Suche löschen...
Dresdner Journal : 24.06.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187906249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790624
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790624
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-06
- Tag 1879-06-24
-
Monat
1879-06
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 24.06.1879
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Laufe de» vergangenen Pfingstfeste» Tausenden weniger bemittelten Leuten de» Voigtländer und de» Erzge birge» Gelegenheit zum Besuch der Residenz geboten worden und wie auch in gleicher Weise von Chemnitz und Leipzig her ein überaus starker Zuzug, wie nie zuvor, stattgefunden hat. Die hierbei erzielten gün stigen Erfolge haben eine Fortsetzung solch billiger Fahrgelegenheiten für zweckmäßig erscheinen lassen, und abermals spricht die Benutzung derselben, wie solche am gestrigen Tage staltgejunden, für die neue Einrichtung. ES galt für dieses Mal, den Besuch der in Lechzig stattfindenden Kunstgewerbeausstellung den Residenzbewohnern zu erleichtern Nahe 2300 Passa giere hatten sich hierzu gestern Morgen auf dem böh mischen Bahnhof emgefunden, hierunter 682 Mitglieder de- allgemeinen Dresdner Handwerkervereins, zu welchen sich in Kötzschenbroda und Coswig noch 180 Personen gesellten. An Stelle des einen in Aussicht genommenen Extrazuges hatte man unerwartet deren 3 einlegen müssen, welche sich präcis in Zwischenräu men von 10 Minuten einander folgten. Nahezu 300 Personen benutzten die II. Wagenklasse und erfolgte die Rückkehr in der 3. Morgenstunde. Auch nach den anderen Richtungen war auf dem böhmischen Bahnhofe ein sehr starker Andrang, namentlich 6 Uhr früh nach Bodenbach, Tetschen und Schandau. Es wurde daher nöthig, rm Lause des Tages auf der Bodenbacher Linie 10 und auf der Tharandter 6 Personenextrazüge einzulegen, so daß auf dieser Station 19 Extrazüge m Summa verkehrt haben. Jnsgesammt dienten zur Passagierbeförderung 1169 Wagen. Der Leipziger Bahnhof war ebenfalls sehr in Anspruch genommen, da die drei nach Leipzig abgelassenen und früh zurück- gekehrten Extrazüge einen Theil der Reisenden daselbst aufnahmen resp. absetzten. Ebenso waren die Züge nach Meißen und in die Lößnitz bis spät Abends dicht besetzt. * Der Dresdner Gewerbeverein fuhr gestern Morgen in einer Stärke von 580 Personen von Fried richstadt aus nach Berlin, um die dortige Gewerbe ausstellung zu besuchen. ü. Ueber den Verlauf der weiteren, dem 25 jährigen Bestehen der Handelölehranstalt der Dresdner Kaufmannschast geltenden Festlichkeilen tragen wir heute noch Folgendes nach: Am Freitag Abend ver einigten sich viele Herren der hiesigen Kaufmannschast, das Lehrpersonal und einige Schüler genannter Anstalt, zahlreiche Freunde und Gönner, sowie ehemalige An gehörige derselben zu einem Festmahle im kömgl. Bel vedere der Brühl'schen Terrasse, welches die Betheittg- ten blS in die frühesten Morgenstunden zusammenhielt. Die Reihe der vielen Toaste ernsten und heiteren Charakters eröffnete hierbei der Vorstand der Dresdner Kaufmannschaft, Hr. Aulhorn, auf Se. Majestät den König, und zwar erwiederte die Festversammlung den selben stehend mit einem dreifachen begeisterten Hoch aus Se. Majestät. Es schlossen sich diesem Toaste Trinksprüche auf die königl. und städtischen Behörden, ferner auf die einstigen Begründer der Handelslehran stalt und viele dergl. mehr an, deren specielle Erwäh nung des beschränkten Raumes wegen unterbleiben muß. Diesem Festmahle folgte am Sonnabend Nachmittag, vom prachtvollsten Wetter begünstigt, ein Ausflug nach Pillnitz, welcher sich einer so regen Theilnahme zu er freuen hatte, daß das große Personendampfschiff der sächsisch-böhmischen Dampfschifffahrtsgeseüschaft „John Penn", auf welchem die Kapelle des Schützenreglments concertirte, kaum die Zahl der Theilnehmer zu fassen vermochte. Der genannte Dampfer brachte Abends bald nach 7 Uhr die Festverfammlung nach dem Lincke'- schen Bade zurück, und mit Concert, Illumination, Ball und geselligem Beisammensein schloß hier eine Feier, welche in ihren Arrangements, wie in ihrem ganzen Verlauf zu den wohlgelungensten derartigen Festlich keiten gezählt werden muß. — Art. Hermine Meyerhoff, die im Theater an der Wien ihren Namen als Operettensängerin beliebt gemacht hat und gleich im ersten Abschnitt ihrer Büh- nenthätigkeit am Wiener Larltheater durch einen leich ten gefälligen Ton und den jugendlichen Reiz ihrer angenehmen Erscheinung einen günstigen Effect machte, wird m NeSmüller's Sommertheater 2 Mal gastiren und morgen (Dienstag) die „schöne Helena" im gleichnamigen Offenbach'jchen Stück geben. Diese Partie und der darin cultwirte Genre sind dem Talent der fremden Künstlerin überaus günstig. x Die Rosenzeit ist, vom prachtvollsten Wetter be günstigt, herangerückt, und die Königin der Blumen entfaltet allenthalben in den Gärten ihre Knospen. Einen Garten gab eS früher in Dresden, der um diese Zeit sich des zahlreichsten Besuches zu erfreuen hatte. Es war Paul Ruschpler's Rosengarten. Was während der rauhen Jahreszeit Lüdicke's Wintergarten, da- war zur Rvsenzett der Ruschpler'sche Garten. Er war der Wallfahrtsort für den BlumencultuS sinniger Gemüther, der Ort für daS Stelldichein unserer beuu- mooä«. Der Chaussoestaub, die Stadlerweiterung ver drängte den Garten von seinem alten Platze an der Cheinmtzerstraße und derselbe siedelte nach dem Zell'- schen Wege über, wo er eine reinere Lust unv daS günstigste Terrain für seine Zwecke fand. Bei den Schwierigkeiten, mit welchen ein derartiger Umzug ver bunden, mußten einige Jahre vergehen, ehe der Garten seinen alten Glanz wiedergewann. Aber er hat letzte ren nicht nur wieder erlangt, sondern der Garten ist auch, gleich dem Phönix, glänzender und prächtiger denn zuvor erstanden. Er ist jetzt einer der größten und schönsten Rosengärten mit des Continents. DaS Etablissement bietet gegen 1500 Rosensorten, von wel chen, in dem gegenwärtig dem Publicum geöffneten Rosarium, schöne Standexemplare angepflanzt sind, während in den Rosenschulen, die jedoch nicht allge mein zugänglich sind, etwa 400000 — 500000 Rosen aller Jahrgänge, von der kleinsten Samenrose an bi» zum verkäuflichen Hochstamme stehen. DaS Rosarium, in welchem sich die von Herrn Hoflieferanten Ruschpler angekündigte Rosenausstellung präsentirt, ist mit Ge schmack und Umsicht angelegt und die Anordnung des reichen, ausgewählten BlumenmaterialS erzielt ein recht malerisches Ensemble. Inmitten der Rosenfelder er heben sich auf grünen Hügeln kleine, leichte Pavillons, welche einen reizenden Ueberblick über die in wechseln den Farben prangenden Felder gewähren. Den ab schließenden Hintergrund bildet eine längs de- Garten» sich hinzlehende, die feinern und Halbschatten bedürftigen Rosen bergende Colonnade, in der Mitte und an den Enden überhöht von luftigen Kuppeln, zu welchen die Uoo» urreusis munter in die Höht klettert. Wer Rosen liebt, wer eine Stunde, sern vom Geräusch der Welt, im friedlichen Reich der Blumen genußvoll verträumen will, dem empfehlen wir einen Besuch des anmuthigen Gartens; in seinen Düften und Schaunissen wird jede Regung des Gemüthes einen Ruhewinkel finden. Die Rose ist das Bild der Freude, zu dem sich die Melancholie gesellt. Sie war nicht nur der Aphrodite und dem EroS, wie zugleich dem Dionysos geweiht; sie galt den Alten auch als Sinnbild der Vergänglichkeit, als ein Symbol der Liebe, welche aus Gräbern blüht. Der gestern Nachmittag gegen 2 Uhr urplötz lick losbrechende Gewittersturm ist an nicht wenigen Punkten nach Art der Windhosen mit großer Gewalt aufgetreten und hat vorzugsweise an Bäumen nam hafte Schäden verursacht. Dem Hause Nr. 22 auf der Radebergerstraße gegenüber ist z B. der Stamm eines Kastanienbaumes nur 174 cm hoch über dem Wurzel stocke an einer Stelle umgebrochen worden, wo der Banm 203 cm Umfang hatte, während zu derselben Zeit im Garten des an der Ecke der Jägerstraße ge legenen Grundstücks „zur Sängereiche" eine sehr hohe Pappel so umgebrochen wurde, daß dieselbe quer über die Jägerstraße zu liegen kam und den Verkehr mo mentan vollständig unmöglich machte. tztz. Der Auftrieb vom heutigen Schlachtvieh - markte war ein recht starker und bezifferte sich mit 401 Rindern, 173 Ungar- und 419 Landschweinen, 1082 Hammeln und 176 Kälbern. Da diese Fett viehquanten bei dem durch die gegenwärtig herrschende hohe Temperatur wesentlich verringerten Fleischkonsum viel zu große waren, so setzte der flaue Geschäftsgang vom letzten Hauptmarkte sich in noch ausgeprägterer Form fort. Die in überreicher Zahl gebrachten Rin der erster Qualität kosteten pro Centner Schlachtgewicht 60 M. und nur einzelne ausgesucht feine Stücke er zielten bis zu 63 M., während Mlttelwaare von 51 auf 48 M. wich und geringe Sorte 30 M. kostete. DaS Paar englischer Lämmer zu 50 Kilo Fleisch wurde mit 57 M, daS der Landhammel in demselben Gewichte mit 54 und das Paar Ausschußschöpse mit 27 M. bezahlt. Landschweine englischer Kreuzung gal ten 48 und Schlesier 42 M. pro Centner Schlacht gewicht, indeß der Centner lebendes Gewicht von Ba- koniern bei 40 bis 45 M. auf nur 42 bis 45 M. zu stehen kam. Mecklenburger fehlten heute zum vierten Male m diesem Jahre vollständig. Kälber sanden nur sehr langsam Abnahme, und kostete das Kilo Fleisch je nach Qualität der Stücke zwischen 80 und 100 Pfennigen. WM" Die Beilagen unsers heutigen Blattes ent halten die Ziehungslisten der im Johannistermine ausgeloosten königl. sächsischen Staatspapiere. Vrovinzialnachrichten T. Frohburg, 21. Juni. Zu einem selten schö nen Feste gestaltete sich der heutige Tag, waren es doch an demselben 50 Jahre, daß die hiesige Schloß herrschaft, Ihre Excellenzen der Herr Staatsnunister a. D., Minister des königl. Hauses Or. Frhr. v. Fal kenstein nebst seiner ehrwürdigen Frau Gemahlin auf ein überaus glückliches Ehe- und Familienleben zurückblicken konnten. Begünstigt vom herrlichsten Wetter, fand an diesem Festtage — denn ein solcher war es nicht nur für das ehrwürdige Jubelpaar, son dern auch für das ganze Städtchen Frohburg über haupt — in früher Morgenstunde von dem hiesigen Stadtmusikcorps Reveille Statt. Punkt 11 Uhr Vor mittags schritt das Jubelpaar unter dem Geläute der Glocken durch die mit Flaggen und Tannenbäumen geschmückten Straßen zur Kirche. Den Festzug eröff neten 50 weißgekleidete Jungfrauen; ihnen folgte, tief bewegt, mit goldenem Strauß und Kranz geschmückt, das Jubelpaar, darauf die Enkel, Kinder und Schwie gersöhne (Generallieutenant Krug v. Nidda, Kammerherr v. Lüttichau auf Bärenstein und Graf v. Wedell aus Oldenburg) und die nächsten Familienangehörigen. Daran schloß sich Stadtrath und Kirchenvorstand von Frohburg, die Schützengilde, Turner-, Militär-, Gesang-, Gewerbe-, Bürgerverein, die Weber innung rc.; auch eine Abtheilung Bergleute vom „Himmelrelchschacht" war vertreten, und eine große Zahl Bürger und Landleute schlossen diesen statt lichen Zug. Der Weg vom Schloß zur Kirche war mit Blumen bestreut. Daselbst angelangt, wurde das Jubelpaar von der Geistlichkeit begrüßt und zum Altar geleitet. Die kirchliche Feier begann mit der vortreff lichen Aufführung des 100. Psalm von Mendelssohn- Bartholdy durch den Gesangchor des königl. Confer- vatoriums für Musik zu Leipzig, um welches sich Se. Excellenz unvergängliche Verdienste erworben hat. Hierauf erfolgte die Emsegnungsrede durch den Hrn. Pfarrer Gersdorf, welcher feiner Rede den Text: „Herr, wir lassen Dich nicht, Du segnest uns denn", zu Grunde gelegt und in vortrefflichen Worten das reich bewegte Leben des greisen Jubelpaares schilderte, na mentlich auch das segengekrönte Wirken Sr. Excellenz in Bezug auf die Verfassung der Kirche, die Einrich tungen des Unterrichts, die Bildungsstätten der Wissen schäft, die Pflegstätten der Kunst, die Ordnungen des Rechtslebens, der Verwaltung und des Verkehrs pries. Nach Aufführung des verum, componirt von Mo zart, und einem Traugesang von Hauptmann schloß diese kirchliche Feier mit Eriheilnng der Segens. Mittelst Wagen begab sich das Jubelpaar, von Tausenden auf das Freudigste begrüßt, nach dem Schlosse zurück, wo selbst dasselbe von Freunden, Verehrern, Deputationen rc. Glückwünsche entgegen nahm. Von den prachtvollen Geschenken sei nur das Bildniß Sr. Majestät des König» von Allerhöchstdemselben und ein überaus kost bares Bouquet von Ihrer Majestät der Königin her vorgehoben, wie denn auch von Ihren königl. Hoheiten dem Prinzen und der Frau Prinzessin Georg das Jubelpaar mit prächtigen Geschenken überrascht wurde. Um 3 Uhr fand Tafel Statt, an welcher u. A. die Herren Staatsminister Or. v. Gerber Exc., Geh. Rath Bär, Geh. Rath Körner, Geh. Rath v. Thümmel, der Rector der Leipziger Universität Prof. l)r. Stobbe, geh. Medicinalrath Dr. Seiler, Oberbürgermeister Georgi au» Leipzig, Präsident v. Schellwitz au» BreS- lau rc. Theil nahmen. Der Jubelgreis brachte da» erste Hoch aus Se. Majestät den König aus, während der Schwiegersohn de» Jubilar», der Generaladjutant Sr. Majestät de» König», Generallieutenant Krug v. Nidda Exc., auf da» Jubelpaar toastete. Hieran reihten sich Toaste, ausgebracht von Sr. Excellenz dem Herrn Mi nister v. Gerber, sowie de» Herren Geh. Rath Körner, Advocat Götz, Pastor Michel, Oberbürgermeister Georgi, Prof. Schmidt rc. Während der Tafel concertirte da» Musik corps der in Rochlitz garnisonirenden Ulanen. Gegen 6 Uhr hatte sich im Schloßhofe der Sängerchor de» Leipziger Conservatoriums wiederum eingefunden und überraschte durch Vortrag mehrerer herrlicher Lieder. Bei einbrechender Dunkelheit fand Illumination des ParkeS Statt, welcher geradezu feenhaft sich auSnahm. Den Schluß des Festtages bildete ein von den Be wohnern Frohburgs veranstalteter unabsehbarer Fackel zug. Ein von dem Führer dieses Zuge» ausgebrach tes Hoch auf das Jubelpaar erwiderte der liebens würdige Jubelbräutigam mit einem Lebehoch auf die Bewohner Frohburgs, welche ihn am gleichen Tage zu ihrem Ehrenbürger ernannt hatten, indem er hoffte und wünschte, daß die loyalen Gesinnungen der Bürger Frohburgs zum Haufe Falkenstein fort und fort er halten bleiben mögen. Hiermit endete diese schöne seltene Feier, welche gewiß in den Herzen aller Derer unvergessen bleiben wird, denen es vergönnt gewesen, Zeuge derselben zu sein. Mögen noch viele schöne Jahre auf den goldenen Hochzeitstag dem hochverehrten Paare beschicken sein. L Freiberg, 22. Juni. Der heutige Sonntag war für viele Hundert Bergmannssamilien ein rechter Freudentag, denn das Prüfer fest beglückte 742 Berg mannskinder. Ein früherer Vorstund von „Himmelfahrt Fundgrube", Hr. Prüfer, hat bekanntlich eine ansehn liche Stiftung mit der Bestimmung hinterlassen, all jährlich von den Zinsen des Grundkapitals den Kin dern der Bergleute von genannter Grube ein Fest zu bereiten. Heute war obige Anzahl dabei betheiligt. Die Kinder versammelten sich früh 9 Uhr auf „Himmel fahrt Fundgrube" und wurden daselbst von Hrn. Be- triebsvirector Wengler mit Frühstück versorgt. Um 10 Uhr formirte sich der lange Zug und nahm, ge leitet von zwei Musikcorps, seinen Weg durch die Stadt nach den beiden Gartenetablissements „Tivoli" und „Schützenhaus". Hier nahmen die Kinder ihr Mittagsmahl ein, wobei Hr. Pastor Rosenkranz das Tischgebet sprach und in einer weiteren Ansprache die Bedeutung des Tages hervorhob. Den Nachmittag verbrachte man mit gemeinschaftlichen Spielen, und nach dem Abendessen erhielt jede» Kind ein Festgelchenk, be stehend in neuen Kleidungsstücken, wonach die glück lichen Aeltern ihre freudestrahlenden Kinder nach Hause geleiteten Trotzdem da» Fest alljährlich von 700 bi» 800 Kindern frequentirt wird, ist dennoch ein Zinsen überschuß vorhanden, welcher auf Anordnung de» königl. Ministeriums al» Nebenfond zu dem Zwecke angelegt worden, armen Bergschülern oder Akademisten Stlpen- dien zu gewähren. DaS gute Werk, welche» der menschenfreundliche Prüfer gestiftet, trägt reichen Segen in die Familien unserer Bergarbeiter. Vermischtes. * In Berlin ist, wie da» „Fremdenblatt" hört, die Nachricht eingetroffen, daß am 19. d. M. eine der Krupp'schen Kanonen, die sich an Bord de» ge sunkenen Schiffe», „Großer Kurfürst" befanden, glück lich gehoben wurde. Da» Geschütz ist beinahe intact, der Kurbelgriff allein ist verbogen. E» wird diese Nachricht auch durch ein Telegramm bestätigt, welche» der „Köln. Ztg." aus London zuging und meldete, daß zwei Taucher, ein Engländer, Thomas, und ein Deutscher, Schendler, am Donnerstag vom Deck de» „Großen Kurfürsten" ein Kruppgeschütz in Sicherheit brachten. * Aus Messina vom 18. Juni schreibt man der Augsburger „Allg. Ztg.": Gestern telegraphirte ich Ihnen, daß die Dörfer Santa Venerina und Guardia von einem Erdbeben theilweise zerstört seien Bis jetzt sind uns hier nur sehr unbestimmte Gerüchte zu Ohren gekommen; nach soeben erhaltenen officiellen Depeschen an die hiesige Militärbehörde handelt eS sich nicht um ein Erdbeben, sondern um eine Senkung der Erdober fläche. Am meisten scheint das Oertchen Bongiardo gelitten zu haben, Santa Venerina und Guardia weniger, jedoch sollen allerorts Menschenleben verloren gegangen und die Zahl der Schwer- und Leichtver wundeten groß sein. Von hier wurde 1 Compagnie Artilleriesoldaten und 1 Compagnie Infanterie mit Spaten und anderem Werkzeug, von Catania weitere 2 Compagnien Infanterie zur Hilfeleistung requirirt. Der Aetna soll gestern Morgen wieder auSgcbrochen sein, und zwar nicht an derselben Stelle, sondern mehr am nördlichen Abhange des Berges, oberhalb Lingua- glossa; so ließen wenigsten» ungeheuere Rauchwolken vermuthen, die sich an genannter Stelle au» dem Berge emporhoben. Am S. Juli d. I. erscheint in Dresden die erste Nummer von Sächsischer Bolksfreund. Conservatives Wochenblatt. Organ der cons. Vereine Sachsens. Herausgegeben unter Mitwirkung von vr. H. Contzen, Hofrath l)r Grüße, Gerichtsrath v. Maugoldt, KreiSsecretär MbbiuS, Handelskammersecr l)r. Roscher, ObersiaatSanw Rumpelt, Rud. Stegmann, Prof. l)r. Straumer, Frhr. v. Uugeru- Sternberg, 0> LUaentiq, Docent amKgi. Polylechn., Reg-Ralh Lüittaenstein u. vieler anderer bewahrt conjervativer Kräfte, r 1 i i Politische Wochenübersichten; Kurze, prägnante Leitartikel über schwebende TagrSfraaeu; V«r- l I Original-Romane, Novellen, Reisebeschreibungen rc. rc. Ausführlich Iki I I behandelte ÄereinSnachrichten; Kurze Landtags- und Reichstagsberichte; Originalcorrespondeuze« I nnd Nachrichten localer Natur; Ueberstchten über Kunst und Musik; Bbrsennotizen, Maüt- berichte, Getreide rc. Preise; Volks- und LandwirthschaftlicheS rc. rc. ?rvi8 vwrtviMu'I. IRIRI* I invl. Wöchenttich 1—2 Mögen groß Huart. Jede Moilanstatt nimmt Mestessungen an. Inserate n Spiltzeile nur l» Pf. finden grobe Verbreitung. Probenummern gratis und franco. Dresden, im Juni 1879. Julius Reichel, Verleger des „Sächsischen Volksfreund". Bestellungen für Dresden bitten direct in der Expedition, kleine Brüdergaffe 10, bewirken zu wollen. Außerdem haben Zeichnungslisten freundlichst aufgelegt: Kgl. Hofbuchhandlung von H. Burdach, Schloßstraße; Herr L. E. Lorenz, Versicherungs-Agentur, Papiermühlengasse 9; - Woldem. Türk, Papierhandlung, im Rathhaus; - von Zahn, Buchhandlung, Schloßstraße. Herr Richard Kneifel, Seidenbandhandlung, Hauptstraße Nr. 16, im Hause de» Herrn Kauf mann Mietzsch - Gustav Richter, Cigarren-Handlung, große Klostergasse 8; Herr Kaufmann Rickard Glade, Weißeritzstraße 5. io r u n «I I> e s i t T vermittelt -ei'«-»« r««II llelnriok Wiexner, Oreocien, ^Vaissobauottr. 3, I. Dir neuesien und elegantesten VerlodunAS- und WNMtlMW, die feinsten in Lithographie und Druck l Mark bi» 4 Mark per lOO St. werden am schnellsten und billigsten gefertigt in der Papierhandlung, Druck und Prägankalt von stvläemür IM AktmarÜt, t» Math»«»». Aufträge au- der Provinz werden umgehend efsectuirt. Stelle-Gesuch. Für ein Mädch., 21 Jahre alt, au« gut. Familie, welche sich schon in Stellung bewährt Hot, u in häuSl. Arbeiten wie im Nähen u Plätten bewandert ist, wird baldigst Stellung al- Stütze der Hausfrau gesucht. Ges Off erbeten unter K. «. postlagernd Hohnstein bei Schandau. Uul>Mlitt«r. Fleischabsälle, getrocknete, mit heißem Wasser leicht löslich, anerkannt ein gutes und billiges Futter aus der Fabrik der Liebig'schen Fletschextract-Com- pagni« zu Fratz-Bento«, verkaufen 100 Pfund zu tb M. Bahn- und Postversand Gebrüder Herbst, Magdeburg. tstMtlKer Verkauf. Eine in Sachsen seit längeren Jahren mit gutem Erfolge betriebene »«tde- rlaoke Vrl-L SSnoe-uuei» k^»drllt soll Familienverhältnisfe halber verkauft werden. Unter Umständen würde auch einer der Chef- im Geschäft als Theilhaber bleiben Offerten aud v. N. S8Ü an lu- veatlAe-nAunU, Dresden. UMM Für den abwesenden Besitzer habe ich dessen schöne, für eigenen Bedarf erbaute Billa im Schweizervrertel für den billigen, aber festen Preis von 60,000 Mark zu verkaufen. L U. Leiser, Dresden große Brüdergaffe Nr. 18. Ein Buchhalter mit Sprachkenntniffen wird für ein Hotel 1. Range« zu engaairen gesucht. Offerten mit Zeugnißabschristrn und Photographie erbittet man L « »r. » postlagernd Dresden zu senden. Ein äußerst streng solider, bescheidener, thätiger I-eauA» lrtl», der sein Gut verkauft hat, sucht gestützt auf feine Referenzen einen neueu Wirkungskreis, sei eS al- Oeconomie-Pächter bei einer ade ligen Herrschaft oder jeder anderen sich eignenden Branche als Geschäftsführer re. Offerten werden unter O. V. UBS i. d. Exped d. Bl erbeten kMNWM Für einen 15jährigen wohlgesitteten Knaben, Schüler bei Neustädter Gym nasiums, wird, womöglich in der Nähe desselben, für den 1. October d. I. na gutes Unterkommen gesucht. Offerten belieb« man ehebaldig» mit Preisangabe in der Expedition diese» Blatte« unter „Pension" niederzulegen (>n der Familie eine» Lehrer» einer höheren Anstalt findet ein Knab« liebe volle Ausnahme, sei e« zu seiner privaten Ausbildung oder zur Beaus,ichtiguug und Rachhülse beim Besuch einer höüeren Schule. Offerten erbeten !A. M »L postlagernd Essen a d Ruhr. <6«l) „Mbek-Viltekilebt« nach der leichtfaAlichste« und »aft. kaltsch richtigsten Methode wich er- theilt Erfolg garautirt. Honorar mäßig. Arrangement« für Zither »erden prompt ausgesübrt. Ott» S»»ber, Lehrer für Zither. Ferdinand-Str. Nr. 4, lll. Et.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)