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Brüssel, 11. August. (Fr. Journ.) Der An klagesenat verwies van Hamme wegen der Drohplacate vor das Assisengericht Brabant. — Johann Most ist von London nach Brüssel gekommen, um socialistische Vorlesungen zu halten. Nach erhaltener Auskunft hat ihn die Sicherheitsbehörde nach Ostende gebracht, von wo er sich wieder nach England eingeschifft hat. London, 12. August. (Tel.) Das Unterhaus hat die Bill wegen Ausnahme einer ostlndischen An leihe im Betrage von 5 Millionen Pfd. Sterl, in dritter Lesung angenommen. Ebenso wurde die irische UniversitätSbill in dritter Lesung ohne besondere Ab stimmung angenommen. Bei Beginn der Sitzung debattirte das Haus über die ägyptische Angelegenheit. Der Schatzkanzler, Su S. H. Northcote, erklärte hier bei, der Ferman für den neuen Khedive lasse die Frage der Erbfolge unberührt, untersage aber die Contrahi- rung fremder Anleihen ohne Genehmigung der Pforte. Lt. Petersburg, 9. August. Einer Lorrespon- denz der „Wien. Abendp." entnehmen wir Folgendes: Lew Mirsky, welcher bekanntlich zu Taganrog unter dem Namen Pletnew nach heftigem Widerstande ver haftet und hierher transportirt wurde, hat umfassende Geständnisse gemacht. Der junge, nur 25 Jahre alte Mann erzählte, durch welche Jntriguen er in die nihi listische Verschwörung hinelngezogen wurde, wie man ihm die Wahl ließ, entweder den General v. Drente- len zu ermorden, oder selbst ermordet zu werden, wie man ihm dann zur Flucht verhalf und noch zuletzt in Taganrog versuchte, ihn aus dem Gefängnisse zu be freien. Er zeigt aufrichtige Reue und sagt: soll ich hängen, so sollen auch Diejenigen, welche an meinem Unglücke Schuld sind, mein Schicksal theilen. Infolge feiner Angaben wurde eine große Zahl von Personen hier verhaftet, u. A. ein Artillerieoffizier, als er sich eben in der Sasonow'schen Kautschuksabrik befand, um daselbst Bestellungen für die Regierung zu machen. — In Odessa hat der Proceß gegen die Angeklagten, welche am 24. Juli vor. Js. ihre verurtheilten Ge sinnungsgenossen befreien wollten, begonnen. Es sind ihrer 28, darunter 2 Frauen, die adelige Marie Ku- titonsky und die Kleinbürgerstochter Victoria Gu kowsky, ferner 3 Deserteure der Flotte, ein Mid- shipman Alex. Kaljuhny, ein Diakonjohn Fernitschew, 5 Edelleute u. s. w. Die Anderen sind fast alle polnische Israeliten. Man sand bei ihnen außer Revolver, Dolchen, Giften, Sprenzmaterial, falschen Petschaften und Pässen auch die Beweise, daß sie einer geheimen revolutionären Gesellschaft angehören. — Ueber die am 30. vor. M. zu Kiew erfolgte Hin richtung der nihilistischen Mörder Fedorow, Gorsky und Biltschansky erfährt man, daß dieselben um 10 Uhr früh aus offenen Karren zum Hinrichtungsplatze geführt wurden. Sie waren schwarz gekleidet und halten auf der Brust große schwarze Tafeln mit der Aufschrift „PnstupNtk" (Verbrecher». Sie saßen auf Stühlen, den Rücken gegen die Pferde gekehrt. Vor jedem Wagen ging em Trommler, um das Volk auf die traurige Procession aufmerksam zu machen. Neben den Wagen ritten Gendarmen mit gezogenen Säbeln. Eine große Volksmenge folgte den Verbrechern bis zum Hinrichtungsplatze. Die Haltung der Verurtheil- ten war keine würdige. Sie versuchten, das Publicum aufzuregen, sie schrien: „Wir sterben für euch, für eure Freiheit", machten aber durch ihr Gebahren auf das Volk nur den allertraurigsten Eindruck. An dem selben Tage Abends versuchteil die Anhänger der Hin gerichteten eine Demonstration vor dem Äendarmerie- gebäude, liefen aber davon, als sich Truppen zeigten. Im Allgemeinen sind infolge des energischen Auftretens der Regierung die Nihilisten völlig eingeschüchtert. Diejenigen, welche über einige Geldmittel verfügen, sind meist in die Schweiz und nach England geflohen. — Aus Nangasaky ist die Nachricht eingetroffen, daß daselbst der Kreuzer „Nischny - Nowgorod" mit seinen sämmtlichen 600 Verbannten glücklich ange- kommen war und am Tage darauf nach Wladiwostok, der Hauptstadt des Meeresgebietes (Brimorskaja Oblast, d. h. Kamtschatka), abgehen sollte. An Bord befand sich nur 1 Dame, die Verwandte eines in Wladiwostok dienenden Offiziers, welche in dieser Stadt ausge stiegen ist. Zur Oneutfraye Belgrad, 12. August. Man telegraphirt der „Polit. Corr ", daß di: aus dem Generalsekretär des Pariser Comitös, dem Baudirector de Serres, dem Oberinspector Klauber, dem Secretär Zaloski und dem Ingenieur Poncin bestehende und mit dem Studium der serbischen Eisenbahnfrage beauftragte Com- überall den Hintergrund der Bilder und Veduten bil den. Das ist das Panorama von Sarajewo Das Innere der Straßen und Plätze erscheint freilich weit unbedeutender, als der erste Anblick verspricht und er warten läßt. Kann auch von dem Straßenschmutz, von dem überall den Boden bedeckenden Unrath, von den Hcerden herrenloser Hunde — einzelne, jedoch sehr friedliche Thiere dieser Art sieht man allerdings noch auf den Straßen herumstrelfen —, kurz, von allen den Plagen, über welche in älteren Beschreibungen der Hauptstadt Bosniens geklagt wird, seit der Herrschaft der Oesterreicher, die schon tüchtig mit dem alten Schlendrian aufgeräumt haben, nicht mehr die Rede sein, so ist doch schon die Bauart der fast durchgängig nur aus Parterre und einem Stockwerk bestehenden Häuser unbedeutend und wenig ansprechend. Dabei sind die meisten Gassen, zuweilen nur aus wenigen Gebäuden bestehend, zuweilen sich lang in mäandrischen Windungen hinziehend, eng und fast ausnahmslos mit glatten Steinen, sogenannten Katzenköpfen, gepflastert, wodurch ein fortwährende- Niederblicken beim Gehen nothwendig wird. Nur die Franz-JosefS-Straße (jetzt abgebrannt) kann eigentlich Anspruch auf den Namen einer Straße nach westeuropäischen Begriffen machen; doch selbst in ihr sind die Häuser niedrig und er mangeln jede- verzierenden Schmuckes. Auch an hervorragenden öffentlichen Gebäuden ist die Stadt ziemlich arm. Von den Dschamien (da- sind gewissermaßen die Kathedralen unter den Moscheen) und Moscheen, an welchen da- schlanke, oben mit einer Galerie und einer mit Weißblech gedeckten Sitze ver sehene Minaret da- malerischste Object zu sein pflegt, Mission der k. k. priv. österreichischen StaatSbahngesell- schaft mit dem serbischen Minister der öffentlichen Bauten, Alimpic, und dem serbischen Bahndirector, Augustin, wiederholt Conferenzen hält. Die Com mission hat die vom Ingenieur Poncin ausgearbeiteten Eisenbahnpläne der serbischen Regierung zur Verfügung gestellt. Janina, 9. August. Der „N. sr. Pr." geht von hier nachstehende Depesche zu: Die Revolte in Paramythia ist wohl unterdrückt, doch stehen sich die beiden Parteien noch immer mit großer Erbitterung gegenüber. Der Anstifter des CrawallS, Mustapha Aga, wurde durch den Ches der Polizei von Janina verhaftet. Der Polizeichef hat gleichzeitig eine Unter suchung in Paramythia begonnen. Wie verlautet, sollen neuerdings 8 Bataillone und 3 Batterien aus Konstantinopel hier erwartet werden. Gleichzeitig sollen mehrere Bataillone in Thessalien Befehl erhalten haben, sich für den Abmarsch nach Mitrovitza bereit zu halten. Philippopel, 5. August. (A. Z.) Heute fand zu Ehren des Geburtstags des Sultans aus dem freien Platze vor dem Konak eine Revue der gesammten hier garnisonirenden Miliz, bestehend aus 2 Druschinas (Bataillonen) Infanterie, 1 Ssolnie Cavallerie und H Batterie (4 Feldgeschützen) Artillerie, Statt. Die Revue schloß mit dem üblichen Defiliren vor Aleko Pascha. Während der Feierlichkeit wurden 21 Kanonen schüsse abgegeben. Aleko Pascha enthielt sich jeder Ansprache an die Truppen, und ebensowenig fühlte sich der commandirende General Vitalis veranlaßt, die Truppen über die Veranlassung der Revue aufzuklären. — Im Verlaufe der letzten 3 Wochen ist nahezu die ganze seinerzeit emigrirte türkische Bevölkerung in die Provinz zurückgekehrt, so daß nunmehr das türkische Element in der Gesammtbevölkerung ein gutes Drittel ausmacht. Den zurücklehrenden Türken werden alle Waffen und waffenähnlichen Gegenstände hier ab genommen, sogar größere Taschenmesser verfallen der ängstlichen Vorsorge der bulgarischen Gendarmen. Die ankommenden Muselmänner pflegen die Waffen, als Handschars, Pistolen rc., durch die Frauen verbergen zu lassen, aber auch diese werden nun durch bulgarische Weiber untersucht. Eine Entschädigung für die con- fiscirten Waffen oder nur eine Vorbemerkung des Eigenthümers findet nicht Statt. Die gesammelten Waffen werden in der Regel auf einen Haufen zu sammengeworfen; Das, was davon die Untersuchungs organe nicht für sich selbst behalten, wird den bulga rischen Behörden abgeführt. Die türkische Bevölkerung, welche in ihren ehedem verlassenen Häusern und auf ihren Grundstücken bulgarische Usurpatoren wiederfindet, ist niedergeschlagen und läßt auch die widerrechtlichste Waffenabnahme willenlos über sich ergehen. Die De moralisation und die Noth unter derselben ist so weit gediehen, daß sogar, was früher unerhört war, die Prostitution unter dem weiblichen Theile der Bevölke rung in bedenklicher Weise Platz gegriffen hat. Konstantinopel, 12. August. Ein Telegramm der „Polit. Corr." meldet: Der Sultan hat dem öster reichischen Botschafter, Grasen Zichy, sein Bedauern und seine Theilnahme aus Anlaß des Unglückssalles, von welchem Sarajewo heimgesucht wurde, ausdrücken lassen und dabei seiner Ueberzeugung Ausdruck gegeben, daß die österreichisch-ungarische Regierung gewiß Alles thun werde, um die Folgen dieses Unglücksfalles zu lindern. — Savfet Pascha begegnet schon nach kaum erfolgter Uebernahme der Geschäfte seines Ressorts so bedeutenden Schwierigkeiten, daß ihm die Absicht zu geschrieben wird, demnächst wieder zurückzutreten. Savfet Pascha wollte zunächst die Austragung der griechischen Frage im Sinne jener Verständigung in Angriff nehmen, welche er unmittelbar vor seinem kürzlich erfolgten Abgänge von Paris mit dem franzö sischen Minister deS Aeußern, Mr. Waddington, ange bahnt hat. Zu diesem Zwecke hat er dem Sultan Vorschläge über die Grundlagen unterbreitet, auf welchen die Verhandlungen mit len griechischen Bevollmäch tigten geführt werden sollen. Diese Vorschläge haben die Zustimmung des Sultans nicht erhalten, wodurch die Erledigung der griechischen Frage neuerlich in die Ferne gerückt ist. Wie verlautet, soll in Anbetracht dieses Standes der Dinge der bereits seit längerer Zeit in Konstantinopel vergeblich der Eröffnung der Verhandlungen yarrende zweite griechische Bevollmäch tigte, Hr. Brailas, bei seiner Regierung um die Er mächtigung nachgesucht haben, Konstantinopel wieder verlassen zu dürfen. - Mit dem nächsten Dampfer aus Aleppo werden hier 23 Kurdenhäuptlinge nach Albanien durchpassiren, welche von dem katserl. Special- commisfar für Kurdistan, Abbedin Bey in Diarbekir, ist als Bau eigentlich nur die Begowamoschee (eben falls niedergebrannt) bemerkenswerth, welche am rechten Miljatzkaufer, unmittelbar an der Tscharschia, dem Marltviertel, liegt. An ihrer Vorderseite befindet sich eine von 2 Pfeilern und 4 Säulen getragene offene Vorhalle, welche durch ein Portal mit dem quadratischen Hauptgebäude, einem ziemlich hohen Kuppelbau, dec hinten mit einer halbkreisförmigen Apsis endigt, in Verbindung steht. Dem ziemlich geräumigen Vorhofe dient ein von einer mindestens 200 jährigen Linde be schattetes großes Brunnenbassin zum schönsten Schmuck. Rund um oaS letztere sind 15—18 große Steinblöcke ausgestellt, welche zum Auflegen der Füße während der Waschungen dienen, die dem gläubigen Moslim vor dem Betreten des Gotteshauses vorgeschrieben sind. Wenn um 12 Uhr nach türkischer Zeitrechnung — in der jetzigen Jahreszeit etwa um H8 Uhr Abends — der Ruf des Muezzin in singenden, langgezogenen Tönen vom Minaret erschallt, wenn er mit seinem: „Betet, Gläubige, betet; Gebet ist besser, als Schlaf" begonnen und mit der großen muhamedanischen Glaubensformel: „Gott allein ist Golt, Muhamed ist sein Prophet" geschlossen hat, dann eilen von allen Seiten die Gläubigen herbei, hocken aus den großen Steinen am Brunnen nieder, waschen sich Gesicht, Hände und Füße, und betreten hierauf, die Pantoffeln in der Hand haltend, die Moschee, wo sie die Lereinonien beim Beten, da» Erheben der Hände, da- Niedertnien, da» Berühren de» Boden» mit der Stirn rc. ge meinschaftlich in gleichem Tempo vornehmen. Dann gehen die ersten Gestalten still und gemessen nach Hause; der Eine oder der Andere nicht, ohne verhaftet wurden und nun nach Albanien in» Exil geschickt werden. — Nach aus Salonichi eingelangten Meldungen sind von den dortigen türkischen Truppen gegen 2000 Mann wegen Nichtbezahlung rückständigen Soldes fahnenflüchtig geworden. Ernennungen, 1.1 ersetzt« ,en rc. im öffentlichen Dienste. Departement der Justiz. Mrädicirungcn. Die zeitherigen Referendare beim Bezirksgericht Leipzig, Or. Meier Rosenthal, beim Bezirksgericht Annaberg, Oskar Victor Frommhold und beim Gerichtsamte Mittweida, Max Ferdinand Lobeck haben nach der Bestimmung unter V der Ver ordnung vom 20. Februar 1867 das Prädicat „Assessor" zu führen. Aeamtcnetat. u) Auf Ansuchen entlassen wurden: die Referendare beim Gerichtsamte Freiberg, I)r. Karl Hermann Raabe und beim Gerichtsamte Reichenbach, Georg Gotthold Paul. b) Entlassen wurden: die Hilssexpedienten beim Bezirksgericht Chemnitz, August Moritz Crämer und beim Gerichtsamte Dresden, Friedrich Robert Kubig. e) Verstorben sind: der Calculator beim Sportel- fiscalat, Gustav Magnus Niese, am 7. Juli 1879, der Diener beim Bezirksgericht Annaberg, August Fried rich Wilhelm Böhme, am 16. Juli 1879 und der Expedient beim Gerichtsamte Zwickau, Johann Fried rich Wilhelm Huhn, am 21. Juli 1879. ä) Versetzungen: die Assessoren beim Bezirks gericht Dresden, Karl Anton Julius Bermann zum Gerichtsamte Stolpen und beim Bezirksgericht Leipzig, l)r. Ernst Eduard Wilhelm Giese zum Gerichtsamte Sebnitz und die Referendare beim Gerichtsamte Leip zig l, Dr. Rudolf Bernhard August Dittrich zum Bezirksgericht Leipzig, beim Gerichtsamte Augustus burg, Karl Bruno Dost zum Bezirksgericht Freiberg und Otto Willibald Gringmuth zum Gerichtsamte Rochlitz und beim Gerichtsamte Bautzen, Adolf Imma nuel Johannes Schulze zur Staatsanwaltschaft Bautzen. Advocaten und Molare. Verstorben sind: die Advocaten und Notare Justizrath Maximilian Wil helm Eckardt in Dresden, Eduard Contins in Zöb litz und Karl Friedrich August Hartung in Leipzig. Den Rechtscandidaten Paul Kohlschütter und Walter Georg Hubert Julius Roßtäuscher in Dres den ist das Befugniß ertheilt worden, in Nachvoll- macht von Advocaten gerichtliche Termine abzuwarten. Der Advocat Or. )ur. Friedrich Wilhelm Leh mann ist von Dresden nach Leipzig verzogen. Juristische Staatsprüfung (nach den Verord nungen vom 20. Februar 1867 und 4. Juni 1874): in der Zeit vom 12. Juni 1879 bis 28. Juli 1879 4 approbirt. Departement der Kiuanzen. Bei der Chaussee- und Brückengeldverwal tung sind ernannt worden: Karl Bernhard Müller, zeither Chaussee- und Brückengeldeinnehnler in Lobstädt, als Chausseegeldeinnehmer in Zwenkau; Karl Ernst Louis Laue, zeither Chausseegeldeinnehmer in Cuners- dorf, als Chaussee- und Brückengeldeinnehmer in Lob städt. Der zeitherige Zubußbote Karl Louis Bräuer ist als Hausmann im Bergamtshause zu Freiberg und als Aufwärter bei der Hauptbergkasie daselbst angestellt worden. Departement des (LultuS und öffentlichen Unterricht». Angestellt wurden im II. Vierteljahre 1879 im Bezirksschulinspectionsbezirke: I. Zittau: 1)Paul Hermann Otto Reiche, seither Kirchschullehrer zu Leuba, als Cantor und Kirchschul lehrer in Reibersdorf; 2) Carl Emil Sieber, seither ständiger Lehrer an der oberen Schule zu Bertsdorf, als Kirchschullehrer in Friedersdorf; 3) Friedrich Adolf Thiele, seither 2. ständiger Lehrer in Hohn stein, Jnspectwnsbezirk Pirna, als Lehrer an der Nebenschule zu Waltersdorf bei Zittau; 4) Robert Hugo Zwicker, seither Vicar in Geißmannsdorf, Jn- spectionsbezirl Bautzen, als 41. ständiger Lehrer an der Stadtschule zu Zittau; 5) Ernst August Matthes, seither Vicar an der Nebenschule ,.u Waltersdorf, Jn- spectionsbezirk Zittau, als 42. ständiger Lehrer an der Stadtschule zu Zittau; 6) Franz Max Schaar schmidt, seither Vicar an der Kirchschule zu Buben dorf, Jnjpectionsbezirk Borna, als 44. ständiger Lehrer an der Stadtschule zu Zittau; 7) Theobald Edmund Günzel, seither ständiger Lehrer an der Schule zu Dornhennersdorf, Jnspectionsbezirk Zittau, als Kirch schullehrer zu Leuba. vorher dem Giaur, der ihrem Treiben, wenn auch in reipectvoller Entfernung, zugesehen hat, einen finstern Blick zuzuwerfen. Ich bin nicht der Ansicht, daß der civillsitte Europäer, daß die europäische Livilisation selbst dem MosUm irgendwie imponirt. Er, der Mann des Herkommen- und des starren Festhaltens pur ex- eelleaoe, sieht mit Verachtung auf die modischen Fremd linge mit ihren täglich wechselnden, sich täglich erwei ternden Bedürfnissen herab; er, der Mann des Glau ben», der, unbekümmert um Neugier oder Spott, an jedem Orte, aus der Landstraße, wie auf dem Verdeck des Dampfschiffes, seine Matte ausbreitet und, seine Hände gegen Mekka erhebend, die vorgeschriebenen Ge bete spricht, verachtet von ganzem Herzen die ungläu bigen und atheistischen Europäer, die er nirgends von ihrem Gott und Glauben ein Bekenntniß ablegen sieht; er, der Mann der Autorität in Staat und Familie, blickt mit häufig nicht ganz unberechtigtem Stolz auf unsere zerfahrenen socialen Verhältnisse, wobei ihm leider nur zu häufig die orientalischen Christen sowohl, wie namentlich die im Orient lebenden Europäer die lehrreichen Exempel liefern. Die meisten intelligenten Leute, die ich bi» jetzt hier gesprochen habe, ziehen, waS Treue, Zuverlässigkeit, kurz, alle Charaktereigen schaften anbetrlfft, den hiesigen Muhamedaner bei Wei tem seinem christlichen, wie er serbisch sprechenden Lands mann vor, der sehr häufig durchaus nicht Da» sein soll, wa» man einen Mann von Wort nennen kann. E» mag wohl die Jahrhunderte lang währende Unter drückung sein, welche den bo-niakischen Christen die heuchlerische Unterwürfigkeit, die Anwendung der klei nen Mittel der Verstellung und der List in allen Le ¬ ll. .Löbau: 8) Karl Otto Sprockhoff, seither Lehrer in Colmar im Elsaß, al- 2. ständiger Lehrer an der Kirchschule zu Cunewalde; 9) Heinrich Emil Probst, seither Hilfslehrer an der Schule zu Alt gersdorf, als 3. ständiger Lehrer an der Schule da selbst; 10) Karl Richard Zimmermann, seither Hilfslehrer an der Schule zu HerwigSdorf bei Löbau, als 3 ständiger Lehrer an der Kirchschule zu Eibau; 11) Reinhold Gottfried Zill, seither Vicar in Bur kersdorf, Schulinspectionsbezirk Meißen, als 5. stän diger Lehrer an der Stadt- und Landschule zu Bern stadt; 12) Ernst LouiS Schulz, seither provisorischer Lehrer an der oberen Schule zu Oberodrrwltz, als ständiger Lehrer an derselben Schule. III. Aautzeu: 13) Johann August Tempel, seither Schulvicar in Purschwitz, al» ständiger Lehrer daselbst; 14) Karl Traugott Aust, seither Lehrer in Maltitz, Schulinspectionsbezirk Löbau, als ständiger Lehrer in Kirschau; 15) Ernst Emil Dreßler, seither Schulamtscandidat und Schulvicar in Kemnitz, In- spectionsbezirk Löbau, als ständiger Lehrer in Geiß mannsdorf. IV Ltameuz: 16) Karl Heinrich Lucas, seither Lehrer an der Schule zu Naußlitz, als 6. ständiger Lehrer an der Schule zu Großröhrsdorf; 17) Ernst Louis Lippold, seither Schulvicar in Bretnig, als 3. ständiger Lehrer an der Schule daselbst. V. Dresden I: 18) Hulda Lungwitz, seither Hilfslehrerin an der 6. Bezirksschule in Dresden, als ständige Lehrerin an derselben Schule; 19) Nikolaus Pech, seither ständiger Lehrer an der katholischen Schule am Queckbrunnen in Dresden, als ständiger Lehrer an der katholische,» Hauptschule in Dresden; 20) Minna Adelheid Bader, seither Hilfslehrerin an der 14. Bezirksschule in Dresden, als ständige Lehrerin an derselben Schule; 21) Mathilde Helene Bachstein, seither Hilfslehrern, an der 13. Bezirksschule in Dresden, als ständige Lehrerin an derselben Schule; 22) Johann Otto Große, seither Hilfslehrer an der 6 Bürgerschule in Dresden, als ständiger Lehrer an derselben Schule; 23) Ernst August Zipfel, seither Hilfslehrer an der 11. Bezirksschule m Dresden, als ständiger Lehrer an der 6. Bürgerschule daselbst; 24) Oswald Otto Wolf, seither Hilfslehrer an der 8. Be zirksschule in Dresden, als ständiger Lehrer an der 2. Bürgerschule daselbst; 25) Friedrich Georg Röhnick, seither Hilfslehrer an der 9. Bezirksschule in Dresden, als ständiger Lehrer an derselben Schule; 26) Arwin Kießler, seither Hilfslehrer an der 2. Bezirksschule m Dresden, als ständiger Lehrer an derselben Schule; 27) Karl Hermann Schuster, seit her Hilfslehrer an der Filiale der 4. Bürgerschule in Dresoen, als ständiger Lehrer an derselben Schule; 28) Otto Braunsdorf, seither Hilfslehrer an der 8. Bezirksschule in Dresden, als ständiger Lehrer an derselben Schule; 29) Oskar Victor Schrempel, seither Hilfslehrer an der 5. Bürgerschule in Dresden, als ständiger Lehrer an derselben Schule; 30) Iuliu- Paul Rümmler, seither Hilfslehrer an der 3. Be zirksschule in Dresden, als ständiger Lehrer an der selben Schule; 31) Karl Friedrich Hermann Neubert, seither Hilfslehrer an der 8. Bezirksschule in Dresden, als ständiger Lehrer an derselben Schule; 32) Hugo Hermann Ludewig, seither Hilfslehrer an der 11. Bezirksschule in Dresden, als ständiger Lehrer an der selben Schule; 33) Wilhelm Edmund Grund, seither Hilfslehrer an der 11. Bezirksschule in Dresden, als ständiger Lehrer an derselben Schule; 34) Bernhard Breull, seither Hilfslehrer an der StadtwaijeuhauS- schule in Dresden, als ständiger Lehrer an der 4. Be zirksschule daselbst; 35) Karl Theodor Rieß, seither Hilfslehrer an der Ehrlich'fchen Stiftsschule rn Dresden, als ständiger Lehrer an der 2. Bezirksschule daselbst, 36) Franz Teichmann, seither Hilfslehrer an der katholischen Hauptschule in Dresden, als ständiger Lehrer an der katholischen Schule am Queckbrunnen daselbst. VI. Dresden H: 37) Karl Albin Franke, seit her Hilfslehrer in Loschwltz, al» 4. ständiger Lehrer in Loschwltz; 38) Ernst Bruno Felix Täuber, seither Schulvicar in Großrückerswalde, als ständiger Lehrer in Kleinopltz; 39) Moritz Albm Hösel, seitherSchul vicar in Deuben bei Dresden, al» 8. ständiger Lehrer in Deuben; 40) Heinrich Moritz Herbrig, seither ständiger Lehrer in Wetterwitz, als ständiger Lehrer in Zltzichewig; 4l) Emil Robert Hachenberger, seit her Vicar der 8. Lehrerstelle in Striefen bei Dresoen, als 8. ständiger Lehrer in Striesen; 42) August Biebrach, seither Schulvicar in Kötzschenbroda, als 3. ständiger Lehrer in Kötzschenbroda. benslagen gelehrt hat. Und doch, trotz Alledem be sitzt der Christ hier, im Gegensatz zuiu Muhamedaner, eine Eigenschaft, die ihm die Zukunft sichert: der un zuverlässige, schwankende und treulose griechische Christ ist arbensamer, als der ehrliche, je»n Wort hochhaltende Muhamedaner. (Fortsetzung solgt.) *** Nachdem der Fürst Llchlww-ky vor Kurzem die AlbrechlSburg bei Meißen besichtigt, hat der selbe den Professor Händel, welcher die decorati- ven Arbeite» im Innern de- Gebäudes leitet uud diese Ausgabe demnächst erledigt haben wird, mit der Voll endung eines castellartigen, mit Thürmen zu schmücken den gothlschen Mar »alle-, sowie mit dem Ausbau und der Decoration seine» Schlosses zu Gräz bei Troppau in Oesterreichisch-Schlesien beauftragt. * Wie gemeldet wird, ist Nordenstjöld» Schiff „Vega" vom Eise frei geworden, hat die Behring straße passirt und wird, wenn die» gegründet ist, seiner Zeit von Jokohama au» nach Europa eine hoffentlich glückliche Ankunft telegraphisch melden. * In Kilmarnock wurde am Sonnabend eine Statue de» schottischen Dichter» Robert Burn», die mit einem Kostenaufwande von 2500 Pfd. Sterl, er richtet worden, feierlich enthüllt. f Der Director der Prager Akademie der bilden- den Künste, Jan Swert», ist am 11. August in Marienbad gestorben Er war e»n tüchtiger belgischer Maler und 1820 in Antwerpen geboren.