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Dresdner Journal : 25.04.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187904259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790425
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790425
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-04
- Tag 1879-04-25
-
Monat
1879-04
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 25.04.1879
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Freitag, den 25. April. L87N. Ak«a»e»»»t»prsl,r l» L«uttcd«L N»ieü»: IkkrUek: . . 18 5l»rk j^^NrUcb: 4 K»rtc 50 ?s Lturelo«!Hummer»: 10 8k Lu»»«rk»Id äs«äeut»eüe» 8«iep« tritt kost- uoü 3t«mp«l»utcül^ tliuru. l»»«r»tei>prei»er kür tleu k»um einer jssspLiU-neii ketitreils 20 kt. vnter „Lia^»«mät" äio Leite 50 kt. Lr»cl»«l»v»: l'LzlivN mit Xu»n»km« 6«r 8oo» m>6 keisrtn^e Absvä» kür üso kol^eollea "ruz. DresdnerZonmal. Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. lo8er»te»»aa»i»w« »u»M»rt», H Lran<Ljtetter, Lowmi—ioaLr äe» vrexlner ^ouru»t,; L«»d»r,-LerU» Vie» Leip'i» 8—1 -»re^ee »revkko- t N_; Laae«"«te"» -c ^o-ier, Lerll» Vi,».s»mdmU- kr»G-l^ip«i^ kr»»1cNu< e. N. >ü»ei»»u: A/»«e,' »ertt»: S. Hiiet, /«vai'cienctu^:, Lrewe»: L. Schott«,- Lreet»»: L. Lt««Acn'» 8ürv»u; 0v»miuc» F>. 8o,A«; rrenLlurt ». ».: L ^««Aer'scde u. 6' 7/errman»- »ot»e kuekdeoälullK; OSrUt»: tr LLMer, Se»»or,r! <7. Lct>ü»«ier, ?»ri, Lerlt»-kr»»ktLrt ». H Stettler»: Daud« L Oa., L»»d»r»: F HevciAc», ^4<i §te»»«r. Herausgeber: Nüniel. Lipeäitio» 6e« Vresüovr 7ourn»i», Dresäeo, Lvio^erelruE Ho. 20. Amtlicher Theil. Dresden, 24. April. Ihre Könial. Hoheit die Frau Fürstin von Hohenzollern ist heute Nach mittag 3 Uhr nach Sigmaringen zurückgereist. Dresden, 19 April. Se. Königliche Majestät hat dem Advokaten Karl Traugott Immanuel Oertel in Bischofswerda das Ritterkreuz I. Elaste vom AlbrechtS- ordey zu verleihen allergnädigst geruht. Dresden, 19. April. Se. Majestär der König hat dem prädicirten Oberlehrer Gustav Ferdinand Wolff in Pirna das Verdienstkreuz allergnädigst zu verleihen geruht. Se. Majestät der König hat allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der in Sachsen staatsangehöriae Premierlieutenant a. D. F. Bertram auf Ober-Horka iu Schlesien das von Sr. Hoheit dem Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha ihm verliehene Ritterkreuz II. Elaste des Sachsen-Ernestinifchen HauSordenS an nehme und trage. Nichtamtlicher Theil. U e b e r s i ch t. Telegraphische Nachrichten. TageSgeschichte. (Dresden. Berlin. Straßburg i. E. München. Wien. Buda-Pest. Paris. Brüssel. Rom. London. St. Petersburg. BuenoS-Aires.) Zur Orientfragr. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Aus dem Plauenschen Grunde. Blafewitz. Meißen. Leipzig. Chemnitz. Zwickau. Schneeberg. Zittau. Bautzen. Kamenz — Leipzig. Reichenbach i. V.) Vermischtes. Statistik und LolkSwirthschast. Feuilleton. TageSkalender. Inserate. Beilage. Börsrnnachrichten. Telegraphische WittrrungSberichtr. Inserate. Telegraphische Nachrichten. Wien, Mittwoch, 23. April, AbendS. (Corr.- Bur.) Dir Residenz prangt im Festschmuck. DaS bewegte Leben in der Straße ist keiner Steigerung fähig. Die Burg ist dermaßen umdrängt, daß die Zugänge abgrsperrt werden mußten, um die Auf fahrt zur Hofsoirse zu ermöglichen. Graf Schuwalow ist heute Nachmittag um 4 Uhr hier eingetroffen und von dem hiesigen rus- fischen Botschafter auf dem Bahuhofe empfangen worden. Wien, Donnerstag, 24. April. (Corr.-Bur.) Die „Wien. Ztg." veröffentlicht daS nachstehende kaiserliche Handschreiben an den Justizminister vom 25. Kebrnar: haben, in den zwei letzteren Fällen einen ansehnlichen Theil der Strafe bereits abaebüßt haben und deren Befreiung von der Strafe sich mit Rücksicht auf ihre bedrängten und schuldlosen Angehörigen als besonders wünschenSwerth darstellt. Ich erwarte ferner Ihre Anträge auf Nachsicht der Strafe für folche berückfichtigungswerthe Personen, welche eines Verbrechens oder Vergehens politischer Natur, wegen Majestätsbeleidigung oder wegen Beleidigung der Mit glieder des kaiserl. Hauses verurtheilt worden sind und denen ohne Nachtheil für die öffentliche Ruhe und Ordnung die Strafe erlassen werden kann. Sie werden daS Erforderliche vorkehren, damit die von Mir beschlossenen Gnadenacte am 24. April a. e. in Vollzug gesetzt werden. Franz Josef." In genauer Erfüllung dieses allerhöchsten Auf trages wurden feiten deS Justizministers 377 Ver- urtheilte zur theilweisen oder gänzlichen Straf nachficht vorgeschlagen, und wird, nachdem dieser Vorschlag die kaiserl. Genehmigung erlangt hat, der allerhöchste Gnadenact beute betreffs sämmt- licher Begnadigten in Vollzug gesetzt. Marieubad, Donnerstag, 24. April, Mittags. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Soeben fand, vom schön sten Wetter begünstigt, in Gegenwart einer zahl losen Menschenmenge die feierliche Enthüllung des Monumentes des Gründer- von Marienbad, deS Prälaten Rettenberger, Statt. Der Ttiftsbevoll- mächtigte k. Staab und der Bürgermeister vr. Herzig hielten die Festreden, welche, auf dir Ju biläumsfeier deS Kaiserpaare« Bezug nehmend, mit Hochrufen auf dieses schloffen. Paris, Donnerstag, 24. April. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Wie daS „Journal des D^batS" erfährt, würde die Regierung aus eigener Initia tive bei der Deputirtenkammer die Ungiltigkeits- erklärung der Wahl Blanqui'S in Bordeaür be antragen. Die Regierung, fügt daS genannte Blatt hinzu, beabsichtige keineswegs, Blanqui zu amnestiren. (Bgl. unsere Pariser Correspondenz unter „Tagesgeschichte".) Mons, Mittwoch, 23. April, Abend«. (W. T. B.) Die Arbeitseinstellungen im Borinage mehren sich, und die allgemeine Situation hat sich dadurch verschlimmert. In Jemmappes herrscht «ine gewisse Währung; die Strikenden haben sich vor der Mühle zusammengerottet und wollen die selbe plündern. Ein Bataillon ist von Mons nach JemmappeS abgegangen, um die Ordnung wie der herzustellen. Konstantinopel, Mittwoch, 23. April. (Corr.- Bur.) 5 Bataillone gehen morgen (Donnerstag) nach dem District von Novi-Bazar ab. Die Pforte richtet eine Note an die Mächte, welche die Auswanderung von in der Türkei leben den Bulgaren nach Rumelien fignalifirt. Kairo, Mittwoch, 23. April. (W.T.B.) Der Khedive hat ein Dekret erlassen, durch welches ein mit sehr ausgedehnten Machtbefugnissen auSgestat- tetrr, aus Aegyptern und Europäern gebildeter StaatSrath eingesetzt wird. Lagesgeschichte. Dresden, 24. April. AuS Anlaß deS Geburts tages Sr. Majestät des Königs fand gestern Abend H9 Uhr bei Sr. Excellenz dem Herrn Staatsminister General der Cavallerie v. Fabrice eine Soiree Statt, welche auch Ihre Majestäten der König und die Königin, sowie Ihre königl. Hoheiten Prinz und „Lieber vr. Glaser! Am 25. Jahrestage Meiner Vermählung will Ich, so weit es möglich ist, Meiner Gnade auch Diejenigen theilhastig machen, welche die Hand der strafenden Gerechtigkeit betroffen hat. Ich weise Sie daher an, Mir Anträge auf die Strafnach sicht für solche Berurtheilte zu erstatten, welche früher noch niemals eines Verbrechens für schuldig erkannt worden sind, und die sich entweder bloS aus Fahrläs sigkeit, oder infolge drückender Noth oder einer augen blicklichen Aufwallung gegen die Strafgesetze vergangen Frau Prinzessin Georg mehrere Stunden hindurch mit Feuilleton. Redigirt von Otto Banck. in seinem eigenen jugendlichen Alter, im 21. Lebens jahre, dar, und die Aehnlichkeit mit Bildern des Kaisers auS der damaligen Zeit war in der That eine außer ordentliche, zumal die prachtvolle spanische Tracht die schlanke und geschmeidige Gestalt deS Kronprinzen trefflich Neidete. Endlich trat er noch in zwei Bildern als Lothringer auf, und zwar zuerst a!S der Groß vater jener beiden Prinzen, die sich mit Töchtern des letzten Habsburgers vermählten — als der Türkensieger Karl Leopold von Lothringen — und zuletzt als Prinz Karl Alexander von Lothringen, Bruder des Gemahls der Kaiserin Maria Theresia. So hatten die Zuschauer deS merkwürdigen Schau spiels in der That Gelegenheit, „ im Enkel die ehemals geliebten, stillredenden Züge des Ahnherrn zu schau'n." Noch niemals ist an einem Hofe oder im Kreis einer Herrscherfannlie ein ähnliches Fest gefeiert worden wie dieses, das durch seine innere Bedeutung weit die allegorischen und mythologischen Schauspiele in frü heren Jahrhunderten übertrifft, von denen die Hof chronisten so viel der Wunder zu berichten wissen. Der große Saal im Palais de« Erzherzogs Karl Ludwig war der Schauplatz für das bedeutsame histo rische Festspiel. ES war daselbst eine Bühne errichtet, deren Portal einen reichgeschnitzten breiten Goldrah men bildete, der durch einen dunkelrothen Sammelvor hang verhüllt war und in dem dann die Bilder sich zeigten. Die Sitze für die Majestäten und die übrigen fürstlichen Gäste befanden sich im Fond des Saale« auf einer Estrade — ziemlich weit von der Bühne ent fernt, um die Bilder zu voller Wirkung zu bringen, und der Zwischenraum deS Bodens war mit einem rothen Sammelteppich bedeckt. Ueberhaupt waren alle Ein historisches Familienfest deS österreichischen Kaiserhauses. Den Wiener Festlichkeiten zur Feier der silbernen Hochzeit des KaiserpaareS ging am 22. April ein historisches Familienfest, welches der Herr Erzherzog Karl Ludwig seinem kaiserlichen Bruder gab, voraus. ES sollte dabei die malerische und plastische Kunst im Verein mit der Dichtung und Musik in lebenden Bil dern erhebende Erinnerungen, wichtige historische Acte der Phantasie und dem Bewußtsein wachrusen. Diese Scenrn wurden vom Director des Staatsarchivs, v. Arneth, ausgewählt. Hofkapellmeister Hellmesberger hatte die musikalische Begleitung, der Dramatiker Wei len den Text geliefert. Die Schatzkammer deS Ar senal« und der Ambraser Sammlung gaben da« kost bare Beiwerk der Ausstattung her. Ganz besonder« gestaltete sich, wie der Bericht erstatter der „Presse" sagt, die ganze Darstellung der Bilder durch die Art und Weise der Beiheiligung de« Kronprinzen Erzherzog« Rudolf bedeutungs voll. Demselben wurde e« übertragen, al» Thronerbe jene Häupter der Familie darzustellen, welche be sonders die Festigung der Macht, der Einheit und de« Ansehen« de« Hause« Oesterreich bewirkt hatten. So erschien er zunächst al« König Rudolf I. in der Ma«ke de« fchon alternden Ahnherrn und mit der charakte ristischen, stark entwickelten Nase desselben. In einem andern Bilde stellte er den Kaiser Karl V., und zwar Ihrer hohen Anwesenheit beehrten. Die Soiröe, zu welcher sehr zahlreiche Einladungen ergangen waren, hatte einen reichen Kreis distinguirter Theilnehmer in dem Ministerhotel au der Seestraße vereinigt; eS waren anwesend: das diplomatische Corps, die sämmt- lichen Herren Staatsminister, die obersten Hofchargen, die Generalität und die OffizierScorps von hier und auS auswärtigen Garnisonen, die höhern Räthe der Mi nisterien, die Spitzen der königlichen und der städtischen Behörden, Vertreter der Geistlichkeit und des Lehrer standes, der Wissenschaften nnd Künste, sowie viele hervorragende Privatpersonen. Ein ebenso zahlreicher wie glänzender Damenkreis erhöhte die animirte Fest stimmung. Im Ballsaale concertirte die Musik des Gardereiterregiments unter Kapellmeister Wagner. * Berlin, 23. April. Die Rückkehr Sr. Majestät deS Kaisers aus Wiesbaden nach Berlin steht nach der neuesten „Pr. Corr." zum 1. Mai zu erwarten. — Die Angabe des hiesigen „Fremdenbl.", daß der Bundesrath in seiner Sonnabendsitzung beschlossen habe, bezüglich der Ausstellung in Sidney nicht allein die Transportkosten, sondern auch die Kosten für die Aufstellung, Reinigung, Instandhaltung rc. der ausgestellten Gegenstände auf die Reichskasfe zu über nehmen, ist nach der „N. A. Z." em Jrrthum. Der Bundesrath hat über den Kostenpunkt noch gar keine Beschlüsse gefaßt, und wird demnächst auch nur dar über beschließen, ob der Reichstag um Bewilligung der Kosten angegangen werden soll. Der einzige Beschluß, der in der Ausstellungsfrage vom BundeSrathe gefaßt ist und nach der Lage der Sache gefaßt werden konnte, beschränkt sich auf die Absendung eine- Commissars zunächst für die Sidney'sche Ausstellung, und auch hierüber wird dem Reichstage sofort nach seinem Wiederzusammentritt noch eine Vorlage zu machen sein. Einstweilen ist der Geh. Rath Reuleaux mit den Vorarbeiten für die Ausstellung beauftragt und für den Fall der Bewilligung der Mittel als Commissar in Aussicht genommen. — Der Gesetzentwurf, betreffend die Verfaffung Elsaß- LothringenS, ist nunmehr, wie man der „Post" schreibt, so gut wie vollendet. In den letzten Tagen fanden über denselben bei dem Fürsten Bismarck Con- ferenzen Statt, an welchen die Herren StaatSsecretär vr. Friedberg und UnterstaatSsecretär Herzog als Re- dactoren des Entwurfs Theil nahmen. Die Berathungen gelten jetzt als abgeschlossen und das Gesetz soll be reit« in den nächsten Tagen nach Wiesbaden zur aller höchsten Sanction abgehen. Die Vorlage enthält nur sechs Artikel. Eine Trennung von Elsaß und Loth ringen ist nicht in Vorschlag gebracht. — Zur Aus führung des zwischen der kaiserl. deutschen und der königl. norwegischen Telegraphenverwaltung verab redeten unterseeischen Telegraphenkabels zwischen beiden Ländern constituirte sich heute im Bureau der vereinigten deutschen Telegraphengesellschast aus Grund eines Uebereinkommens der kaiserl. Telegraphenver waltung mit dem Director genannter Gesellschaft I)r. Lasard, und auf Grund der vom kaiserl. Generalpost meister genehmigten Statuten eine „Gesellschaft zur Le gung und Unterhaltung des deutsch-norwegischen Kabels" — Die halbamtliche „Prov.-Corr." bringt einen weitern Artikel „Die Aussichten der Finanz- und Steuer reform", welcher u. A. auf die früheren Vorgänge und Verhandlungen in Bezug auf die Vorbereitung einer WirthschaftSreform verweist. Zum Schluß heißt es sodann: „Wie sollte nach diesen Vorgängen der Kanzler sich nicht seiten der Reichstagsmehrheit und namentlich auch seiten aller Derjenigen, welche mit ihm bisher an dem Ausbau und der selbstständigen Befestigung deS nationalen Gemeinwesens gearbeitet haben, eines bereit willigen Entgegenkommens für die Lösung der wirth- schaftlichen Reformaufgaben, zunächst mindestens für denjenigen wichtigen Theil seiner Pläne versichert halten, welchen er seit Jahren unter allmählich wach sender Zustimmung entwickelt und vorbereitet hatte. Aber die Hoffnung auf die zu erwartende Unterstützung darf sich darüber hinaus auch auf den weiteren Theil der WirthschaftSreform, auf die Verständigung über die Reform unseres Zollsystems richten, weil dieselbe einer seits im engsten Zusammenhänge mit der Finanz- und Steuerreform steht, weil sie andererseits unter den ob waltenden wirthschaftlichen Verhältnissen Deutschland« und angesichts der handelspolitischen Entwickelung an derer Staaten ein unabwelsliches Erforderniß natio naler Politik geworden ist. Glücklicherweise sprechen die Anzeichen der Bewegung im deutschen Volke immer entschiedener dafür, daß die Bestrebungen deS Kanzler« auch auf diesem Gebiete von günstigem Erfolge gekrönt fein werden." — Die „ Karlsr Ztg." ist in der Lage, den Wort laut der allerhöchsten Ordre vom 15. d. M. zu ver öffentlichen, womit der Bitte des Generals der Infan terie v. Werder, commandirenden Generals des XIV. Armeecorps, um Abschiedsbewilligung entsprochen wurde. Dieselbe lautet: .Ich ersehe mit lebhaftem Bedauern au- Ihrem Schrei ben vom 80. März d. I., daß Sie den Zeitpunkt sür die Be endigung Ihrer so ehrenvollen, an Verdiensten so reichen Dienst zeit sür gekommen erachten. Ls wird Mir sehr schwer, dem zuzustimmen, aber Ich muß es thun, denn je ehrenvoller die Dienstzeit, je größer auch der Anspruch aus Ruhe im Alter; eS würde eine Härte gegen einen hochverdienten General sein, wenn Ich Ihnen die wohlverdiente Ruhe vorenthalten wollte. Ich bewillige Ihnen also hiermit den nachgesuchten Abschied, indem Ich Sie mit der gesetzlichen Pension zur Disposition stelle, und indem Ich — um Ihren gefeierten Namen der Armee zu erhalten — bestimme, daß Ihre Stellung al- Thes des 4. rheinischen Infanterieregiments Nr. so hierdurch nicht ver ändert wird. Zugleich erhebe Ich Sie in den Brasenstand, welcher in Ihrer directen männlichen Nachkommenschaft nach dem Recht der Erstgeburt forterben soll, und wünsche hierdurch Ihnen, der Armee und dem Baterlande zu bethätiaen, daß Ich Ihrer hervorragenden Verdienste in dem letzten Feldzuge und insbesondere Ihrer heldenmüthigen Abwehr des Feinde» von dem Eindringen in daS Vaterland jederzeit mit warmem Dank und lebhafter Anerkennung eingedenk bin. Möge Ihnen nach Allem, waS Sie arthan, noch ein ruhiger und langer Lebens abend beschieden sein, in welchem Sie der herzlichsten Wohl- geneigtheit Ihre» Königs und der ehrenvollsten Erinnerung in der Armee versichert sein dürfen. Berlin, den 15. April 187». (m. pr.) Ihr dankbarer König Wilhelm." — Die „Nat.-Ztg." schreibt: Der Geh. Rath. Reuleaux ist heute in seiner Eigenschaft als Reichs- commissar für die Ausstellung in Sidney nach London gereist, um von der dort bestehenden Ausstellungscom mission der Colonialregierung von NeufüdwaleS Aus kunft über Einzelpunkte, wie Beschaffenheit der Aus stellungsräume, Classification der Ausstellungsgegen stände, Organisation der Jury, zu erlangen. Herr Reuleaux wird Montag in Berlin zurückerwartet, an welchem Tage der Bundesrath sich über die Vorlage an den Reichstag bezüglich der für die Theilnahme des Reiches an den Ausstellungen erforderlichen Mittel schlüssig machen soll. Geh. Rath Reuleaux ist di« zum Frühjahr 1881 beurlaubt. Er geht Ende Juni via Suez nach Sidney. Von dort kehrt er im künf tigen Frühjahr hierher zurück, um an der Hand der bis dahin gesammelten Erfahrungen die Vorbereitungen für die Melbourner Ausstellung zu treffen und sich dann dorthin zu begeben. Straßburg i. E., 23. April. (Tel.) Der Lan- deSauSschuß für Elsaß-Lothringen hat yeute den Ge setzentwurf, betreffend die Ausführung der Livilpro- ceß-, ConcurS- und Strafproceßordnung, in dritter Lesung angenommen. Der Präsident de« Lande«auS- schusse«, Schlumberger, erwähnte in seiner Schlußrede die erledigten BerathungSgegenstände und sagte sodann: „Sie sprachen von Neuem den Wunsch aus nach einer staattichen Selbstständigkeit Elsaß - Lothringens. AuS den im Reichstage erfolgten Erklärungen geht hervor, daß die Ange legenheit im Wege der Gesetzgebung geregelt werden wird. Wir hoffen, daß die zu treffenden Maßnahmen den Wünschen deS Landes entsprechen mögen und daß bei der Neuordnung Hilfsmittel der Kunst angewendet worden. Hoftheater- decorateur BrioSchi hatte für jedes der Bilder den scenischen Hintergrund gemalt, und zwar zumeist nach dem historischen Schauplatze der Begebenheit. Diese Decorationen sind aber zugleich kleine Meisterstücke der malerischen Perspective, wodurch die Bilder in dem verhältnißmäßig engen Rahmen effectvoll erweitert und vertieft erschienen. Die Costume wurden nach Gaul's Zeichnungen entworfen, und eS ist wohl überflüssig zu bemerken, daß der historischen Treue und dem künst lerischen Zuschnitte auch die Kostbarkeit und Pracht der Stoffe, der Reichthum des Schmucke« entsprach. Der Maschinist des neuen Burgtheaters, Herr Ru dolf, hatte die kleine Bühne mit einer sehr sinn reichen Maschinerie versehen, welche den raschesten Wechsel der Prospecte sür die einzelnen Bilder möglich machte. Al« Zuschauer nahmen an der Aufführung de« historischen Festspiels nur Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin mit der Erzherzogin Valerie, ferner die an der Darstellung der Bilder nicht betheilialen Mitglieder de« kaiserlichen Hauses, so die Herren Erz herzöge Albrecht, Rainer und mehrere Frauen Erzherzoginnen und endlich die fürstlichen Gäste de« HofeS, so Herzog Ludwig in Bayern, der Herzog und die Herzogin von Nassau, der Herzog von Cumberland mit Gemahlin, die Mitglieder der Familie Koburg, Herzog Nikolaus von Württemberg Theil — im Ganzen 23 Personen. Alle übrigen Erzherzöge, auch der Festgeber, Erzherzog Karl Lud wig, selbst, seine Gemahlin und alle seine Kindec bis zu der Neinen, noch nicht 3 jährigen Erzherzogin Marie Annunciata herab, ferner nebst dem Kronprinzen die Prinzessin Gisela und deren Gemahl, Prinz Leopold von Bayern, waren in der Darstellung der Bilder be schäftigt. Nach einer einleitenden Musik begann Professor v. Weilen den Prolog zu sprechen, in welchem er zu nächst des Heldenruhms, deS echten RitterthumS und der Frauenschöne gedachte, woran das HauS Habsburg stets reich gewesen. Wir führen hier die 6 Bilder in kurzer Andeu tung auf. Erstes Bild: König Rudolf I. belehnt auf dem Reichstage zu Augsburg seine beiden Söhne Albrecht und Rudolf mit Oesterreich, Steiermark, Krain, der wendischen Mark und Por enau, 27. December 1282. (Entworfen von Franz Gaul. Musik: Volkslied in König Rudolfs Weise 1280.) Zweites Bild: Herzog Albrecht der Weise erläßt in Wien am 25. November 1355 eine Hausordnung, durch welche die österreichischen Länder seinen vier Söh.ien Rudolf IV., Albrecht III., Friedrich III. und Leopold III. ungetheilt verbleiben und durch den Aeltesten regiert werden sollen. (Entworfen von Pro fessor Heinrich v. Angeli. Musik: Nach einer Melodie auS dem Jahre 1350.) Drittes Bild: Erste« Zusammentreffen Maxi milian'« mit seiner Braut Marie von Burgund in Gent am 14. August 1477. (Entworfen von Pro fessor Han« Makart. Musik. Mumelied von Oswald v. Wolkenstein 1425.) Viertes Bild. Karl V. überträgt auf dem Reichs tage zu Worm« am 28. April 1521 seinem Bruder Erzherzog Ferdinand die österreichischen Länder. (Ent-
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