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Dresdner Journal : 02.03.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-03-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187903022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790302
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-03
- Tag 1879-03-02
-
Monat
1879-03
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 02.03.1879
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21« L In Km WH arlchmüche» Saal, de- Ge werbehauseft Giftet» Al^ntz hm diesjährig« große «all der ,achsijch«n Lapdwirffhe Statt. Ein in jugendlicher Hnmuttz und Schönheit und in reichen und gewählten Toiletten strahlender Damenflor bildete un bestritten den für die zahlreich vertretene Herrenwelt anziehenden Mittelpunkt diese» gewiß für alle Bethri- ligten erinnerungsreichen Feste», um dessen Zustande- kommen und harmonische Durchführung sich die Herren Amt-verweser Mathe-Döhlen und Rittergutsbesitzer Oetzmich^n Berreuth ein allseitig anerkannte» Verdienst erworben halten. Unter den fast 500 Anwesenden waren außer den Herren Polizeidirector Schwauß und Generalsekretär v. LangStzorff noch viele ehemalige und jetzt noch actlve Landtagsabgeordnete zu bemerken. Die Freuden de» Danze» erhielten durch die vottrefflick arrangirte Tafel, deren Menu den größten Beifall sand, eine Vielen willkommene Unterbrechung. Dem auf Ihre Majestäten den Deutschen Soifer und König Aibrrl in gebundener Rede vom AmtSverweser Mathe- Döhlen ausgebrachten und jubelnd aufgenommenen Toaste, nach welchem die concertirende Ehrlich'sche Militärkapelle mit der Melodie „den König segne Gott" etufiel, folgten weitere Drinksprüch« auf die LandwMhschaft, die Damen, den Eomite, feiten einer muthiaen Vertreterin de» fchünen Geschlechts auch auf die „Herren Oekonomeu" abwechselnd mit Vorträgen eine» EhorsänanquartettS vom könial. Hoftheater und der Musikkapelle. Der tanzlustigen äugend war durch einen prachtvoll ausgestatteten Cotillon volle Rechnung getragen und ihr br» in die frühen Morgenstunden welNommeue Gelegenheit gegeben, sich Terpsichoren» Dienste zu widmen. — Beim hiesigen städtischen Leih Hause wurden im Monat Februar d. I. 84 744 M. (30 954 M. wemger, al» im Januar) aas 5976 deponiere Pfänder auSaeliehen und 83 838 M. (30 314 M. weniger, al» im Januar) auf 5LL4 etagelöste Pfänder zurückgezahlt. provinMnachrichtcu. b. Mittweida, 28. Februar Zn letzter Zett waren in den Bezirken der GenchiSämtcr Hainichen und Fran kenberg eine Menge von EinbruchSdiebstählen verübt worden, die in ihrer Aasführungsweise unter einander ähnelten und daher auf gleiche Thater schließen ließen. Kürzlich »st e» geluage», ein DiebeSpaar in den Dimstkaechteu Laage au» Hainichen und Uhlmann au» 'HOP uburf bei Gelegenheit eme» prcheciirten Dieb stahl» in Rossau festzunehmen und m gerichtlichen Ge wahrt«» z» bringen, und hasst mau in Beiden die Thäter all' der übrigen Diebstähle erlangt zu haben. Zm Besitze de» Einen wurde auch ein Pistol gefunden. — Am 26. d. M. ist die in der Lehmann scheu Fabrik zu Böhrigen bei Roßwein beschäftigte Emilie verehel. Eckardt, daselbst, dadurch um» Leben gekommen, daß der Wolf, den sie bedient, plötzlich zerfprungen ist, chr aber durch die Herumstiegenden Trümmerstücke der artige Verletzungen namentlich am Kopfe zugefügt wor den sind, daß sie alsbald verschieden ist. Ebenso ist der Fabrikarbeiter Flohr, der im Augenblicke de» Un glücks die Thür öffnet, zu Boden geichleudert worden und eine Zett lang besinnungslos liegen geblieben, ohne indeß erhebliche Verletzungen davon zu tragen. Due Ursache de» Unglücks ist noch nicht aufgeklärt, doch soll eine Verschuldung dritter Personen ausge schlossen erscheinen. Krankrnderg, 28. Februar. (A T.) Vorgestern sand in der Wohnung de» Hrn. Steinmetzmeisters Otto in Hilbersdorf ern recht feierlicher Act Statt, der wohl verdient, an dre Oessentlichkeit gebracht zu werden. Zwei Steinmetzen, Schiefer aus Ebersdorf und Raust au» Gablenz bei Ehemuitz, hatten bei vor gedachtem Hrn. Otto, sowie zuvor bei feinem Vater e»nqze 40 Jahre m Arbeit gestanden und wurden für diese lluWahrye Treue und Redlichkeit von Sr. Ma jestät de» König mit der silbernen Medaille für „Treue in der Arbeit" bedacht. Die Aushändigung geschah durch die Herren LmtShauptleute Schwedler m Ehem uitz und v. Weissenbach in Flöha, welcher Letzterer auch den Gemeindeuorstand zu Ebersdorf zugezogen hatte. T. Dippoldiswalde, 28. Februar. Der Bezirks ausschuß der kgl. AmtShauptmannfchaft Dippoldis walde Heek am 22. d. M. seine erste Sitzung im tmlftndeu Jahre ab. Der erste Gegenstand der 43 Nummern enchaltendev Tages- ordnuna betraf die Anlage einer Leimsiederei mu Trockenschuppen in Kreischa, wogegen von den Anwohnern Einwendungen er hoben worden paren. Nach mündlicher Lerhandlung mit den Betheiligten gelangte der Bezirttausschuß — gegenüber dem bezirktürztlicherseii» gemachten vermittelnden Lorschlage einer debinß»i>g»weisen Genehmigung der Anlage —, geftüht zugleich «us «n Gutachten der technischen Deputation des tönigl Mi nifterinm» de» Innern (S 4 de» .Süchs Wochenblatt«' v. I. I»74), zur gänzlichen Versagung der Genehmigung und zwar we«en der Belüftigungen und Störungen, welche die sowohl durch die Leimsiederei, al« auch durch da« Autlrockne« der Kaibhautabfülle sich entwickelnden Übeln Gerüche für die Be wohnrr der ganz nahe der projectirten Anlage gelegenen Hau« arundftücke, sowie sür den Verkehr aus den ebrnsall« in nächster Nahe gelegenen Wegen mit sich bringen würden Weiter be- sttzästigle sich der Ausschuß mit der Feststellung de» BezirtthauS halwlane« pro »87», wählte zwei Mitglieder zur Prüfung der mitvorgelegten »878er VezirktjahreSrechnung und trat sodann in Berathung über die al- höchst nothwendig zu bezeichnende llorrection der zum größten Theile in fiScalifcher Unterhaltung befindlichen DippoldiSwalde-Fraueuftetaer Poftstrahe, hrnsicht- lich welcher man nach längerer Berathung mit Rücksicht aus die von den betheiligten Gemeinden an die unentgeltliche Abtretung de« zur gedachten llorrection erforderlichen Areal» aetnüpsten Voraussetzungen und Bedingungen vor weiteren Schritten in der Sache zunächst die anderweite Begutachtung und Veranschlagung mehrerer Tratte sür nöthig erachtete. Aus das Anlagenregulativ einer Landgemeinde, in welchem an sich ersreulicherweije ein zeitgemäßer Fortschritt in der Er Hebungsweise der communlichen Anlagen insofern erblickt wer den mußt», al« dadurch die mit großen Härten für die ärmer« Klassen verbundene Kopsiteuer beseitigt und an deren Stelle das Princip der Staatssteuererhebnng acceptirt werden soll, wurde die Entschließung mit Rücksicht aus die Tragweite der Genehmigung diese- Regulativ» zunächst noch ausgesetzt Da gegen wurden hieraus eine Anzahl ÄemeinderathSbeschlüsse in Bezug auf den AemeindeleistungSsuß u. j. w., eine Gemeinde bezirkSveränderung, die gänzliche Bereinigung der Gemeinden Zaunhaus und Reheseld, Uedertragung von GutSvorsteherge- schüsten auf einen Gemeindevorstand u. s w, ferner eine An zahl DiSpensattonSgefuche zu GruudstückSdiSmembrationen, eine» derselben jedoch nur theilweise. genehmigt. Von 20 Schank- concessionSgejnchen wurden 8 (7 davon bezogen sich aus blose Urderttagnug«) genehmigt, »2 abgelehnt. Nach einer unter die Mitglieder de« Bezirksausschusses vertheilten Uebersicht über die Thätigkeu de« leytern im Jahre »878 sind in dem eben gedachten Jahre vom Ausschüsse in 8 Sitzungen »SS Gegen stände erledigt und sind in 67 Angelegenheiten Mitglieder als Referenten verwendet worden. Die erledigten Gegenstände wa ren 47 Loncessionsgesuche zum Schankbetriebc, Beherbergen, Tanzmusikhallen u f w. (2» genehmigt, 2S abgelehnt), 2 ge werbliche Anlagen ^genehmigt), 26 Grundstück-dl-membrattonen (bedingungsweise genehmigt, 44 Gemeinderathsbeschlüsse (»7 genehmigt, 7 abgelehnt), l2 WegeeinziehungSanttäge (»0 ge nehmigt, 2 abgelehnt), »2 Wegebauunlerstuyungsgesuche, »l Straßenbauangelegenheiten, hauptsächlich die Ausführung der Bezirk-straßenprojettt betr., s allgemeine polizeiliche Angele genheiten (Fremdenbücher, Beschränkung des Besuchs der Tanz stätten, straßenpolizeiliche Vorschriften u. s. w ), l UnterstützungS- wohnsitzstreitigkeit, l» sonstige allgemeine Angelegenheiten (Wah len, Bildung von StandeSamtsbezilken, Entschädigung der Stan desbeamten u. s. w), 23 Brzirksvermögensangelegeuheiten und » Antrag «ts Znrückziehung einer Schankconcession wegen statt- gelundenm hazardjpieles. Krane»stein, 28. Februar. (Eh. T.) Vor Kur zem versuchte in dem benachbarten Burkersdorf der Maurer Plitz, mit einem schon in die Stube geholten Beile seine Familie zu ermorden Glücklicher Weise gelang e» den Kindern, in eine Scheune zu flüchten, worin sie mehrere Stunden bi» zur Verhaftung ihres Vaters sich versteckten. Plitz wurde interimistisch in das Gefänaniß zu Burkersdorf gebracht, wo er jedoch wie ern Rasender alles darin Befindliche (Ofen rc.) zerschlug. Mit Hilse de» Gendarmen wurde er ge- sestelt in die hiesige Frohnseste eingeliefert. Zittau, 28. Februar. (Z. N.) Das hiesige Qsfi- zierScorps har rn feinem Casino am FastnachtS- oienStag ein costumirtes Fest gegeben, zu welchem zahlreiche Einladungen an die hiesigen Behörden, die Familien der Stadt und der Umgegend erfolgt waren. Nach der, dem Feste untergelegten Idee, welche von allen Theilnehmern durchgeführt war, sollte eine Bauernhochzeit aus dem Anfang unseres Jahrhundert» dargestellt werden, aus einer Zeit, in welcher die ein zelnen Stände sich auch ihrer äußern Erscheinung nach vielfach unterschieden. Ein HochzeitSzug eröffnete den Abend. An der Spitze der Dorfmusik, gesolgt vom HochzeitSbrtter und den zahlreichen Brautführern und Brautjungfern: dann Kinder mit Blumen, das Hoch zeitspaar, die Brautältern, Verwandtschaft und Freund schaft. Unter den Klängen des bekannten Freischütz marsches begrüßte der Zug die ihn im Saal erwar tende Gutsherrschaft und deren Gäste von nah und fern, von Süd und Nord. Aus der Zahl der nun folgenden Aufführungen erwähnen wir die Vorträge einer tiroler Sängerfamilie, das Ritterstück einer her- umz'.ehenden Schaujpielergesellschaft, Productionen von Gauklern und einen bäuerlichen Tanz der Brautführer und Brautjungfern. Heiterer Frohsinn belebte da- ganze in allen seinen Theilen gelungene Fest und ver einigte die Mitglieder desselben bis zu früher Morgen stunde. Vermischtes. * Wie unt Herr Bürgermeister Waage in Schön«« unterm 28. Februar Abends telegraphirt, bleiben die Thermen de» Schönauer OuellengebieteS auch bei vor- genommener Ab- und Hochspannung vollständig intact — Der „N. ft. Pr." geht aus Teplitz vom 27. Fe bruar nachstehende Depesche zu: Gestern wurden von hier an verschiedene Zettungen unbegründete Sensations nachrichten telegraphirt. ES ist unwahr, daß bei der Schönauer Quellengruppe eine Wasserabnahme stattgr- funden. Diesbezügliche Behauptungen beruhen aus falscher Beurtheilung der normalen Folgen der neuen, von Fachmännern gemachten Experimente. In Teplitz ist da» Wasser einiger Brunnen zwar zurückgetreten, doch ist dies bedeutungslos. * Der am Morgen des 27. Februar von Hannover in Bremen fällige Personenzug Nr. 52 ist infolge des massenhaft niedergegangenen Schnees bei der Wärter station 87 in der Nähe der Distanzstation Ettelsen entgleist; von den beiden Maschinen war die erste nebst Tender recht» ab in den Bahndamm gelaufen, die zweite quer über das Bahnplanum geworfen. Un mittelbar daraus kam, wie die „Wes.-Z " berichtet, der Magdeburg-Halberstädter Zug Nr. 11 von Bremen, der, weil er gerade an dieser Stelle dem hannöverschen Zug begegnen muß, nicht gewarnt werden konnte, an der Unglücksstelle an und rannte in die zweite Ma schine des hannöverschen Zuge-, wodurch diese über Kopf gestürzt wurde und die beiden Lokomotiven des Magdeburg Halberstädt« Zuges ebenfalls aus dem Gleife und an den linken Bahndamm gefchleudert wurden. Von dem ZugSperfonal sind leider der Führe» und der Heizer des Berliner Zuge» fchwer, jedoch nicht lebensgefährlich verletzt, das übrige Perfonal der Loco- motiven forme ein Postfchaffner des hannöverfchen Zuges kamen glücklicherweise mit einigen leichteren Verwundungen davon. Passagiere sind nicht verletzt worden. Ein Verschulde» irgend emeS Beamten ist, soviel sich bis jetzt übersehen läßt, vollständig ausge schlossen. Der Betrieb ist durch den Unfall nur wenig gestört worden, nur müssen die Passagiere an der Un- sallstelle umsteigen. Die Zerstörung, welche dort herrscht, ist eine grauenhafte. Auf der einen Seite liegen die beiden Maschinen de» Berliner Zuges, die sich halb in den Bahndamm hineingebohrt haben, auf der andern Seite die Maschinen und Tender, sowie ein Packwagen des hannöverschen Zuges, in der Mitte die zweite Locomotive des letzteren umgestürzt, die Räder nach oben. Das Bahnplanum ist aufgewühlt, die Schienen sind wie dünne Dräthe gekrümmt, schwere Eisentheile der Maschinen wie schwache Hölzer durch gebrochen, Platten auSeinaudergezerrt. * Ueber den bereits gestern mitaetheilten Riesen lawinensturz in Bleiberg wird aus Villach gemeldet, daß bis zum Mittag des 27. v. M. 21 Tobte und 18 noch lebende Menschen auSgegraben worden waren. 14 Menschen wurden noch vermißt. Die Lawine ging in einer Breite von 100 m vom Dobratsch durch den sogenannten Lanner nieder und direct über Bleiberg, wo sie die Häuser des Ringitsch, Mathelitsch, das Ge meinde- und Schulhaus, das ApothekerhauS und andere kleinere Bauten, sowie alle darin Hausenden verschüttete. Die Lawine nahm ihren Weg über die Straße und reicht bis zum Hause des Werkdirectors. Die Blei berger Bergwerksunion hat alle Kräfte aufgeboten, um die ausgiebigsten Rettungsmaßregeln vorzunehmen. In der Nacht ging eine zweite Lawine ober Mittewald nieder, welche die Hauptstraße und Telegraphenleitung total zerstörte. Ein ganzer Maskenzug, der nach einer alten Gepflogenheit de» Weges kam, aerieth in den Lawinensturz und wurde verschüttet. Man schätzt die Zahl der Theilnehmer an diesem Zuge aus dreißig und hält sie für unrettbar verloren. Die Hilfsarbetten sind sofort m Angriff genommen, Hunderte von Arbeitern aus den zahlreichen Gruben sind zu dem Rettung- Werke aufgeboten worden. Statistik und Volkswirtschaft. tt. Dresden, 26. Februar. Die Dresdner Dünger exportgesellschaft Hal zum Theil infolge minder hoher Futterpreise, sowie in Mitwirkung angewendeter neuer Gruben räumungSapparate und deren btt TageSräumung möglicher besserer Ausnutzung einen wiederum sehr günstigen Abschluß im Jahre »878 erzielt Der Bruttoertrag überstieg den vor jährigen um ca 2400 M, da« Fuhrwesen erforderte 9000 M. weniger Kosten. Der Düngerabsatz ergab einen Mehrerlös von ca. »6 000 M. Die von der lönigl. Generaldtrettron der StaatSbahnen bewilligten Frachtsätze erleichterten da» Bestreben der Erschließung neuer Absatzgebiete Auch steht der Abschluß eine» Vertrag» mit einem Schiff-eigner in Au-sicht, welcher ihn stolz machen können, denn sie waren die besten; doch Stolz lag dem geraden Charakter dieses jungen Manne» unendlich fern, ebenso jede Ueberhebung. Seine außergewöhnliche Begabung und sein hochange sehener Familienname veremten sich, um ihm die ge- ßründetpe Aussicht ans eu»e Glückliche und hochehren volle Ankunft zu geben. Bruno hatte in letzter Zeit viel und sehr angestrengt gearbeitet und infolge deste» da» B«dürsmß empfunden, feine Ferien in ländlicher Stille und Zurückgezogenheit, ,in frischer, freier und reiner GotteSloft zuzubriugen, um seine etwa» ange- grHeoe Gesundheit wieder zu kräftigen. Sem Vater — General a. L. — hatte denselben Gedanken, den gleichen Wunsch gehabt und, damit die Familie auch hübsch beisammen bleibe und die Sommerfrische unge- sienut gemeßen könne, auch dem Verlobten feiner Tochter, Herrn p. Bmncken, der des alten General- Liebling war, durch seine eiuflußreichen Verbindungen einen längeren Urlaub auSgewlrkt. Leopold v. Bruucken, zur Zeit PreniersieutenalU im Leibgardereglmeut und nahe am Hauptmann, war ein Ehrenmann und liebens würdiger, feingebüdeter Offizier, der namentlich auch al« Dilettant in der Musik Vormqlttbes leistete. Leise, ohne ferne» noch sest chlaiendeu Schwager zu »ecken, verließ Bruno v. Manchs» da» gemeinschaft liche t>chlasz>mmer und da» Haus, in welchem nur erst ein Dienstmädchen muui« war. Eme kleine Bro schüre über Auerbach und dessen Umgegend auf Kosten de» ,Kranen *-Witthe» herau»gegeben, war ihm schon «» vor her gebeten Lbeude durch den Besitzer de« Hause«, in welchem die Familie v. Manchot sich ein- gemlethet hatte, gegeben worden; demselben war ein Pla» her uachstea — etwa eine Quadratmeile um- 'aiscndeu — Umgebungen augehefiet, and diesem fol ¬ gend und ihn oft consultirend schritt der junge Mann frisch in den duftigen Morgen hinaus. Fortjetzuig, folgt.) * Heinrich Saliyer, der unter dem Pseudonym „Bacano" feine Feder fchon zu vielen literarischen Er güssen von ost bedenklicher Gattung und Formulirung veranlaßte, hat den trefflichen Roman „Die Vagabunden" von Holtei dramatlsirt. In dieser Gestatt gingen dem Gegenstände alle Reize der Herzlichkeit und der charak teristischen Erzählung-weise verloren, und nur die Haupteffecte wurden im gewöhnlichsten Comödianten sinne gerettet. * Wahrscheinlich angeregt durch das warme In teresse, welches Defregger'S Bild „Andrea» Hoser auf feiuem letzten Gauge" wieder für diefen Stoff vorüber gehend wachgerufen hat, fühlte sich das Berliner Na tionaltheater zu einer Aufführung von Berthold Auerbach'« Drama „Andrea» Hofer" veranlaßt. ES konnte indeß nicht fehlen, daß diese für die Lecture vorzüglich«, jedoch durchaus epische Arbeit den wahrhaft dramatischen Eindruck entschieden versagte. Auerbach hat es nicht nöthig, daß man alte, für ihren Zweck ungeeignete Arbeiten von ihm hervorsucht, um sie zum Besten des mit Anerkennung reich bedachten Schrift steller» auSzunützen. W * Eme «erthvolle Arbeit hat der Assistent am botanlscheu Institut der Universität Kiel, P. Hennings, in der letzten Nummer de- „Nordd. Landwirth" ver- Sffeatlicht, nämlich Beobachtung über Vernichtung der Unkrautsämereien durch Insektenfraß. Der selbe hat e- unternommen, »ährend deS Sommers 1877 und 1878 genaue Beobachtung darüber anzu stellen, and ist zu dem Resultate gelangt, daß die Un ¬ krautsämereien wett mehr der Vernichtung durch Jn- sectenfraß preisgegeben sind, als die Culturpflanzrn, und daß vielleicht hin und wieder dieselben Jnsecten, welche an den Eulturpflanzen den Schaden anrichten und daher von den Landwirthen als arge Feinde an gesehen würden, zugleich die grimmigsten Zerstörer der Unkrautsämereien sind. Bei dem viel dichteren Stande der Eulturgewächse im Vergleich zu den meist zerstreut stehenden Unkräuterarten springt die Schädigung an ersteren natürlich weit mehr in die Augen Al- Grund kür die häufigere Vernichtung der Unkraut sämereien nimmt der Verfasser an, daß dieselben zumeist bei unS einheimisch, während fast sämmtliche Cullur- pflanzen aus der Fremde eingeführt worden find. Die ersteren sind demzufolge den einheimischen In- fecten ursprünglich von der Natur zur Nahrung be stimmt und werden vermuthlich ihren Bedürfnissen mehr angepaßt fein als die letzteren. Hr. Hennings hat 67 PflanzenipecieS untersucht, und zwar hat der selbe von jeder SpecieS 100 oder mehr Samen resp. Früchte oder Fruchtstände an bestimmten Standorten gesammelt und untersucht und danach den Procentsatz der durch Insektenfraß vernichteten Sämereien ermittelt. * I)r. H. Zschokke sagt in seiner Schilderung der Bibliothek de- Escorial, die sich nicht durch ihre Größe, sondern durch die Seltenheit ihre« Inhalte» und gediegene Pracht ihrer Anlage au«zeichnet, in Be zug auf praktische Einrichtung unter Andern»: Bor einigen Jahren hatte man da« Projekt entworfen, einen eigenen Lesesaal zu schaffen, in welchem di- Gelehrten mit aller Muße sich dem Studium der im Escorial enthaltenen Bücher widmen konnten, ohne durch die zahlreichen neugierigen Besucher der Bibliothek in ihren Arbeiten gestört zu werbe». Diese an und für sich die Fortführung de« Dünger» auf der Lide und den Verkauf aus eigene Rechnung übernehmen will Aus Seidnitz« Flur ist mit einem Kostenaufwand« mm »Sdp« M. tt» Jauch«,, reservoir «richte» worden. Vrn Haii«d«slmßs soll in der «ich tung enigegengekommen werden, daß ihnen der eventuell zu zahlende «onnnerguschlag erlofsen und außerdem btt pünft kicher Zahlung ein üprocennger Rabatt gewähr« wr». Der hierdurch entstehend« Au-fall von 17 ovo M soll dench oer mehne Ausnutzung der Maschinen und Ersparnis, an Gespannen und Arbeit»kräftrn gedeckt werden Adjügttch d8» M Nb schrttdungen und einer desondern Dottruug de« «ttervesond« mit 24 ovo M beträgt der Reingewinn b8 8no M , wetchn u A. die Vertyeilung einer Dividende von 8H -roeent. geqn, 6 Prvcent im Vorjahr, ermtglicht Der kchadenreferv« fließen außerdem 7KOO M , der Epecialbttrieb-reserve 12 M zu tt Dresden, 27 Februar Im Jahre »878 erhielte die EontinentalpftrdrrisrndahnattirngeseNichafI «s h«r Dresdner Linie bei 82 »68 Touren und I da» 84« Personen 26» 28» M Einnahmen, wovon aas DreStwN'Blosewitz «2 440. Touren, l 20» »46 Personen mit 2»»2»8 M. Eipuahnjen. Dresden - Plauen 32 7»8 Touren mit 366 20« Personen and 4b 246 M entfallen. Gegen >877 ergirbt sich eia Rückgang von «28 Touren resp. »7 03S Personen Durchschnittlich wurde pro Tag aus der Strecke DreSden-Blasewit »Mi^ Touren rp- rückgelegt und 24.» Personen pro Tour besärdert, auf der Strecke Dr„den-Plauen dagegen 8»H Touren znrückgelegt «»d pro Tour »»,r Personen befördert Auf den chaunövettcheu Linien beziffert sich die Beförderung aus 3 4»S iw» Personen in »39S32 Touren mit einer Einnahme von 3S»9»b M, gegen »877 ein Mehr von »78 »67 Personen resp. »SW Fahrten mit 7v 343 M Mttzreinnahme Der in 2»8 »26 M bestehende Bruttoüderschnß soll mit 90 300 M zu Zahlung einer Dividende von 8'ä I, — »OH M pro «ctie verweptzet, MU l27 896 M zu Stärkung der Betriebsmittel und zqr Lpn solidirung de« Unternehmen» dienend dem Erneuer UN g»s »ad übrrwitten tvtrden, welcher dadurch die Höhe von 270 »26 M erreich! EingejanLtes. Biliner Pastille». Der Gebrauch von Medikamenten in Form von Kapseln und Postillen ist heute schon ein allgnnan verbreiteter, m-besondere bemüht man sich die heil kräftigen Salze der Mineralwäsfer in dieser angeneh men kompendiösen Form zu therapeutischen Zwecken zu benützen. Zu den ältesten Pastillen gehören die Biliner BerdauungSzeltjchen (^Lsiillo, ähjs«ttitv» äs Lilia), welche bi- heute ihren alten guten Ruf gewahrt haben, und sich einer von Jahr zu Jahr immer wachsenden großen Verbreitung erfreuen. Sie sind ein bequeme« Heilmittel bei den vielen, durch welche Ursache immer entstehenden VerdauungSunrcgelmäßiakeUen, wir sie bei allen Menschen vorkommen. Bei vieft» Leiden, die sich durch Brechneigung, Ausstößen, Sodbre«»en, durch da- Gefühl der Unbehaglichkeit nach den Mahl zeiten kundgeben, bringen 6—10 Pastillen momeittan Besserung. Bei chronischen Magenleiden eignen sich die Biliner Pastille» zu einem längeren kurae- mäßen Gebrauch. Unschätzbar sind die Biliner Paktilles für scrophulüse und mit englischer Krankheit, be haftete Kinder, wo sie einerseits an und für sich die Verdauung heben und andererfeitS die Medikamente, wie Chinin, Eisen, Leberthran rc. bester vertragen machen. Man giebt zu diesem Zwecke 2 — 4 Stück unmittelbar vor und nach dem Medikament Die Bittner Pastille- sind in den Mioerottoaster- Hauptniederlagen, dann in dm meisten Apotheken und Troguenhandlungen stet- am Lager und können auch in Partien von mindesten* 5 Scha iueln direkt von der Industrie-Direktion in Bikin (Böhmen) be zogen werden. ---- ' Die ?äte Ueßaaulä sjH in allen Fällen von leichten Erkältungen, Husten, Heiserkeit, Eatarrhen de- Halse» und der Athmun-Sorgane als ein vortreff liches Mittel und kann allen Denjenigen, welche über dergleichen Leiden zu klagen haben, auf da- Wärmste empfohlen werden. — Die käte tießaaulck enthält, wie die mehrseitigen Untersuchungen der ersten Ehe unter erwiesen haben, weder Opmm, noch andere schätz liche Ingredienzen, wirft überhaupt rasch, anaeuehm lösend, ohne zu reizen, und verbindet einen Wohlge schmack, ohne den Magen und die Berdauung-organe zu belästigen. Der Gebrauch der ?äte U«^n»alä empfiehlt sich auch bei Kindern bei Keuchhusten al« ein vorzügliches Linderungsmittel. Um da- Publicum vor Nachahmungen und Täuschungen zu schützen, acht« man genau auf die Originalverpackung der «chtep koxnkilllck »iue. Diefe küt«, welche in «llmrUhothe ken in ganzen und halben Schachteln erdältlich, find in weißer Umhüllung mit emem grünen Vtrrifr» um geben, der mit einer weißen Etiquette gefchlosten ist, welch' letztere da- Faksimile de- Erfind«- Uazpmulä »»uä trägt. 2^ so nützliche und nothwendige Idee wurde erst durch die unermüdliche Mitwirkung de« ersten Bibliothekars D. Mathias Garcla effectuirt Zu diesem Bchufe hat man drei anstoßende Zellen, wo di« Kmzzlei de« Auf seh«« der Biblwchet sich befand, mit einander verbun- tzm und so m uumlttetdar« Nähe der Bibliothek einm Lesesaal eingerichtet. Die Wände deSselbm find mit 56 Gemälden geziert, größteutheilS Psrtrait« berühm te: Persönlichkeiten, darunter viele «zbischöfe und Bi schöse Spaniens, jo wie mit zwei chrmmlogischen Taseln mit den Bildnissen all« spanischen Könige von Ataulf bis Philipp V. An derselben Wand steht ein niedrig« Schrank mit vier Abtheilungen, der durch ein Drathgitt« abgesperrl ,st In demselben werden verschiedene Gegen stände, welche auf die Gründung deS Kloster» Bezug haben, aufbewahrt und zwar da» Tintenfaß de» U. ?. Sigüenz», ersten Geschichtsschreiber» de» Orden» uad de« Fr. Juan de los ReyeS, Schlösser, Thürschnallen von besonderer Arbeit, bronzene Schleuder, cstelnkr Schlitssel. Thür- klopfer, verschiedene Tintenfässer und Streusandbüchsen, ein schön« Weihbrnnntestel n. A. Leider besitzt die Bibliochet keine, den neuesten Ansorderungen entsprechen den Specialkataloge, jo konnte z. B. ein Buch, welche« ich begehrte und das nach der Aussage de« Bibliothekar« sich« vorhanden war, trotz alle« Nachsuche»- nicht ge- suvden werden. Oberhalb tze« B bliolheksaaleS be findet sich em zweiter ähnlich« Saal, jedoch niedrig« und weniger reich auSgestattet, welch« im Jahre 1872 durch eine Feuersbrunst zerstört wurde Er ist zur Auibcwadrung der Manuskripte bestimmt. HäNeu die späteren Herrfch« Spanien« eineu gleiche» wisien'chafi lichen Eifer nne Philipp II. bekundet, die Bibliotixtz de« E-kvrial könnte vielleicht heute allen Wideren vi» bliotheken den Vorrang streitig mache».
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