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Dresdner Journal : 28.05.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187905281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790528
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790528
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-05
- Tag 1879-05-28
-
Monat
1879-05
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 28.05.1879
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KN 7) die Abga. vr. Delbrück uad vr. Rogge- mann, im Falle der Annahme der Vit. o derselben folgende Anmerkung hinzuzufügea: «Bau- und Nutzholz zur Verwendung beim van von Seeschiffen — frei^. 8) Abg Giaf zu Stolberg (Rastendurg) der 1-it.o folgende Anmerkung hinzuzufügeu: Bau- und Nutzholz zur Verwendung beim Schiff»bau, jeewärt» eingehend — frei". Die DiScufsion eröffnet Bundeäcommijsar Ministerialrath Vr.Mayr: Die große, aber nach meiner Auffassung unbegründet» Nusregung, welche der Vorichk.g der verbündeten Negierungen namentlich in den Ostseehäfen hervorgerusen hat, macht e» wänjchenSwenh, einen Rückblick zu werfen aus die Zeit de« älteste» Holzzoll« und die Zeit nach Aufhebung detselven Wenn di« Wiedereinführung de« Holzzoll« so schädlich wäre für die Ostseehäfen, so müßte doch Vie Aushebung de- alten holzzoll« al« ein ganz besondere« Gluck für jene Gegenden betrachtet worden fein. E« ist aber doch merkwürdig, daß in den Jahren 1859—1865, bi» zur Aushebung de» holzzoll», in den jährlichen Handel«- und Ge- werdeberichten der Städte Memel und Danzig sich gar nicht« findet über de» damaligen hotzzoll, obwohl alle mägUchea Ver hältnisse geschildert werden, welche den Holzhandel benachtheiligt haben D«e Kaufnumajchast von Stettin hat schöne Hoffnungen geknüpft an die Aushebung de« Holzzoll«; al« aber der Holzzoll ausgeyobeu wurde, da war von jenen schönen Hoffnungen nicht mehr die Rede, und man muß annehmen, diese Hoffnungen haben sich nicht erfüllt. E« ist nur die Rede von dem verlust- dringeuoen Holzhandel. Es ist also eia Einfluß der Aushebung de» z-olzzvlls aus deu Aufschwung de» Holzgrschäst» nicht wahr- zuuehmen gewesen. Diese Lyatjache begründet die Vermuthung, daß der Einfluß der Wiedereinführung «ine» Holzzolls aus die Ostjeestädte ganz außerordentlich überschätzt wird In einer Eingabe der Danziger Kaufmannjchast wirb behauptet, daß e» sich der dem Holzhandel hauptsächlich um einen Durchfuhrhandel handle. Ich kann in Bezug daraus wohl im Allgemeinen aus die Ausführungen de« Reichskanzler» bezüglich de« Getreide- Handel» Bezug nehmen, ich füge aber »och die Thatfache hinzu, daß der Handel mit russifchem Holz jetzt in viel geringerem Grad« Durchfuhrhandel, ist al» er e« früher »ar. Da« russische Holz wird setzt nicht mehr Überwiegeno in Ostpreußen durchge- sührt, sondern es geht vorzugsweise in den deutschen Lonjum über. (Hütt! rechts.) E« ist hier eine wesentliche Verschiebung der Verhältnisse gegen früher ringetretro Sie haben also jetzt in dem Handel mit russischem Holz vorzugsweise eine Loncur- renz mit der deutschen Holzproduclion. Sodann wird geklagt über die Höhe de» HolzzollS. Ader der vorgeschlagene Zoll beträgt für Hoi- und Holzwaaren nur 2—4 Procent. Der jrühere Zoll betrug, wenn man den Stückzoll aus den BewichtS- zoll reducirt, pro loo leg etwa 12 Pf für Hane«, 4 Ps. für weiches Holz, während wir jetzt ivPf. sür hartes und weiche« Holz beantragen. So sehr die Höhe de« Zoll» überschätzt wird, >o sehr werden auch überschätzt dir Erschwerungen, welche die Zollbeyandlung dem Handel verursachen würde. Aber so wie diese Erschwerungen früher überstanden worden sind, jo werden sie auch jetzt überstanden werden. Daß Unbequemlichkeiten sür den Handel entstehen werdrn, »st natürlich, aber eine Unbequem - üchkelt ist doch noch keine Schädigung. Da« Holz ist ja nicht dem Verderben au«gesetzt, wenn nicht rasche Zollabfertigung erfolgt. Das Wajseryolzgejchäft ist ja eine sehr langsam sich abwickelnde Handelsoperation, bei welcher der durch du Zoll abfertigung entstehende Zeitverlust nicht in Betracht kommt Da» russische Holz muß ,a nach wie vor den bestehenden Was serstraßen folgen, e» ist also nicht zu fürchten, daß der Handel Deutschland umgehen wird. Was in dieser Beziehung vom Getreide gilt, da« gilt auch vom Holz E« ist auch al» höchst wahrscheinlich anzunehmen, daß der Russe den Holzzoll wird lragen müssen. Dafür spricht die Thatfache, daß von dendeut- schen Holzinteresjenlen nur diejenigen gegen den Holzzoll sich ausgesprochen haben, welche in Polen ober Galizien Wälder besitzen. Man jagt nun, da« russische Holz sei von besserer Qualität und könne darum nicht entbehrt werden. Aber d«r Zoll verdirbt ja die Qualität nicht, er verbessert sie höchsten«, insosern geringwerthige Hölzer nicht mehr eingeführt werden. Ich bin also überzeugt, daß die Besorgnisse der ost- preußischen Hasenplätze sehr übertrieben sind. Der Handel wird die kleinen Unequemlichteittn, welche der Zoll billigt, bald überwinden. Selbstverständlich kann un» die Rück sicht auf die Ostseehäfen nicht dahin führen, von den im Jnte- reffe der nationalen Forstwirthjchaft nothwendlgen Holzzöllen abzujehen. Deutschland hat in letzter Zeit weit über das Be- dürfniß hinaus fremde» Bau- und Nutzholz eingeführt. Mil lionen und Millionen Eentner gehen heute noch über die Grenze, während in unfern deutjchen Waldungen der Absatz stockt. Der Ueberichuß der Einfuhr über die Ausfuhr betrug l877 über 44 und 187« noch 38 Millionen Eentner. Die Einfuhr kommt zum größten Theile au» Rußland, dann au» Oesterreich und al« Dritter im Bunde stellt sich mehr und mehr Amerika ein. Die Einfuhr wächst, während eine Stockung stattfindet in den Abjatzverhaltnissen unserer deutschen Forsten. Diese Stockung findet ihren Ausdruck nicht nur in den gesunkenen Geldeinnah men, sondern auch darin, daß nicht soviel Nutzholz abgesetzt wird, al» in den deutschen Forsten geschlagen werden könnte. Ganz vorzügliche» deutsche« Nutzholz muß zu Brennholz ringe» schlagen werden, weil fremde« Nutzholz in Massen eingeht. Wenn solch« Mißstände in neuerer Zeit zu Tage getreten sind, jo liegt dies allerdings zum Theil in der großartigen Ent wickelung des österreichisch - ungarischen Eisenbahnnetze«. Das unmittelbare Jntrreffe aller Steuerzahler an guten Renten der StaatSforsten, da« Jntrreffe vieler Gemeindefteuerpflichtigen an guten Einnahmen drr»Bemeindeforsten und da« Interesse vieler Privaisorftbesitzer nnd der großen Menge von Personen, die mit Waldarbeit und Holzversrachtung beschäftigt sind, sprechen sür den Vorschlag der verbündeten Regierungen. Bei einer Fortdauer des jetzigen Zustande« wird geradezu die Substanz de« deutjchen Walde« gefährdet. E« würde zur Unmöglichkeit werden, die deutsche Forscholizeigejetzgebung aufrechtzueryalten und weiter auszubilden, wenn die ökonomische Grundlage des Forstbesitze» fehlt. Niemand wird daran denken können, die 2500 Quadratmeilen Wald in der Qualität von blojem LuxuS- wald zu erhalten. Wenn die ökonomische Grundlage der Forst- wirthfchaft fällt, dann fällt auch der deutsche Wald, dann müssen wir zum intermittirc.iden Raubbau schreiten, wie er in den Ländern herrscht, aus welchen jetzt dir Masse de» fremden Holze» importirt wird. Schützen Sie also durch den Holzzoll die con- srrvativr deutsch« Foiuwinhichaft gegen die auswärtigt, auf Raubbau beruhend« Uederproduction! (L«bhafte-Bravo! recht»). Abg. Richter (Meißen): Die Stimmen für und gegen den Holzzoll sind keineswegs so zahlreich, wie die» bet den Gttrride- züllen der Fall war. Run ist der Holzzoll an und sür sich ge wiß nicht populär, er ist noch weniger populär al« der B«- lreidezoll. Dagegen ist für Denjenigen, der mit objectiver Ruhe die Zustände abwägt, wie sie in unserer deutschen Forstwirth schäft liegen, kein Zweifel, daß, wenn wir zu einem vollständigen System des Schutze» der Bodenproduetion kommen wollen, wir diesen Holzzoll nicht zu entbehren im Stande sind. Wir leben zwischen den Ländern de» Weste»», welche Holz in großen Massen brauchen, und den Ländern d«» Osten», die Holz in großen Mafien ausbieten, und wir haben im eigenen Lande jo viel Holzproduclion, daß wir Alle daran zur Genüge hätten, wenn nicht da» Angebot vom Osten so groß wäre und die Ge staltung der Verkehr«verhältnifie nicht unsern Absatz nach Westen außerordentlich geschmälert hätte. Nun beklage ich sehr, daß wir sür unsere Äeurtheilung der Frage doch nicht Material genug vorliegen haben. Man hat den Anlauf, den da» Reich« kanzleramt srüher ein Mal zur Herstellung einer genauen Focstftatistik genommen hat, leider nicht weiter verfolgt. Wir find daher in Bezug «ns w«f«»tliche Kragen auf dlose Schäsp uageu angewiesen Soviel wissen wir aber, »aß der ganze .^a;dvksitz i» Deutschland mehr al« zur Hälfte Eigenthum de« Staat», von Gemeinden, Lorporatione« und Stiftungen ist, daß aljo kemr«wcg« die Großgrundbesitzer die einzigen Waldeigen thümer in Deuljchland sind und daß demgemäß die Hebung der Waldrente zu einem großen Theile z. Gute kommt d«n Ge- meinden und Lorporationrn Da« Ar«al, da« sich im Besitze de« kleinen Laudwirth« befindet, wird in der Regel auch ent- fprechrnd der VewinhichaNungrweise de« kleinen Landwirth» M nnndichanet, e» wird darau»H«lz genommen je nach Bedarf. Ein direkte» Interesse an dem Holzzoll haben diese kleinen Landwinh« nicht Dir Eorporationen, welche ein Interesse an dem nachhaltigen Betrieb« d«r Waldbrwirthjchajtuug hab«n, unterbrochen; indessen vermochte die» zu bleuen, um die Rennen der Woche vom 18. bis 24 Mai in 4. Stunde eine Gesellschaft von etwa spazieren gegangen, welche sich auf der der großen Rosenthalwiese befand, als immer heftiger wurde, und welche sich beeilte, das schützende Dach der Häuser Haber der Mittwoch Loosnummern 2698 und 1747. — Für steht die Ankunft Ihrer königl. Hoheiten l2 Personen linken Seite der Regen deshalb sehr zu erreichen. Sächsisch« Sieinkohlen des Prinzen und der Prinzessin Georg nebst der Prinzessin Mathilde, behufs Einsichtnahme der Kunst gewerbeausstellung, zu erwarten. Leipzig, 26. Mai. (L. N.) Bei Gelegenheit der Gewitter, welche sich am gestrigen Nachmittage über Leipzig und dessen nächste Umgebung entluden, ereig nete sich auch folgender beinahe unglaublich klingender Borfall. In dem Rofenthale war Nachmittags in der Schlesisch« Steinkohlen Böhmische Braunkohlen Kohlen überhaupt . . Durchschnittlich pro Tag Eingchlnütes. Sommer-Schlafröcke! allerleichteste Haustracht, nur in der Dresdner Schlafrock-Fabrik von S. Meyer jun., Frauenstraße Rr. 4 u. 5., gegenüber Herrn Klepperbein. Statistik und Volkswirtschaft. Ser Liohlk»truv5port aas dra ßgl. lächs. 2taat»eist»ß«h»t» provinzialnachnchtkn. Q Leipzig, 26. Mai. Dir Rennen am gestrigen Sonntage wurden durch da» Nachmittag» in der dritten Stunde hereinbrechende Gewitter mit starken Regen entging die Ehefrau de» Thürmer» mit ihrem Wochen- tinde, über deren Köpfe der Strahl unmittelbar seinen Weg genommen hat, der größten Gefahr. Oelsaitz, 25. Mai. (W. Wchbl.) In den Nach- Mittagsstunden de- gestrigen Tage« entlud sich über unserer Gegend ein Gewitter oder vielmehr eine ganze Reihe derselben mit solcher Stärke und Heftigkeit, wie dieselben seit Jahren hier nicht aufgetreten sind. Ist auch die Stadt selber von Schlägen verschont geblieben, so zeigen die heute eingetrosfenen Nachrichten aus der Umgegend, daß in Wahrheit Schlag auf Schlag er folgt »ft. Leider sind dabei auch Menschenleben nicht verschont geblieben. In Tirschendorf ist eine Frau vom Blitze erschlagen morden. In Bobenneukirchen ist der Wirth beim Brande des durch den Blitz ange zündeten Gasthauses mit verbrannt. Er hat noch retten wollen und ist so dem Elemente zum Opfer geworden. Aus anderen Dörfern treffen namentlich Nachrichten ein über Verlust im Viehstande. Im nahen AltmannS- grün hat der Blitz drei Stück großes Rindvieh er schlagen, ein viertes gelähmt; dagegen glücklicherweise die unter demselben Dache in der Wohnstube in den Wochen liegende Frau des Besitzers unversehrt gelassen. In Wlllitzgrün sind zwei starke Ochsen vom Blitze ge- tödtet worden, ebenso in Trosdorf zwei Ochsen. Schein bar wollte sich das Gewitter gar nicht wieder aus unserem Elsterthale Hinaussinden und trat deshalb immer wieder mit erneuter Heftigkeit auf Der dabei in Strömen vom Himmel herabstürzende Regen — stellenweise auch Hagel in der Größe bis zu einer Haselnuß — hat da- bis jetzt etwas im Nachzuge be griffene Grün unserer voigtländischen Natur allerdings mit einem Schlage hervorgezaubert. Radeberg, 26. Mai. (Echo.) Am HimmelsahrtS- tage yat der hiesige Männergesangverein mit Hinzu ziehung des Knabenchores unter Leitung seines Diri genten, des Herrn Cantors Gnauck, und unter freund lichster Mitwirkung gediegener Kräfte und Künstler aus Dresden und der hiesigen Umgegend ein geistliches Concert zum Besten des Kirchthurmbaufonds gegeben, das in jeder Beziehung als ein höchst wohl gelungenes bezeichne: werden muß. Wurde schon die Idee, ein geistliches Concert in unserer Stadtkirche zu veranstalten und damit das Interesse an älteren und neueren kirchlichen Gesängen und musikalischen Auf führungen zu wecken und zu pflegen, mit Freuden begrüßt, so wirkte noch mehr die sichere und präcise Ausführung aller einzelnen Vorträge überraschend auf die zahlreich erschienenen Zuhörer. 1 Stunde hinaus. Im Erinnerungsrennen (Preis 900 M.) siegte Hrn. Oehlschläger» F.-H. „Leopold", im Berloosung»rennen (Preis 5000 M.) Hrn. Lieute nant v. Schmidt - Paulrs br. W. „CmcinnatuS", im Uot-Miii»M tMnImIm-Vvrlmnil. Mit dem I. ^uni e. tritt Xncttlrnp; V zu Tarifheft III in Kraft. Durch denjelbin werden unter Anderem die Frachtjätze der badischen Stationen Mengen, Pfullendorf und Ligmaringen mit jämmtlichen nördlichen Verband- Stationen vom 10. Juli a. e ab aufgehoben. Sendungen für diefe Stationen wer den vom genannten Tage ab ausschließlich nach den gleichnamigen württembergischen Stationen abges-rtigt. Exemplare des Nachtrag» sind bei den betheiligten Expeditionen zu erlangen. Dresden, am 24. Mai 1879 Königliche Keneraldirectiou der sächsischen StantSeiseubahnen, als geschäftsführende Verwaltung. Wer eine Anzeige hier oder aulwärt« veröffentlichen will, der erspart Mühe, Zeit und Geld (Porto), wenn er damit da» Annoncen-B»r«a» von A VwUlw» in Dresden, «ugustu»str », l. Etna«, de» auftragt, besten au»schli«ßlichr» Geschäft e» ist. Zritung-Annoncen in all» Blätter der «eli zu besorgen. Berkaufsrennen (Preis 1500 M.) Hrn. Raimund'» br. H. „Bigeur", im Rennen um den Leipziger Stistungs- preiS (3000 M.) Fürst Hohenlohe-Oehringen's F.-St. „Künstlerin", im Bratenhandicap (Preis 1000 M.) zusammen 7758 . . . . 3b« . . . . 4894 . . . . 1300b . . . . 18b8 Forstwirthjchaft yat mit mannichsaltigen Hindernissen zu kämpfen gehabt E« ist nicht allenthalben gelungen, die auf dem Wald- besitz ruhenden Belastungen zu beseitigen, und diese Belastungen sind eine Ursache mit, oaß wir mehr Holz eiasührrn mästen al« wir au-sühren. Gelänge e« un», diese Belastungen voll ständig zu beseitigen, so würden wir in der Lage sein, den ganzen Holzbedarf Deuts yland» nach jeder Richtung bin zu decke». (Sehr wahr! recht» ) Ferner kommt in Betracht der geringe Procenlwtz. der an Nutzholz in den deutjchen Waldungen au»ge- bracht wird Aber daran ist nicht die deutjche Forstwirthjchaft jchuld, sondern da» Raudjystem, da» gegen End« de- vorigen Jahrhundert- getrieben wurde Man konnte damals noch nicht den wirthjchastlichen Umschwung vorau»sehen, wie er sich haupt sächlich durch die Eisenbahnen vollzogen hat. Gegenwärtig sehen wir die Forstwirthschast bemüht, sich überall den gegebenen Verhältnissen anzuschließeu, und lasten Sie erst den Uebergang sich ruhig entwickeln dadurch, daß Sie sie schützen gegen eine »erderbliche Concurrenz von außen, so werden Sie in nicht langer Zeit dahin kommen, daß der deutjche Wald Da-, wa» Deutschland b«dars, liefert Wenn Sie da- nicht thun, so wer den Sie nicht nur die Forstwirthschast schädigen, sondern die ganze LandeScultur, die klimatischen Verhältnisse, wie die Bei spiele anderer Länder zeigen, wo man den Wald aus da- Sinn loseste devastirt hat. Man wendet nun ein, der Zoll bewirke wiederum eine Vertheuerung eine- der nothwendigsten Leben« bedürsniste Ob der Zoll wird abgewälzt werden können oder nicht, da« hängt nach meiner Austastung von der jeweiligen Lage des Markte« ab. Für Brennholz kommt eine Vertheuerung überhaupt nicht in Frage, man wird also nicht jagen können, daß eine Vertheuerung eine« der unentbehrlichsten nothwendig- ften Dinge eintreten wird Wenn eine Vertheuerung eintritt, so trifft sie da« Bauholz und die Schnittwaaren. Wenn aber ein« solche Vertheuerung sür Bauholz eintritt, so trifft sie ganz vorzügliche Holzsorten, und bei diesen würde sie saft gar nicht in« Gewicht fallen, selbst wenn da« Holz um den ganzen Be trag de» Zolles sich vertheuerte Aus allen diesen Gründen bitte ich Sie um Annahme der Regierungsvorlage und um Ablehnung de« Eyjoldt'jchen Antrag-, Ich hätte auch den Wunsch gehabt, daß auf gewissen Stellen eine Freilassung der Nutzhölzer einlreteu könnte, ich weiß auch, daß der Handel manche Unbequemlichkeiten erleiden wird, ich glaube aber, daß dir Zollgesetzgebung auch hier in der Lage ist, Erleichte rungen eintreten zu lasten, wo ein Bedürfniß danach vor- liegt. Ich glaube, daß e» nur einer Anregung bedarf, um von Seiten des BundeSrathStische« eine Erklärung zu pro- vociren, daß man dem kleinen Verkehr möglichst wenig Schwierigkeiten machen werde. Ich schlage eine Erhöhung des Zoll« aus Schnittwaaren vor, weil die Einfuhr gerade von Schnittwaaren in den letzten Jahren wesentlich zugenommen Hal, wodurch gerade unsere Sagemühlen, unsere besten Kunden, geschädigt werden. Der Grund liegt darin, daß die Betriebskosten unserer Sägemühlen wesentlich gewachsen sind. Wenn sich die Ein nahmen au» den Forsten heben, so werden diese Mehreinnahmen wesentlich der Allgemeinheit, den Steuerzahlern zu Gute kom men; die Rente kann aber nachhaltig nur vermehrt werden, wenn die Rutzholzproduction gesteigert wird, und das kann nur geschehen, wenn wir die Abnehmer unsere» Nutzholzes, die Sägemüller, gegen die au«läadijcht Loncurrenz schützen. Wenn wir freilich diesen wichtigen Markt der Concurrenz des Aus landes preisgeben, dann werdrn wir zu keinen glänzenden Resultaten kommen. Wer die transportadeln Dampsjägemühlen in den galizischen Wäldern gesehen hat, der muß einsehen, daß man mit diesen nicht concurriren kann. Was die Eisenbahnen anlangt, so wissen wir, daß dieselben ein großes Interest« an dieser Krage haben, indem sie ausländische« Holz zu billigen Preisen nach Deutschland hereinschaffen. Soviel ich weiß, hat man jetzt die Frachtjätze für Holz aus allen deutschen Bahnen gleich mäßig geregelt und die Begünstigung des Auslandes beseitigt; aber diese Maßregel wird zum Theil dadurch unwirksam ge macht, daß von den österreichischen Bahnen Refaktien gewährt werden bei Einfuhr von Holz nach Deutschland. Im finan ziellen Interesse und im Juteresse der Arbeiter sowohl als im Jnterefie der LandeScultur bitte ich Sie: sorgen Sie dasür, daß der deutsche Wald den Deutjchen bleibe! (Bravo! rechts.) Abg. vr. Klügmann glaubt, daß gerade beim Holzzoll die Erhebungskosten sehr bedeutend sein würden. Als Finanz- zoll könne somit der Holzzoll gar nicht in Betracht kommen, sondern nur als Schutzzoll. Das Holz werde vertheuert werden für diejenigen Gewerbe, welche Holz in großen Masten brauch ten, sür den Bergbau und sür die Landwirthjchast. Die gegen wärtigen niedrigen Holzpreise seien im Wesentlichen veranlaß» durch die bisherige Uederproduction der deutschen Forstwirth jchaft. Eine rationellere Bewirthschastung, wie der Vorredner sie bezeichnet habe, würde sicherlich ein viel besseres Mittel zur Erzielung besserer Preise jein, al» der Schutzzoll. Es komme doch jehr viei aus die Qualität des Holzes an, und mit allem Schutzzoll werde es doch nicht gelingen, in Deutschland ameri kanische Hölzer zu produciren Und deshalb wolle man die ganzen Absatzverhältniffe verschieben und den Transithandel mit Holz gefährden? Man wisse aus der anderen Seite recht wohl, daß die neue Wirthjchastspolitik daraus hinauslause, den deutjchen Handel zu schädigen, und darum suche man die Bedeutung des Handel« möglichst herabzudrücken. Nicht nur die großen Handelsherren, sondern alle die kleinen Leute, welche an der Ostsee wohnten, seien wesentlich interejsirt beim Holz handel. Weshalb wolle man nun in diese Verhältnisse mit rauher Hand eingreisen? (Bravo! link»). K5 Uhr vertagt sich das Haus auf morgen 12 Uhr (zweite Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die vorläufige Einführung von Aenderungen des Zoll tarifs, Fortsetzung der Tarifberathung). Auf einmal befand sich die ganze Gesellschaft m einem Feuermeere, während der im Momente nachfolgende Donner davon Zeugniß ablegte, daß der Blitz in un mittelbarster Nähe eingeschlagen haben müsse, von der Gesellschaft aber waren 4 Personen, 3 Damen und 1 Herr, welche zusammen ein Stück vor den Uebrigen hergegangen waren, verschwunden. Als sich die Letz teren von ihrem Schreck erholt hatten, fanden sie ihre Begleiter zerstreut auf der Erde liegend auf, und stellte es sich sehr bald heraus, daß der Blitz gerade in den Regenschirm der einen Dame, der 18 Jahre alten Tochter eines hiesigen Gewerbtreibenden, emgeschlagen hatte. Die Dame, welche sammt ihren beiden Beglei terinnen und dem Herrn nicht wußte, wie ihnen ge schehen war, kam sehr bald wieder zu sich, hatte aber mehrfache Brandwunden an der linken Seite der Stirn, an der auch die Haare versengt waren, sowie am Ober körper und dem einen Fuße erlitten, auch fehlte ihr der Ohrring aus dem linken Ohre, nicht minder waren die Kleider arg beschädigt und namentlich die Zeug stiefelchen in Stücken von den Füßen heruntergerlsfen, während der Schirmstock zersplittert und ein Paar Stäbe des Schirmgestells zerbrochen waren. Auch die Kleidung der übrigen 3 Personen war zum Theil zerrissen, ohne daß dieselben an ihrem Körper Spuren der Einwirkung des Blitzes davon getragen hatten. Die unmittelbar betroffene Dame, welche nachher von ihren Begleitern mittelst einer Droschke nach Hause gebracht wurde, muß zwar noch das Bett hüten, hat aber sonst merkwürdigerweise nicht den geringsten weiteren Schaden erlitten. Zwickau, 26. Mai. (CH. Tgbl.) Bei einem gestern Nachmittag über unsere Stadt hinwegziehenden schweren Gewitter schlug der Blitz in den Marienkirchthurm, drang an zwei Stellen in die Thürmerwohnung ein, zerstörte in derselben einen Theil der Rohrdecke und des Feuertelegraphen, richtete aber glücklicher Weise weiteren Schaden nicht an. Wie durch ein Wunder ILittsrKuts-V erbaut in Schlesien, das an der Eisenbahn liegt und iu 20 Minuten von Breslau zu er reichen, mit einem Areal von ca. 800 Morgen incl. ca. 90 Morg. guten Wiesen, Rest Weizen- und Rübenboden, ist für ca. 110 000 Thaler unter outen Zahlungs modalitäten zu verkaufen Gebäude sind massiv in sehr gutem Zustande Schöne« im Garten gelegenes Wohnhaus Lebende« und todteS Inventar: complel Aussaat r ca. 100 Morg. Weißweizen. ca. KO Morg. Haser, ca. 120 Morg. Roggen, ca. 110 Morg Zuckerrüben, ca. 70 Morg. Klee, ca. 35 Morg. Berste, ca. 80 Morg. Kar toffeln, ca. 50 Morg. Diverse Hypotheken sind viele Jahre fest. Näh. zu ers. durch aus dem Zwickauer Revier« 5462 - - Lugauer - . 1S11 - - Dr«Sdn«r . . 985 Dresdner Nachrichten vom 27. Mai. — In dem Atelier des Hrn. Professor» vr. Schil ling hierselbst (Elia-straße 1) wird vom 31. d. M. an bis zum 8. Juni daS Gußmodell der für das Na tionaldenkmal auf dem Riederwalde bestimmten Ko lossalstatue der Germania ausgestellt fein. (Vgl. die Inserate.) * Vorgestern wurde ein Maschinenputzer der Leip zig-Dresdner Eisenbahn von einem im Gange befind lich gewesenen Gleiswagen ergriffen und an die Schiene gedrückt, wodurch dem Manne eine Quetschung und Contusion de» rechten Fußes zugefügt ward. * Ein hier in Arbeit stehender Fleischergehilse ist gestern infolge unvorsichtiger Handhabung mit Kiefer- nadeläther am linken Unterschenkel nicht unbedeutend verbrannt worden. * Auf der Rosenstraße wurde gestern durch zwei scheu gewordene, vor einen leichten Wagen gespannte Pferde ein Kinderwagen umgerissen, in welchem ein kleine» Mädchen und eia Knabe saßen. Die Sinder erlitten hierbei glücklicher Weise nur leichte Ver letzungen. Deutsch-Russischer Eisenbahn- iverband. Vom i. Juni l879 n. St. ab werden die Stationen Northeim, Eastel, Güttingen und München der Hannoverschen Staat«- bahn mit den bisherigen Tarifsätzen au« dem Tarishest lII in das TarisheftV über nommen. Gleichzeitig werden die Stationen Böt tingen und München der Frankfurt-Bebraer Bahn, Großenhain und Dresden der Berlin- Dresdener Bahn, Müllrose, Cottbu» und Peitz der Halle-Sorau-Gubener Bahn für Güter aller Klaffen und Specialtarife so wie Senftenberg der CottbuS-Großenhainer Bahn und Eilenburg der Halle-Sorau- Gubener Bahn nur sür Getreide pp. in das Tarishest V ausgenommen Exemplare de» dieserhalb herausgegebe- nen IV. Nachtrages zu den Eilgüter- und Güter-Frachttabellen des TarifheftS V sind von den Stationskassen der Berbands- stationen käuflich zu beziehen. Bromberg den 15. Mai 1879. Königliche Direktion der Ostbahn, als geschäftsführende Verwaltung. Im Verlage der Hahn'sehen Buch handlung in Hannover erschien soeben und ist durch alle Buchhandlungen zu be ziehen : Das Deutsche im Munde des Hannoveraners von vr. Hermann Huß. 8. 1879. 80 Pf. Vorräthig in Miller'-» ttiiekdiuMmL (A. «Uhl«» in Dresden, Marienstraße 8. Ein sehr rentable- Kl^l'OÜi-OvMiM sucht einen E ommaaditisteu mit 4« bi« 40,000 Mark Einlage und garantirt «Ih »Verzinsung «xcl. «ewinnauthril. Verlust ist dabei au-geschloffen und wird genügende Sicherheit geboten Best. Adres sen werden unter L. »«><» durch den ,,Iuvw>l«IraA»n»t Idrrnck«» be fördert, Fürst Hohenlohe-Oehringen's br.H. „Harmonium" und im Berloosungs-Steeple-Chase (Preis 6000 M.) Prinz Hatzfeldt's br. Sl. „Minnie". Die glücklichen Gewinner der beiden verlovsten Pferde beim BerloosungShandicap und beim VerloosungS - Steeple - Chase sind die Jn- find am wesentlichsten bei dem Holzzollt enaagirl, aber güssen unliebsam unterbrochen, indessen vermochte die» aietchjemg mtt der Bew.rchjchaftung dieser Forsten muß keineswegs als Ursache zu dienen, um die Rennen 2 I.« °ch-W.b.° M -- daß in den Motiven gejagt sei, die deutsche Fvcjttvnttnchatt zog sich einzig und allein ihre Dauer um etwas über stehe aus der Höbe der Zeit, si« liege aber danieder und sie 1 Stunde hinauS " könne den Bedarf an Holz in Deutschland nicht decken. Wer gyO M ) sieate L) di« drutjche Forstwirthschast genau kennt, der wird jagen müssen, daß wir stolz jein können aus unsere deutsche Forstwirthschast, daß dir deuvch« Forstwirthjchaft in ganz Europa obenrn steht. Ein llrtheil, das ich in der Presse gefunden habe, eine lang jährige Mißwirthfchjchast habe den deutschen Wald jo ruinirt, daß sich nur in Thüringen, im Harz und im Schwarzwald« noch d«utjcher Wald befinde, verunhellt sich jrlbst. Die deutsche Kötel zum Weideichof Oroossr Sur8tLtt 54 empfiehlt sich den geehrten Herren Touristen, welche Hamburg besuchen. Schöne Lage iu frequentester Gegend der Stadt, in der Nähe der Börfe Livile Preise bei auf merksamster Bedienung II V «I jr Soeben erschienen: Kckvllinxn Wilke I'InIo^Me, nach ihrem Inhalt, wie nach ihrer Bedeutung sür den allgemeinen Umschwung der bi« jetzt noch herrschenden Denkweise, für gebildete Leser dargestellt von Eonffantin Iranh. klellurd gewidmet >. Theil gr 8. 276 Seiten, elegant geheftet 5 M. 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