Volltext Seite (XML)
lttin Wunsche gemäß, weiteren Studien im Verwaltungsdienste obliegen. — Die halbamtliche „Prov.-Corr." widmet der Heier deS 2. September nachstehenden Artikel: Der große Erinnerungstag de- 2. September ist auch bei seiner neunten Wiederkehr, so viel aus den bereits vorliegenden Meldungen zu ersehen, im Vaterlande aller Orten mit der herzlichen Freude begangen wor den, welche die Vergegenwärtigung eines köstlichen Besitzes dem Gemüth einflößt. Mehr und mehr läu tert sich der Gedanke dieser Feier zu dem Bewußtsein, daß in derselben das Gefühl der Zusammeiigehör-g- keit deS deutschen Volkes zum Ausdruck kommt. Die se» Gesühl war längst lebendig, ehe noch die politische Einigung des Vaterlandes vollzogen worden. Es war der Boden, dem diese Einigung entsprießen mußte. Mchdem das Band de» gemeinsamen Staatswesens dem gespaltenen Volke da- Recht gegeben, als Nation zu leben und zu fühlen, schätzt das Volk nicht nur den Werth dieses Gute-, welches die Selbstständigkeit des geistigen Lebens verbürgt, das deutsche Volk er kennt auch die gebieterische Deutlichkeit der hohen Pflicht, dieses ihm vor Allem theure Gut zu bewahren und zu pflegen. Von der Lebhaftigkeit dieser Eikennt- niß hat die diesmalige Feier des 2. September wiederum ein laut redendes Zeugniß gegeben. Mag die Oberfläche des öffentlichen Lebens durch Par teiungen und Interessen augenblicklich zerrissen scheinen; diese Zerrissenheit berührt nicht die Tiefe des Volks gemütheS, welches gegen eine solche Meinung am gest rigen Tage feierliche Bei Wahrung eingelegt hat. Das auch lehrt dieser Tag, daß Das, was dauernd der deutschen Einheit zu Gute kommt, immer wieder von den stärksten und gesündesten Trieben des Volkslebens erfaßt und festgehalten wird. Interessen, die sich einen Tag verletzt wähnen können, werden bald inne werden, welches bessere Gedeihen sie aus der Stärke und Ge sundheit des ganzen nationalen Wirthschaftslebens zu schöpfen im Stande sind. So werden die Spaltungen des Augenblicks sich schließen, und dem mit blühen dem Lcbenswuchs bedeckten Boden über einem festen und dauerhaften Grunde wird, so Gott will, der Anblick des deutschen Lebens gleichen. Um dahin zu kommen, bedürfen wir des Goltvertrauens und der Lauterkeit des Willens in den unvermeidlichen Kämpfen der täglichen Ar beit. — Die Mitlheilungen eines hiesigen Börsenblattes über geplante Ressortänderungen im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, insbesondere durch Abzwei gung der Abtheilung für das Berg- und Hüttenwesen und der Abtheilung für das Bauwesen, entbehren, wie die „N. A. Z." aus guter Quelle erfährt, feder Be gründung. — Die Ernennung des Consistorialraths, Hof- und Schloßpredigers l)r. Earus in Stettin zum Generalsupermtendenten der Provinzen Ost- undWest- preußen ist, dem Vernehmen nach, nunmehr erfolgt. — Wie man der „Post" aus Wien schreibt, bestätigt es sich, daß zwischen Deutschland und Oesterreich- Ungarn ein Ideenaustausch über die Einleitung von Verhandlungen wegen eines neueren Handelsver trags stattgefunden hat. Wie es scheint, haben die Erörterungen die beiderseitige Geneigtheit zu solchen Verhandlungen dargethan, wenigstens glaubt man in Wien, daß dieselben in einer nicht sehr fernen Zeit werden eröffnet werden können. Allem Anscheine nach wird Berlin der Ort sein, wo die Bevollmächtigten der beiden Staaten, sobald es dazu kommt, zusammen treten werden. /ip Weimar, 3. September. Se. königl. Hoheit der Großherzog ist von seiner Reise nach Süddeutsch- tand, nachdem er noch der Kaiserin von Rußland in Jugenheim und dem Großherzog von Hessen in Darm stadt einen Besuch abgestattet, nach der Wartburg zu rückgekehrt. — Charakteristisch für die eben setzt statt findenden Wahlen zum Landtag ist, daß in der Stadt Weimar, die 2082 Urwähler zählt, nur 94 Stimmen bei der Wahl der Wahlmänner abgegeben worden sind. Diese Lauheit wird vielfach als ein Pro test gegen die indirecten Wahlen, aus denen fast zwei Drittel der Abgeordneten hervorgehen, bezeichnet. Wie weit das richtig ist, geht aus dem Umstande hervor, daß die Wahlen der Gemeinderathsmitglieder, denen in kleineren Städten die Wähler in der Regel eine große Theilnahme zuwenden und die nach unserer Gemeinde verfassung directe sind, auch nur ein Bruchtheil der Wähler an den Wahlurnen erscheint. Paris, 2. September. Der Stadtrath von Lyon hatte beschlossen, auf eigene Faust ein jährlich wiederkehrendes Fest zu Ehren der Republik zu decre- tiren, und hierzu den 21. September auSerwählt. Gestern nun kam die Angelegenheit wieder zur Ver handlung, und es wurde ein Brief des Ministers LepLre verlesen, der sich sehr stark gegen diese Idee ausspricht. Mehrere Mitglieder wollten gleichwohl noch bei derselben beharren, aber nach einigem Hin- und Herreden und auf gütlichen Zuspruch des Prä- fecten verzichtete man auf den Plan und begnügte sich mit Annahme einer Tagesordnung, worin der Ge- meinderalh sein Bedauern darüber ausspricht, daß die Regierung nicht aus seine Wünsche eingegangen. So ist abermals eine Thorheit der radicalen Ultras ver hütet worden. — AuS Algier wird gemeldet, daß unweit Bona ein Waldbrand ausgebrochen ist. Der selbe hat schon 3500 du Waldland verwüstet. Haag, 2. September. Wie das „Vaderiand" wissen will, hätte die allgemeine Rechnungskammer an das Ministerium em Schreiben gerichtet, worin sie da gegen Verwahrung einlegt, daß das jetzige Eabinet gesetzlich zu Stande gekommen sei. Der Ministerpräsi dent van Lynden habe die königliche Verfügung vom 18. August mitunterzeichnet, welche das Entlassungs gesuch der früheren Minister bewilligt und die neuen Minister ernennt, aber er sei selber noch nicht Minister gewesen, da seine Ernennung erst vom 19. August da- tire. Da Art. 73 der Verfassung ausdrücklich verlange, daß ein verantwortlicher Minister die Verfügungen de» Königs mitunterzeichne, so habe hier etwas Ungesetz liches stattgefunden. Basel, 1. September. (A. Z.) Die 7. allge meine Versammlung der „evangelischen Allianz" ist heilte hier eröffnet worden und wird diese Woche hindurch versammelt bleiben. Angeregt ivurde vieler Bund aller an den positiven Grundlagen des Christen thums festhaltenden Protestanten in Schottland, zum ersten Male bethätigt auf der Versammlung zu Lon don (1846), dann zu Paris (1855), zu Berlin (1857), zu Gens (1861), zu Amsterdam (t867) zu letzt zu New-Jork (1873). Die kritische Lage, in welcher sich gegenwärtig der Protestantismus durch seine inneren Kämpfe wie durch sein Verhältniß zum Staate in vielen Ländern befindet, giebt der gegenwärtigen Versammlung eine besondere Bedeutung. Gestern Abend 7 Uhr fand die erste Begrüßung der aus allen Ländern Europas und fernen Welttheilen angekommenen Gäste (etwa 1400 sind angemeldet) unter dem Vorsitze des Rathsherrn Sarassin von hier Statt. Es sprachen dabei Pfarrer Ecklin von hier, Prof. Vr. pbil. Schass auS New-Jork und Prof. Biguet auS Lausanne. In der heute Morgen gehaltenen Eröffnungsrede bezeich nete der Präsident Sarasin tue Aufgabe der Allianz bei der gegenwärtigen kritischen Lage des Protestantis mus als die der inneren Sammlung. Auf der Tages ordnung standen Berichterstattungen über die Zustände des Protestantismus in einzelnen Ländern. Prof. Vr. Güder aus Bern hatte diese schwierige Aufgabe in Betreff der Schweiz übernommen, Prof. Cremer aus Greifswald in Betreff Deutschlands, Rev. Blrgh be richtete über England, Prof, vr van Oostrzee aus Ut recht über Holland, Prof. Vr. pdil. Schaff über Nord amerika, der geistliche Rath Vr. v. Tardy aus Wien über Oesterreich, Prof. l)r. v. Scheel aus Upsala über Schweden, Norwegen und Dänemark. Wenn man auch nicht verlangen konnte, daß in diesen verhältnißmäßig kurzen Vorträgen ein vollständiges Bild gegeben wurde, und man nicht übersehen darf, daß ein gewisser Sub- jectivismus bei diesen Schilderungen nicht zu vermeiden ist, so konnte man doch bei allen Vorträgen die er- sreuliche Wahrnehmung machen, daß es dem Protestan tismus nirgends an gesunder Lebenskraft fehlt und er in verschiedenen Formen seine Weltmission zu erfüllen beflissen ist. Rom, 2. September. Einem Telegramm der „N. fr. Pr." zufolge ist Morena zum Regierungscomnussar bei der Liquidation der Kirchengüter ernannt worden. Christiania, 2. September. Nach einem Privat telegramm der „H. N." ist der Justizminister Falsen heute Vormitiag plötzlich an einem Herzschlage ge storben. St. Petersburg, 29. August. Man schreibt der „Pr.": Aus Nischnij-Nowgorod sind heute beun ruhigende Nachrichten eingelaufen. Die an der Wolga gelegene Caserne des Jngermanland'schen Regiments ist gestern ein Raub der Flammen geworden. Mit Hilfe der Feuerwehr und der Stromposizei gelang es, des FeuerS gegen Morgen Herr zu werden. Unglücks fälle sind nicht zu beklagen, doch gesteht der Generalgou verneur in seinem Telegramm an den Minister des Innern em, daß in letzter Zeit häufiger kleinere Brände den Jahrmarkt heimgesucht hätten. St. Petersburg, 3. September. (Tel.) Das „Journal de St. Pster-bourg" vernimm», daß das Commando über daS Expeditionskorps gegen die Teke- Turkmenen definitiv Tergulassow übertragen wor den sei. Konstantinopel, 27. August. Der hiesige Lorre- spondent der „Schlrs. Ztg." äußert sich über die gegen wärtige Lage des o-manischen Reiches u. A., wie folgt: ES ist von Bedeutung, daß die Zersetzung deS MuhamedanismuS in Europa schon solche Fortschritte gemacht hat, daß ottomanische Würdenträger, Alttürken echten Schlages, mit einer gewissen Resignation das Herannahen einer Katastrophe für da- Reich des Halb mondes, die immer unvermeidlicher werdende Thellung de» Jahrhunderte langen Besitzes, ererbt von kriegeri schen Vorfahren, zugebe» uud am Weiterbestände der gegenwärtigen Situation nachgerade verzweifeln. In der Hauptstadt betrachtet man nun die Besetzung von Nsvi-Bazar als den Anfang eben jener Theilung, welche ganz Thessalien und Epirus vom türkischen Rumpfe trennen wird und Salonichi schließlich zum österreichischen Krieg-Hafen umwandelt. Dieses Gebiet, der Herd unaufhörlicher Ausstände, Schritt vor Schritt mit den Waffen in der Hand zu vertheidigen, damit hat man sich hier wohl längst vertraut gemacht. Eine große Partie der kürzlich wieder eingetroffenen Sen dung amerikanischer Hinterlader ist denn auch schon unterwegs nach Alessio und anderen Küstenorten Alba niens. ES ist wohl anzunehmen, daß österreichischer seits diese Manipulationen der Pforte, gerade während sick eine gemischte Commission nach Novi-Bazar be- giebt, um die Details der Besetzung zu regeln, genau überwacht werden, und daß infolge dessen nicht blos einige Tausend Mann in den engen Hals, welcher durch daS Herantreten serbische» und montenegrinischen Gebiets dort gebildet wird, vorrücken, um gegen das albanische, sicherlich vortrefflich bewaffnete Gesindel, welches Überbein durch Deserteure der regulären Armee verstärkt ist, eventuell zu kämpfen. Valparaiso, 7. August. „Reuters Office" wird von hier gemeldet: Die chilenische Flotte hat den Befehl erhalte», das peruanische Panzerschiff „HuaScar" zu verfolgen. Tas chilenische Panzerschiff „El Almirante Cochrane" kam hier gestern Abend an und ging heute, nachdem es Kohlen eingenommen, in Begleitung des Transportschiffes „MatiaS Cousins" und des Panzer schiffes „Blanco Encalada" in südlicher Richtung ab. Heuie, Nachmittag 4 Uhr, wurde das peruanische Panzerschiff „Huascar", begleitet vou dem „Union", auf der Höhe von Taltal gesehen. Der „HuaScar" dampfte nach Süden zu, als die chilenischen Schiffe in Sicht kamen; er wurde von dem „Blanco Encaladv" verfolgt. — Der chilenische Admiral Williams ist zu einer Berathung mit den Marine- und Militärbehörden nach Valparaiso berufen worden. Ernennungen, VersetM.en u. im öffentlichen vm.ie. Departement der Finanzen Bei der Verwaltung der königl. sächsischen Staatseisenbahnen sind ernannt worden: Karl Alexander Fridolin Schmidt, zeither Feuermann und Rescrveführer, als Locomotivführer; August Wilhelm Felix Hacker, zeither Stationsassistent, als Halte stellenaufseher in Putzkau; Georg Julius Reinecke, zeither Expeditionshilfsarbeiter, al- Stationsassistent in Zittau; Johann August Räpke, zrither Kofferträ ger und Auflädervormann, als Haltestellenaufjeher in Scheibe. Departement der Justiz. Zu Friedensrichtern, welche am 1. October d. I. in Function treten, sind ernannt worden: Im Amtsgericht Stolberg: der Gemeindevorstaud Bernhardt in Auerbach für Auerbach; der Ortsrich ter Freitag in Brünlos für Brünlos; der Amtsland richter Leßmüller in Dorfchemnitz für Dorfchemnitz; der Ortsrichter Gemeindevorstand Leonhardt in Erl bach für Erlbach; der Gemeindevorstand Keller in Gablenz für Gablenz; der Ortsrichter Gemeindevor stand Wetzel in Gornsdorf für Gornsdorf; der Erb richter Scheidhauer in Hormersdorf für Hormers dorf, Günsdorf; der Orlsrichter Gemeindevorstand Fritzsche in Jahnsdorf für Jah:isdorf mit Sorge; der Gemeindeälteste Heilmann inKirchberg für Kirch berg mit Neukirchberg; der Ortsrichter Gemeindevor stand Kunz in Kühnhaide für Kühnhaide; der Orts- richter Gemeindevorstand Diener in Lugau für Lugau; der Gemeindevorstand Fröhlich in Lenkersdors für Lenkersdorf; der Ortsrichter Gemeindevorstand Pfül ler in Meinersdorf für Meinersdorf; der GerichtS- * Em teleskopischer Komet mit kleinem Schweife, entdeckt am 17. Ium von Swift, Astronom Ursprünglich waren nur in Island heiße Springquellen bekannt, und der Name deS grüßten derselben, Geiser, ist zum Gattungsnamen für alle geworden. Schon lange hat derselbe die Aufmerksamkeit der Naturforscher herausgefordert und der berühmte Bunsen war es, der diesem Springquell, der mit seiner hohen Temperatur zu der umgebenden Welt von Schnee und Eis in seltsamem Lontrast steht, seine eingehendsten Studien widmete. Inmitten eines 50 Fuß breiten Becken» von Kiesel sinter, der sich auS dem heißen Wasser ausscheidet, senkt sich ein natürliches Rohr von 9 bis 10 Fuß Durchmesser etwa 70 Fuß tief hinab. DaS Becken ist mit heißem, grünlichem Wasser gefüllt, das allmählich anschwillt und über dem Rand abfließt. Zeitweise läßt sich ein unterirdischer Donner vernehmen, Dampf- blasea steigen empor und das Wasser wallt auf. In Zwischenräumen von etwa Stunden kehrt diese Erscheinung wieder, endlich tritt eine gewaltige Erup tion ein, bei welcher da- Wasser unter Entwickelung ungeheurer Dampfwolken bi- an 100 Fuß hoch ge schleudert wird. Nach wenigen Minuten aber schon nurzt die Wassersäule in sich zusammen, Alle» wird ruhig und still; der von fern dem Schauspiel zusehende Beobachter darf sich ohne Furcht dem Becken nahen ; er findet eS wasserleer und entdeckt erst innerhalb des Rohre» in emer Tiefe von 6 Fuß da» flüssige, siedend« Element. (Fortsetzung folgt.) zu Rochester, N. V., im Sternbilde des Cepheus, steht jetzt über der nördlichen Krone >m Sternbilde des Herkules. Es »st dieser Komet in der Zeit vom 11. zum 15. Juli fast genau an dem Nordpole vorüber - aegangen, indem er auS dem CepheuS in den „Kleinen Bären" sortschritt. Rach der Berechnung von LeitS- mann hat derselbe in der nächstfolgenden Zett die Stellungen: 5. September: Rectascension 15 k 43°° 23», Declination 4- 45° 19'; 9. September: Rect. 15K 46w 54», Decl. 4- 43° 7'; 13. September: Rect. 15K 50m 26», Decl. 4- 41° 3'; 17. September: Rect. 15K 54m 1«, Decl. 4- 39" 8'; 21. September: Rect. 15K 57°° 37», Decl. 4-37° 21'; 25. Septem ber: Rect. 16K 1-» 14», Decl. 4- 35° 41'. Der Lauf deS Kometen ist demnach in dem angegebenen Zeitraum auS dem nördlichsten Theile des Herkules über die nördliche Grenze der Krone, und eS gelangt der Komet hoch über dem Stern Gemma, östlich von demselben in eine sternarme Gegend diese» Sternbilde-. ä. 0. * Heinrich v. Kleists „Käthchen von Heilbronn" ging dieser Tage im Stadttheater zu Chemnitz in einer neuen Bearbeitung des bekannten Kleistforschers vr. Karl Siegen, des Redacteur» des „Chemnitzer Tage blattes", in Scene. Die Bearbeitung, welche nament lich den leidigen Kaiserpassus gestrichen hat, hatte einen durchschlagenden Erfolg. * Im k. k. Hofoperntheater zu Wien wird Wag ner'» Tetralogie „Der Ring de» Nibelungen" dem nächst in unmittelbarer Reihenfolge zur Aufführung gelangen, und zwar an folgenden Tagen: am 1b. d. M. (Vorabend) „da« Rheingold", am 16. (1. Tag) „die Walküre", am 17. (2. Tag) „Siegfried" und am 19. (3. Tag) „Götterdämmerung". Für diesen CykluS von 4 Vorstellungen wird ein besonderes Abonnement mit ermäßigten Preisen am 7. d. M. eröffnet. * Der Statthalter von Niederösterreich hat die von dem DirectionSrathe de» Wiener StadttheoterS provisorisch veranlaßte Betrauung der Regisseure diese- Theaters: Siegwart Friedmann, Theodor Lobe, Karl Schönfeld und Vr. Rudolf Tyrolt, mit der Collectiv- vollmacht zur artistischen Leitung des Stadttheaters unter dem Titel „Regiecollegium des Wiener Stadt theaters" genehmigt. DaS Theater wurde am 30. August mit dem Trauerspiel „Agnes von Meran" von Franz Nissel wieder eröffnet. * Laut einem Schreiben des Zoologen vr. Anton Stecker hat die RohlfS'iche Expedition am 28. Juli die etwa 28 Irm, östlich 20 Grad, zu Süd von Djalo gelegene Oase Batifal verlassen, um in 7 Tagen die nördlichste Oase Siren, in 12 Tagen den Hauptort Jstat der südlichen Oase Kebalo, der Oasengruppe Kafra zu erreichen. In Wadai hofft man im October anzukommen. * Der „Pioneer" in Allahabad macht einige Mit- theilungen über ein demnächst in englischer Uebersekung erscheinende- Buch, in dem ein chinesischer Reisen der seine Ansichten über die Civilisation der Abend länder au-spricht. Ein Abschnitt de- Buche» handelt von Eisenbahnen und Dampsbooten. Der chinesische Autor hält nicht viel von diesen Gegenständen. Die in grauer Vorzeit im chinesischen Reiche gebrauchten fliegenden Wagen seien viel besser gewesen, al» die Eisenbahnen. Leider ist da» Geheimmß ihrer Anfer- schöppe Richter in Mitteldorf für Mitteldorf; der Gemeindevorstand Junghanns in Reuwiese für Neu wirse; der OrtSrichter Gemeindevorstand Mauers berger in Niederdorf für Niederdorf; der Gemeinde- Vorstand Herold in Niederwürschnitz für Niederwürsch nitz; der Gemeindevorstand Gerlach in Niederzwönitz für Niederzwönitz (Dorf); der Förster Frisch in Nie- derzwönitz für Niederzwönitz (Gulsbezirk); der Gemeinde vorstand Reißmann in Oberwürschmtz für Ober- würschmtz; der OrtSrichter Gemeindevorstand Wag ner in Oberdorf für Oberdorf; der Ort»richter Ge meindevorstand Schellenberger in Oelsnitz für Oels »itz (Dorf); der Rentverwalter Lodny in Oelsnitzfür OelSni^ (Gutsbezirk); der Ortsrichter Gemeindevor stand Steger in Pfaffenhain für Pfaffenhain; der Gemeindevorstand Förster in SeiferSdorf für Sei fersdorf; der Kaufmann und Stadtrath Aumann in Stollberg für Stollberg, Hoheneck mit Feldhäusern: der Ortsrichter Genie indevorstand Müller in Thal heim für Thalheim; der Erblehnnchter Naumann in Ursprung für Ursprung; der Bürgermeister Schön - Herr in Zwönitz für Zwönitz. Im Amtsgericht Mittweida: der Amtsrichter Claus in Mittweida für Mittweida; der OrtSvor- stand Friebel in Ottendorf für Ottendorf; der OrtS- richter Gelbrich m Altmittweida für Altmittweida mit Unteraltmittweida; der Thonwaarenfabrikaut Kurt Starke in Frankenau für Frankenau, Obeithalhmn; der Ortsrichter Köhler m Topfseisersdorf für Nied b thalheim, TopfseiferSdorf, Zschoppelrhain, Winkeln; der Ortsrichter Gemeindevorstand Seidel in Königs hain für Königshain; der Orlsrichter Richter in Wiederau für Wieoerau; der Standesbeamte Schöppler in Crossen für Crossen (Ober- und Nieder-), Erlau; der Ortsrichter Möhler in Lauenhain für Lauenhain, Tanneberg; der Gemeindevorstand Werner in Röß- chen für Nüßchen, Kockisch mit Weißthal; Hermann v. Schröter auf und zu Rmgethal für Ringethal, Falkenhain, Hermsdorf, Erlebach; der Forstinspector Keilpflug in Oberrossau für Oberrossau, Niederrossau mit Bierkäusern; der Gutsbesitzer Harter in Neu dörfchen für Neudörfchen Mit Hain, WeinSdors mit Liebenhain; der OrtSrichter Grießmann in Schön born für Schönborn mit Neuschönborn, SeiferSbach, Dreiwerden; der Rittergutspachter Bonitz in Neusorge für Biensdorf, Zschöppichen, Neusorge, Grumbach. (Forljetzuug solgl.) Departement de» Cultu» und öffentlichen Unterricht». Zu besetzen: die S. ständige Lehrerstelle in Luppa. Eollalor: die oberste Schulbehörde Einkommen: außer freier Wohnung 1200 M und 60 M. für Erlheilung von Unterricht in der Fortbildungsschule Gesuche sind bis »um 2l. Septem ber an den königl. BezirkSschulinspector Or Winkler in Oschatz emzureichen. Dresdner Nachrichten vom 4. September. L Begünstigt vom herrlichsten Wetter, hielt man am 2. September das alljährlich wiederkehrende Schul fest in Hosterwitz ab. Nachdem der Festzug vor dem Schulhause sich geordnet hatte, zog man unter den Klängen der Musik mit wehenden Fahnen der Billa Sr. königl. Hoheit des Prinzen Georg zu. Hier sangen die Kinder einige Sachsenlieder und begaben sich dann auf den Festplatz im „Hotel zum Kronprin zen", wo sich bald ein heiteres Leben entfaltete. Viele Freude erregte es aber unter Groß und Klein, al- gegen 5 Uhr Ihre königl. Hoheit die Frau Prin zessin Georg mit hoher Familie auf der Festwiese erschien. Ihre freundliche Theilnahme an dem Kinder feste hatte die hohe Frau schon dadurch bekundet, daß Sie eine größere Anzahl netter Geschenke, worunter be sonder- ein gewaltiger Pfefferkuchen die Blicke der Kinder anzog, gesendet hatte. Ihre königl. Hoheit un terhielt Sich in der leutseligsten Weise mit den Klei nen, während die jüngeren Herrschaften sichtlich ver gnügt unter den Spielenden weilten. Se. königl. Ho heit Prinz Friedrich August, welcher auch einmal in die Reihe der Schützen trat, that einen Kernschuß; er holte sich den Kopf des Bogels und setzte den errunge nen Preis für den besten Wettläufer aus. Um 6 Uhr schieden die hohen Herrschaften von der Festwiese, be gleitet von jubelnden Hochs, während daS Fest seinen weiteren fröhlichen Verlauf nahm. U. Der gestern Abend H7 Uhr unter Vorsitz deS Hofraths Ackermann abgehaltenen 26. öffentlichen Sitzung der Stadtverordneten wohnten Ober bürgermeister vr. Stübel und Stadtrath Bönisch bei. Zur Bertheilung gelangte daS 1878 er VermögenSver- tigung verloren gegangen Von dem Plane, in China allgemein Eisenbahnen einzuführen, räth unser Reisen der ab. * Aus Honolulu vom 26. Juli geht den „H. N." ein Schreiben zu, dem wir Folgende- entnehmen: Der am 17. vor. M von San Francisco hier einge- troffene Dampfer der Pacific-Mail-Steam-Shlp-Com- pany „City of New Jork" brachte uns den längst er warteten Besuch deS vr. O. Finsch an» Bremen, welcher im Auftrage der Humboldt-Stiftung nach Mikronesien entsendet wurde. Nachdem der Reisende von dem Könige Kalakaua empfangen worden war, begab er sich nach der Insel Maui und brachte einige Zeit am Haleakala, dem grüßten Krater der Welt, mit Sammeln und Beobachten zu. Außerdem unternahm er nach seiner Rückkehr von Maui einen Au»flug nach Waimanalo-Bai, um die dortigen alten hawaiischen Begräbnißplätz: zu besuchen. Wie wir hören, brachte der Reisende an 3000 Thiere, 300 Pflanzen und eine prachtvolle Reihe Kanakerschädel zusammen, die für Professor Virchow in Berlin bestimmt find. Die Kisten stehen bereit» fertig gepackt für Berlin in Bereitschaft. Der Wunsch, vr. Finsch recht lange unter un» weilen zu sehen, muß leider verschoben werden, da die „Pa cificexpedition" schon morgen mit der hawaiischen Bark „Lawaii" nach Jaluit (Bonham), Marshall-Gruppe, also nach seinem eigentlnyen Forschungsgebiete, abgeht, vr. Finsch gedenkt von Jaluit au», je nachdem sich Gelegenheiten bieten, andere Inseln zu besuchen s Die au» Gothenburg gebürtige, durch ihre Erfolge al- Loncert und Opernsängerin bekannte Frau Hen riette Rissen-Saloman ist am 27. August in Harz burg auf einer Badereise, 58 Jahre alt, gestorben.