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Dresdner Journal : 19.08.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187908198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790819
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790819
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-08
- Tag 1879-08-19
-
Monat
1879-08
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 19.08.1879
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982 von Brügge gefällt. Dasselbe rangirt das Baccara- spiel, daS seit Aufhebung der Spielbanken in Ostende und von Spa öffentlich geduldet, ja von den Gemeinde, behörden förmlich protegirt ward, unter die verbotenen Hazardspiele und verurtheilte Herrn Kirsch und seinen Compagnon, die dieses Spiel organisirt haben, zu 500 FrcS. Geldstrafe und zu den Kosten. London, l5. August. (H. N.) Die Session von 1878/79, die 6. des 21. Parlaments des Ver einigten Königreich-, nimmt heute chr Ende. Das Ergebniß ihrer legislatorischen Arbeit ist ein sehr mageres. So heißt es in oppositionellen Kreisen jedes Mal nach Schluß des Parlaments. Im gegenwärtigen Falle aber läßt der Ausspruch sich wohl begründen. Maßregeln, wie die indischen Anleihegesetze können im eigentlichen Sinne nicht als Früchte der Session be- zeichnet werden. Die wirkliche Ernte der Session be steht in der Fertigstellung der militärischen Strasgesetz- ordnung, der irischen Üniversilätsgesetze und in dem Bankgesetze. Die beiden letzteren dürfen als Nothbe- Helf betrachtet werden, da sie die betreffenden Fragen nicht erschöpfend und für alle Theile besnedigend regeln. Das Bankgesetz sollte eigentlich nach Absicht der Regierung dem Publicum größere Sicherheit und den Theilnehmern an einer Bank eine Erleichterung hinsichtlich ihrer Verpflichtungen bieten. Die Kata strophe der City-of-Glasgowbank hatte dem Lande die Augen über die Gesahren geöffnet, welche die un begrenzte Haftbarkeit der Actionäre mit sich bringt, indem daraus der Ruin zahlreicher Unschuldiger ent springen mußte. Die Haftpflicht und Verbindlichkeiten der Antheilsscheininhaber zu begrenzen, ist eines der Ergebnlsse der legislatorischen Arbeiten, aber dem Pu blicum werden nicht viel größere Sicherheiten ge boten. Eine endgiltige Lösung der irischen Unter richtsfrage ist nicht erzielt, aber ein Schritt auf dem Wege zur Erledigung der heiklen Angelegen heit gethan worden. Die militärische Strafgesetzord nung ist eine wichtige Errungenschaft, weil endlich ein dauerndes Gesetz hergestellt ist, während sonst in jedem Jahre die Vorlage eingebracht werden mußte und viel Zeit in Anspruch genommen wurde. Auch ist das Gesetz als ein Fortschritt zu bezeichnen, denn wenn auch das Parlament jedes Jahr zur Beibehaltung einer stehenden Armee die Sanction zu ertheilen hat, so Hal damit die Frage der militärischen Disciplin doch nichts zu schaffen. Den größten Nutzen haben die Irländer aus den Arbeiten deS Parlaments bezogen: sie Haden endlich ihre Beschwerde über den Universitätsunlerricht anerkannt gesehen, und die Re gierung hat ihnen 1300000 Pfd. Sterl. auS dein Ueberschusse des Kirchenfonds für Pensionen irischer Schullehrer gewährt. Das jetzige Cabinet scheint es sich zur Aufgabe gemacht zu haben, besagten Ueber- schuß aus der Welt zu schaffen, damit ihre Gegner, wenn sie einmal wieder zur Herrschaft gelangen, ihn nicht mehr vorfinden; denn außer den genannten 1300000 Pfd. Sterl, hat die Regierung bekanntlich im vorigen Jahre davon 1000 000 Pfd. Sterl, für den secundären Unterricht in Irland hergegeben. Ob das jetzige Par lament noch eine weitere Session erleben wird, weiß nur Einer zu sagen, und das ist der Premier selbst. — Die Vertagung des Parlaments erfolgte heute Nachmittag um 2 Uhr durch eine königl. Commission. Der Lordkanzler, als Mitglied derselben, verlas folgende Botschaft der Königin: Meine Lords und Meine Herren! Ich sreue Mich, Sie von Ihren mühevollen Pflichten ent binden zu können. Meine Beziehungen zu den auswärtigen Mächten sind fort dauernd herzlicher An, und Mein Einfluß bei ihnen wird daraus gerichtet sein, die durch Berträge auserlegten Verpflichtungen aufrecht zu halten und den allgemeinen Frieden zu fördern und zu befestigen. Die im Berliner Vertrage vereinbarten territorialen An ordnungen sind getreulich ausgesührt worden, und die Fest stellung der neue» Grenzen ist nahezu beendet Die Balkan- Halbinsel wurde in Gemäßheit des Vertrages von dem russischen Heere geräumt Unter der einstimmigen Genehmigung der Berlragsmächte wurde geeignete Vorkehrung für die Regierung der osmanischen Provinz Ostrumelien getroffen, und Ich habe mit großer Befriedigung Meine Zustimmung zu der Wahl des Prinzen Alexander v. Battenberg zum Fürsten von Bulgarien gegeben. Die durch den letzten Krieg geschaffenen traurigen Zu stände haben die osmanische Regierung bisher verhindert, jene Reformen einzusühren, deren Nothwendigleit sie anerkannt hat; aber Ich habe aus die Wichtigkeit einer zeitigen Ersüllung ihrer diesbezüglichen Verpflichtungen dringend ausmerkfam ge macht und werde sortsahren dies zu thun Aus die Anregung Meiner Regierung im Verein mit der jenigen von Frankreich hat ein Wechsel in dem Vicekönigthum Aegyptens stattgefunden, welchen die frühere Mißregierung dieses Landes nothwendig gemacht hatte. Der mit dem Emir von Afghanistan abgejchlosseue Ver trag, welcher Ihnen vorgelegt worden, Hal den Krieg, den Mir sein Vorgänger ausgezwungen hatte, glücklich beendet Durch denselben wurden Meine freundlichen Beziehungen mit jenem Zuständen wieder, wie solche 1827 herrschten. „Das Theater und die im Winter veranstalteten Concerte sind die einzigen Mittelpunkte, wo ein Theil der fei neren Welt sich gewöhnlich trifft", sagte damals das Morgenblatt; „dem Künstler, d>e Tonkünstler ausge nommen, und dem jungen Gelehrten wird eS schwer, eine fruchtbare gesellige Unterhaltung zu finden. Im Sommer ziehen die meisten Familien vor das Thor, hinaus aufs Land; im Winter bilden sich wohl ein zelne Zirkel, wo aber die junge Welt eigentlich nur in der Musik Sammelpunkte erhält." In der That widmete man dieser Kunst von jeher in den weitesten Kreisen der Stadt besonders rücksichtsvolle Pflege. „Hamburg (fährt jene Quelle fort) hat keinen Hyde park, keinen Prater; öffentliche Bälle giebt es seit dem Abzüge der Franzosen nicht; die von Alters her durch die Stadttheaterdirection allwinterlich arrangirten Mas keraden werden von der besseren Gesellschaft nicht be sucht; Vereine, wo durch Vorlesungen auf die Bildung gewirkt wird, wollen nicht gedeihen Unsere meisten Herren sind zu sehr beschäftigt, und die Damen haben vor dergleichen eine Art Scheu , wie denn überhaupt gegen alle» Auffallende, stark Hervortretende ein großes Vorurtheil herrscht. So wollte neulich unser ältester Bürgermeister, Wilhelm Amsinck, das seltene Fest sei nes AmtSjubiläums durchaus nicht öffentlich gefeiert wissen. Die fremden Gesandten machen kein HauS, die Senatoren keinen Aufwand mehr; die spärlichen Fest mahle der Bürgerschaft gleichen Lord-Mayorsmahlen auch nicht entfernt. Schwerlich ist eine gleich volkreiche Staate wieder hergestellt, Bürgschaften für besten Frieden und Sicherheit gegeben und die Grenzen Indien» gestärkt. Die in diesem Kriege seiten der Besehlshaber Meiner bri tischen und eingeborenen Truppen bewährte Geschicklichkeit und die Tapserkeit und Ausdauer der Truppen selber verdienten wohl den ihnen von beiden Häusern des Parlament» ausge sprochenen Dank. Meine Anerkennung gebührt insonderheit den vielen eingeborenen Fürsten, welche Beistandsanerbietungen machten, ebenso wie denjenigen, deren Streitkräfte wirklich ms Feld gesandt wurden, und Ich erkenne in solch' eisriger Mit Wirkung ihre Anhänglichkeit und ihre gute Gesinnung für Mein indisches Reich. Seit Ich Mich zuletzt an Sie gewandt, sind Meine Streitkräfte m einen ernstlichen Kamps mit dem mächtigsten ein geborenen Herrscher in Südafrika verwickelt gewesen Während Ich mit Freuden ihnen für die Behauptung der Ehre der britischen Waffen danke, muß Ich den Verlust manch kostbare» Lebens beklage». Ich baue darauf, daß der entscheidende Er folg, welcher ihrer kriegerischen Thätigkeil jüngst zu Theil ge worden, zur baldigen Herstellung des Friedens auf dauerhafter Grundlage führen wird, und daß Meine Unterthanen in jenem Welttheile nachdem sie dergestalt von der Gefahr, welcher sie bisher ausgesetzt waren, befreit worden, bereitwillig sich sol chen Anordnungen anschließen werden, die am besten ihre Sicherheit und ihr Gedeihen für die Zukunst zu verbürgen geeignet sein mögen. Meine Herren vom Hause der Gemeinen I Ich danke Ihnen sür die freigebigen Bewilligungen, welche Sie für den Staatsdienst gemacht haben. Meine Lords und Herren! Durch daS Gesetz betreffs der Heeresdisciplin haben Sie zum ersten Mal die aus den Dienst in Meinem Heere und Meinen übrigen militärischen Streit kräften bezüglichen Gesetze in einem vollständigen Gesetzbuche der Statutensammlung einverleibt Sie haben die Bestim mungen zur gebührenden Ausrechterhaltung der Disciplin in klarer und bündiger Form angeordnet; Sie haben das Ber fahren, unter welchem die Anwerbung geschieht, verbessert; und Sie haben die Bestimmungen, unter denen die Reservisten zur Fahne zurückberusen werden können, ergänzt. Das Gesetz, welche» die Anstellung eines öffentlichen Ver folgers vorsieht, und dasjenige, welches das Gesetz betreffs des abgekürzten Verfahrens bei der Rechtsprechung der Polizei- richler ergänzt, werden, wie Ich hoffe, die Strafrechtspflege be deutend verbessern. Die Aenderungcn, welche Sie in dem Gesetze bezüglich der Bank- und Actiengcsellschaften vorgenommen, sind wohl dazn angethan, zum Gedeihe» dieses wichtigen Theiles unseres Han dels und de» kaufmännischen Wesens beizutragen. Die gedrückte Lage der Landwirthschaft hat naturgemäß Ihre Aufmerksamkeit in Anspruch genommen und Ich willige mit großem Vergnügen in die Adresse des Hauses der Ge meinen, die Mich ersucht, einen Ausschuß zu ernennen, der untersuchen soll, welchen Ursachen jener Druck entstamme und in wie sern diesem durch die Gesetzgebung abgeholsen wer den kann. Ich bemerke mit Genugthuuug, daß Sie im Stande ge wesen sind, den wichtigen Gegenstand des UnterrichlSweseuS sür Irland in Betracht zu ziehen, und daß Sie Maßregeln zuge stimmt haben, welche eine passende Ergänzung zu der in der letzten Session getroffenen Verfügung bezüglich des Mitteljchul wesens bilden werden Das Volksschulwesen des Landes kann durch die sorgliche Vorkehrung, welche Sie zur Verbesserung der Stellung der Lehrer getroffen haben, nur angeregt werden, und das von Ihnen angenommene Gesetz über den Universitäts unterricht wird, so hoffe Ich, ergänzen was zur Förderung des Studiums in seinen höheren Zweigen nothwendig ist. Indem Ich Ihnen Lebewohl sage, bitte Ich, daß der Segen der Vorsehung aus den Arbeiten ruhen möge, mit denen Sie während der Session beschäftigt waren. — Der „Times" wird vom Cap, aus dem Haupt quartier in Natal vom 27. Juli, gemeldet, es stehe fest, daß die Zulus am Tugelauser noch die Befehle Cctewayo's entgegennehmen; ein Bote brachte ihnen kürzlich den Befehl, fernerhin zu widerstehen und Plünderungszüge zu unternehmen. Die von den Küstenzulus an sie gerichtete Mahnung, sich zu unter werfen, wurde entrüstet zurückgewiesen. Kopenhagen» 15. August. „Nationaltidende" zu folge wird der russische Thronfolger nächste Mittwoch und demnächst ebenfalls die Prinzessin v. Wales mit ihren Kindern hierselbst erwartet. Philadelphia, 15. August. Einem Telegramm der „Times" zufolge hat die Regierung der Vereinigten Staaten Chili und Peru ihre Mediation zur Been digung des Krieges angeboten. Wie verlautet, dürste das Anerbieten zunächst zu einer Waffenruhe führen. Zur Grieutfrayl. Belgrad, 16. August. Der „Polit. Corr." geht von hier nachstehende Depesche zu: Der Adjutant des Fürsten von Bulgarien, Baron Corvin, stellte bei Überreichung des Schreibens, mit welchem sein Sou verän Fürst Alexander seine Thronbesteigung dem Fürsten Milan notificirt, einen baldigen persönlichen Besuch des Fürsten Alexander am fürstlich serbischen Hofe in Aussicht. — Die serbische Regierung hat der Wiener „Presse" den Postdebil für Serbien entzogen. Rustschuk, 13. August. (N fr. Pr.) Die rus sische Kriegsflottille ankert noch heute vor unserer Stadt. Wie man vermuthete, hat der Zar dieselbe dem Fürsten Alexander zum Geschenke gemacht. Zu ihrer nicht geringen Freude erblickten heute früh die Bulgaren ihre neue Nationalflagge an den Masten Vieser Schiffe. Es sind 2 Panzer- und 2 Raddampfer Stadt zu finden, wo weniger öffentliches Leben herrscht als hier."(Fortsetzung folgt.) * Wie man der„Boh." aus München telegraphirt, verlautet daselbst, daß Piloty als Akademiedirector resignirt habe und durch Prof. Feuerbach in Wien ersetzt werden solle. * Im Leipziger Stadttheater gelangte am 15. d. eine 4actige heroische Oper „Pierre Robin" von Oskar Bolck mit günstigem Erfolge zur erstmaligen Auf führung. Man rühmt an dem Werke Noblesse der Factur, Gediegenheit der künstlerischen Gestaltungs weise, umsichtige Behandlung de» vocalen wie orchest ralen Apparates, vermißt aber andererseits wirkliche Eigenart, Phantasiesülle, zündende Momente und neue Melodien. Der Componist schließt sich getreu der Richtung Mozart's, sowie der neuern Romantiker von Weber, Marschner bis herab zu Schumann an, von welchen letzteren Meistern er Vieles in Bezug auf Melodiegepräge adoptirt hat. * In Frankfurt a M. ist unter der neuen Direc- tion von Hrn Claar daS Stadttheater am 20. August wieder eröffnet worden, und zwar mit dem von Laube fortgesetzten „Demetrius". Frl. Haverland trat da rin zum ersten Male in Frankfurt, und zwar al» Maria auf, eine Rolle, die man für sie nicht günstig zum Antritt gewählt hatte. Bei Alledem gefiel die Künstlerin bei Kritik und Publicum sehr. * Die siebente Versammlung de» deutschen V er- «in» für öffentliche Gefundheittpflege wird in nebst 5 kleinen Dampfkähnen (Mouches), die im Laufe der lebten Tage eingelaufen sind. Nach dem Wort laute oes Berliner Vertrage» dürfen sie allerdings zur Ueberwachung der Schifffahrt Verwendung finden. Philippopel, 10. August. Man schreibt der „Pr.": Die Energielosigkeit Aleko Paschas gestaltet die Situation immer schwieriger. Er vermag der groß- bulgarischen Agitation und Unzufriedenheit nicht Herr zu werden und seine nächsten Organe verlieren immer mehr an Boden, je weniger sie sich den nationalen Aspirationen hingeben. Ganz besonders General Vitalis, der Commandant der M,liz und Gen darmerie, wird als nächstes Opfer der unmöglich ge wordenen Situation betrachtet. (Wie man der „Polit. Corr." aus Konstantinopel telegraphirt, dürste die Pforte in Anbetracht der aus Philippopel einlangen- den Berichte, welche die Stellung des Obercomman- danten der ostrumelischen Miliz, des Generals Vitalis, als eine kaum länger haltbare bezeichnen, die Abbe rufung desselben verfügen. Zu seinem Nachfolger soll Strecker Pascha designirt sein.) Die Gemüther wer den noch dazu immer mehr aufgeregt durch die Nach richt, daß die Pforte beabsichtige, 50 Bataillone, 10 Escadronen und 10 Batterien an der Grenze zu con- centriren, um Ostrumelien eventuell zu besetzen. Reus Pascha soll dieselben befehligen, dagegen Resched Pascha, ein Christenwürger der fanatischsten Art, an dessen Stelle Gouverneur in Adrianopel werden. Sollte die Besetzung, die ja immerhin noch von dem Beschlusse der internationalen Commission abhängt, eintreten, dann wäre Aleko Paschas Leben vor Allem gefährdet, wenn er nicht vorher seine Demission nimmt und das Land verläßt. Ob die Pforte dann im Stande wäre, ohne eine weitgehende Conflagration herbeizuführen, mit Zuhilfenahme ihrer Truppen einen neuen Gouverneur einzufetzen, das wird allgemein bezweifelt. Es fehlt nicht an Rathschlägen im hiesigen Konak und auch in Konstantinopel, wie ich erfahre, Alles aufzubieten, da mit die Situation sich nicht bis zum Aeußersten ent wickle. — Die Vergewaltigung des griechischen und muhamedanischen Elements durch die bul garische Bevölkerung und die Localbehörden dauert bei uns fort, und ebenso langen täglich Berichte aus Avrianopel hier ein über die rm dortigen Gouverne ment herrschende öffentliche Unsicherheit und die Be drückung des bulgarischen Elements. Infolge desfen wandern die Muhamedaner aus Ostrumelien nach Thracien und umgekehrt die Bulgaren aus Thracien nach Ostrumelien aus, was gewiß nicht zur Beruhig ung der Gemüther hüben wie drüben beiträgt. Konstantinopel, 16. August. Ein Telegramm der „Pr." meldet: Bezüglich der griechischen Grenz reguli rung verlautet in Pfortenkreisen, Savfet Pascha wolle Thessalien bis zum Salambriaflusse und mit Einschluß TrikalaS, Epirus bis Konispolis, jedoch ohne Janina, abtreten. Dresdner Nachrichten vom 18. August. — Eine im Jnseratentheile abgedruckte, das am Sonntag, den 31. d. M., im königl. Großen Garten abzuhaltende Gartenfest des Albertvereins betref fende Bekanntmachung enthält u. A. die Bitte, die der mit dem Feste verbundenen Tombola zugedachten Spenden recht bald und möglichst bis Donnerstag, den 28. d. M. an die bekannt gegebenen Annahmestellen abzuliefe» n. * Der Personenverkehr wurde am gestrigen Tage auf dem hiesigen böhmischen Bahnhose durch den in den Morgenstunden stattgefundenen Regen sehr beeinträchtigt. Es genügten daher auf der Boden bacher Linie auch 8 und auf der Tharandter 6 Per sonenextrazüge. Der von Berlin via Röderau in der 1l. Stunde angekommene Extrazug brachte über 300 Passagiere, von denen 104 in die sächsische Schweiz weiterfuhren. Die Abendzüqe führten eine große An zahl von Touristen, welche die Ferien auswärts zuge bracht hatten, zurück, worunter der 10 Uhr ankommende Eilzug 103 Passagiere, welche meist auf der Hinfahrt den ersten Extrazug von Geucke benutzt hatten. ßtz Auf dem heutigen Schlachtviehmarkte stan den 238 Rinder, 451 Ungar- und 629 Landschweine, also in Summa 1080 Schweine, 796 Hammel und 198 Kälber zum Verkauf. Da sich dieser Auftrieb in Rindern und Hammeln deshalb als ein viel zu schwacher erwies, weil außer den hiesigen kauflustigen Fleischern eine nicht unansehnliche Anzahl auswärtiger Käufer gekommen war, welche rechtzeitig noch die am Sonnabend erfolgte Wiederaufhebung der Schlacht hofssperre erfahren hatten, indeß mehrere Rinderhänd ler eben dieser Sperre wegen ganz fehlten, andere aber nur etwa die Hälfte der sonst gebrachten Quanten ge- diesem Jahre am l5., 16. u. 17. September in Stutt gart tagen. Am 12. und 13. Äptember wird in Eisenach der siebente deutsche Aerztevereinstag abge halten und die Jmpsfrage, namentlich auch Umfang und Methoden der animalen Impfung, sowie die Ueber- tragbarkeit von Thierkrankheiten durch dieselbe, daS Hauptthema der Vorträge und DiScussionen bilden. Vom 18. bis 24. September findet in Baden-Baden die 52. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzle Statt. — In der eben erwähnten Versammlung zu Stuttgart kommen folgende Fragen aus dem Gebiete der öffentlichen Gesundheitspflege zur Verhandlung: 1) Ueber Schutzmaßregeln gegen die vom Auslande drohenden Volksseuchen, mit besonderer Berücksichtigung von Grenzsperre und Quarantäne (Ref. geh. Medi- cinalrath Prof. l)r. A. Hirsch aus Berlin). 2) Ueber DesinfectionSmaßregeln (Ref. Prof. l)r. Fr. Hofmann au» Leipzig). 3) Ueber die Anforderungen der Hy giene an Kost- und Logirhäuser (Ref. Med.-Rath l)r. Pistor auS Oppeln). 4) Ueber Nothwendigkeit und Anlage von Leichenhäusern (Reff. Med. Rath Or Flin- zer aus Chemnitz und Baurath A. Zenetti au» Mün chen). 5) Ueber öffentliche Badeanstalten (Reff.: Ober- ingenieur F. Andr. Meyer aus Hamburg und Archi tekt Robertson au» Hamburg). Außerdem finden Be sichtigungen öffentlicher Anstalten und Einrichtungen, sowie hervorragender privater Baulichkeiten Statt. Die Sitzungen, Festessen u. f. w. werden im Saale der Museumsgesellschaft abgehalten. stellt hatten, so zogen namentlich die Rinderpreise gan bedeutend an. Primawaare stellte sich auf 72, mittle Qualität auf 60 und geringe Sorte auf 42 M. pro Ctr. Schlachtgewicht. Dabei wickelte sich das Ver- kaufsaeschäft so rapid schnell ab, daß bereits um 9 Uhr Vormittags kein Stück mehr zu haben war. Fast ähnlich rasch ging der Hammelhandel, und kostete das Paar englischer Lämmer zu 50 Kilo Fleisch 69, jenes der Landhammel in derselben Schwere 66 und das Paar Ausschußschöpse 36 M. Schweine dagegen ver kauften sich des starken Auftriebes halber langsam. Landschweine englischer Kreuzung kosteten 57 und Schlesier 53 bis 54 M. pro Ctr. Schlachtgewicht, in- deß der Centner lebendes Gewicht von Bakoniern bei 40 bis 45 Pfund Tara zwischen 45 und 46 M. galt. Mecklenburger fehlten. Kälber waren oes gleichfalls stärkeren Auftriebes wegen schwer verkäuflich, und ver mochten nur schönste und schwerste Stücke l M pro Kilo Fleisch zu erzielen, indeß leichtere Tchere schon mit 80 Pfg. pro kz; gehandelt wurden. prvvulMnachrichUil. Leipzig, 17. August. (L. N.) Gestern feierte die hiesige Firma Götz u. Nestmann ihr 25jähnges Ge- schaftsjubiläum. Dem Chef der Firma, Hrn. Elsen gießerelbesitzer und Stadtverordnetenvorsteyer Götz, wurden bei dieser Gelegenheit zahlreiche Glückwüi sche von Seiten des Ralhes und der Stadtverordneten, so wie des Geschäfts- und Arbeiispersonals rc. dargebracht und der Jubettag am Abend durch eine Festlichkeit un Tivoli beschlossen. — Gestern Abend in der 9. Stunde wurden die Feuerwachen abermals alarmirt, und zwar brannte es auf demselben Platze am Differier Weg, der bereit» 3 Mal in diejer Woche den Ausbruch eines Brandes gesehen hatte. Der mächtige Feuerschein hatte wieder zahllose Menschen an die Branostatte ge führt. Dies Mal wuröe ein längs des gedachten Weges stehender Schuppen durch das Feuer zerstört, doch waren die Bemühungen der herbeigeeilten Feuer wehrleute von schnellem Erfolg gekrönt, und blieb der Brand auf die erwähnte Baulichkeit beschränkt. Daß wiederum eine ruchlose Hand bei der Entstehung der Feuersbrunst im Spiele gewesen ist, steht außer allem Zweifel, und ist nur zu wünschen, daß der oder die frechen Thäter bald ermittelt werden und der straM- den Gerechtigkeit anheimfallen, damit diese fortwähren den Verbrechen gegen das Eigenthum und Sicherheit der dortigen Bewohner, welche in dem kurzen Zeitraum einer Woche 4 Mal vom Feuer heungesucht wurden, ihre Sühne finden und wieder Beruhigung in die auf geregten Gemüther zurückkehrt. Glauchau, 16. August. (Gl. Ztg.) Einen schreck lichen Anblick gewährt seit heule früh eil» Wagen des Circus Sanger auf der Gejauerstraße. Als sich nämlich genannter Circus nach Meerane begeben wollte, um auch dort Vorstellungen zu geben, schlug plötzlich infolge Axenbruches der die Löwen beherbergende Wagen um. Glücklicher Weise hatte das Gitterwerk Stand gehalten, und war es so den Thieren unmög lich, zu entkommen. Schnell verbreitete sich diese Nachricht in der Stadt, und bald hatte sich eine Menge Neugieriger um den Wagen angesammelt. — Gestern Nachmittag in der 5. Stunde brach im Wohnhause des Mühleubesitzers Uhlig in St. Eg »dien Feuer aus, wodurch das Gebäude in kurzer Zeit diS auf die Umfaffungsmauern niederbrannte. Die Enlstehungs Ursache ist noch unbekannt. Potschappel, 16. August. Wie das „Glückauf" erfährt, ist heute Nachmittag 3 Uhr ein ca. 6 Jahre alter Knabe in dem zum hiesigen Rittergut gehörigen Steinbruche dadurch verunglückt, daß er da» Schleis- zeug an einem leeren bergavstehenven Sleinwagen auf drehte und letzterer ihm über die Brust ging, wodurch das unglückliche Kind seinen sofortigen Tod fand. Der Wagen hat den Knaben ein Stückchen Mit fortgejchleift und ist rm Weißeritzbette zum Stehen gekommen. Um!. Schandau, 16. August. Unser Ort ist jetzt außerordentlich von Fremden belebt. Seit heule hat er eine neue Anziehungskraft erhalten, die sich nament lich auch an den Einheimischen bewähren mö^e; es ist dieGewerbeausstellung der sächsischen Schweiz, welche auf Anregung des hiesigen Gewerbevereins im vergangenen Winter geplant, von einem rührigen Co- mitö ausgeführt und nun heuie Nachmittag »42 Uyr vom Bürgermeister Thimmel feierlich eröffnet wurde. Einen herrlichern Platz bezüglich seiner Umgebung hat selten eine Ausstellung aufzuweisen, als gerade diese. Im prächtigen Kirmtzschthale am Ende der Stadt hat man die zum Bade gehörige Wiese, die Parterreräume des Logirhauses zum Bade und den Saal des Bades zu Ausstellungsräumen benutzt und damit dem Besucher durch diese Dreitheilung eine Erleichterung im be schauenden Rundgange geschaffen. Die vom Comit«- vorstande Reittier Pietsch mit großen Opfern an Mühe und Zeit geleitete Ausstellung bietet m einzelnen Thei len Gegenstände, die man eben nur hier antreffen und hier genauer kennen lernen kann, weil sie bodenstän diger Industrie angehören. Geschmückt ist der Raum mit der Büste Sr. königlichen Hoheit des Prinzen Georg, des hohen Protectors des Getnrgsoerems für die sächsisch« Schwerz. Wir nennen zunächst die von der königl. Forstverwaltung höchst lehrreich arrau- girte Ausstellung alles Dessen, was man m»t Wald industrie bezeichnen könnte. Dieselbe wurde unter Leitung des Oberforstmelsters Blömer und de» Forstinspectors Funke ausgeführt und vermag den Waldfreuud stunden lang zu fesseln. Ferner führen wir an die Prachtexemplare von Sandstemarbelten, die Erzeugnisse der Eisenwerke zu Berggießhübel und Pirna, die der Dampfsägewerke und Leistenfabriken zu Schandau, Königstem, Porschdorf, der Papierfabriken zu Königstein. Nicht minder ver dient Erwähnung die Ausstellung von Erzeugnissen kur Hau-industrle, welche der Gebirgsverein für die fach sttche Schweiz angeregt hat und die dazu bestimmt sind, als Verkaufsartikel an die Touristen zu dienen. E» befinden sich darunter die zierlichsten und originellsten Dinge, die ebensoviel praktischen Sinn, als auch ge schicktes Erfassen kleiner Schäkereien der Natur vor au»,etzen. Fesseln wird den Besucher die Collection europäischer Vögel, welä.e Hanke aus seinem noch viel zu wenig bekannten Museum in Saup»dorf ausgestellt hat. Wir begegnen trefflichen Arbeiten au» allen Ge^ werben, künstlichen Blumen (Sebnitz), natürlichen Pflan ¬ zen au» schulen z dort her cialitäten stet» von Lrwartui t Pi nacht end tigkeit d> volle Wo auch wei Zujamme die Benn Städtchen als der „Papier waltungs vchöffeng vcrantwoi gesetzt au sitzendem, aus den kow, Kau dem Er; StaatSan anwalt L die Herre hier; alt Or. 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