Suche löschen...
Dresdner Journal : 01.03.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187903016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-03
- Tag 1879-03-01
-
Monat
1879-03
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 01.03.1879
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
LS»»»»»»»«»r»l,, ^LtlrlieU: . . IS )4^ Uo»>: 4 »ti»rk öü ks. klumMMn: lV kk. ä«äe»t»<:k»o k«jok«» lnit ?0i>t- uoü 8t»mp«Iru!>cUI.i8 Uiniu. pür Uea k»uw »u»«r ?8titr«ilv 20 ?t. Vvtvrcuutt" L« 2«il« üv kk. r D^Uot» mit Xo»v»km« ä«r Sonu uuä koiertnge ^k»u<1» Mr U«a fol^onäen l'L^- Dres-nrrAonriml. luserutenannulime anr^Iirlsr l-oiprix: F>. Lranetstctt«', 6omwi»,iouLr äo» vre»iu«r^ouruLl»; Smndur^ -SsrUn Vtiu I^iprt, L»»«I - Sr-ilAurr» " >-/u t ». N : Aaa«»n«te»n L LerUu Vi«u-Rrrmdurs- kr»^ -I^ipii^ kr»ullkurt ». ». »üo«L«o: /iurt ^/o«e,' S«rUu: L Lrsmiu: L Schotte Lr«ii»o: L. LttinAen's Lürvuu; Vdewmer; Fr . pm-t; rr»ukturl ». H.: F ^«-A^cke u. L7. //errmann- »ckv LuLtrtl«n6Iun8! SürUl,: V LfMt,, S»imov«t <7 k»rt, S«rI1u-rnmkturt » « StuttHM»; Daud« L t/o.,- LEdru-?: F L7e«ckAen, ^ei. Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. 8 v r » u s x « d « r r kkSnist. Lrpoäitiou äe« i>rv«ioor ^ouruui», Dresäen, 2vii>8vr»trLE Xo. SV. Amtlicher Theil. Dresden, 27. Februar. Ge. Majestät der König hat nachstehende Personal-Veränderungen in der Armee allergnädigst zu genehmigen geruht: A Ln>t»»,t» Vestbriigr» Versetz»,,». Die Enthebung des Untercommandanten und Platz- majorS der Festung Königstein, char. Major z. DiSp. Freiherrn von Hammerstein, von seinen innehaben- den Dienststellungen unter Fortgewährung der gesetz licken Pension; die Ernennung de» etat-mäßigen StabS- ofsiziers des 4. Infanterie-Regiments Nr. 103, Major Jenner, zum Bataillons-Lommandeur bei diesem Re- gimente und die des überzähligen MajorS von Egidy deS 2. Grenadier-Regiment- Nr. 101, „Kaiser Wil helm, König von Preußen" zum etat-mäßigen StabS- osfizier de- 4. Infanterie-Regiment- Nr. 103; die Ver setzung deS überzähligen Major- von Zeschau deS 1. (Leib-) Grenadier-Regiment- Nr. 100, als solcher zrm 2. Grenadier-Regiment Nr. 101, „Kaiser Wil helm, König von Preußen"; die de- Premi-rlicutrnuntS von Wackerbarth des 1. (Leib-)Grenadier-Regiments Nr. 100 zu den Offizieren der Reserve seine- Regi ment-; die Ernennung de- char. Ingenieur-Hauptmann- Schubert des Pionier-Bataillon- Nr. 12 zum etatS- mäßigen Ingenieur-Hauptmann; die de- char. Inge nieur-PremierlieutenantS Richter derselben Bataillons zum etat-mäßigen Ingenieur - Premierlieutenant: die deS Bezirk-- Adjutanten de» 1. Bataillons (Leipzig) 7. Landwehr-Regiment- Nr. 106, Hauptmann z. DiSp. Scheffel, unter Verleihung deS Charakter- als Major, zum Bezirks - Lommandeur des 2. Bataillon- (Anna- berg) 1. Landwehr - Regiment» Nr. 100; die Zurück- vcrietzung de» Rittmeister» der Landwehr - Lavallerie von Tümpling de» Reserve-Landwehr-BataillonS (Dresden) Nr. 108 zu den Offizieren der Reserve deS 2. Ulanen - Regiment» Nr. 18; die Beförderung deS Se- condelieutenant» der Reserve Rudolph de- 7. In fanterie-Regiment- „Prinz Georg" Nr. 106 zum Pre mierlieutenant der Reserve; die Beförderung der Assi stenzärzte lr. Elaste der Landwehr vr De ahna deS 1. Bataillon« (Plauen) 5. Landwehr-Regiment- Nr. 104, vr. Eichel de- 1. Bataillon- (Leipzig) 7. Landwehr- Regiment- Nr. 106, vr. Kaulfer- und vr. Schmidt de» 1. Bataillons (Ehemnitz) 2. Landwehr-Regiments Nr. 101 und vr^ Zimmermann deS 1. Bataillons (Leipzig) 7. Landwehr-Regiment- Nr. 106 zu Stabs ärzten der Landwehr; die der Assistenzärzte 1r. Elaste der Reserve vr. Hesse deS 1. Bataillon- (Leipzig) 7. Landwehr-Regiment- Nr. 106, vr. Klinger des 2. Bataillons (Döbeln) 8. Landwehr-ReaimentS Nr. 107 und vr. Dittrich deS 2. Bataillon- (Zittau) 3. Land wehr-Regiment- Nr. 102 zu Stabsärzten der Reserve; die de» Assistenzarztes 1r. Elaste Ehrenberg des 2. Husaren-Regiment- „Kronprinz Friedrich Wilhelm des Deutschen Reiche- und von Preußen" Nr. 19 zum Stabsarzt beim 3. Bataillone deS 6. Infanterie-Regi ment- Nr. 105; die der Assistenzärzte 2. Elaste vr. Eahnheim de- 2. Bataillon- de- 2. Grenadier-Re giment- Nr. 101, „Kaiser Wilhelm König von Preußen" und Vr. Bernheim de- 2. Bataillon- deS 3. In fanterie-Regiment- Nr. 102 zu Assistenzärzten 1r. Classe, Letzteren unter Versetzung zum 2. Bataillone 6. In fanterie-Regiment- Nr. 105; die der Assistenzärzte 2r. Elaste der Reserve vr. Virchow deS 1. Bataillons (Plauen) 5. Landwehr-Regiment- Nr. 104, vr. Bam berg de- 1. Bataillons (Pirna) 3. Landwehr-Regi- ment- Nr. 102, vr. Neumann deS 2. Bataillons (Grimma) 7. Landwehr-Regiment- Nr. 106 und Vr. Freytag de- 1. Bataillon» (Leipzig) 7. Landwehr- Regiment- Nr. 106 zu Assistenzärzten 1r. Elaste der Reserve; die de- Unterärzte- Vr. Wolf des Garde- Reiter-Regiment» zum Assistenzarzt 2r. Elaste und die deS Unterarztes der Reserve vr. Zumpe des Reserve- Landwehr-Bataillons (Dresden) Nr. 108 zum Assi stenzarzt 2r. Elaste der Reserve; die Versetzung deS Assistenzarztes 1r. Elaste Düms des 1. Husaren-Re giments Nr. 18 zum 2. Husaren-Regiment „Kronprinz Friedrich Wilhelm des Deutschen Reiches und von Preußen" Nr. 19. ö. Veradschiedvagea rc. Die Verabschiedung des Premierlieutenants der Landwehr-Infanterie Heynigdes l. Bataillons (Plauen) 5. Landwehr-Regiments Nr. 104 behufs Ueberführung zum Landsturm aus allerhöchsten Kriegsdiensten. Bekanntmachung. In Gemäßheit der Vorschrift in § 6 der Ver ordnung über den Geschäftsbetrieb ausländischer Ver sicherungsanstalten im Königreiche Sachsen vom 16. November 1856 wird von dem Ministerium des In nern hierdurch bekannt gemacht, daß die Frankfurter Transport- und Glasver- sicherungs-Actien-Gesellschaft in Frank furt am Main unter Beibehaltung ihres Sitzes für den hierländischen Geschäftsbetrieb in Leipzig dem bisherigen gleich zeitigen sächsischen Sitze in Dresden wieder entsagt hat. Dresden, am 24. Februar 1879. Ministerium des Innern, Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. Tchmaltz. Fromm. Bekanntmachung, die Umwandlung der König!. Sachs, fünfpro- centigen Staatsanleihe vom 2. Januar 1867 in eine vierprocentige Staatsschuld betreffend. DaS Königliche Finanz-Ministerium will im Hin blick auf die für den 1. April dieses Jahres bevor stehende Ausgabe neuer Zinsbogen zu den in Gemäß heit deS Gesetzes vom 14. December 1866 ausgefer tigten fünfprocenfigen Staatsschulden-Cassenscheinen der oben bezeichneten Anleihe auf Grund der Ihm in tz 1 deS Gesetzes vom 7. September 1878 ertheilten Er mächtigung schon jetzt und unerwartet der in Aussicht genommenen Kündigung den Inhabern der Staats- schulden-Lassenscheine dieser Anleihe die Füglichkeit gewähren, die noch nicht von der Ausloosung betroffe nen Schuldverschreibungen in der Zeit vom 1. bis 22. März dieses JahreS im Wege der Abstempelung in vierprocentige umzu wandeln, auch dabei den Inhabern der zur Um wandlung gelangenden StaatSschulden-Cas- senscheine eine Conversionsprämie von 3H des Nennwerthes und außerdem, der früher erfolgenden Abstempelung ungeachtet, die Zinsen nach Fünf vom Hundert bis zum 30. Juni 1879 voll gewähren und sogleich bei der Abstempelung mit auszahlen lassen. Gleich zeitig werden neue, auf 4 H» lautende Zinsbogen, be stehend aus Talons und Coupons auf die 11 Halb jahrstermine 31. December 1870 bis mit 31. Decem ber 1884, welche letzteren auch ferner bei den Herren S. Bleichröder in Berlin, Sal. Oppenheim zuu. u. Co. in Cöln und M. A. von Rothschild u. Söhne in Frankfurt a. M. erhoben werden können, verabfolgt. Diejenigen Behelligten, welche von diesem Aner bieten Gebrauch machen wollen, werden demgemäß hiermit ausgefordert, ihre Staatsschulden-Cassenscheine sammt den dazu gehörigen, im Termine 31. December vorigen JahreS abgelaufenen Talons innerhalb der angegebenen Zeit entweder bei der Staatsschulden- Buchhalterei zu Dresden oder bei der Lotterie-Dar- lehnScaste zu Leipzig mit doppelten, nach Appoints und Nummerfolge geordneten Verzeichnissen, zu welchen Formulare bei diesen Stellen zur Ausgabe gelangen, während der Vormittagsstunden persönlich oder durch Beauftragte einzureichen, da ein Schriftenwechsel zwi schen den Scheininhabern und den Annahmestellen nicht stattsinden kann. Die Hauptpapiere und Talons sind hierbei von einander getrennt und für sich geord net, sowie aufgeschlagen zu übergeben. Die Abfertigung erfolgt bei der Staatsschulden- Buchhalterei zu Dresden in der Art, daß bei kleineren, bis 10 Stück zählenden Posten die Staatsschulden- Cassenscheine nach Richtigbefund der übergebenen Effecten sofort abgestempelt und den Inhabern sammt den zu verabfolgenden neuen Zinsbogen, den Beschei nigungen über die bei der Staatsschuldencasse zu er hebende Conversionsprämie und den als Zinsquittungen pro erstes Halbjahr 1879 abgestempelten abgelaufenen Talons möglichst nach der Reihenfolge der Anmeldung Zug um Zug wieder behändigt werden, wogegen bei größeren Posten zunächst das eine Exemplar deS Num- mern-Verzeichnisses quittirt ausgehändigt wird, gegen dessen Rückgabe die Verabfolgung der abgestempelten Staatsschulden-Cassenscheine sammt Zubehör binnen einer den Inhabern anzugebenden Frist, welche jedoch den Zeitraum von 10 Tagen nicht übersteigen darf, zu geschehen hat. Bei der Lotteric-DarlehnScasse zu Leipzig wird dagegen in jedem Falle nach Prüfung der Effecten das eine Exemplar des Nummern-Ver- zeichnisses quittirt ausgehändigt, gegen dessen Rückgabe die Verabfolgung der abgestempelten Staatsschulden- Cassenscheine sammt den neuen Zinsbogen, den Be scheinigungen über die Conversionsprämie und den in Zinsanweisungen pro erstes Halbjahr 1879 umgewan delten Talons — welche Bescheinigungen und An weisungen auch von dieser Casse sofort eingelvst wer den — binnen 14 Tagen verlangt werden kann. Dresden, den 20. Februar 1879. Irr Landtag,aorlchoß za Verwaltung der Staatrscholdev. Or. zur. Minckwitz. Nichtamtlicher Theil, u e d e r s i ch 1. Telegraphische Nachrichten. TageSgeschichtc. (Dresden. Berlin. München. Weimar. Gotha. Wien. Paris. St. Petersburg.) Zur Orientfrage. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Zwickau. Crimmitschau. Rade berg.) Vermischtes. Beilage. Deutscher Reichstag (Sitzung vom 27. Februar.) Börsennachrichten, j Telegraphische Nachrichten. Berlin, Freitag, 28. Februar, Nachm. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Heute oder morgen wird eine Sitzung der Commission zur Berathung der Schutzmaß regeln gegen die Pestgefahr stattsinden. Der Com mission sind in Ausführung ihrer Beschlüsse vom 4. Februar vom Ministerium Vorlagen betreffs der Quarantäne und DeSinficirungSmaßregeln zu- gegangen, wie solche bei dem jetzigen Stand der Epidemie schon anfangs deS MonatS in Aussicht genommen waren. Man vermuthet, daß nur für größere Häfen Quarantäneanstalten errichtet wer- Feuilleton. Nevigitt »on Ott» Banck. Donnerstag den 27. Februar gaben im Saale de» „Hotel de Saxe" Frau Amalie Joachim und Hr. Pianist Heinrich Barth ein Comerl. Se. Majestät der König beehrte da-selbe mtt Seiner Gegenwart. Frau Joachim sang Arien von Händel und Gesänge von Schubert, Mendelssohn, Schumann und Brahms. Sie entzückte die Hörer wieder durch ihre prächtige Stimme und künstlerische Beherrschung derselben für den getragenen Gesang, durch den edeln Stil, da» ruhige, vornehme Pathos ihrer Declamation und ihres musikalisch fein ausgearbeiteten Bortrage», der zudem an innerer Wärme und au»druck»vollem Colorit ge wonnen hat. Bon vollendeter Schönheit war ihre Ausführung von Händel'» Arie au» „Tolomeo" und von „Kolma'» Klage" (Schubert). Mit Einfachheit, natürlicher und doch pathetisch erhobener Haltung, mit innerlich angespanntem und in großen breiten Zügen voll herrlichen Tonklang», gleichsam plastisch wirkendem GefühlSauSdruck gestaltete sie den letzteren Gesang meisterhaft al» einheitliche», tief erfassende» Tonbild. Nur in der Stelle „Doch wer sind jene dort rc. rc." wünschte man den Eintritt eine» bewegter erregten AffectS, um hier die einzige Schwäche der Composition zu decken. Nicht sämmtliche gewählte Lieder eigneten sich für Frau Joachim'» Stimme. Am anmutigsten im Bortrage und auch al» Lomposition unter Brahm»' Liedern trat da» Lied „Sonntag" hervor, und da» al» Zugabe gesungene bekannte kleine Wiegenlied. Hr. H. Barth vervollständigte, wie schon in frühe ren Joachim'schen Concerten, das Repertoire durch Claviervorträge, aber etwas zu freigebig. Er ist ein tüchtiger, virtuos fertiger, musikalisch gediegener und gewandter Spieler; aber seiner Technik und seinem Ton fehlt es an feinerer künstlerischer Durchbildung und Behandlung, seinem Bortrage an geistvoller und Narer Gestaltung, an warmer und poetischer Empfin dung. Am besten von seinen Productionen gelangen ihm in Schubert'- Phantasie (op. 15) einige Varia tionen über das Motiv aus dem Wanderergesang und das Largo aus Chopin's U-moU-Sonate. C. Banck Arbeiten für die AlbrechtSburg. *„* AuS dem Atelier von Franz Schneider in Leipzig sind in jüngster Zeit sechs Statuen hervorge- ganaen, welche sowohl den modellirenden, wie den ausführenden Künstlern zu hoher Ehre gereichen. Die selben stellen diejenigen Fürsten des sächsischen Hauses dar, welche an dem Bau und den Wiederherstellungen der Burg zu Meißen, der älteren, wie der neueren, besonderen Antheil gehabt haben, nämlich Konrad den Großen, Heinrich den Erlauchten, Friedrich den Streit baren, Albrecht den Beherzten, Georg den Bärtigen, Johann Georg II, und sind bestimmt, vor den Wand pfeilern deS großen Tafelsaale- der AlbrechtSburg aus gestellt zu werden. Die Modelle zu diesen Figuren sind von den Bildhauern Henze, Diez, Echtermeyer, Hultzich, Rösch (früher hier, jetzt in Stuttgart) und Härtel (früher hier, jetzt in BreSlau) in einer Höhe von 1 m geliefert; Schneider mit feinen Gehilfen hat dieselben in doppelter Größe aus Lindenholz geschnitzt und Professor Händel wird sie bemalen. Dies geschieht auf der AlbrechtSburg, um die Harmonie zwischen den Figuren und der Decoration des Saales zu sichern, dann kehren dieselben zunächst wieder nach Leipzig zu rück, um die Rotunde des Gebäudes für die kunstge werbliche Ausstellung zu schmücken. Für die Albrechts burg kommt dann noch die Figur des deutschen Königs Heinrich deS Städteerbauers hinzu, deren Modell noch nicht hat fertig gestellt werden können. Adolf Brey mann, dem dasselbe übertragen war, ist gestorben, ohne es zu vollenden; die Ausführung der Arbeit ist in guten Händen, da der nächste Freund des verstorbenen Künstlers, Robert Diez, sich zur Uebernahme derselben hat bereit finden lassen. In Leipzig haben die Statuen ein gewisses Auf sehen erregt, weil man überrascht war, zu sehen, daß eine Kunst, die bisher an waldreiche Gegenden und Gebirge gebunden schien, in den eigenen Mauern so herrlich blühe. Wer aber die früheren kleineren Ar beiten deS bescheidenen Meisters, namentlich seine für so manche Kirche gelieferten Statuetten und ornamen talen Schnitzereien gesehen hatte, der wußte von vorn herein, daß ihm auch die Lösung dieser größern Auf gabe gelingen werde. In der That zeigen die Fürsten statuen alle Vorzüge der Holzschnitzwerke aus der Blüthezeit dieser Technik: energischen Schnitt, kräftige Behandlung der Flächen jund eine gleichwohl zarte und weiche Form. Die Ausführung ist soweit getrie ben, daß selbst das Geäder an den Händen hervortritt; aber überall bleibt, wie es soll, die Arbeit de- Schnitz- messerS unverschabt und unverwischt. Nach dieser vor züglichen Leistung darf man hoffen, daß das gegebene den und die nach kleineren Häfen bestimmten Schiffe ebenfalls diese Quarantäneanstalten anzu laufen haben. Der Reichstag genehmigte in seiner heutigen Sitzung in dritter Berathung den Weltpostvertrag mit den beiden dazu gehörigen Uebereinkommen. ES folgte hiernach die erste Berathung deS RrichS- hauShaltSetatS für 187S 8V. Der Präsident deS Reichskanzleramtes,StaatSminister Hofmann,leitete dir Berathung mit einer Rede ein. Nach dem Finanzexposö des ReichSkanzleramtS- präsidenten beträgt das auf 20 Millionen angenommene Deficit des laufenden Finanzjahres nur circa 11 Mil lionen, welche aus Contributionsgeldern gedeckt werden. Die Minderausgaben betragen 5 Millionen (darunter 4 Millionen bei der Militärverwaltung), die Minder einnahmen circa 14 Millionen. Die Matricularbetträge müßten für das nächste Finanzjahr auf 101 Millionen er höht werden. Zur Reduktion, respective Beseitigung der selben werden Vorlagen ausgearbeitet, seien aber noch nicht zur Einbringung reif. Ueber den Inhalt der selben Mittheilung zu machen, halte er noch nicht für angezeigt. Redner hofft, daß eine Verständigung da rüber gelingen werde, und weist auf die Nothwendig keit der Einführung indirekter Steuern hin, um da» Reich finanziell selbstständig zu machen und die Ein zelstaaten zu entlasten. Pari», Donnerstag, 27. Februar, Abend». (W. T. B.) Der Finanzministrr, Löon Say, hat heute in der Budgetcommission der Deputirten- kammer erklärt, daß, nachdem eine Darlegung der ökonomischen, industriellen und kommerziellen Lage deS Landes stattgefunden habe, die Regierung an eine Convertirung der Sprocentigen Rente nicht denke. Die Erklärung des Finanzministers Say ging im Wesentlichen dahin, eine Convertirung der 5procentigen Rente sei im Lande unpopulär und auch nach außen hin sehr schwer durchzusühren. Man müsse die Even- tualität ins Auge fassen, daß die Inhaber von 5pro- centigen Rententiteln sich weigerten, die alten Stücke gegen neue umzutauschen; dann bleibe nichts übrig, al» behufs der Einlösung das Gold der Bank zu erschöpfen. Dadurch würde man aber genöthiat sein, den ZwangS- cours wieder einzuführen. Der Minister wie« ferner auf die Gefahr hin, daß das französische Capital sich den ausländischen Anleihen zuwende. Nachdem der Minister die Sitzung verlassen hatte, faßte die Commission nach vorausgegangener Debatte mit 18 gegen 7 Stimmen den Beschluß, von der Er klärung des Ministers Act zu nehmen. Die Com missionsmitglieder Germain und Rouvier wünschten, daß der Minister nochmals gehört werde; Floquet und Berlet wiesen auf die Gefahr eines solchen Vor gehens hin, das zu einer politischen und finanziellen Krisis führen könne. Dem Beschluß der Commission wird in parla mentarischen Kreisen dir Bedeutung beigelrgt, daß dadurch der Regierung ausschließlich die Initiative und die Verantwortung für die Convertirung über lassen wird, sobald für die letztere ein geeigneter Moment rintreten wird. Versailles, Donnerstag, 27. Februar, Abend». (W L. B.) Im Senat wurde heute der Bericht Ribitzre's über die Amnestievorlage vorgelrgt und die Berathung der letztern auf morgen festgesetzt. Der Bericht spricht sich für die Annahme der Vorlage in der Fassung der Deputirtenkammer auS. Die Deputirtenkammer begann die Berathung deS vom Senat genehmigten Gesetze- über den Beispiel Nachahmung finde und daß man sich mehr als bisher der Werke der Holzschneidekunst bedienen werde, um festliche Räume zu schmücken. Mit der Dauerhaftigkeit, Leichtigkeit und Formbarkeit des Ma terials verbinden sie den Vorzug verhältnißmäßiger Billigkeit. Selbst zur Außendecoration sind Holzstatuen in dem Falle geeignet, daß man sie einigermaßen schützen kann, wie dies zahlreiche aus dem 15. und 16. Jahrhundert stammende Arbeiten z. B. in Hildes heim und Braunschweig beweisen. Auch bei der Al- drechtsburg trägt man kein Bedenken, Holzfiguren im Freien anzubringen. Diese Figuren oder Figürchen, von dem Bildhauer Behrens höchst charakteristisch mo- dellirt und von Schäfer und Roch hierselbst vortreff lich geschnitzt — ein fahrender Sänger, ein Keller meister, rin Küchenmeister und ein Narr — erhalten ihren Platz an den hölzernen Säulen des zwischen der Burg und dem Kornhauj; neuerrichteten Verbindungs baues und unter dem Schutz des vorspringenden Daches. Sie sind bereits bemalt und werden demnächst auf gestellt. Olympia. Ueber die dortigen Ausgrabungen in der letzten Zeit schreibt Wilhelm Dörpfeld im„D. R.-Anz." unter Anderm: Die wichtigsten topographischen und architektoni schen Resultate haben sich im südlichen und östlichen Theile der AltiS und im Stadion ergebe»: zwei große Säulenhallen nahmen die ganze Ostseite der Alti» ein, eine nördliche, die Stoa der Echo, wurde schon im Oktober entdeckt, dir Auffindung der südlichen geschah erst vor Kurzem.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite