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Dresdner Journal : 07.06.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187906072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790607
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790607
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-06
- Tag 1879-06-07
-
Monat
1879-06
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 07.06.1879
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1K7S Sonnabend, den 7. Juni. Xdo»e»e»t,prel„ ^LUrUcU: . . lS »l»rlc ^MrNck: 4 ilarle bv?k. Lio»eto«^ullUll«n>: 10 kk ä«äeut»cke» Leiebsi tritt kost- uo6 Ztowpelraseälss bioro. Io»«r»t«oprelser kür Uso k»uw eioor xespsttooso ketitrsil« 20 kk. Voder „Lu>z»«i»6t" «iis Leit« SO kl. UrHkbvloenr l'SsUoL mit -tasvasime 6er Sonn- ooä keisrtLxe Lbeoä» kür 6eo sol^eo6ov ^»8. Dres-nerZmmml. Verantwortlicher Redacteur: Hoftath I. G. Hartmann in Dresden. Letpei^: />r /tra»»cirtet1«r, LommiisiooLr 6« Vresäoer ^ourvitt»; Lemdor» - NerU» Vi«o >»»«! Sr«»l»e Breaks i «. N.: Laa«»»«te--» L kodier, Uerlm Vtee-L-uodor,: kr»x-L«tp,iU-^r»Llttarr ». ». Hüoim«»: LerU»: S. Hiiet, Lr«««»: L Ure,I»«: I. Ltan-r« « Lüre»Ui VLsauul»: /> ko, A.; rr»L^turl ». ».! L ^a-A-^-ctie u. 0. Lerrmam.- »eUe öuetltr«n6Ino8i SSrUt«: O L/Mer, S»»»or,ri 6 §c^»i*Ärr,' k»rt» N«rlm-kr»Lktur4 ». ». «tottGirtl Daude L Co.,- Smvdar^: L7ev«l-«», ^46. Lteiner Heraasxederr ^Sniel. vrpeäitioo 6 es l)re«iovr lourvsi», l>re«ien, 2rrir>^er«tnmee Ao iO. Amtlicher Theil. Dresden, 6. Juni. Ihre Hoheit die Prinzessin Marie von Sachsen-Meiningen ist heute Vor« mittag 9 Uhr 57 Min. nach Potsdam abgereist. Bekanntmachung. Die nächste Prüfung der Expectanten für daS Königlich Sächsische Kadetten-Korp-wird Michaeli» diese» Jahre» stattfinden, und werden die an da» Kommando de» Kadetten-Korps zu richtenden Anmel dungen dazu am 15. Juli diese» Jahre» geschlossen. Später erfolgende Anmeldungen können nur aus nahmsweise Berücksichtigung finden. Die wissenschaftlichen Anforderungen an die Ex- pectanten für die verschiedenen Klassen sind in dem AuSzuge au» dem Regulativ dr» Kadetten-Korp» vom Jahre 1877, dem I. Nachtrag zu demselben vom Ok tober 1878 und dem H. Nachtrag 1879 — sämmtlich zu beziehen in der Buchhandlung von C. Höckner, Dresden, Neustadt — ersichtlich Der Auszug enthält zugleich alle Vorbedingungen zur Aufnahme, fowie die näheren Vorschriften, nach denen die 60 etatsmäßigen Kadettenstellen mit einem jährlichen ErziehungSbettrag von 90, 180 und 300 Mark zur Verlheilung kommen. Dresden, den 21. Mai 1879. Kriegs-Ministerium, von Aabrice. Verordnung, die Ein- und Durchfuhr von Vieh und thie- rischen Theilen aus Oesterreich-Ungarn betreffend, vom 5. Juni 1879. Da amtlichen Mittheilungen zufolge die in PetcrS- wald in Böhmen nachttäglich nochmals ausgebrochene Rinderpest wieder zum Erlöschen gekommen ist, so wird die Verordnung, die Ein- und Durchfuhr von Vieh und anderen Gegenständen über die sächsisch- böhmische Landesgrenze betreffend, vom 4. Mai diese» Jahre» — Nr. 103 de» „Dresdner Journals * und Nr. 107 der „Leipziger Zeitung * — hierdurch wieder außer Kraft gesetzt, und an deren Stelle sowie zu gleichzeitiger Erledigung der Bekanntmachung gleichen Bettefi» vom 26. April diese» Jahres — Nr. 96 des „Dresdner Journals" und Nr. 100 der „Leipziger Zeitung" — Folgendes verordnet: 8 1. Verboten bleibt noch bis aus Weiteres entlang der ganzen sächsisch-böhmischen LandeSgrenze die Ein- und Durchsuhr a) von Rindvieh sowie von Schafen und Ziegen ohne Unterschied der Race und des Landes, auS welchem sie kommen, mgleichen d) von thierischen Theilen jeder Art in frischem Zustande, welche von diesen Wiederkäuern her rühren, soweit nicht in Nachstehendem etwas Anderes be stimmt ist. 8 2. Nachgelassen ist die Einfuhr von Schafen und Ziegen nach Schlachtviehhöfen und öffentlichen Schlacht häusern in Sachsen zur sofortigen Schlachtung, dafern dieselbe u) in geschlossenen Eisenbahnwagen ohne Umladung bis zum Bestimmungsorte erfolgt, auch b) durch amtlich beglaubigten Begleitschein festge stellt ist, daß das Vieh gesund verladen worden ist und aus einer völlig seuchenfreien Gegend Oesterreich Ungarns kommt, und c) daS Vieh bei seinem Eintritte über die sächsische Grenze von einem hierländischen BezirkSthier- arzte untersucht und für gesund befunden wird. 8 3. Die Einbringung des vorstehend in 8 2 gedachten Viehes ist nur gestattet über die Eisenbahnstationen: Zittau (ohne Beschränkung auf bestimmte Tage), Ebersbach (an jeder Mittwoch), Bodenbach, Letschen (in der Regel an jedem Montage und Freitage), Weipert (an jedem Montage und Freitage), Reitzenhain und VoiterSreuth (an jedem Donnerstage). Das einzuführende Vieh ist zum Zwecke der vete rinärpolizeilichen Untersuchung desselben rechtzeitig bei der sächsischen Polizeistation des betreffenden Grenzbe zirks anzumelden. 8 4. Darüber, ob unter den in 8 2 gedachten Beding ungen und Voraussetzungen auch die Durchfuhr von Schafen und Ziegen durch Sachsen ausnahmsweise zu gestatten ist, bleibt für jeden einzelnen Fall die Ent schließung des Ministeriums des Innern Vorbehalten. 8 5. Nachgelassen bleibt ferner der Verkehr a) mit Butter, Milch und Käse, d) mit vollkommen trockenen Häuten, mit trockenen oder gesalzenen Därmen, mit Wolle, Haaren und Borsten, geschmolzenem Tala, mgleichen mit luft trockenen von thierischen Weichtheilen befreiten Knochen, Hörnern und Klauen. 8 6. Auch ist nicht beschränkt der kleine Grenz verkehr mit Vieh, d. h. der Verkehr mit Gespannen von Rindvieh zwischen böhmischen und sächsischen Grenzorten und der Weidetrieb von sächsischem Vieh auf böhmischen Fluren, sowie von böhmischem Vieh auf sächsischen Fluren. 8 7- Die Ueberwachung der aenauen Befolgung der vor stehenden Bestimmungen geschieht durch die betreffenden Ort-Polizeibehörden, mgleichen durch die Grenz-, Zoll- und Polizeibeamten. 8 8. Zuwiderhandlungen werden nach Maßgabe der Be stimmungen in 8 328 des ReichssttafgesetzbuchS be ziehentlich des ReichSgesetzes vom 21. Mai 1878 be straft. Dresden, am 5. Juni 1879. Ministerium des Innern. v. Nostitz-Wallwitz. Pfeiffer I. Nichtamtlicher Theil. U e d e r s i ch t. Telegraphische Nachrichten. TagrSgeschichte. (Dresden. Berlin. München. GoSlar. Kassel. Prag. Buda-Pest. Paris. Versailles. Bern. Lorenz. London. Kopenhagen. St. Petersburg. Washington.) Zur Orientfrage. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffeutl. Dienste. Dre-dner Nachrichten. Die IV. Dresdner Pferdeauöstellung. Provinzialnachrichtev. (Leipzig.) Vermischte». Statistik und Bolttwirthschaft. Eingesaudte». Beilage. ^telegraphische Witterungsberickte. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Freitag, 6. Juni, Mittag». (Tel. d. DreSdn. Journ.) Se. Majestät der Kaiser hat die vergangene Nacht gut geschlafen. Die Geschwulst ist iu weiterer erfreulicher Abnahme. Wien, Donnerstag, S. Juni. (Tel. d. Boh.) Hievte Vormittag hatte der neae Bürgermeister von Triest, Dr. Bazzoni, Audienz beim Kaiser, um dem Monarchen für die Bestätigung seiner Wahl zu danken. Al» Dr. Bazzoni den Audienz- saal betrat, kam ihm der Kaiser entgegen und reichte ihm mit den italienisch gesprochenen Worten: „Ich beglückwünsche Sie, Herr Po desta, zu Ihrer Wahl!" die Hand. Dr. Bazzoni richtete hierauf eine kurze Ansprache in italienischer Sprache an den Monarchen, in welcher er sagte, er sei erschienen, um den loyalen Gefühlen, die sowohl seine eigene Person al» auch seine Mitbürger beseelen, vor dem Throne Sr. Majestät Ausdruck zu geben. Der Kaiser sagte hierauf: „Ich weiß, Ihre Stellung ist eine schwierige, aber ich bade volles Vertrauen in Ihre Person und wünsche Ihrer Amtsführung den besten Erfolg." Der Podestä machte sodann sämmtlichen Ministern seine Aufwartung. St. Petersburg, Freitag, 6. Juni. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Die Großfürstin Maria Pau- lowna bat die Nacht vom 4. zum 5. Juni sehr gut verbracht. Die Temperatur betrug am S. Mor gens 38,9 Grad. Se. Majestät der Kaiser empfängt täglich Berichte über den Zustand seiner Schwiegertochter. Tagesgeschichte. Dresden, 6. Juni. Auf Anordnung de» evan gelisch-lutherischen LandeSconsistoriums wird auS Anlaß des aus den 11. Juni fallenden fünfzigjährigen Ehejubiläums Ihrer Majestäten des Deutschen Kaisers und seiner Gemahlin der Kaiserin Augusta am bevorstehenden Trinitatisfeste, den 8. Juni, in das allgemeine Kirchengebet nach der Fürbitte für Kaiser und Reich solgendes Gebet eingeschaltet werden: — — Und in der Stähr des Tage-, an welchem der Sais er und seine Gemahlin, die Kaiserin, vor fünfzig Jahren den Ehebund in Deinem Namen geschloffen haben, kommen wir al« treue ReichSgenoffen heute vor Dein Angesicht noch mit besonderem Flehen. Du hast Gnade und Segen zu ihrem Bunde gegeben und Segen von diesem Bunde auS- gehrn lasten zu unserm deutschen Bolle; Du bist mit ihnen gewesen in Freude und Leid und setzest nun die goldene Jubelkrone auf ihre Häupter, daß sie sich freuen in Deiner Kraft und sehr fröhlich sind über alle Hilse, die sie von Dir erfahren haben. So siehe nun auch da- Lobopfer gnädig an, welches mit ihnen Deine Gemeinde Dir bringt, und er höre die Fürbitte, die wir thun: Erfreue sie ferner mit Freuden Deines Autlitzes, wie sie aus Dich hoffen, mache sort und sort mit Jesu Lhristo, Deinem Sohne, und mit dem heiligen Geiste Wohnung in ihren Herzen. Ja, kröne daS kaiserliche Jubelpaar mit Deiner Gnade und sprich zu ihm: „Ich bin dein Schirm und dein sehr großer Lohn'. Dresden, 6. Juni. Unter dem Vorsitze Sr. Excellenz deS Herrn StaatSministerS Dr. v. Gerber und in Gegenwart der Herren geh. Schulräthe Dr. Borne mann, Dr. Schlömilch und Kockel fand heute die ge setzlich geordnete JahreSconferenz der BezirkS- schullnspectoren, zu welcher auch die Herren Schul directoren Hamann aus Radeberg, Jentzsch aus Groitzsch, Lorenz aus Zittau und Rau aus Meerane Einladungen erhalten hatten, in den Räumen des EultuSmimstermmS Statt. Als Abgeordneter des evangelisch-lutherischen LandeSconsistoriums nahm Herr Oberconsistorialrath Dr. Zapff an derselben Theil. Aus der Tagesordnung standen folgende Gegenstände: 1) Ueber die Förderung des Kirchendesuchs der älteren Schulkinder. 2) Ab änderung de» Formulars für das Schulentlassung-- Feuilleton. Redigirt von Otto Bauet. K. Hoftheater. — Altstadt. — Donnerstag, den 5. Juni wurde „Lucia von Lammermoor" in treff licher Aufführung gegeben. Frau Sembrich hat durch den ihr in Mailand gewordenen auszeichnendcn und enthusiastischen Beifall an künstlerischer Sicherheit der Behandlung in ihrer vorzüglichen Wiedergabe der Titel rolle noch gewonnen und derselben zudem durch manche neue Fiorituren, Tonaccente und kleine Modifikationen de» Tempo» eine fesselnde Steigerung zugefühtt und eine vollkommen italienische Färbung gegeben. Ihre gesangliche Ausführung der Partie war in eleganter, fettig durchgebildeter Virtuosität, fein empfundener und geschmackvoller Nuancirung de» Vortrag» und sym pathischer Anmuth de» Toncolorit» und Au-druckS eine Leistung ersten Range». Sie fand außerordentlichen wärmsten Beifall. Nur der Triller fei der talentvollen strebsamen Sängerin noch zu wetteren Studien für vollendete Lorrectheit empfohlen. Hr. Gude hu» sang den Edgard sehr löblich und anerkennen»werth, aber die italienisch geschulte Behand lung, der dramatische Au-druck und die Tragik dieser Pattie blieben seiner Ausführung und Darstel lung zu fern. Dem Finale dr» 2. Acte» mangelte damit die Wirkung; im Anfang derselben dominitte seine Stimme zu wenig, auch fehlt ihr für die Ean- tilene da» ü1»re de» Tou». Uebrigen» aber gewährte die Vorstellung durch gute Besetzung der Pattien — die Herren Buth-Lord Asthon, Götze-Arthur und Greef- Raimund — und durch exacte Ausführung der En sembles den Genuß besonderen WohlklangeS und an genehmer Stimmwirkung. E. B. Orientalische Neiseskizze. (Fortsetzung zu Nr. 1S8.) WaS überhaupt auf solchem Schiffe Alles zusam mengekocht wird, ist wunderbar; Viele haben sich eigens Kohlen und kleine Oefen mitgenommen; die türkisch« Kaffeemühle, die ganz in einer langen, mes singenen Büchse steckt, erst recht. Neben uns steht würde voll ein Greis in einem grünen Turban; es ist em BesehlS- haber oder Emir, ein Nachkömmling des Propheten, der als solcher allein das Recht hat, einen Turban von der Lieblingsfarbe Muhamed'» zu tragen; ein junger intelligenter Araber in Pumphosen und einem Zuaven- jäckchrn, einen seidnen Shawl um den Leib geschlungen, redet un» englisch an; e» ist der Lootse, der es über nommen hat, unser Schiff in den Hafen von Alexandrien zu führen; die Einfahrt in denselben ist so schwer, daß sie überhaupt nur bei Tage erfolgen kann; als ich später einmal von Jaffa au» nach Alexandrien zurückfuhr, mußte der Dampfer, weil e» schon zehn Uhr Abend» war, die aanze Nacht bei sehr bewegter See draußen liegen bleiben und auf offenem Meere unnütz hin und wiederfahren, bi» der Morgen graute. Kurz so schwarz al- weiß, so gelb al» braun ist hier der Muselman zu schau n; denn er nimmt nur, wenn er sehr reich ist, erste oder -weite Klasse; unten in der Kajüte gab e» von eigent lichen Orientalen nur nnrn vornehmen Perser mit hoher schwarzer Pelzmütze und in schwarzem Pelzrock und etliche wohlbeleibte türkische Efendis, übrigens höchstens einen griechischen Commis Vo^ugeur auS Volo, einen nervenkranken Rentier aus Syra, oder einen Handelsherrn mit einer jungen Frau aus Melos, einer wahren Venus von Milo, die indessen den gan zen Tag mit untergeschlagenen Beinen in ihrer Koje hockte, und wenn sie herauskam, ihr schönes Gesicht mit einem rothen Tuche verhüllte; überhaupt war sie unbeholfen wie ein Kind, ihr Mann muhte sie abholen, ihr die Speisen vorlegen rc. Der Araber liebt eS sehr, sich aus dem Verdecke häuslich einzurichten, und er thut da» mit einer Gründlichkeit und einer Umsicht, die bei dem Abendländer unerhört ist. Er wählt zu erst sorgfältig den Platz, wo er sein Zelt aufschlagen will und von dem er dann während der Dauer der Fahrt nicht mehr weichen wird; hier breitet er die Teppiche au», auf denen er mit abgelegten Babuschen sitzt, schläft, ißt und betet, denn auch da» wird er nicht vergessen; zu den fünf gewöhnlichen Stunden wäscht er sich Hände und Füße und verrichtet, nach Osten gewendet und die Hände an» Ohrläppchen hal tend, mitten unter den handtirenden Matrosen sein Gebet und seine Niederwerfungen. Darum sieht er es auch gar nicht gern, wenn man auf seine Decke, sein Heim und sein HauS, mit unheiligen Füßen tritt, ia dieselbe nur unvorsichtig streift, was gleich wohl bei den heftigen Schwankungen des Schiffes nur allzu leicht geschieht; cE mi», easa mi», sagt er mit dem Italiener, per piceiu» ede tu siL, tu mi ssmbri UN» baäm. So lange nun die Fahrt schön ist, leben die Leutchen prächtig und mitunter besser als die vornehmen Passagiere; wenn aber schlech te» Wetter kommt und sie trotz der aufgespannten zeugniß (Schema S). 3) Besprechung über die Schul statistik und 4) über mehrere bei dem königl. Mini sterium in Anregung gebrachte Fragen. * Berlin, 5. Juni. In Bezug auf die am 11. Juni Mittag» un hiesigen königl. Schlöffe stattfindende Feier der goldenen Hochzeit unsere» Kaiser- Paare» theilt die heutige „Prov.-Torr." Folgende» mit: Die kaiserl. und königl. Majestäten werden sich am Vormittag nach 11 Uhr vom königl. Palai» in da» Schloß begeben und dort zunächst im Rittersaale die Glückwünsche der versammelten Mitglieder der könial. Familie und der Anverwandten de» königü Hause» entgegennehmen. Darauf begiebt sich da» kaiserl. Jubelpaar mit denselben durch die Bildergalerie und den weißen Saal nach der neuen Schloßkapelle, woselbst sich alle andern zu dem Feste Geladenen, so wie die Deputationen au» den verschiedenen Provinzen Preußens und auS andern deutschen Bundesstaaten bereits versammelt haben. Die erneute feierliche Ein segnung deS hohen Jubelpaares wird durch den Hof- und Domprediger Dr. Kögel vollzogen und vom Lust garten durch 10 l Kanonenschüsse verkündet. Nach der kirchlichen Feier begeben sich die Majestäten zunächst nach den schwarzen Adlerkammern und nehmen sodann im Rittersaale die Cour deS diplomatischen Corp», hierauf in der Bildergalerie die Huldigungen fämmt- licher zur Feier geladenen Herren und Damen, de» Reichskanzlers, der Generalseldmarfchälle, der Ritter des schwarzen Adlcrordens, der landeSsäfsigen Fürsten, der Generalität, der Staatsminister, der Bevollmäch tigten zum BundeSrathe, der wirkt. Geh. Räthe und Oberpräsidcnten — ferner im weißen Saale die Glück wünsche der sämmtlichen aus Preußen und andern deutschen Ländern entsandten Deputationen entgegen — und zwar der Präsidien der beiden Häuser de» preu ßischen Landtages, der Deputationen der einzelnen preußischen Provinzen, der Deputationen der Ritter und Landschaften, der Akademie der Wissenschaften und der Akademie der Künste, der Universitäten, deS vater ländischen Frauenvereins, deS CentralcomiteS zur Pflege verwundeter Krieger, des Handwerkerbundes u. f. w. Darauf kehren Ihre Majestäten in da» königl. Palai» zurück. Nachmittags um 5 Uhr findet im königl. Palais Familientafel für die Mitglieder der königl. Familie und die fürstlichen Gäste — am Abend um 8 Uhr Festvorstrllung im Opernhause Statt. Am Donnerstag, 12. Juni, vereinigt ein Festmahl im Schlosse nochmals die Verwandten und Gäste deS königl Hauses, sowie alle zur Theilnahme an der Feier Geladenen und die Deputationen. Mtt einem Concett im königl. Palais schließen am Donnerstag Abend die Festlichkeiten. — Der „Reichsanz." meldet über daS Befinden deS Kaisers, daß Se. Majestät die beiden letzten Tage in befriedigendem Allgemeinbefinden zugebracht und die Nächte gut geschlafen hat. Die Verthellung der Geschwulst am Knie macht erfreuliche Fortschritte. — Es liegt nunmehr der Antrag des außerordent lichen Ausschusses für das Eisenbahngütertarif wesen, betreffend den Entwurf eines Gesetzes über das Gütertarlfwesen der deutschen Eisenbahnen, dem BundeSrathe vor. Dieser Entwurf zerfällt in vier Abschnitte und 30 Paragraphen. Dec I. Abschnitt handelt über die Bildung der Tarife; eS wird dem BundeSrathe die Festsetzung der Tarifvorschriflen zu erkannt; neben den Beförderungspreisen können Ge bühren als Entschädigung für besondere Leistung von den Verwaltungen erhoben werden. Abweichungen von den Tarifvorschriften kann der Bundesrath genehmi gen. Der II. Abschnitt handelt von der Veröffent lichung und Anwendung der Tarife. Der Ut. Ab schnitt bestimmt die Einrichtung des Reichseisenbahn- netzes. Der IV. Abschnitt enthätt die Schlußbestim- mungen: Leinwand Gefahr laufen, durch Regen und Sturz wellen sammt ihren Decken über Bord geschwemmt zu werden, und Menschen und Küchen, Kaffeemaschinen und Tassen einen wilden unfreiwilligen Tanz auf dem Verdeck ausführen, dann ists mit der guten Laune aus und es beginnt sich ihrer auf die Länge der Zett eine reizbare Stimmung zu bemächtigen, m der sie den Ungläubigen nicht ohne einen gewissen Neid in» warme Bett hinunterstcigen sehen, wenn sie übrigens auch ihre gerühmte Geduld und Ergebung ins Unver meidliche bewahren und ihre großen Decken von schwar zer langvließiger Schafwolle aufhängen und trocknen. Schließlich erreicht Alles sein Ende auf der Welt und unsere Reise nach Alexandrien, die nur etwas über 48 Stunden dauerte, nun vollends. Am 21. November nach Mittag erblickten wir Ramle und die flache Nord ostküste deS afrikanischen ConttnentS, weiß, hell, ia glänzenden Farben schimmernd: gegen 2 Uhr waren wir in Alexandrien und die hohe PompejuSsäule winkte unS grüßend zu. Auch ich hatte mir also die welschen Wanderstiefeln vorläufig abgelaufen und über Griechenland nach Aegypten den kühnen Sprung gewagt. Schon in Athen hörte ich meine schwarzen Stiefeletten mit dem persi schen Namen „rr«»ovra»a" belegen; ich mußte nun daran denken, »m Ernst ein Paar „Babuschen" zu Prokuren, die in den Händen der Araber noch dazu so viel welcher geworden waren; und da schien mir Kairo, wo angeblich daS Schuhzeug für ganz Aegypten verfertigt wird und wohin ich inzwischen übergesiedelt war, gerade der rechte Platz. Auch die Stadt Akmin wäre e» gewesen; jeder Muselmann, der Oberägypten besucht, Kruft Schuhe in Akmin, und später bepan-
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