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Dresdner Journal : 11.09.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187909111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790911
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-09
- Tag 1879-09-11
-
Monat
1879-09
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 11.09.1879
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bei. Die Präsidenten und Mitglieder haben infolge ihrer Anstellung bei demselben die der Bezeichnung de- Gericht« entsprechenden Titel zu führen. — Der Minister de« Innern hat in einem Circular auf die Dringlichkeit der Förderung und Neubildung von Ver- einen zur Fürsorge für die entlassenen Strafge fangenen aufmerksam gemacht Die bestehenden Vereine sind mit Erfolg thätig, sollten aber über da« ganze Land verbreitet werden, wenn auf diesem Wege der Vermehrung de« Berbrecherthum« und der Rückfälligkeit wirksam ent- gegengearbeitet werden soll. Bei gehöriger Leitung in allen LandeStheilen würde es möglich sein, daS öffentliche Interesse für die Wichtigkeit der Frage anzurcgen und die Wirksamkeit von Männern zu gewinnen, die sich der Aufgabe unterziehen, den entlassenen Strafgefange nen durch Rath und That zur Rückkehr in geordnete ErwerbSverhältmfse und zu einem sittlich-religiösen Lebenswandel behilflich zu sein. Vornehmlich die StrafanstaltSdirectoren und Geistlichen, sowie die mit dem Strafanstaltswesen befaßten Mitglieder der königl. Regierungen wären durch ihre amtliche Stellung zu anregender Thütigkeit auf diesem Gebiete berufen. Der Minister erwartet, daß sie sich dieser Aufgabe unter ziehen werden. Um die Bildung von Vereinen und ihre Wirksamkeit zu unterstützen, wird genehmigt, daß die königl. Regierungen in geeigneten Fällen den Ge- fängnißvereinen Beihilfe zusichern. München, 8. September. Wie die „A. Z" er fährt, hat Se. Majestät der König seinem Cabinets- secretär, dem Ministerialrath v. Ziegler, mit Rücksicht auf seine erschütterte Gesundheit einen 2monatigen Ur laub gewährt. * Wien, 9. September. Der begeisterte Empfang, welcher Sr. Majestät dem Kaiser in Linz von der dortigen Einwohnerschaft und der aus allen Theilen des Landes maffenhaft herbeigeeilten Bevölkerung Ober österreichs zu Theil wurde, gab dem Monarchen An laß, seiner Freude und seinem Dank nicht nur in einem Handschreiben an den Statthalter von Oberösterreich, sondern auch bei der Verabschiedung auf dem Bahn hofe in an den Bürgermeister von Linz gerichteten lebhaften Worten Ausdruck zu geben — Gestern haben die österreichischen Truppen in Ausführung des Art. 25 de« Berliner Vertrages und der am 21. April d. I. zwischen der Pforte und Oesterreich Ungarn un terzeichneten Convention die Nordwestgrenze des Pascha- liks von Novi-Bazar überschritten. Trotz der Ungeheuern Terrainschwierigkeiten rückten die Soldaten frohen MutheS auf den beschwerlichen Saumpfaden, in der beiläufigen Seehöhe des Semmering, vorwärts, ohne bisher auf Widerstand gestoßen zu sein. Die türkischen Blockhäuser an der Grenze, seit einigen Wochen zur Beruhigung der Bevölkerung von tür kischen Soldaten wieder besetzt, wurden kurz vor Ankunft der Occupationstruppen geräumt. Der Specialcorrespondent der „Pr." telegraphirt aus Banja (^ Stunde südlich von Priboj) vom gestrigen Tage: Die Bevölkerung verhält sich vollkommen ruhig und kommt den Soldaten in Allem freundlich entgegen. Der südliche, von Albanesen bewohnte Theil des Pa- schaliks von Novi-Bazar wird durch einen Grenzcor- don von 12 türkischen Bataillonen zwischen Sjeniza, Nova-Varosch und Pjelopolje abgeschlossen gehalten. Die nördliche Abtheilung der österreichischen Truppen, commandirt vom General Obadich, vollzog heute Nach mittag um 3 Uhr von Vischegrad aus den Einmarsch in das Paschall! Novi-Bazar nächst Priboj. Der Be fehl hierzu war erst nach Mitternacht durch Estafette eingelangt, weil ein Tages vorher entladenes Ge witter alle Telegraphenleitungen von Vischegrad un terbrochen hatte. Infolge dessen mußten die Truppen in Bischegrad um 3 Uhr Morgens alarmirt und die vorgeschobenen Truppen durch Estafetten vorbeordert werden. Trotz der 12stündlgen Verspätung deS Marsch befehls infolge Unwetters stand die Colonne Obadich's vor 3 Uhr Nachmittags vor der Uvazbrücke concentrirt, wo der GeneralstabSoffizier Oberlieutenant Gerba die Führung der Colonne besorgte. Die Brücke über den Grenzfluß Uvaz wurde mit Feldzeichen und unter den Klängen des Radetzkymarfches überschritten; am türki schen Ufer wurden die Truppen vom nächsten Militär- commandanten, vom Kaimakam und von den Notabeln aus Priboj freundlichst begrüßt, sodann in Priboj vom Mudir und Gemeindevorstand ehrfurchtsvoll empfangen, von der Bevölkerung freundlich aufgenommen. Der Marfch ging mit Beobachtung aller kriegsmäßigen Sicherheitsmaß regeln ohne geringsten Zwischenfall vorwärts bis Banja, wo ein durch Vorposten gesichertes Lager bezogen wurde. Die südliche Colonne unter Generalmajor König war von Tschajnitza (829 m Seehöhe) ausgegangen, über schritt gestern 8 Uhr früh bei dem Weiler Swjello- Abkommen mit der Station abschließt, um jüngeren Marineoffizieren Anleitung zum wissenschaftlichen Sam meln und Conserviren von Seethieren zu ertheilen. Seiten der zoologischen Station ist die Technik des Sammelns und Conservirens von Seegeschöpfen außer ordentlich entwickelt worden; durch Unterweisung jünge rer Offiziere in diesen Künsten hofft man die größeren Reisen von Kriegsschiffen in entlegenen Meeren, wo re oft Monate und Jahre in Station liegen, auch ruHtbar für die Wissenschaft zu machen, den Offizieren elbst aber Gelegenheit zu geben, ihre oft unfreiwillige Ruse zu nützlicher und interessanter Beschäftigung zu verwenden. Prof. Dohrn, der Erbauer und Leiter der Anstalt, verfolgt eifrig den Plan, die verbesserten Taucherapparate wissenschaftlichen Zwecken dienstbar zu machen. Er selbst und einige seiner Assistenten sind bereits mehrere Mal bis auf die Tiefe von 40 Fuß stundenlang an verschiedenen Punkten des Meeresgrun des herabgestiegen, und rS steht nicht zu bezweifeln, daß eS allmählich gelingen wird, sowohl die Zeitdauer deS Aufenthalt» am Meeresgrund« als auch die Tiefe wesentlich zu erhöhen. ES leuchtet ein, welch« außer ordentlich« Fortschritte hierdurch der Wissenschaft zu Theil werden können, wenn alle diejenigen Stellen des Meeres, welche diesseits der Tiefe von 100 Fuß liegen von fach und sachkundigen Naturforschern persönlich besucht und durchsucht werden können, statt daß man, wie bisher, darauf angewiesen wurde, mit dem Grund- netz aufs Gerathewohl an irgend einer Stelle des MencsgrundeS zu fischen und dabei vielleicht gerade diejenigen Punkte zu verfehlen, welche die beste Aus- heute gegeben hätten. Pros. Dohrn hofft diese Ber- Borje (1402 m) die Grenze des PaschalikS und er reichte um die Mittagsstunde den Han Kovac- (1300 w), also bereits den jenseitigen Abhang deS Grenzgr- birgeS, welches auf dieser Seite Bosnien von dem Sandschak von Novi-Bazar scheidet. Jede der beiden Colonnen hat ihre Reserve, und zwar bcsteht die der Colonne des Generalmajors König auS den Truppen der 1. Truppendivision in Tschajnitza, während Abthei- lungen der 18. Truppendivision bei Vischegrad stehen und die Verbindung mit der nördlichen Colonne auf recht erhalten. DaS Commando über diese Reserve, wie die Oberleitung der Occupation selbst führt der Feldzeugmeister Herzog Wilhelm von Württemberg, der sein Hauptquartier in Tschajnitza aufgeschlagen hat. Für den Nachschub der Verpflegung und Munition für die Occupationscolonnen ist lange vorher Sorge getragen, und sind in Vischegrad, Gorafda und Tschaj nitza VorrathSmagazine errichtet worden. Paris, 9. September. (Tel.) Der zweite Zug mit 200 Amnestirten ist heute früh 6 Uhr hier ein getroffen. Bei der Ankunft der Amnestirten sind kei nerlei Ruhestörungen vorgekommen. Brüssel, 9. September. (Tel.) Der „Moniteur delge" veröffentlicht ein Decret des Königs, durch wel ches der Gouverneur der Kriegsschule, General Liagre, mit den Functionen des Kriegsministers betraut wird. Rom, 9. September. (Tel.) Der rumänische Mini ster Bnörescu wurde gestern vom Ministerpräsidenten Cairoli empfangen. Die Unterredung war eine fehr herzliche. Zwischen den beiden Ministern wurden freundschaftliche und wohlwollende Erklärungen auS- getauscht. Madrid, 8. September. (Tel.) Canovas del Castillo hat die Mission erhalten, sich nach Wien zu begeben, um namens des Königs officiell um die Hand der Erzherzogin Christine anzuhalten. Die Antwort Canovas' wird morgen in La Granja erwartet. Man glaubt, daß Canovas die Mission annehmen werde. * London, 8. September. Ueber die Ermor dung der englischen Gesandtschaft in Kabul sind „Reuter's Office" folgende Depefchen zugegangen: Simla, 6. September. In später Stunde am Donnerstag Abend tras ein mit Schncllpost reisender Gilzaicourier, von Kabul kommend in Ali Kheyl ein und meldete dem dortigen politischen Beamten, Major Conolly, bah die britische Gesandt- schast in Kabul von mehreren asghanischen Regimentern, die sich in der Stadt versammelt halten und ihre Soldrückstände sortierten, angegriffen worden sei. Die Escorte der Gesandt schaft setzte sich zur Wehre. Bald nachdem der Bicekönig diese Kunde erhalten, wurden dem in Ali-Kheyl statiomrten General Massey Befehle ertheilt, unverzüglich aus den Shutargardanpaß vorzurücken General Roberts ist inftruirt worden, sich nach dem Peiwarpasse zu begeben und aus Kabul vorzudringen, wahrend General Stewart angewiesen ist, Kandahar zu halten. Sämmtliche britische Streitkräfte aus der Linie von Kandahar werden sich in diesem Platze und im Khyberpasse concentriren Die britischen Truppen werden beträchtlich mrstärkt, und sie werden gegen Djchellalabad operiren. Ma>or Conolly tele- graphirte in gestriger Nacht den wesentlichen Inhalt von vom Emir 'elber eingelausenen Briesen. Dieselbe» bestätigen die bereits eingegangene Meldung, fügen aber hinzu, daß der PSbel den meuterischen Regimentern sich angeschlossen und daS Arsenal und die Borräthe des Emirt geplündert und zerstört hätte. Später wurde die Gesandtschaft mit überwältigender Macht angegriffen. Der Emir erklärt, daß er durch die Revolte völlig überrascht wurde und sich bemühte, dieselbe zu unterdrücken. Er entsandte den General Daud Schah zum Beistände des Majors Cavagnari, aber der General wurde vom Pserde ge rissen und liegt infolge der erhaltenen Wunden im Verscheiden. Der Emir schickte sodann seinen Sohn mit dem Gouverneur von Kabul und anderen einflußreichen Persönlichkeiten ab, aber der Pöbel war nicht zu bändigen, und der Angriff auf die Gesandtschaft hielt die ganze Mittwoch (S. d.) hindurch an, woraus eine Feuersbrunst m dem Gebäude ausbrach. In einem vom 4. datirtcn Briese schreibt der Emir, er befinde sich in großer Nothlage und werde selber belagert. Das Schicksal des Majors Cavagnari und der Mitglieder der Gesandtschaft ist bis jetzt unbekannt General Roberts, begleitet von Lord Lytton, hat Simla verlassen, um das Commando im Peiwar- paß zu übernehmen. Der Vormarsch aus Kabul wird sehr rasch ersolgen und stark unterstützt werden. Oberst Baker, der mili tärische Secretär des VicetönigS, begleitet Se. Excellenz Simla, 7. September, Mittags. Truppen aller Waffen gat'ungeu sind aus Pijhin zurückberufen worden und haben Kandahar aufs Neue besetzt. Der Emir Zakub Khan hat bri tischen Beistand nachgesucht. Badshah Khan, der das Land jenseits deS ShutacgardanpasseS beherrscht, hat den Engländern seine Dienste angel, oten. Major Conolly meldet, daß gestern dies- und jenseits von Shutargardan Alles ruhig war. Simla, 7. September, b Uhr Abends. Authentische Mit- theilungen von Ali-Kheyl zufolge sind daselbst Eingeborene an gekommen, welche melden, daß sic die Leichen britischer Offiziere in Kabul gesehen haben. Gerüchtweise verlautet, daß ü So wars entkamen Brigadegeneral Doran befehligt die Khyder- colonne. Der Bicekönig, Lord Lytton, telegraphirt unterm 6. d. an das indische Amt: In der Nacht des 4. September langte in Ali-Kheyl die Meldung an. daß am Morgen des 3 d. die britische Gesandt schaft in Kabul von 3 revoltirenden asghanischen Regimentern, denen sich später 8 andere anschloffen, angegriffen wurde Die Gesandtschaft vertheidigte sich, als die Boten Kabul verließen. " ' ' suche regelrecht auszubilden und die Technik des Tauchens für die Zwecke der zoologischen Station zu vervollkommnen, sobald fein Institut in der Lage sein wird, einen eigenen Apparat anzuschaffen und damit Tag für Tag in d«r günstigen Jahreszeit die veifchie- denen Punkte der Küste und die flacheren Stellen des Golfe« zu durchforschen. Seit Kurzem giebt die zoolo gische Station eigene Publikationen heraus, welche unter dem Titel: „Mitteilungen auS der zoologischen Station, zugleich ein Repertorium für Mittelmeer künde" bereits im ersten Bande vorliegen. Eine größere Publication wird in diesem Jahre unter dem Titel „Fauna und Flora de« Golf- von Neapel und d«r angrenzenden MeereSabjchnttte" gleichfalls ihr Er scheinen beginnen. * AuS Madrid wird „Reuters Office* unterm 5. d. M. gemeldet, man gehe dort mit dem Gedanken um, eine internationale Ausstellung abzuhalten. Der spanischen Regierung ist ein Borschlag, dessen Einzelheiten noch unter Erwägung sind, zum Bau eines Palastes für die speciellen Zwecke der Aus stellung unterbreitet worden. * Dem Bernehmen nach beabsichtigt Prof. Nor de nfskjöld nur sehr kurze Zeit in Uokohama zu bleiben und jsich von dort nach Aden zu beaeben, um durch den Suezcanal nach Europa und Schweden zurückzu- kehreu. Wo das Winterquartier der „Bega" war, ist bekannt, nämlich an der offenen Küste vor Serdze Sa men, einer Landspitze nordwestlich von der Berings straße, wohin Bering «m Jahre 1729 gelangte. Ost. cap ist der östlichste Punkt Astens und liegt an der westliche» Küste der Beringstrahe. Die Lorenzbucht ist Benctal Massey erhielt Besehl, morgen srüh vsn Ali-Kheyl aus Shutargardan vorzurücken General Robert» wird von Simla aus Peiwar in b Tagen erreichen und da- Commando über einen raschen Vormarsch aus Kabul übernehmen. Oberst Baler wird «ine Brigade besehligrn. General Stewart erhielt Be fehl, Kandahar zu behaupten und im Nothsalle Ghuyni zu br- orohen Zwei Briese vom Emir sind in Ali-Kheyl eiugegangeo. Der erste, vom » d. 8 Uhr Morgen» datirt, bejagt, daß unter den Truppen, die im Bala-Hissar versammelt, um ihren rückständigen Sold zu verlangen, plötzlich eine Meuterei au-- brach. Sie steinigten ihre Offiziere und griffe« dann da» GesandtschastSgebäuoe mit Steinen an, welcher Angriff mit Salven erwidert wurde. Die Verwirrung erreichte einen sich jeder Controle entziehenden Höhepunkt Volk aus der Stadt und der Umgegend strömte nach dem Bala-Hissar und begann den Artilleriepark und das Magazin zu zerstören. Sämmt liche Truppen und da» Volk griffen die Gesandtschaft an. Ich, der Emir, sandte Daud Schah ab, um dem Glandien Bei stand zu leisten Er wurde vor dem GesaiidtjchaslSgebäude durch Steine und Speerwürse aus dem Sattel gehoben; er liegt im Sterben. Dann sandte ich Aahya Khan mW meinen eigenen Sohn mit dem Koran und Mollah» zu den Trupven, aber vergebens. Die Ruhestörungen dauern jetzt, Abends, noch ort; die Verwirrung übersteigt alle Begriffe. Hier endet der öriff Ein zweiter Brief vom Emir, datirt vom 4 d , be- agt: Gestern schaarten sich von Morgens bis Abend« Tausende zusammen, um die Gesandtschaft zu zerstören; viele Menschen leben gingen aus beiden Seiten verloren. Abend» wurde das GesandtjchastSgedäud« iu Brand gesteckt Den ganzen gestrigen Tag bis jetzt bin ich mit b Begleitern belagert worden; ich habe keine sicheren Nachrichten von dem Gesandten, ob er und seine Leute in ihrem Quartier getödtet, oder ergriffen und herausgebracht wurden. Einem längern Telegramm des „Standard" aus Bombay ist zur Ergänzung der vorstehenden Mitthei- lungen noch Folgendes zu entnehmen: Der Kamps in der Gesandtschaft dauerte den ganzen Tag hindurch, und eine große Anzahl der Meuterer wurde getödtet. Die Gebäude, in denen die Gesandtschaft einquartierl war, waren aus Holz, und gegen Abend gelang es den Afghanen, dieselben in Brand zu stecken. Die Ueberlebenden der Gesandt schaft machten alsdann einen Ausfall und vertheidigtcn sich verzweifelt; sie wurden aber Alle getödtet. Die Boten, welche die Nachricht überbrachten, sagten aus, daß sie deren Leichen in den Straßen gesehen hätten, s der berittenen Guiden sind entkommen, da sie zur Zeit des Angriffs aus einer Fourage- expedition abwesend waren und, nachdem sie von den Vor gängen in der Stadt gehört, sich nach dem Schulargardanpaß flüchteten. Man glaubt daß sie die einzigen Ueberleben den sind. Bukarest, 8. September. (Tel.) In der heutigen Sitzung der Kammer theilte der Minister KretzuleScu mit, daß der Minister Boörescu am Sonnabend nach Bukarest zurückkehren werde. Die Kammer beschloß hierauf, die Berathung wegen Revision der Verfassung aus Montag anzuberaumen. Konstantinopel, 2. September. Der hiesige Cor- respondent der „Schles. Ztg." schreibt: Nachdem der hohen Pforte vor einiger Zeit feiten der österreichischen Botschaft freundschaftliche Vorstellungen bezüglich einer energischeren Handhabung der Polizei gewalt gemacht wurden, haben nun vor 2 Tagen die ersten Dragomans sämmtlicher Großmachtsvertreter sich zu Aarifi Pascha begeben und in ziemlich drin gender Weise dem ottomanischen Premier den Wunsch ausgesprochen, unverzüglich wirksam einschreiten zu wollen, da dem Fortbestände der seit Monaten an dauernden, in letzter Zeit geradezu sich bedenklich ge staltenden Zustände öffentlicher Unsicherheit unter allen Umständen in irgend einer Weise gesteuert wer den müsse. Indessen ist bei dieser neuerlichen Unter redung die Drohung, Mannschaften der Stationäre zum Schutze der Unterthanen ausschiffen zu lassen, seiner Zeit vom Dragoman der österreichisch-ungarischen Botschaft notificirt, nicht wiederholt worden, da das Collectivvorgehen vollständig genügt hat, dem Polizei- minister die strengsten Weisungen zugehen zu lassen. Die Saptiehs, meistentheils unter einer Decke mit Einbrechern, ja sogar mit Mördern, die ihnen reich liche Bestechungsgelder zukommen lassen, sind vielfach durch reguläre Trupjiendetachements ersetzt worden, so daß wenigstens der Wille, mehr Ordnung zu schaffen, sich bethätigt. Konstantinopel, 8. September. Em Telegramm der „Polit. Corr." meldet: Man erwartet, daß in der für morgen anberaumten Conserenz über die grie- chifche Frage die türkischen Bevollmächtigten ihre Vorschläge hinsichtlich der Gebietsabtretungen, zu wel chen die Pforte sich herbeizulassen geneigt sei, schrift lich formuliren werden. — Man erwartet allgemein, daß die Vertreter der Mächte ihren Nationalen die Entrichtung der ihnen von der Pforte auferlegten Steuern untersagen werden. — Die Pforte hat neuer lich Berichte au- Philippopel über die Mißhandlungen und Verfolgungen erhalten, welche die Muhamedaner in Ostrumelien feiten der Bulgaren zu erleiden haben, welche die muhamedamschen Häuser und Mo scheen verwüsten und niederbrennen. In Philippopel selbst sind nur noch 2 Moscheen von den 26 früher daselbst befindlichen übrig — Der Bestand de- tür- ein großer Meerbusen, umgeben von hohen Felsen, welcher sich tief in da» Land der Tschuktschen ein schneidet. Port-Clarence liegt bei Alaska, Nord amerika- westlichster Theil, und ist ein runder Meer busen südöstlich vom Cap Prince - of - Wale«. Die Konyambucht ist auf den gewöhnlichen Karten nicht angegeben. Die Lorenzinsel ist eine ansehnliche Insel, wrlche südlich von dem Bermgssund und südwestlich von der Südspitze des Landes der Tschuktschen liegt. Die BeringSinsel ist eine ganz kleine Insel östlich von d«r Oftküste KamschatkaS. Von dort ist Nordenskjöld in südwestlicher Richtung, der kurilischen Inselkette ent lang, welche sich von der Südspitze KamschatkaS nach Japan erstreckt, gesegelt. * Ueber die Ausgrabungen in Olympia meldet eme officielle Angabe, daß dort bi- jetzt an Alterthümern gefunden worden sind: 1328 Stück Skulpturen, 7464 Stück Bronzen, 696 Inschriften, 2935 Münzen, 2094 Terrakotten und 105 verschiedene Gegenstände au» Glas, Horn, Blei u. s. w. s In Pari- starb am 6. d. der Caricaturzeichner Eham. Seine Beliebtljeit war geradezu phänomenal, und der „Charivari", den er Jahr an» Jahr ein mit staunenSwerthem Fleiß versorgte, verliert in ihm seinen talentvollsten Mitarbeiter. Cham war der Sohn eine- Pair» von Frankreich, de» Grafen v. Noe, und war 1819 geboren. Er warf sich anfangs unter Delaroch« auf die Maler«, später auf die Cimcatur und befaß mehr fast wie Aavarni und Damnier da- Talent, die Ähnlichkeit der Einzelperson in einen allgemeinen Charaktertypus hineinzulegen. kischen CabinetS Aarifi Savfet wird neuerlich als sehr bedroht bezeichnet, und soll nach dem Beiram- feste sicher ein CabiNetSwechfel zu gewärtigen sein. Erncnnnntzcn, versehe,en rc. im öffentlichen viel.,le. Departement der Justiz. Zu Friedensrichtern, welche am 1. October d. I. in Function treten, sind ernannt worden: Im Amtsgericht Hloßweiu: der Rendant a. D. Hermann Cani- in Roßwein für Roßwein; der Richter Schietzel in Gleisberg für Gleisberg; der Landwirth Robert Julius Seidler in Littdorf für Litldorf; der Gemeindevorstand Beier in Naundorf für Naundorf mit grünem HauS; der Richter Hennig in Grunau für Grunau; der Gemeindevorstand Berndt in Arnsdors für Arnsdorf: der Gemeindevorstand Paul in Marbach für Marbach (Ober-, Mittel-, Nieder-) mit Rosenthal, ASpenhäusern und den Dreier häusern; der Gememdevorstand Wetzig in Schmalbach für Schmalbach mit goldenem Hirsch; der Gemeinde vorstand Hanns in Seisersdorf für Seifersdorf mit NeuseiserSdorf, Obersorst und WolfSthal, antheilig, WetterSdorf mit Siebeneichen und Neuwetter-dorf; der Gemeindevorstai'd Schroth in Haßlau für Haßlau mit Klinge, Stiefel und Hinterholz, Ossig; der Guts besitzer Fürchtegott Louis Hempel in Gcrtitzfch für Theeschütz mit Juchhöh, antheilig, Gertitzfch mit Nieder- forst; der Gemeindevorstand Birkner in Nieder striegis für Niederstriegis mit Nonnenberg, Ullrichs berg, Troischau, Mahlitzsch; der Gemeindevorstand Große in Etzdorf für Etzdorf, Hohenlauft, Gersdorf; der Gemeindevorstand Sommer m Böbrigen für Böhrigen, Dittersdorf; der Lehngerichtsbesitzer Loms Dehne in Gieifendors für Greifendorf, Moosheim. Im Amtsgericht Pöbetu: der Postdirector a. D. Schuhmacher in Döbeln für Döbeln mit Vorwerk GreuSnig, Sörmitz; der Standesbeamte Mehner in Dreißig für Auterwitz, Dürrweitzschen, Kleinmvckritz, Dreißig, Prüfern mit Geleit-Häusern, Schallhausen; der Standesbeamte Hofmann in Goselitz für Goselitz, Baderitz, Lüttewitz mit Minkshäusern, Möbertitz, Zschaitz; der Standesbeamte Roßberg in Lützschmtz für Zunschwitz, Beulig, Lützschnitz, Glaucha, Ottewlg, Trebanitz mit Münchhof; der Standesbeamte Hartwig in Ostrau für Ostrau, Gohris; der RittergMSpachter Alexander Wolf in Oberwutzschwitz für Kaltnitz, Ober- wutzschwitz, Niederwutzfchwitz, Noschkowitz, Niederfteina, Merfchütz; der OrtSrichter Gruhle in Rittmitz für Rittmitz, Döschütz, Jeßnitz, Schlagwitz; der Standesbe amte Wittrg in Tronitz für Mockritz, Tronitz; der OrtSrichter Kretzschmar in Niederzschürnewltz für Niederranfchütz, Niederzschörnewitz, Oberzjchöruewch, Obergofeln; der Gutsbesitzer Karl Oskar Philipp ui Strölla für Höckendorf, Nöthschütz, Strölla, Zschepplitz; der Standesbeamte Röder in Technitz für Keuern, Schweta, Miera, Masten, Möckwitz, Technitz, Bischoffs- wiefe; der Gememdevorstand Koll m Töpeln für Limmritz mit Kleinlimmritz, Töpeln mit Vorwerk Plschwitz und Wöllsdorfer Mühle, Wöllsdorf; der Rittergulspachter Berthold in Ziegra für Stockhausen, Ziegra, Forchheim; der Gutsbesitzer Georg Gustav Oehmichen in Großbauchlitz für Gärtitz, Kleinbauch- litz mit Centralbahnhof Döbeln, Großbauchlitz; der SladtgutSpachter Wolf in Mannsdorf für Ebersbach, ReumannSdorf mit Mannsdorf, Neudorf, Ntugreußmg mit Mühle Greußnig; der OrtSrichter Zschuckelt in Kobelsdorf für Hermsdorf mit Neuhäusel, Nauslitz, Overranfchütz, Zweimg, Kobelsdorf; der Gemelndevor- stand Riffe rn Mischütz für Pommlitz, Gadewltz, Mischütz, Redemitz, Siinselwitz mit Schicke, anth.; der Gemeindevorstand Frohberg in Zschäschütz für Vor witz, Zschackwitz, Zschäschütz mit Schicke, anth.: der Standesbeamte Dietrich in Mochau für Obersteiu- bach, Mochau, Großsteinvach, Prädschütz mit Jnchhöh, antheilig, und Gabjchmühle. Im Amtsgericht Hedera«: der Stadtrath a. D. Niezel in Oederan für Oederan; der Rittergutspachter Liebschner in Börnichen für Börnichen, Schönerstädt; der Gemeindevorstand Morgenstern in Hetzdorf für Breitenau, Hetzdorf, Thiemendorf; der OrtSrichter Thiele in Frankenstein sür Frankenstein, Hartha, Wingendorf; der OrtSrichter Gemeindevorstand Müller in Gahlenz für Gahlenz; der Erdrichter Kämpfe »n Göcbersdorf für Görbersdorf; der Amtsrichter Herr mann in Memmendorf für Kirchbach, Memmendorf. Im Amtsgericht ^Lengefeld: der Bürgermeister Vogt in Lengefeld sür Lengefeld mit Lehnvorwerk und Sandhäusern, Rauenstein, Marterbüfchel, Reifland mit Tümpe'; der Fabrikant Robert Theophilus Weber in Wünschendorf sür Wünschendorf mit neuem Anbau, Stolzenhain, Neunzehnhain; der Gemeindevorstand Weißgerber in LipperSdorf für Lippersdorf nnt Scheibe; der Rittergutsbesitzer Generalmajor a. D. Freiherr v. Biedermann auf Nlederforchhelm für Forchheim (Ober- und Nieders) mit Neusorge und Drachenwald; der OrtSrichter Müller in Mittelsalda für Niedersaida, Mittelsaida mit Bärenlochhäusern und Lehnguthäusern, Obersaida; der Ortsrichter Gemcinde- vorftand Storch in Haselbach für Haselbach (Nieder-, Neu- und Ober ); der Gutsbesitzer Ludwig Bernhard Böhme in WernSdorf für Wernsdorf mit Nennig- mühle; der Schneidennihlenbefitzer Johann Christoph Bach in Pockau für Pockau, Görsdorf. Im Amtsgericht Iöbtitz: der Bürgermeister Acker mann in Zöblitz für Zöblitz, Sorgau; der Orlsrichter Morgenstern in Anfprüng für Anfpruna mit Hätt- städt, Grundau; der GeMtlndevvrstand Domkowicz in Grünthal für Grüitthal, Rothenthal und OrtSantheil von Olbernhau (Dörfel-Grüathaler Straße, Hülten- reihe, Obertempel, Pfebe, Tempelweg); der OrtSrichter Pohle in Olbernhau für den Übrigen Theil von Olbernhau mit Ausschluß der Blumenauer Straße; der ForsthofSbesitzer Fischer ikt Olbernhau sür die Blumenauer Straße in Olbernhau und Blumenau; der Erdrichter Schönherr in Niederlauterstein für Niederlaaterstein, RitterSberg mit Karrenmühle und Scheibe, Zchlaßmühle bei Zöblitz; der Erdrichter Schönherr in Lauterbach für Lauterbach mit Hütten- aruftb; der OrtSrichter Baldauf iti Pobershau für Pvber-Ha«; der OrtSrichler Baldauf in Rübtnau fir Rüdenau mit Gafft, Haidchäuser, Hirschberg,
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