier oben unter schützender Felswand aufgeschtagen, während des Krieges Brandfackel dle Nächte erhellte. Als Mann und als silberhaariger GreiS hat er des Schutzes nunmer vergessen, den sem lieber Pfaffenstein ihm damals bot, und er hat über ein halbes Säculum redlich geschafft, durch Sicherungen und Bahnungen von Wegen die zahlreichen Klüfte und isolirten FelS- massen dem Naturfreunde zugänglich zu machen. Liese Verdienste fanden nun die gebührende Anerkennung durch den vaterländischen GebirgSverem „Saxonia", welcher am Sonntag, den 7. d., ein Picknick mit Damen in der schluchtlgen Kühle der Pfaffenfteiner Felsmassen veranstaltet hatte. Im Verlauf desselben ergrlff der Vorstand de- Vereins das Wort, schilderte in längerer Red« Vergangenheit und Gegenwart de« Pfaffenstem« und fernes treuen Berggeistes, dankte dem überraschten Vater Jäckel für sein treues Wirken, ernannte ihn laut Befchluß der letzten MonatSversammlung „in An betracht ferner uneigennützigen und unermüdlichen Thä- tigkeit um die Zugänglichmachung deS PfaffensteinS" zum Ehrenmltglieve des vaterländischen GcblrgSvereins „Saxonia", schmückte ihn mit dem Zeichen de» Ver eins und übergab »hm da« in künstlerischer Weise auS- gesührte prächtige Diplom. Vater Jäckel'- Dank war ein tiefergreifender. Die Dresdner kirchliche» Feste do» 9. »»d 1V. September. I. 65. Jahresfest der sächfischen Hauptbibel gesellschaft. L. Dresden, 9. September. Bor zahlreich ver sammelter Gemeinde feierte die sächsische Hauptbibel gesellschaft heute Nachmiltaa in hiesiger Frauenkirche ihr 65. JahreSfest. Freilich hätten d,e wecken, hohen Hallen diese- Gotteshauses eine noch ckelt größere Festvetsamntlung fassen können. Und wie möchte man wünschen, daß gerade in dieser Zeck de« Slchbestnnttt« und Umkehren- unser Volk in groß«» Schaaren m«- mit weck aufgethanen Herzen Bibelfeste feiere, damtt Gottes Wort, bei welchem allein Heilung von allen Schäden der Zeit zu holen ist, wieder eine Macht im Volke würde. Immerhin aber waren e» nicht We nige, dte gekommen waren und die Mahnung mit hmau« genvmnöeK habe«: „Zurück zmn Worte Gotte«! Hinein in die heilige Schrift! Vorwärts mkt dem Worte GotteS!"^ Nich Tdbia« Cl-uSbttzer'» (-f- 1684) Lied: „Lieb- stet Zstsu, nnr fickd hier" und einer elwaS reicheren EingangSliturgie (Liwrg: Hr. ?. Kittan au« Prießnitz) folgte eine Schriftverlesung aus dem Buche Josua (1, 7—9), darauf Gesang deS Lieder „Herr Zebaoth, Dein heilig Wort" (Dichter: Christian Knorr v. Rosen- roth, s l689) und dann die von heiliger Be geisterung geborene getragene Predigt deS Herrn Superintendenten vr. pbil. Blochmann auS Pirna. Ausgehend von der Freude an dem, 65 VereinSjahre hindurch bei dem Werke der Bibelverbreitung erfahrenen Segen, vom Danke für denselben und von der Mahnung, die daraus für die weitere Betreibung dieses Werkes selbst fließe, wies die Predigt darauf hin, wie eS vor allen Dingen darauf ankomme, daß das eigne Herz die rechte Stellung zum Worte GotteS gewinne, daß das letztere dem Herzen eben das Wort seines Gottes und Herrn werde, dem es Alles unterstelle, daß es der Herrlichkeit dieses Gotteswortes inne werde. Dazu eben feire man Bibelfeste, und dazu solle Gottes Wort selbst wieder helfen, so auch dar nunmehr verlesene Psalmwort (119, 54): „Deine Rechte sind mein Lied in dem Hause meiner Wallfahrt." Dasselbe sei aus der Zeit Esras, da daS Volk Israel des Abfalls von Gotte» Rechten als der Ursache seines Unheils inne geworden und zu Heilung derselben zum Worte Gottes zurückgesührt worden sei. So gebe es auch für unser Volk keine andere Heilung von dem tiefen Verderben, in welches es durch Materialismus und Unglauben gerathen fei, als die, daß eS durch GotteS Wort wieder zu Gottes Rechten geführt werde. Wie werden die RechteGotteS, die in derheiligenSchrift geoffen bart sind, uns zum hohen Liede für unserLeben? Nur wenn wir die dreifache Mahnung befolgen: Zurück zum Worte Gottes! Hinein in die heilige Schrift! Vorwärts mit dem Worte GotteS! 1) Zurück zum Worte Gottes, denn in demselben offen bart Gott der Herr seine Rechte. Diese Gottesrechte, welche menschliches Gesetz und Recht vielfach nicht zur Richtschnur genommen hat, hinter welche aber immer noch von Gott dem Herrn Segen und Fluch gelegt ist, sind ebensowohl seine Gebote, als das Evange lium von seiner Gnade und Barmherzigkeit in Jesu Christo, der der Mittelpunkt der heiligen Schrift und der Vollender des Gesetzes, zugleich aber unser Selig macher ist, wenn wir an ihn glauben. Im weiteren Verlaufe dieses 1. Theile» gedachte der Prediger in warmen Worten des Dankes und der Verehrung auch des vor wenigen Tagen Heimgegangenen Mannes, welcher seiner Zeit an hervorragender Stelle der säch sischen Landeskirche ein besonderes Werkzeug gewesen sei, dieselbe zu GotteS Wort, zur reinen und kräftigen Predigt desselben zurückzuführen, wie sein ganzes Wir ken auf Katheder und Kanzel kein anderes Ziel, als die Rückkehr zu GotteS Wort gehabt habe (Obercon- sistorialpräsident l)r. v. Harleß in München). Aber auch 2) hinein in das Wort Gottes müsse man dringen; denn nur jo können Gottes Rechte unser Lied werden. Nur was tief im Herzen wohne und lebe, werde zum Liede. Der Knecht freilich singe nicht von dem Rechte seines Herrn. Das Kind aber, das erlöst am Vaterherzen liege und sage: „Abba, lieber Vater", dessen Willen im Gehorsam gegen den Barer aufgehe, dem würden unter dem Wirten des heiligen Geistes Gottes Rechte zum Liede des Herzens. Dann aber auch 3) vorwärts mit dem Worte Gottes: so bleiben Gottes Rechte unser Lied bis zum Ende unserer Erdenwallfahrt. Wir haben hier keine Heimath, unser Leben ist eine Pilgerfahrt nach der Heimath. Wie sollten wir, mit dem Psalm zu reden, dem Herrn ein Lied singen im fremden Lande? Nur die lheuern Verheißungen des Gottesworte» vermögen auch im fremden Lande in unseren Herzen das Lied von den Rechten Golles zu erhalten. Darum vorwärts mit diesem Gottesworte im Herzen! Und jedes Glied unserer Kirche kann es im Herzen haben und behalten, denn jedem wird es von der Kirche selbst m die Hände gegeben. (Fortsetzung sotgl.1 ^rovittülltullchnchttn. / Kamenz, 9. September. Zur Theilnahme an den in hiesiger Umgegend stattfindenden Manöoern der 1. Infanteriedivision Nr. 23 langten gestern Abend H9 Uhr mit Exlrazug Se. Majestät der König, so wie Se. königl. Hoheit der Prinz Georg hier an. Die Begleitung Sr. Majestät bestand aus den beiden Flügeladjutanten Oberftlieutenant v. Minckwitz und Major v. Ehrenftem und dem Ordonnanzoffizier Haupt mann v. Kirchbach. Hr. KreiSyauplmann v. Beust war zur ehrfurchtsvollen Begrüßung hier eingetroffen. Die Stadt prangte im schönsten Fcstschmuck, und in Begeisterung durchwogte die Bevölkerung die Straßen. Se. Majestät hat beim Hrn. Amtshauptmann Schäffer Quartier genommen; Se. könlg!. Hoheit der Prinz Georg wohnt im „Hotel zum goldnen Hirsch" und Se. Excellenz der Hr. Krieg-Minister v. Fabrice im „Hotel zum goldnen Stern". Beim Einzug nach der Stadt, zu dem eine Ehrencompagnie deS Leidgrenadier- regiment» nick der RegimentSmusik ausgestellt war, wurde Se. Majestät begrüßt durch einen imposanten Fackelzug und die Aufstellung de« Militarverem«, der Turnerjchaft und der Feuerwehr. Der „Sängerbund" brachte Sr. Majestät eine Serenade. Den Vertretern der städtischen Behörden war eS oergvnnh noch am Abend vor Sr. Majestät zu erscheinen, und wurde vom Hrn. Bürgermeister Oertel die Begrüßung dargebracdt. Der große Zapfenstreich entflaimme nochnrat« dir Betzcifte- rung der Menge vor der nachkftchen Rckhe. Heute Morgen 8 Uhr erfolgte der Au«zug zum Manöver, und mit den« Feüyzuge erschien auch noch Ihr« königl. Hoheit die Frau Prinzessin Georg in Begleitung einer Hofdame. Die allerhöchsten und höchsten Herrschaften begaben Sich zu Wagin nach dem Dorje Nebelschütz, wo Gkockengeläute ertönte und der Empfang ein über' an« festlicher war. Unter den wendischen Schulmädchen befand sich auch eine Anzahl in der Tracht der „ Braut- jangfeen'. Zum Manöver bestiegen di« allerhöchsten und höchsten Herrschaften die Pferde, und der Verlauf de» militärischen SchäNfpiels erfttAe Enter Herbei- strömung von großen Menschenmengen. Nachdeck Ihre künial. Hoheit die Frau Pnuzejsta Georg durch einen Besuch un Kloster Marienstern arope ^eu« bereitet hatte, erfolgte gegen 3 Uhr die Rückkehr nach Kamenz. Hier hatte eine größere Anzahl von Der treten» städtischer Corporationen und distlnguirten Per sönlichkeiten aus der Stadt und Umgegend die Ehre, vorgestellt zu werden. Um 4 Uhr war im Hotel „zum goldnen Stern" Tafel, zu welcher auch die Spitzen der hiesigen Behörden befohlen waren. Die Musik- klänge der Kapelle deS Leibgrenadierregiments zur Festtafel erschallen weithin über einen großen Theil der Stadt und bilden den Nachhall zu der heutigen allgemeinen festlichen Stimmung. Leipzig, 9. September. (L. Ztg.) Bei der heutigen Wahl eines Abgeordneten zur Zweiten Kammer des Landtags für den ersten hiesigen Wahlkreis wur den 1012 Stimmzettel abgegeben, von denen 1005 gütig und 7 ungiltig waren. Hiervon sind 825 Stim men auf Herrn Iuliu- Cichorius, stellvertretenden Vor sitzenden der Handelskammer zu Leipzig, 169 Stimmen auf Herrn Consul de Liagre, 10 auf Hrn. Drechsler Ang. Bebel und 1 auf Hrn. Schriftsteller Wilh. Lieb knecht hier gefallen. Hr. Kaufmann Cichorius ist somit zum Abgeordneten erwählt. Leipzig, 9. September. (L. Tgbl.) Ein bekla- genswerther Unfall ereignete sich gestern gegen Abend »n der Schletterstraße Dort war der hiesige Dach- deckermeifter Storeck auf dem Hause Nr. 11 beschäftlgt; dabei »st derselbe 4 Stock hoch herabgestürzt, wobei ihm der rechte Arm gebrochen und der linke gänzlich zerschmettert wurde; außerdem hat Storeck noch bedeu tende Verletzungen am Kopfe erlltten. Man brachte den Verunglückten zwar noch lebend ins Krankenhaus, er ist jedoch heute Vormittag daselbst verstorben. — Wie w»r den „L. N." entnehmen, fand heute Vormittag ein ziemlich beträchtliches Feuer, welches 11 Uhr 10 Minuten gemeldet wurde und bei dem auch die Dampfspritze ausrückte, in der Weber'schen Dachpappen- und Asphaltfabrik in der Mahlmannstraße Statt. Auf bisher noch ermittelte Weise war nämlich das isolirt stehende und massiv gehaute Haus, in dem sich die Kessel zum Sieden von Theer befinden, in Brand gerathen, und bedurfte es stundenlanger Arbeit der Löschmannschaften, welche hauptsächlich in Auf schütten von Sand und Erde und Errichtung von Dämmen bestand, ehe es gelang, des Feuers Herr zu werden. Chemnitz, 9. September (CH. Tgbl.) Bei der heute stattgehabten Landtags wähl für den 1. Wahl kreis unsrer Stadt an Stelle deS ausgeschiedenen früher» Vertreter- deSfelben, Kaufmanns Zeuner, wurde Stadt- rath Ruppert mit 1008 Stimmen gewählt; Schuh macher Julius Vahlteich erhielt 729 Stimmen. Glauchau, 9. September. (Gl. Tgbl.) Bei der heute hier stattgefundenen Landtagswahl wurden 1463 Stimmen abgegeben, und erhielten der bisherige Vertreter unsers Wahlkreises, Bankdirector Uhle hier 828 St., Tuchhändler Lochmann hier 295 und Buch händler Findel »n Leipzig 340 St. Ersterer ist somit wieder gewählt. x Zwickau, 8. September. Der Zwickauer Zweig missionsverein feierte gestern in hiesiger Marien kirche bei sehr reger Bethe»l»gung jein diesjähriges Jahresfest Der erste Geistliche hiesiger Strafanstalt, Herr Pastor Or. Blenengräder, hatte die Festpredlgt bereitwilligst übernommen und bettachtete die zweite Bitte: „Dein Reich komme!" als unser MijsionSgebet, sofern sie ein Gebel des Glaubens, ein Gebet der Liebe und ein Gebet der Hoffnung sei. Die zahlreiche Zuhörerschaft folgte mit gespannter Anfmerksamkeit der begeisterten Predigt. Nach beendetem Gottesdienste er stattete Herr Archidiakonu» Dunger von hier »n der Aula des Gymnasiums den üblichen Jahresbericht, in welchem er, ausgehend von dem Glei hnisse vom barm herzigen Samariter, über die Geschichte der Mission wie über den derzeitigen Zustand der evangelisch-luthe rischen Mission in Ostindien sich verbreitete. Die Ein nahmen des hiesigen Zweigvereins haben nn ver gangenen Jahre im Ganzen nahe an 300 M. be tragen. — Die am Schluffe des Gottesdienstes an den Kirchenthüren gesammelte Eollecte lieferte einen Ertrag von 94 M. Crottendorf, 8. September. (Annab. Wchbl.) Heute Nachmittag in der 4. Stunde brannten die Wohn gebäude der hiesigen Einwohner Meyer und Seidel ad. Nur dem umsichtigen und thatkräfttgen Einschreiten unserer Feuerwehr ist es zu danken, daß das ver heerende Element auf diese beiden Objecte beschränkt blieb. Sayda, 8. September. (Anz.) Nach 14 tägiger Dauer der hiesigen Gewerbeausstellung wurde dieselbe gestern Abend 6 Uhr geschlossen. Die Feier lichkeit, mit welcher dieser Schluß erfolgte, wurde er öffnet m»t einem Gesänge, voraetragen vom hiesigen Gesangvereine. Dem reihte sich eine Ansprache de» GewerbevcrrmSvorstandeS, Herrn Bezlrksstraßenmeister» Mank, an. Darauf brachte der Vorsitzende des land- wirthschastlichen ComitöS, Herr Rittergutspachter Spree, der Stadtgemeinde Sayda Dank für da» dem AuS- stellungSunternehmen bezeigte freundliche Entgegenkom men, Worte der Anerkennung dem Gewerdeverein für das einmüthige Zusammenwirken mit dem Comitö der landwirthschaftlichen Abtheilung und knüpft« daran den Wunsch, daß Gewerbe und Landwlrthschaft immer in gleicher Weise di« gegenseitigen Interessen fördern möchten. Danach erklärte Herr Mank die AnSftelnng für geschlossen. * Plauen i. L., 9. September. Gestern (Mon tag) Nachmittag 5 Uhr wurde der Aleischermeifter Sommer auf der Straße zwischen ZobeS und Schönau auf seinem mit einem Pferde bespannten Wagen von 2 unbekannten, mit grauem Rocke bekleideten Manns personen von mittlerer Statur, in den 20er Jahren stehend, überfallen, arg gemißhandelt und zu ermor den versucht, sowie seiner Baarschaft, bestehend in 150 M. m Gold und Silber, und einer goldenen Taschenuhr beraubt. z » Meißen, 6. September. Dir heutige BezirkS- aarschutzfiyung, welche vmn Publicum sehr schwach besucht war, war in der glücklichen Lage, auf Grund der Verordnung vom 31. Juli d. J„ den Bedürfniß- nachwei» bei gewerblichen Erlaubnißertheilungen be treffend, eine große Partie Ichankconccn'lou»gesuche wegen mangelnden Bedürfnisse« zurückweisen. Da gegen fanden die Di«penjatlo»«gesuche m DckiOcmSra- «M-ß-chM (K <m der .4a«> mrechgnngig GsifthRiWtz da sie zu wirthschaftllchen Bedenken keinen Anlaß gaben. Eine Anzahl OrtSstatute, beziehentlich Anlage- regulative konnten bestätigt werden, zum Theil mit einzelnen Abänderungen; ebenso wurde die beantragte Einziehung mehrerer Wege in Brettenbach, Kreisa und Unkersdorf beschlossen. Die von dem Bürgermeister Hirschberg in Meißen nachgesuchte Entlassung als Mitglied des Bezirksausschusses wurde einstimmig ge nehmigt. Zur Errichtung eine» Schlachthauses in der Fischergasse wurde unter der Bedingung, daß Meißner Fleischern die Benutzung desselben nicht gestattet wird, Concession ertheilt und ein RecurS in Bezug aus die Abzabenerhebung in Schweimnitz unter Aufrechterhal tung der Entschließung des Gemeindevorstande- ver worfen. Mit Verhandlungen über die zeitweilige Untersuchung der Blitzableiter, deren Nothivendigkeit anerkannt wurde, über die Form der geforderten Be richterstattung bezüglich der hier nicht vorkommenden Erhebung von Bezirkssteuern, über die Gebäudenum- merirung in den Ortschaften des Bezirks und über Maßregeln gegen das Bettel- und Vagabundenwcsen schloß die Sitzung. Nachmittags fand im Beisein de» Hrn. KreishauptmannS v. Einsiedel eine Probe mit dem Wegehobel Statt, bei welcher sich herausstellte, daß diese für sandigen Boden unstreitig praktische Maschine auf den harten Wegen des hiesigen Bezirkes mit Vortheil nicht verwendet werden kann, weshalb der Bezirksausschuß von Anschaffung einer solchen absehe. Gerichtsverhandlungen. Q Chemnitz, 8. September. SchwurgerichtS- verhandluiigen. (Fortsetzung.) V 1. Der GasthosSbesitzer Theodor Röder in Burk hardtsdorf wurde im Seplember 1877 von den Aeltern seiner im Jahre 1876 verstorbenen Ehefrau, dem Guts besitzer Müller in GarnSdorf und dessen Ehefrau, auf Herauszahlung von 225t) M., als der Hälfte der von der verstorbenen verehel. Röder ihrem Ehemann zuge brachten Mitgift an 4500 M., vor dem königl. Ge richtsamt Chemnitz verklagt. Der Proceß endete jedoch zu Gunsten Röder's, da derselbe vor dem Proceßgericht beschwor, daß er vom Kläger Müller nicht, wie dieser behauptet hatte, im Mai 1876 die Summe von 4500 M. als väterliche Mitgift seiner (Röder'S) Ehefrau auSgezahlt erhalten habe. Die wider Röder später wegen Meineids geführte Untersuchung lieferte jedoch die schlagendsten Beweise dafür, daß derselbe wirklich jene 4500 M. von Müllern erhalten und demnach jenen Eid wider besseres Wissen falsch geschworen hatte. Zunächst mußten die bestimmten Aussagen der Müller - schen Eheleute, da sich dieselben allgemein ein«- aus gezeichneten Rufes erfreuen, schon an sich zu Ungunsten Röder's schwer ins Gewicht sallen, sodann aber fand sich eine größere Anzahl von Zeugen, welche bereits kurz nach der angeblichen Zahlung des Geld«-, sei eS direkt aus dem Munde Müller'S, sei eS auf andere Weise, in Erfahrung gebracht hatten, daß Letzterer an seinen Schwiegersohn die Summe von 4500 M. aus gezahlt hatte. Ferner war es im ganzen Dorfe be kannt und durch andere Zeugen außer Zweifel gestellt, daß Müller auch jedem seiner übrigen Kinder eine gleiche väterliche Mithilfe gegeben hatte. In der That war Müller hierzu auch sehr wohl in der Lage, da er ein vermögender Mann ist und insbesondere verschiedene werthvolle Grundstücke besitzt. Ganz besonders durch schlagend aber mußte es sein, daß Müller erwiesener maßen zur fraglichen Zeit ein Capital von 4500 M. erst flüssig gemacht und am Tage, ehe er die Zahlung an seinen Schwiegersohn gemacht haben wollte, wirklich ausgezahlt erhalten hatte, sowie daß andererseits Röder gerade damals einen kostspieligen Bau vor hatte und hierzu einer größeren Geldsumme dringend bedurfte. Durch diese und noch weitere mehr untergeordnete Be- weiSmomente wurde in der Hauptverhandlung die Schu'd de« Angeklagten trotz feines Leugnens voll ständig außer Zweifel gestellt, und es bejahten infolge dessen die Geschwornen di" auf Meineid lautende Frage. Der Gerichtshof erkannte wider Röder auf Zuchthaus strafe in der Dauer von 4 Jahren. V II. Der Fleischer und Schenkwirth Karl LouiS Psüller aus Hormersdorf war in einer Untersuchung wider einen gewissen Meinel in Zwönitz am 28. Mai d. I. vor dem Gerichtsamte Stollberg als Zeuge ab gehört worden und hatte dabei unter Anderem auSge- jagt, er habe zu einer gewissen Thierfelder nicht ge sagt, daß Meinel am Jahrmarkt kernen Thaler von ihm bekommen habe; vielmehr habe er der Thierfelder erzählt, daß er Memel'n einen Thaler geborgt habe Diese Aussage, welche Pfüller beeidet hatte, erhielt, wie sich später herausstellte, insofern etwas objektiv Unwahres, als Psüller in der That der verehel. Thier felder bei der in Frage kommenden Gelegenheit gesagt hatte, Meinel habe am Jahrmarkt keinen Thaler von chm bekommen. Psüller, deshalb unter Anklage wegen Meineids gestellt, vermochte diese Thatsache nicht in Abrede zu stellen, führte aber zu seiner Entschuldigung an, daß er sich der Sache nicht genau erinnert habe und daß er sehr verwirrt im Kopfe sei. Obwohl ver schiedene Momente dagegen sprachen, daß der Ange klagte infolge eine« blosen JrrthumS jene falsche Lhat- sache angegeben und beeidet habe, fo verneinten doch die Geschwornen die Schuldftage, indem st« za Gü»tsten Pfüller'- wohl annahmen, daß er sich darüber, wa» er beeide, nicht klar gewesen sei. Es erfolgte daher die Freisprechung des Angeklagten. Vlll. Dn Techniker Christian Friedrich Mehl horn aus DitterLdorf wurde wegen Meineids ui ge heimer Sitzung »u 3 Jahren Zuchthaus und 3jährigem Ehrenrechtsverlust verurtheilt. IX. Die ebenfalls unter Ausschluß der OeffenUich- keit wider den Handarbeiter Fürchtegott Clemen- Uhlig au» Chemnitz abgehaltene Hauptverhandiung endete mit der Berurtheilung de» Genannten zu lOjäh- riger Zuchthausstrafe wegen Nothzucht. (Schm, t°l«r) « ii Statikik und Volkswirtschaft. u Dee«»«», iv Seplember In der heult BormtNag iv ll-r un Bantgebünbe adgeynllenen anberoibenNichin We> »eral»erj«mn»lu»g der Dresdner Bant, an «niUr Un ter Hsrfl» de« Juftizralh« »nhifch-tier N OkftVM »i, Sill Lttmmen Theil nahmen, »Md« «ach eingehender Mott- virung de« «talrag« her «üreetion und de« AussichUraih« «uH
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