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Dresdner Journal : 30.08.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187908307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790830
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790830
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-08
- Tag 1879-08-30
-
Monat
1879-08
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 30.08.1879
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selbe in Kurzem erscheinen und jedenfalls al» Vorbote einer weiteren gesetzlichen Maßregel anzusehen sein wird. — In Bezug auf da» Pfand- und RückkaufS- gefchäft ist jetzt, wie die „K. Z." erfährt, in Preußen verschiedentlich eine Reihe älterer Vorschriften ver schärft und veröffentlicht worden. Darnach sind con- cessionirte Pfandleiher berechtigt, von Darlehen über 30 M. 6 H Zinsen zu nehmen; bei Darlehen unter 30 M. und auf 6 Monate oder weniger darf 1 Pf. für 3 M wöchentlich Zins genommen werden. Ist da» Darlehn auf längere Zeit jedoch unter 12 Mo nate gegeben, so darf nur H Pf. für 3 M. wöchent lich Zins genommen werden, und bei Darlehen auf länger al» 1 Jahr sind auch für 30 M. und darüber nur 6 H Zinsen zulässig. Ist ein solche» kleines Darlehen anfänglich zwar nur auf kurze Zeit gegeben, später aber verlängert worden, so darf dennoch die Berechnung nicht nach anderen, als den eben mitge- theilten Sätzen gemacht werden. - f-s- Koburg, 28. August. Gestern ist eine Ver ordnung des herzogl. Staatsministeriums vom 20. d. M. publicirt worden, betreffend die Errichtung einer Handelskammer für das Herzogthum Koburg mit dem Sitze in hiesiger Stadt. Es wird hiernach bi» auf Weiteres bei dem gemeinschaftlichen Landge richte Meiningen für den Bezirk des hiesigen Herzog- thumS eine Kammer für Handelssachen mit dem Sitze hier gebildet, und sind 2 Handelsrichter und 2 Stell vertreter derselben zu ernennen. Die Reihenfolge, in welcher die stellvertretenden Handelsrichter von dem Vorsitzenden der Handelskammer erforderlichen Falls einzuberufen sind, bestimmt der Präsident des Land gerichts. Diese Verordnung tritt mit dem 1. October v. I. in Kraft. * Wien, 28. August. Graf Andras sy ist Henle Nachmittags von Gastein abgereist und wird morgen früh wieder in Wien eintresicn. In den nächsten Tagen wird hier eine Anzahl von Vertretern Oester reichs an den europäischen Höfen versammelt sein. Graf Beust (Paris), Graf Ludolf (Madrid) und Baron Haymerle (Rom) befinden sich bereits in Wien, und die Ankunft des Barons Langenau (St. Petersburg) und des Grafen Paar (Batican) wird erwartet. Dieses Zusam mentreffen steht, wie der „Pr." mitgetheilt wird, mit der Ernennung des Nachsolgers des Grafen Andrafsy in Zusammenhang, indem Se. Majestät der Kaiser Werth darauf lege, bei der Entscheidung über die Be setzung des wichtigen Postens des Minister des Aus wärtigen die Vertreter der Monarchie im Auslande anzuhören. Nom, 27. August. (Tel.) Der „Dirilto" schreibt: Wie wir erfahren, hat sich der deutsche Geschäftsträger heute in das auswärtige Amt begeben, um sein Be dauern und seine Ueberraschung darüber auszudrücken, daß, nachdem man nach den veröffentlichten Dementis die Nachricht von einer imaginären Entrevue zwischen Eairoli und dem Fürsten Bismarck nicht aufrecht erhalten kann, man heute so weit gehe, zu behaupten, Fürst Bismarck hätte es durch die Vermittelung des Hrn. v. Keudell abgelehnt, dem von Cairolt kundge gebenen Wunsche, dem Reichskanzler einen Besuch zu machen, zu entsprechen. — Der „N. fr. Pr." telegraphirt man aus Rom vom 27. d.: Der Papst hat bei dem heutigen Em pfange des OoIIvziv (-ermnQioo-Ou^nriLü dazu auf gefordert, Gott um die Wiederherstellung des religiösen Frieden» und die Wohlfahrt Deutschlands zu bitten. * Stockholm, 25. August Zwei der größeren hauptstädtischen Blätter enthalten einige Betrachtungen über den Besuch des Großfürsten-Thronsolgers von Rußland. „Nya Dagl. AUeh " beschränkt sich darauf, diese Visite als ein bloseS Zeichen gegenseitigen guten Verständnisses und als Erwiderung de» vom König Oskar im Jahre 1875 gemachten Besuches in Rußland zu bettachten. „Stockholms Dagbl." geht etwas weiter, indem es an die Zeiten erinnert, als in Schweden so große Bitterkeit gegen die „MoSkowiten" herrschte. Wenn überhaupt von einer größern An näherung Schwedens die Rede sein soll, so behauptet „St. Dagl.", daß Schweden nur wünscht, seine fried liche neutrale Stellung aufrecht zu erhalten. Die bei den genannten Blätter geben übrigens nur Freude über die Artigkeit zu erkennen, welche in dem Besuche Sr. kaiserl. Hoheit liegt. St. Petersburg, 28. August. (Tel.) Da der Stellvertreter des Reichskanzlers Fürsten Gortschakow, Senator Giers, den Kaiser auf seiner Reise nach Warschau und Livadia begleitet, so werden die Ge schäfte des Ministeriums des Auswärtigen inzwischen in St. Petersburg von dem Baron Jomini geführt werden. — Der Rigaer „Zeitung für Stadt und Land" geht aus Dünaburg von wohlunterrichteter Seite die Auf dem Decke des Dampfers befindet sich ein Schienengeleise, auf welchem mittelst eines kleinen Wag gon- die Granitblöcke, Sand, Mauerstein, Eement rc. nach dem Heck gebracht werden, von wo man sie an doppelten Ketten durch Dampftraft nach dem Felsen befördert. Die Arbeit geht mit Hilfe dieser Vorkehrungen sehr schnell von statten, trotzdem schon nach 3 stündigem Werke das Steigen des Wassers anzeigt, daß Alles wieder zur Abfahrt vorbereitet werden muß. Was überhaupt beweglich ist, wird wieder auf den Dampfer geschafft, der obere Theil deS Krahne- wird niederge- legt, und wenn die Wogen über die Einfassungsmauer zu spülen beginnen, verläßt der letzte Arbeiter die Klippe. Wenn da- SHiff die Taue losgeworfen hat, ist von der Baustelle schon weiter nicht- mehr zu sehen, al- der eiserne Pfahl de» KrahneS. Die Arbeiten sind übrigen» mit großer Lebensgefahr verknüpft, denn felbst bei ganz ruhigem Wetter brandet die See ziem lich stark an den Klippen, wodurch namentlich die mit dem Befestigen und Lösen der Leinen beschäftigten Boote in große Gefahr gebracht werden. Würde eine- derselben umschlagen, so dürste von der Bemannung kaum ein Einziger gerettet werden. * Die Firma I. M Heberle (H. Lempertz' Söhne) in Köln bringt am 22. bis 26. September d. I. abermals eine Anzah' von nachgelassenen Kunst sammlungen zur öffentlichen Versteigerung. Meldung zu, daß daselbst bei der bevorstehenden An wesenheit Sr. Majestät deS Kaiser» Alexander ein großes Manöver der Dünaburger freiwilligen (deut schen) Feuerwehr stattfinden wird, welche bekanntlich neulich seiten eines St. Petersburger Blattes in lächerlicher Weise verdächtigt worden war. Augen scheinlich beabsichtigt der hochsinnige Monarch, den Gekränkten eine glänzende Genugthuung und zugleich den freiwilligen Feuerwehren, deren Rußland so drin gend bedarf, eine hoffentlich wirkungsvolle Anregung zu geben. Zur Grirutfrayc. Sarajewo, 27. August. (Tel.) Der Feldzeug meister Herzog Wilhelm von Württemberg und der Generalstabschef Oberst Albori sind gestern Abends von der nach Foca unternommenen JnspicirungSreise hierher zurückgekehrt. — Heute wurde das provisorische Statut sammt Dienftinstruction für das Gendar meriecorps in Bosnien und der Herzegowina aus gegeben. — Der „Pr." geht aus Sarajewo nachstehende Privatdepesche zu: Das 41. Linieninfanterieregiment (Kellner), da- am 24. d. M. nach der Grenze des LimgebieteS abrücken sollte, erhielt am 23. d. Befehl, vorläufig noch hier zu bleiben. 2 Bataillone des 44. Linieninfanterieregiments (Erzherzog Albrecht) sind be reits von hier abmarschirt. Man glaubt, daß im Falle der Occupation der Herzog von Württemberg das Commando der einrückcnden Truppen übernehmen werde. Wegen mangelnden Verkehrs mit Novi-Bazar sind die von dort eintreffenden Nachrichten sehr spärlich. — Der „N. ft. Pr." telegraphirt man aus Sara jewo vom 26. d.: Heute oder morgen wird die defini tive Entscheidung hier eintteffen, ob unsere Truppen noch in diesem Jahre die Besetzung der Limlinie vor nehmen werden oder nicht. Im ersteren Falle wird die in Visegrad bereits eingetroffene, aus österreichischen und türkischen Offizieren und Jntendanzbeamten zu sammengesetzte militärische Commission unter Escorte türkischer Truppen unverzüglich das zu occupirende Gebiet bereisen. Nachdem unsere Militärbehörde über die Verhältnisse jenes Gebiets ohne Zweifel jetzt schon genau informirt ist, so ist die Wirksamkeit der Com mission mehr formeller Natur. Die Commission dürste demnach in wenigen Tagen ihre Aufgabe beendet haben, worauf die für den Einmarsch bestimmten, an der Grenze bereits concentrirten Truppen unverzüglich den Einmarsch beginnen werden. Alle militärischen Vor bereitungen, welche sich vorläufig der Discussion ent ziehen, sind beendet, und kann der Vormarsch sofort er folgen. Wird unseren Truppen von der Bevölkerung kein Widerstand entgegengestellt, so dürfte die Occupa tion in 8 bis 10 Tagen vollzogen sein, und wird dann auch nur die durch die Aprilconvention festgesetzte Truppenzahl die Besetzung vornehmen. Die Nachrich ten über die Stimmung der Bevölkerung deS zu occu- pirenden Gebietes lauten nicht günstig und mahnen zur größten Vorsicht; namentlich soll m Plevelje die Ma jorität für den Widerstand gestimmt sein. Bei der bis her unausgesprochenen Haltung der Bevölkerung kann es sich wohl erst im Momente des Einmarsches ent scheiden, ob sich die Occupation friedlich vollzieht. Die Vorrückung unserer Truppen wird daher jedenfalls mit größter Vorsicht und unter der Annahme der Möglich keit eines Widerstandes geleitet werden. Husni Pascha weilt noch hier und rückt erst mit unserer OccupationS- truppe vor. Bei der gemischten Commission ließ er sich durch seine Generalstabsoffiziere vertreten. Küstendsche, 20. August. Der Augsburger „Allg. Ztg." wird von hier geschrieben: Obgleich die politische Stellung der Einwohner der Dobrudscha imSwats- verbande Rumäniens bisher durch die gesetzgebenden Körper noch nicht geregelt werden konnte, so läßt sich doch nicht verkennen, daß die rumänische Verwal tung in der Dobrudscha rasche und erfreuliche Fort schritte macht. Die aus den verschiedensten Völker stämmen zusammengesetzte Bevölkerung empfindet diese Thatsache in vielfacher Beziehung und ist dafür der Bukarester Regierung dankbar; nur die Bulgaren, welche glücklicherweise in der Minderheit sind, machen der Regierung eine systematische Opposition, in welcher sie durch geheime Comitss bestärkt werden, die mit den russischen Rubeln nicht sparsam umgehen. Man ist in Bukarest bestrebt, nicht allein die große materielle Noth der bedürftigen Einwohner der Dobrudscha durch Gra- tislieserungen von Mehl und Brodfrüchten zu lindern, wöbe» die Regierung durch eine überaus reichliche Ernte in der neuen Provinz unterstützt wird; sondern man hat auch die Absicht, die klimatischen Verhältnisse zu verbessern, indem man die Sümpfe durch AbzugS- canäle trocken legt und den herrschenden Fiebern durch entsprechende Anpflanzungen entgegenarbeitet. Die in * Ein vom Gubernialingenieur Georg Prosek in Sofia verfaßtes „deutsch-bulgarisches Wörter buch" befindet sich unter der Presse und wird im Berlage der Nationalbuchdruckerei von Bogd. Prosek binnen Monatsfrist erscheinen. * In einer der letzten Sitzungen der Pariser Aka demie der Inschriften berichtete Henri Weil über die Auffindung von Bruchstücken aus Euripides, auS Aeschylus und wahrscheinlich au- Pausillppu» in einem PapyruS, vermuthlich auS dem 2. Jahrhun dert vor Chr., den Didot ihm zur Verfügung gestellt hat. Weil entdeckte zuerst ein noch unedirtes Fragment de» Euripides, von dem der PapyruS eine doppelte Copie enthält und da» 44 zusammenhängende Verse zählt: die Rede einer Frau, die ihren Vater, der wahr scheinlich ein König ist, beschwört, daß er sie nicht von einem Manne, den sie liebt, trenne, und die mit Un willen den vorgeschlagenen Mann, obgleich er reich und mächtig »st, zurückweist. Weil bewundert den Schwung dieser Dichtung. Die anderen Bruchstücke sind nicht so lang und zusammenhängend, von den Abschreibern sehr verunstaltet, aber nicht minder in teressant. Znxi derselben will man Aeschylus zu schreiben. In einem Lustspielftagment macht sich ein Athener über die Philosophen lustig. Auch zwei Epi- aramme, die Weil wahre Perlen nennt, wurden ge- sunden Westeuropa häufig vorkomniende Ansicht, daß die Dobrudscha nur von Gesindel und Verbrechern bevöl kert sei, ist entschieden falsch; die rumänischen Justiz behörden haben im Gegentheil die erfreuliche Bemer kung gemacht, daß Verbrechen verhältnißmäßig feiten Vorkommen. Die Gefängnisse stehen deshalb zum guten Theile leer, was auch dem Umstande ziuuschrei« bei» sein mag, daß die Trunksucht in der Dobrudscha ein beinahe unbekanntes Laster sein würde, wenn sich in derselben nicht auch russische und deutsche Colonien befänden. Mit dieser Bemerkung soll jedoch besonders den letzteren nicht zu nahe getreten werden, da die deutschen Colonien hauptsächlich aus eingewanderten Württembergern bestehen, welche sehr arbeitsame, fleißige und ordentliche Leute sind, die sich eines mit jedem Jahre zunehmenden Wohlstandes erfreuen. Sofia, 20. August. Die „Bulg. Corr." schreibt: In den nächsten Tagen, wahrscheinlich Anfangs der nächsten Woche, wird der regierende Fürst Alexander eine Rundreise nach der Stadt Küstendil, nach den Rilo - Klöstern und nach Samokov unternehmen und auf dieser Tournee mindestens 6 Tage zubringen. Im Monat September reist Se. Hoheit nach den westlich gelegenen Donaustädten und im Monat November zum Besuche der regierenden Fürsten von Rumänien und Serbien — Wie wir aus gut unterrichteter Quelle er fahren, hat der hiesige diplomatische Agent und Gene- ralconsul Oesterreich-UngarnS, Graf Khevenhüller, bei der fürstl. bulgarischen Regierung gegen die von dem Finanzminister Nacevic verfügte Bewerthung der österreichischen 8 Guldenstücke mit 19 FrcS. 84 Cent. Protest erhoben und dieserhalb eine Note verfaßt, welche ohne Zweifel zur Folge haben wird, daß diese Maßregel rectisicirt und die genannte Goldmünze nach ihrem Werthe von 20 Frcs. auch bei den fürstl. bulgarischen Staatskassen angenommen werden wird, wie dies in allen hiesigen und fremden Wechselstuben der Fall ist. Sofia, 27. August. (Tel.) Die Regierung in Philippopel hat in Erfahrung gebracht, daß sich für das Ende des Ramazans ein Aufstand vorbereite. (Diejenigen, die den Ausstand vorbereiten, sind die Bulgaren, welche die während der Feier des großen muhamedanischen Festes beleuchteten Moscheen mit Steinen bewarfen und die Türken auf alle Weise miß handelten, offenbar, um Gewalthätigkeiten zu provo- ciren.) Ernennungen, versetzm M rc. im öffentlichen Diei.-le. Departement der Justiz. Zu Friedensrichtern, welche am 1. October d. I. in Function treten, sind ernannt worden: Im Amtsgericht Deukadt: der Stadtrath Roitzsch in Neustadt für Neustadt mit Berghaus und neuem Anbau; der Rittergutsbesitzer Scheunert auf Polenz für Polenz; der Rittergutsbesitzer v. Römer auf Ober ottendorf für Oberottendorf, Niederottendorf, Berthels dorf mit den Folgenhäusern; der Ortsrichter und Ge meindevorstand Frenzel von Langburkersdorf für Langburkersdorf mit Buschmühle, Mühlberg und neuem Anbau und für Rugiswalde; der OrtSrichter und Ge meindevorstand Schurz in Ehrenberg für Ehrenberg, Cunnersdorf mit Bockmühle, Krumhermsdorf mit Neu häusern. Im Amtsgericht Sebnitz: der Bürgermeister Blume in Sebnitz für Sebnitz; der Gemeindevorstand und Ortsrichter Rentzsch in Hinterhermsdorf für Hinter hermsdorf mit Beitze, Hmterhermsdorfer Räumicht, Langke, Neudörfchen, Schasräumicht, sowie für Saups- dorf mit Loch, Saupsdorfer Räumicht und Wachberg restauration; der Gemeindevorstand und Standesbeamte Näther in Ulbersdorf für Ulbersdorf und LohSdorf mit Sorge; der Gemeindevorstand OrtSrichter Böhme in Herligswalde für Hertigswalde und Ottendorf; der OrtSrichter Sachse in AmtshainerSdorf für AmtShai- nersdorf mit Kanzlei-Lehngut, Hofhainersdorf mit Häu- fern an der Hornleithe, Schönbach. Im Amtsgericht Stolpen: der OrtSrichter Ul bricht in OberhelmSdorf für OberhelmSdorf, Altstadt mit Berghäusern, Niederaltstadt m d Zscheppa, Nieder helmsdorf mit neuem Anbau; derO.tsrichterHentschel in Bühlau für Bühlau; der Cantor em. Zeibe für Dittersbach mit Kleinelbersdorf, Dürrröhrsdorf mit Dittersbacher Wiesenhäusern; der OrtSrichter Kegel in Dobra für Dobra; der Rittergutspachter Hähnel auf Elbersdorf für Elbersdorf, Porschendorf mit Bär reute, der Gemeindevorstand Hempel in Fischbach für Fischbach; der Rittergutsbesitzer Pietzsch auf Heeselicht für Heeselicht; der Ortsrichter und Gemeindevorstand Wehnert in Langenwolmsdorf für Langenwolmsdorf mit Freigut und Amtsburglehn; der Erbrichter Leu ner in Liuterbach für Lauterbach; der Gemeindevor- stand Köckeritz in Rathewalde für Rathewalde, Hoh burkersdorf, Zeschnig; der Erbrichter Gä bisch in Rennersdorf für Rennersdorf, Neudörfel; der OrtS richter Grützner in Rückersdorf für Rückersdorf; der Standesbeamte und Postgutsbesitzer Müller .n Schmiedefeld für Schmiedefeld mit Kleinfchmiedefeld; der Ortsrichter Weber in Seeligstadt für Seeligstadt; der Bürgermeister Fiebiger in Stolpen für Stolpen mit Berghäusern, Rathsburglehn und Röthendorfer Anbau; der Gemeindevorstand Rußig in Stürza für Stürza; dec Erbrichter Kühne in Wilichdorf für Wilschdorf, KleinrennerSdorf. (Fortsetzung folgt.) Dresdner Nachrichten vom 29. August. — Ihre Majestät die Königin beehrte heute Vormittag die in dem KunstauSstellungSraume auf der Brühl'schen Terrasfe von der Ernst Arnold'fchen Kunst handlung veranstaltete Ausstellung der Werke Rafael Sanzio'S mit einem Befuchc und bekräftigte Ihre Theilnahme noch besonder» dadurch, daß Ihre Majestät dem Veranstalter der Ausstellung, Hrn. Adolf Gutbier, einen interessanten Beitrag auS Allerhöchstihrem Privat besitze in Aussicht stellte. L Nächsten Sonntag, den 31. d. begeht der hie sige MendelSsohn-Berein den Jahrestag seines 50jährigen Bestehen». Dieser Verein, am 100. Ge burtstage deS Philosophen MvseS Mendelssohn ge gründet, verfolgt den anerkennen-werthen Zweck, Kin dern unbemittelter israelitischer Aeltern die Erlernung eine» Handwerks zu ermöglichen und so durch Ab lenkung der israelitischen Jugend vom Handel vor handene Vorurtheile zu entkräften. Das Fest wird durch einen VormittagSgotte-dienst in hiesiger Syna goge und durch ein Festmahl gefeiert, welches Abends auf dem königl. Belvedere der Brühl'schen Terrasse stattfindet. Gleichsam als Festschrift stellt sich eine bei R. Skrzeczek in Löbau (Westpreußen) erschienene kleine Brochüre dar, welche einen von Alphonse Levy im Februar d. I. im Mendelssohn-Verein gehaltenen Vortrag über „I. I. Rousseau" weiteren Kreisen zu gänglich macht. Dieser Vortrag, welchen die hiesige Hofbuchhandluna von Warnatz L Lehmann versendet, hat sich die Aufgabe gestellt und mit Geschick gelöst, die kulturhistorische Bedeutung Jean Jacques Rousseau'- und insbesondere seine Verdienste um die Verbreitung der Menschenliebe eingehend klarzustellen. — Die Direction der sächsisch.böhmischen Dampfschifffahrt wird vom nächsten Montag, den 1. September, ab eine veränderte Fahrordnung in Kraft treten lassen. (Vgl. die Inserate.) proviiyialnachrichtttt. Chemnitz, 28. August. Das „Ch. Tgbl." schreibt: Wie wir erfahren, hat die Chemnitzer Werkzeug- maschinenfabrik, vormals Joh. Zimmermann, auf der internationalen Ausstellung zu Arnheim in Concurrenz mit verfchiedenen deutschen Werkzeug- Maschinenfabriken und mit renommirten Firmen in Frankreich, England und Amerika sowohl für die zur Ausstellung gebrachten Werkzeugmaschinen, wie auch für die ausgestellte Collection von Holzbearbeitungs maschinen in jedem der beiden Wettstreite den ersten Preis von 500 Fl. holl, und die goldene Metaille zu erkannt erhalten, die einzigen ersten Preise, welche in dieser Abtheilung zur Vertheilung kamen. Es ist dies ein Beweis, daß der deutsche Werkzeugmaschinenbau keine Ursache hat, die Concurrenz de« Auslandes zu fürchten, sondern in dem internationalen Verkehre eine hervorragende Stelle einnimmt. Schneeberg, 28. August. Zu der Notiz, die Ver haftung deS Gutsbesitzers Queck in Wildbach nebst dessen 2 Töchtern betreffend, berichtet heute der „Erz geb. Vlksfr " weiter, daß die Verhaftung auf Grund des bei der durch die Gendarmerie vorgenommenen Haussuchung gefundenen falschen Geldes in Stücken zu 2 M., 1 M. und 10 Pf. erfolgt ist. Die Herstel- lung der Falsifikate scheint mittelst Gusse» geschehen zu sein. Dieselben sind auf der Seite, wo sich die Schrift befindet, bis zur Hälfte nicht so deutlich geprägt, wie die ächten und unterscheiden sich außerdem durch helle ren fettigen Glanz. Die Haussuchung, welche sich auf alle Theile des Gutes erstreckte, ward am 26. noch fortgesetzt, und hierbei die Frau des genannten Queck auch noch verhaftet. Gestern früh 6 Uhr ist ebenfalls der mit in Frage gekommene Maschinenschlosser Tau scher, gebürtig aus Bockau, in seinem jetzigen Aufent haltsorte Schlema von der Gendarmerie verhaftet und an die Staatsanwaltschaft abgeliefert worden. Der selbe, ein naher Verwandter der Queck'schen Eheleute, soll bereits nach der Verhaftung sich zur Falschmün zerei im Queck'schen Gute zu Wildbach bekannt haben. In Oberschlema ist auch ein falsches 20-Pfennigstück aufgefunden worden, welches von weichem Metall ist und sich leicht anfchneiden läßt. Statistik und Volkswirt lffchaft. * EtbschifffahrtSbericht. Born 17. bis mir S8. August a. a. pasftrten das Hauptzollami Schandau sr» mit Gc treib«, Holz, Braunkohlen und BajaUsteinen beladen« Fahrzeuge, sowie die unter den Ramen der betreffenden Schiffseigner nach stehend ausgesühtten 17 Fahrzeuge: Den »7. Wenzel Heinrich aus Aussig von Böhmen nach Schönebeck mit Oelluchen, Weizen, Haser; Prager Damps- und segelschrffsahrtsgejellichajt von Böhmen nach Hamburg mit seiner Holzwaare, Porzellan, Glas, Papiercouvert», Firniß, Rohzucker, Graphit, Theilen einer alten Flußlette, Kleesamen, Rothstein, Weinftemabsällen, Zündhölzern; Friedrich Enger aus Schönebeck von Schönebeck nach Böhmen mit Bleioxyd, Harz; Kettenschleppjchiffjahrtsge- sellschafl von Böhmen nach Magdeburg mit Melasse; Prager Damps- und LegelschiffsahrlSgesellschast von Böhmen nach Magdeburg mit Ellas, gebackenen Pflaumen, seiner Holzwaare, etjernen Schrauben, Rohzucker, Pftauzentheilen, Zündern, Waid, Bleiglätle, Weizenlleie, Graphit, Farbenerde, Schwefelsäure, Blenderz; den I». KrttenschleppschiffsahrtSgejellschast von Ham bürg nach Böhmen mit Rei« Stärke, eisernen Majchinen- theilen, calcinirter Soda, Terpentinöl; den so. Wenzel Arnold aus Aussig von Dresden nach Böhmen mit Roheisen, Schmiede- kohlen; Prager Damps- und Segeljchlffsayrlsgesellichatt von Hamburg nach Böhmen mit Gewürznelken, Piment, RerS, Chlorkalk, Soda, Cacao, Syrup, Leinölfirniß, Thran, neuen Säcken, Aetznatron, Schellack, Hirschhornsalz, Farbeholzextracl, Salpeter, Baumwollabsällen, roher Baumwolle, Holzstisleu, ge trockneten Häuten, gebrauchten Säcken, Korkholz, Pflanzen- haaren, Zinn, Tement, Weinstein, Palmkernöl, Catechu; Gott lieb Täubrich aus Krippen von Hamburg nach Böhmen mit Petroleum; Gebrüder Pechanz auS Pschiera von Böhmen nach Berlin mit frischem Obst; Prager Damps qnd Segelschiff sahrtSgesellschast von Magdeburg nach Böhmen mit Ultramarin, Pottasche, Palmkernöl, Pappdeckeln, Ihonerde, schwarzer Kreide, Myrobalanen, Catechu, Steinnüffen; den 21. Ferdinand Peißig au« Aussig von Böhmen nach Berlin mit frischem Obst; den 22. Wenzel Heinrich au« Aussig von Böhmen nach Berlin mit frischem Obst; August Reumann au« Tangermünde von Böh men nach Magdeburg mit Thonerde; Joses Walter au« Dresden von Böhmen nach Wittenberge mit Rap«, leeren ge brauchten Fässern; Prager Damps- und Segelschifffahrt»g«jell' schast von Hamburg nach Böhmen mit Syrup, Rei», Psesser, Piment, Chlorkalk, Achsenlager, Kaffee, Thran, Leinöl, Leinölfirniß, doppeltkohlenjaurem Ratron, Rosinen, Nelken, Soda, Baumwollengarn, GlaSwaaren, Talg, Roh eisen, Alaun, Wach«, Fourniereu, Borax, Farbeholzextracl Pottasche, Gallen, Galipot, Sternnüffen, Ctzilisalprter, Husen, getrockneten und gesalzenen Häuten, Blauholz, Quercttron, tzornspitzen, Holzstlsten, Terra japonica, LocuSnußöl, Palm kernöl, Farbenerde; Wilhelm Dörre au« Niedergrun» von Ham bürg nach Böhmen mit Petroleum, Rei«, calcinirter Soda, Leber- thran, lohgarem Leder, Roheisen, Kaffer, Rohrstöcken. Vom 17. Februar bi« mit 2». August a. o. sind überhaupt 4V24 be laden« Fahrz«ug« d«im Hauptzollamte Schandau zur Abserli- gung gelangt. Ein-ejau-tes. Annoncen für sämmtliche existirende Zei tungen der Welt befördert zu den günstigsten Be dingungen die Central-Annoncen-Expedition von G. L Daube L Co in Dresden, Altmarkt b, l.1
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