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Dresdner Journal : 17.09.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187909176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790917
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790917
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-09
- Tag 1879-09-17
-
Monat
1879-09
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 17.09.1879
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>». Ä. 1S0 B. >,60 b.U.G. ,7b bz. l»7,bv M. »., «pril. steigend. Seplembrr tbr. bS,7v . 1 M. v.. April-Mai g Haier bv M.«., t. Wetter: en. rn. Pastor tker Franz 0 Braunr- leiichmann . vr. iur. chau. Hrn. ig. — «Lin Arnold in rich Karl tzner mit «den. Hr. a Leiprig irra. Hr. Haun in !, k. Preuß. Dresden, in Dres- iebert in kinnehmer Restanra. cher Maj. ave«. eater- - H°s. r uud ^216. Mittwoch, de« 17. September. L87N DreMerAouma Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden i «u»»«ed»Id 6«äeui»ck»a koiot»«» tritt ?o»1- uoä 8tewp«I»u»cbl^ diueu. I» UM»—» : 1Sdrli«ck: . . 1« tt«*. ^jiU-rliok: 4 Attrk SOkk. Uiaaalo« kiumwor»! lv kk laseratsoprel»«, ttr «lau Luuiu «iu«r zvepultauou kotiteails 20 kl. Ontar „kio^aauuät" 6L« Loll« b0 kk. Lr»ek«t»«»r H-Iiali mit Xuauukm« äar Soun aoä Koisrtus^ Xb«o<t» für äon sol^euävn lnierateoaaaadoi« »oawlti-tx» LatpetU: H LrauclÄetter, Lviiiinixsivnllr äs» Oraoäoer louiu.ilx; LamdurU-Larlta Via» I.«ipiiss v»,«!l.N!> «I«a : i t «. N.r //a«« L ^oA/<v, Herlin V/>> n-U in >u z- kr»^-l^txit4 kraukkurt L tl Uünen u: >««</. >«rUu:A.^vrn»ct,/nva/l</entia«/:. Vlcmvu: F. ü</,/uUe,' Sr»«I»a I/. LtanAen » llür«.-uui OLeinniri />. krim^tarr ». F u. »etr« lluodk^nälunK; 6orUti: O L/M««. Hannover: <7. k»ri« Herlin - kranilfurr ». H. Srott^art: Daud« L <,o., Lamdur^: D ^tct. Äe»»er. Nvruuoxokei-t «Sniel. Lupeäitiou lies Dresäosr ^ouruuia, Dresäea, ^vio^errtra««» klo 20. Amtlicher Lheil. Se. Königliche Majestät hat dem Pachter der RittrrgulSöconomie zu Großzschocher Albert Vollsack den Trtel und Rang als Oeconomie-Rath zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Übersicht. Telegraphische Nachrichten. Taaesgeschichte. (Berlin. Stuttgart. Wien. Dux. Buda- Pest. Brüssel. Haag. London. Belgrad. Bukarest. Philippopel. Konstantinopel. Athen.) Ernennungen, Versetzungen rc. im Sffevtl. Dienste, vretduer Nachrichten. Provinzialaachrichten. (Zwickau. Leipzig. Stollberg. Freiberg. Königstein.) Statistik und Lolktwirthschast. Einaesandtet. Keullleton. Tagetkalevder. Telegraphische Witterungsberichte. vörseuuachrichteu. Inserate. Lelegraphische Nachrichten. Wien, Montag, IS. September, Abend». (Tel. d. Bob.) Der Aeldzeugmeister Herzog Wilbelm von Württemberg nnd Husni Pascha find heute Nachmittag von Priboj in Priepolje angekom- men. (Bgl. die „Tagesgeschichte".) No«, Montag, 15. September, AbendS. (W. T. B.) Der Finanzminister legte dem Präsidium der Kammer den Budartvoranschlag für das Jahr 1880 vor. Rach demselben belaufen sich die Ein nahmen auf 1402 Millionen, die Ausgaben auf 1805 Millionen Lire; der Ueberschuß beträgt so- «it 7 Millionen. In dem dem Voranschläge bei- gefügten Berichte wird hervorgrhobev, dast in dem vorliegenden Bndgeteatwurfe die, größere Aus- aaben erfordernden Projekte nicht berücksichtigt seien; wen« dieselben auch veranschlagt würden, so würde sich ein Deficit von 6 Millionen er- geben. London, Dienstag, 16. September. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Einem Telegramm der „Times" ans Kandahar vom gestrigen Tage zufolge meldet ein afghanischer Edelmann, welcher auS der Um gegend von Kabul gekommen ist, daß der Emir aus Herat uud Baltisthan Truppen requirirt und die Ghilgaistämme nach Kabul berufe« hat be hufs Proclamirung des heiligen Krieges gegen England. (Bgl. die „TageSgeschichte".) Belgrad, Montag, 15. September, Nachmit tags. (W. T B.) Die Nachricht von der bevor stehenden Zusammenkunft der christlichen Fürsten der valkaustaateu iu Risch entbehrt der Begrün dung. Rur der Fürst von Bulgarin» wird hier zu eine« mehrtägigen Besuche des Kürsten Milan erwartet. Kairo, Montag, 15. September. (W. T. B.) De« Vernehmen nach würde demnächst ein Cabi- »etswechsel erfolgen, und würde Riaz Pascha iu de» nenn» Ministerium das Präsidium, sowie die Feuilleton. Nrdigirl von Ott» Banck. Die Heeresergänzung im Alterthu«e. Bon H. FrSltch. (Fortsetzung und Schluß zu Nr. >»b.) Sehen wir ab von der späten» griechischen Zeit, wo (etwa nach dem Jahre 404) die Griechen ihre Feldlüge mittelst MiethStruppen zu führen begannen und die innere Kraft unwiederbringlich gebrochen war, so erkennen wir demnach auch bei unsern Lulturältern die „allgemeine durch wenige, nicht ausfällige Aus nahmen beschränke Wehrpflicht" al» Grundlage der Heeresergänzung. Roch vor Griechenland, ungesähr 700 v. Ehr., mag e» Larthago gewefen sein, welche» sich eines stehenden Heere», da» freilich nur au» MiethStruppen zusammen- «setzt «ar, erfreute. In gewöhnlichen Zeilen hatte Eatthago nur die heilige Schaar, in welcher die vor nehmeren Bürgerin Pferde dienten. I« Nothfalle aber griffen alle Bürger zu den Waffen. Demunge- achtet bestand ihre Hauptmacht in den Libyern. ihren Untetthanen, und in MiethStruppen, welch« sich au» schwer bewaffneten Spaniern, halbnackten Galliern, verirrte« Italienern und Griechen, wilden balearischen Schlenderen», namibischen Rettern und andern aftika- Nischen Horden bunt zusanunenwürselten. Hiermit steht es in» Einklänge, daß Hannibal für die pun,scheu Kriege fein Heer durch gewaltsam« „Werbung", wrlch« Ministrrieu de» Innern uud der Justiz über- uehmeu. New Aork, Moutag, 15. September, Mittags. (W. T B.) Nachrichten aus Tautiago-de Cuba melden, daß die auf deu Plantagen befindlichen Sclaven die Freiheit verlangten, die ihnen von ihren Herren unter der Bedingung zugesagt wor- den sei, daß sie sich auf S Jahre zur Arbeit gegen Lohn verpflichten würden. Liele Sclavrn liefen ihren Herren heimlich davon. Die Behörden hätten sich wegen der von ihnen zu ergreifenden Maßregeln an den Generalcapitäu gewrndet. — Nach einer Madrider Depesche beabsichtigt die spanische Regierung den Cortes einen Gesetzent- wurf vorzulegen, wonach die Sclavenrmancipation vom Juli 1880 ab eintreten solle; die Sclaven sollten aber verpflichtet sein, noch 7 Jahre gegen Lohn für ihre Herren zu arbeiten. Tagesgeschichte. Dresden, 16. September. Se. Excellenz der Herr Kriegsminister v. Fabrice wird sich in Begleitung seines persönlichen Adjutanten, Premierlieutenants Frhrn. v. Stralenheim, morgen früh zur Beiwohnung an den großen Herbstübungen de- XV. Armeecorps nach Elsaß-Lothringen begeben und Ende drS Monats nach hier zurückkehren. * Berlin, 15. September. Der Verlauf der Reise Sr. Majestät des Kaisers in Ost- und Westpreußen und Pommern stellt der Treue und Ergebenheit dieser Provinzen ein glänzendes Zeugniß aus. Bei dem gestern im neuen Osfiziercasino zu Stettin stattge habten Festdiner des Provinzialverbandes von Pom mern richtete der Vorsitzende des Provinziallandtages, v. Köller, eine Ansprache an Se. Majestät und sagte u. A., möge die Provinz Pommern auch in manchen Beziehungen zurückstehen gegen andere Provinzen, die von der Natur gütiger bedacht sind, in einer Beziehung wolle sie niemals zurückstehen gegen irgend eine andere Provinz, das ist in der unverbrüchlichen Treue gegen ihren König und Herrn. Der Kaiser erwiderte auf daS ihm ausgebrachte Hoch mit folgenden Worten: »Die Äesinnung. die Sie im Namen der Provinz aus gesprochen , und die Ich durch die Art und Weise, wie Ich in der Provinz Pommern und namentlich hier in Stettin empfangen wurde, thatsächlich erfahren habe, verpflichten Mich zu innigster Dankbarkeit. Diese Gesinnungen, die Ich von >eher gekannt, habe Ich unter allen Verhältnissen stets wie dergesunden, und bin Ich daher der Ueberzeugung, daß den Worten, die Sie an Mich gerichtet, die Bethättgung nie feh len und aus Meinen Nachfolger sich vererben wird für gute und für böse Lage. Ich trinke auf daS Wohl der Provinz Pommern, der Hauptstadt Stettin." Die Abfahrt Sr. Majestät und der königl. Prin zen von Stettin erfolgt morgen Nachmittag ^5 Uhr, die Ankunft in Berlin Abends 7 Uhr. Uebermorgen (Mittwoch) gedenken der Kaiser und die königl. Prin zen Abends U10 Uhr von hier über Gießen und Karlsruhe zur Beiwohnung der Manöver beim XV. Armeecorps nach Straßburg abzureisen. — Der „ReichS- anz." publicirt heute eine kaiserl. Verordnung vom 23. Juli, betreffend die Einrichtung des Ministeriums für Elsaß-Lothringen. Dasselbe zerfällt in 4 Ab- theilungen: die Abtheilung für Inneres, Cultus und Unterricht; die Justizabtheilung; die Abtheilung für Finanzen und Domänen; die Abtheilung für Gewerbe, Landwirthschaft und öffentliche Arbeiten. Der StaatS- secretär hat die Leitung der Geschäfte des Ministeriums zu überwachen und dafür zu sorgen, daß dieselben regel mäßig und nach übereinstimmenden Grundsätzen geführt werden. Die Anstellung, Versetzung, Beurlaubung und Abderufuna der Landesbeamten erfolgt, soweit sie bis her dem Reichskanzler zustand, durch den Statthalter oder dessen Vertreter, soweit sie dem Oberpräsidrn ten zugewiesen war, durch den Staatssekretär. — eigen» dazu beauftragte militärische Lonquisitoren au»- übten, ergänz» hat. Die Römer endlich waren ähnlich wie die Griechen Nationalstreiter. Die Aufbringung de» römischen KriegS- hecre» erfolgte schon unter Romulus nach Maßgabe der „allgemeinen Wehrpflicht", so daß jeder Stamm und jede« Geschlecht eine gewisse Anzahl Krieger zu stellen hatte. Von den 30 Curien nämlich, in welche da» Volk eingetheilt war, und deren je 10 eine der 3 Tribu« zusammensetzten, hatte jede 1000 Mann Fuß volk und 100 Reiter zu stellen. Während der Republik und bis zum Anfänge der Kaiserzeit blieb eS ein Vorrecht der Bürger, in den Legionen zu dienen; die Armen (cavita oau») wurden nur in der äußersten Noth, z. B. bei Aufruhr heran- gezogen oder mußten in der Flotte dienen. Nach und nach entsagten die Bürger ihrem Vorrechte und wurden endlich, w,e bislang die Verbündeten, der Verpflichtung zur Heerfolge entbunden. Nunmehr ergänzten sich die Heere durch Zulauf Freiwilliger au» den Provinzen, durch Berbündete oder durch Arme, au» denen Mariu» zuerst sein Herr bildete, oder durch Anwerbung, wozu erhöhter Sold und Versprechungen aller Art verlockten, oder durch Aushebung in den eroberten Provinzen. Gesetzlich befreit vom Kriegsdienste, welcher zwischen dem 17. bi« 45. Lebensjahre abzuleisten war, galten Stadträthe, priesterliche Personen, laut besonderen SenatSbeschlusseS verdiente Männer und schwache und kranke Personen oder solche, welche beide Daumen oder mehrere Finaer verloren hatten. Diejeniaen, w«lch« sich betrügerisch der KriegSpfiicht entzogen (die ratrac turü), setzten sich den härtesten Strafen au»; und doch kamen Fälle von Selbstverstümmelung vor — Mmg- Wie auS Gastein, wo bekanntlich Fürst Bismarck augenblicklich noch weilt, gemeldet wird, sind im Laufe der letzten Nacht der deutsche Botschafter in Paris, Fürst Hohenlohe, und der päpstliche Nuntius in Wien, Erzbischof Jacobini, dort eingetroffen. —Ge genüber den Unwahrheiten, welche von politischen Sen- sationScorrespondenten über einen angeblichen Schrif tendiebstahl bei dem die»seitigen Militärbevollmäch tigten, Major v. Lignitz, in St. Petersburg ver breitet wurden, schildert der Genannte selbst den wirk lichen Sachverhalt in einem an die „N. A. Z." ge richteten Schreiben folgendermaßen: In diesem Früh jahr, an einem mir nicht mehr erinnerlichen Tage in der Mittagsstunde, als ich und mein Diener ausge gangen war, öffnete ein jedenfalls gewandter Dieb mit einem Instrumente meine Thür und mehrere Schub fächer in meiner Wohnung. Er suchte nach Geld und Geldeswerth, fand aber im Wesentlichen nur Orden. Beschriebene Papiere haben ihn jedensalls nicht inter- essirt, denn es fehlte nicht das Geringste. Nach kaum 8 Tagen brachte mir die Polizei den größten Theil der gestohlenen Orden und Werthobjecte zurück, und der Dieb, welcher in der relativ sensation-armen Zeit so viel Federn in Bewegung gesetzt hat, ist wegen diese» Einbruchs und noch 10 ganz ähnlichen Dieb stählen verurtheilt und wahrscheinlich schon auf dem Wege nach Sibirien. Stuttgart, 15. September. (Tel.) Die 7. Ver sammlung des deutschen Vereins für öffentliche Gesundheitspflege, ist heute hier eröffnet worden. Die Versammlung, an welcher circa 170 Mitglieder Theil nahmen, wurde von Seiten der Regierung und der Stadt begrüßt. Bürgermeister Erhardt (München) wurde zum Vorsitzenden gewählt. Professor Hirsch (Berlin) vertheidigte die Thesen über die Schutzmaß- regeln gegen die vom Auslande her drohenden Volks seuchen und verbreitete sich insbesondere über die Grenz sperre und die Quarantäne. * Wien, 15. September. Se. Majestät der König von Sachsen ist gestern Vormittag um 9 Uhr mit dem Eourierzuge der Nordwestbahn in Wien einge troffen, um, der Einladung Sr. Majestät des Kaiser» solgend, an den Jagden in Eisenerz theilzunehmen. Auf dem Perron des Bahnhofes hatten sich die dem König zur Dienstleistung zugetheilten Feldmarschall lieutenant Frhr. v. Sali» und Oberst Frhr. v. Löhn eisen, ferner der königl. sächsische Gesandte v. Helldorff, der Statthalter u. s. w. eingefunden. Link» vom Hof wartesalon nahm die Ehrencompagnie de» Infanterie regiments Nr. 52 mit der Musikkapelle Aufstellung. Se. Majestät der Kaiser, der die Marschallsuniform trug, traf um 8 Uhr 45 Min. »n Begleitung des Ge- neraladjutanlen Frhrn. v. Mondel auf dem Bahnhofe ein und besichtigte, während die Kapelle die Volks hymne spielte, die Ehrencompagnie. Al» der Lourier- zug um 9 Uhr anlangte, verließ der König von Sachsen, welcher die Uniform seines österreichischen Dragoner- regimentS Nr. 3 trug, den Hossalonwagen. Die Ma jestäten begrüßten sich in der herzlichsten Weife, worauf der König an der Seite des Kaisers die Ehrencom pagnie besichtigte. Sowohl bei Ankunft des Zuge-, als während dieser Besichtigung spielte die Kapelle die sächsische Volkshymne. Nach der Vorstellung der an wesenden Persönlichkeiten fuhren die Majestäten in zweispänniger offener Hofequipage nach Schönbrunn. Im kaiserlichen Lustschloss« wurde um 11 Uhr das Dejeuner eingenommen, und Nachmittags sand daselbst Familien diner Statt. Unmittelbar nach der Tafel fuhren Ihre Ma jestäten der Kaiser und der König von Sachsen, Se. k. k. Hoheit der Kronprinz und Se. königl. Hoheit Prinz Leo pold von Bayern von Hetzendorf aus mittelst Separat hoftuge» nach Eisenerz. — Die „ Polit. Lorr." schreibt: Aus eine von un» nach St. Petersburg gerichtete An- srage, welche Bewandtniß eS mit den von der „N. ft. sten» wird der Fall erzählt (Hier, älurim. lib. VI. e»p. 4), daß sich ein Militärpflichtiger die Finger der linken Hand abgeschnitten habe. Da» eigentliche Au»hebung»geschäst ging folgender maßen von Statten: Der Nachwei» der grstellpflichtigen Leute wurde dadurch ermöglicht, daß die Tensoren jede» 5. Jahr die Kinder aller Häuser aufschriebrn. Die gestellpfllchtigen Leute wurden von den Tribunen auf da» MarSfeld oder da» Lapitol versammelt, und wurde nur Denen da» rechtzeitige Nichterscheinen nachgesehen, welche ein Familienglied zu bestatten oder Religwn»- angelegenheiten zu verrichten hatten oder fallsüchtig oder sonst krank waren. Unter Ueberwachung de» Geschäft» feiten der Lonsuln, riefen die Tribunen die Gestellten auf, schrieben sie ein und vettheilten sie zu den geeig neten Truppengattungen. Zur Ausstattung der später gegründeten Flotte zog man nur Freigelassene auS Rom, Berbündete und Solche, deren Vermögen eine gewisse niedere Höh« nicht üb«rstieg, heran. Die Aushebung in den eroberten Ländern voll führten al» Werbecommissare (eouquisitor«») abge- schickte Lenturionen, auch Senatoren und Legalen Hierbei wurde den Reichen ihre Verpflichtung einfach angesagt, worauf dieselben nicht selten schwach«, dienst unfähige Leute und Sclaven stellten. Für die körperlichen Erfordernisse treffen wir schon bei den Römern einige Maßbestimmungen an. So wurde »ur Zeit der Republik da» Mindestmaß der Legionssoldaten auf 1,sz« m, und von Nero da» kleinste Maß für seine Kerntruvpen aus 1,»4» m fest gesetzt. Auch militärisch« Schriftsteller beschäftigten sich mit der Betrachtung der für einen Recruten wünschen»- werthen Kürperrigenschaften. So fordert noch vegetiu» Pr." erwähnten sinistren Gerüchten über Se. Majestät den Kaiser Alexander von Rußland habe, wird uns von dort gemeldet, daß Se. Majestät der Kaiser Alexander bei bestem Wohlsein auf Livadia weilt. Von einer Berufung des Großfürsten - Thronfolger» dahin ist ebensowenig etwas bekannt, wie von jener de» Geh. Rath» v. Giers. Von letzterer schon deshalb nicht, weil v. Giers sich bereits bei der Reise des Kaiser» von Odessa nach Livadia in dessen Gefolge befand und seit dem den Kaiser nicht verlassen hat. — Gestern Vor mittag 9 Uhr trafen von Priboj der Feldzeugmeister Herzog Wilhelm von Württemberg und Husni Pascha in Banja ein, besichtigten die Aufstellung der kaiserlichen Truppen oberhalb de» Kratovobaches, dann jene der türkischen Truppen bei dem Kloster Banja und hielten hierauf mehrere Conferenzen, um die in Priepolje zwischen den österreichischen und türkischen Befehlshabern entstandenen Differenzen auS- zugleichen. Wie der Specialcorrespondent der „Pr." aus Banja meldet, ist die Schlichtung derselben unmit telbar bevorstehend. Vorläufig erscheinen die „In structionen " der türkischen Commandanten insofern selt sam, als nicht recht abzusehen ist, wie die Besetzung eines Ortes erfolgen soll, wenn der Durchmarsch durch denselben verwehrt sein soll. Mit der gestern erfolgten Besetzung von Priepolje am Limflusse ist die sür die sen Herbst in Aussicht genommene Ausdehnung der Occupation abgeschlossen. Die Occupatio« de» an der montenegrinischen Grenze liegenden Bjelopolje durch die österreichisch-ungarischen Truppen, welch« in der Aprilconventton in Aussicht genommen wurde, ist auf spätere Zeiten vertagt und für diesen Ort der wichtige Punkt Plevlje (Taschlidscha) besetzt worden. Dur, 15. September. (Boh.) Heute um 1 Uhr früh begann das Auspumpen in den inundirten Ossegger Werken. Das größte Werk „Fortschritt" hebt pro Minute 12 Kubikmeter; das Wasser fällt überall und ist bis 12 Uhr Mittags circa 1tz Meter in allen Schächten gesunken. Nach den heutigen Wahrnehmungen wird, wenn der Wassereinbruch am „Döllinger" - Schacht mit Teplitz in directer Verbin dung steht, die Urquelle in circa 14 Tagen sinken. * Buda Pest, 14. September. Die beiden Ge neralconvente der protestantischen Kirche in Ungarn haben gestern ihre meritorischen Berathungen beendet. In der vorgestrigen Sitzung des in Debreczin versammelten Conventes der Resormirten kam auch die Frage der Sonntagsheiligung zur Sprache und wurde diesbezüglich beschlossen, die Regierung in einer Re präsentation zu bitten, sie möge die strenge Einhaltung der aus die Sonntagsfeier bezugnehmenden Gesetze an ordnen. Bei dem heutigen Banket bei dem Präsiden ten de» evangelischen Landeshilfsvereins, Ivanka, brachte der Lultusminister v. Trefort einen äußerst beifällig aufgenommenen Toast aus. In demselben widerlegte der Minister die Befürchtungen, welche die Protestan ten an das sogenannte Unterrlchtsaufsichtsgesetz knüpfen. Trefort erklärte, wenn der ungarische Staat ein Mono pol auf dem Unterrichtsgebiete besäße, so würde er der Erste sein, welcher auf die Aufhebung desselben dringen würde, denn die Eoncurrenz im geistigen Leben sei ebenso heilsam, wie »m materiellen. Brüssel, 14. September. (Fr. Journ.) Ein Send schreiben deS Erzbischofs von Mecheln, Kurd- malerz, verordnet, daß jede Pfarrgemeinde in der Diö- cese vom October an eine katholische Schule haben soll. — Ein deutscher Kellner, namen» Esser, wurde wegen socialistischer Umtriebe aus Belgien ausge wiesen. Haag. 15. September. (Tel.) Die Thronrede, mit welcher heute die Generalstaaten eröffnet wur den, hebt die fehr freundschaftlichen Beziehungen zu den auSlvärtigen Mächten hervor und bezeichnet die im Kriege mit Atchin erreichten Erfolge al» zufrieden- (ungefähr 375 nach Ehr.) männliche Haltung, schöne» Haupthaar, hochrothe Lippen, weiße Zähne, lieblichen Athem, wachsame Augen, aufrecht strebenden Nacken, breite Brust, muskulöse Schultern, kräftige Arnie, lange Finaer, mäßigen Bauch, magere Schenkel und stramme hartsehnige Füße und Waden. Nach Allem haben wir auch bei den Römern al- ursprüngliche Grundlage der Heeresergänzung die „all- aemeine Wehrpflicht" anzuerkennen, neben welcher erst später die „Werbung" zur Anwendung gelangte. Fassen wir da» über die Heere»ergänzung»weise der Völker de» Alterthum» Berichtete kurz zusammen, um e» der heute am meisten verbreiteten gegenüber zu stellen, so finden wir wie so ost in den Gebräuchen der Alten einen trefflichen Probirstein für den Werth unserer modernen Sitten Allenthalben begegnen nnr bei den mächtigeren Lultm Völkern der alten Zeit anfang» der „allgemeinen Wehrpflicht", zu welcher sich erst in späten Zeiten, in denen bereit» die Vorboten de» Machtver- sall« berannahen, aushilfsweise die „Werbung" gesellt. Ist die Geschichte unsere beste Lehrmeisterin, so giebt e» wahrhaftig keine glänzendere Rechtfertigung de» heutiaen HeereSergänzungSsystem», al» d»e, daß wir mit demselben vermöae unsrer Stoat»gesetz« iu jenen einfach-natürlichen Zustand zurückgetreten sind, welchen vor Jahrtausenden da» Sittengesetz geschaffen hat. Literatur. Eine kürzlich erschienene Broschüre: „Die Dichtungen de» König» Johann von Sachsen", veröffentlicht von I. Petzholdt (Dresden, Schönikldj, eine Vorläuferin einer größeren Arbeit glichen Inhalte», giebt eine tabellarische Uebersicht der bereit» gedruckten Gedichte de» verstorbenen hohe«
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