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Dresdner Journal : 14.02.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187902147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790214
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790214
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-02
- Tag 1879-02-14
-
Monat
1879-02
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 14.02.1879
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und der Frau Herzogin Max au» Italien gute Nachrichten ein. München, 12. Februar. (Tel.) In der heutigen Sitzung der Kammer der ReichSräthe erklärte bei der Berathung über den Gesetzentwurf in Betreff deS 28-Millionencredit» der Finanzminister v. Riedel, die Regierung fei bestrebt, eine Reform der indirecten Steuern durch da» Reich herbeizuführen; auch Ent würfe über eine Reform der direkten Steuern würden den Kammern noch im heurigen Sommer vorgelegt und könnten möglicherweise schon im nächsten Budget berücksichtigt werden. Der Kriegsminister v. Maillinger stellte im Militäretat eine Ersparung von 200000 M. infolge deS Sinkens der Fouragepreise in Aussicht. Das ganze Gesetz wurde einstimmig, der Antrag auf Verminderung der Militärlast mit 23 gegen 20 Stim men angenommen. StaatSminister v. Pfretzschner sprach sich gegen diesen Antrag aus; die Regierung strebe Ersparungen an, doch seien hierbei der bayerschen Landesvertretung die Grundlagen zu einer richtigen Beurtheilung nicht gegeben. General v. FrieS und und der Kriegsminister sprachen ebenfalls gegen den Antrag. «teu, 12. Februar. Die „Buda-Pester Corr." läßt sich aus Wien telegraphiren: Der Ministerpräsi dent TiSza, der heute von Sr. Majestät in längerer Audienz empfangen wurde, bleibt noch 1 bis 2 Tage in Wien, nachdem Aussicht vorhanden ist, daß die Reconstruirung des bisherigen österreichischen Ca- binets mit vr. Stremayr als Ministerpräsidenten im Laufe der nächsten 24 Stunden gelingen dürste und dann die Verhandlungen, resp. Besprechungen bezüglich der bosnischen Frage sofort ausgenommen werden sollen. Prag, 12. Februar. Die vor Kurzem vom hiesigen Landesgericht zu längeren oder kürzeren Frei heitsstrafen verurtheilten 16 Theilnehmer an dem geheimen socialdemokratischen Delegirtencongresse in Brzewnow haben kaum noch die ihnen zuerkannte Strafe angetreten, und fchon werden neuerdings ge richtliche Schritte wegen vorgekommener socialdemo kratischer Umtriebe gemeldet. Das Bezirksgericht in Dux har sich nämlich veranlaßt gesehen, gegen 60 Arbeiter wegen Theilnahme an socialdemokratischen Agitationen und Bildung einer geheimen Gesellschaft die strafgerichtliche Untersuchung einzuleiten. Die Ge genden von Dux, Brüx, Aussig und Komotau sind überhaupt wegen der dort zahlreich vorhandenen Berg- uud Fabrikarbeiter ein sehr geeignetes Terrain für socialdemokratische Wühlereien und müssen deshalb von den Behörden besonders scharf cm Auge behalten werden. pl? Paris, 11. Februar. Der Minister des Innern hat heute der Deputirtenkammer das Amnestieproject der Regierung vorgelegt. Die Wich tigkeit desselben erheischt die Anführung des Wortlauts: Art. l. Die Amnestie wird gewährt allen Denjenigen, welche aus Grund von Thatsachen, die sich aus die Insurrektion von 1871 beziehen, verurtheilt worden und welche in Freiheit gesetzt oder durch den Präsidenten der Republik begnadigt wor den sind, oder binnen S Monaten nach Lerkündigung des gegenwärtigen Gesekes begnadigt sem werden Art. 2. Die Strafen, welche in ovotumaLiam wegen der nämlichen Thatsachen verfügt worden sind, können aus dem Wege der Gnade nachgelassen werden. Art. 3. Mit der Verkündigung des gegenwärtigen Gesetzes tritt die im Art. 637 des Strafgesetzbuches vorgesehene Berjährung für diejenigen Individuen ein, gegen welche aus Grund der selben Thatsachen eine Versolgung eingeleitet und noch nicht beendigt worden ist. Art. 4. Lon der Zustellung der Gnadenbriese an, welche ihatsächlich die Amnestie nach sich ziehen, genießt der nach Frank reich zurückgekehrte Lerurtheilte nicht mehr die Lortheile des Art 476 des Criminalinstructionscodex Art. 5. Das gegenwärtige Gesetz ist nicht anwendbar aus Diejenigen, welche kontradiktorisch oder in contumaciam wegen Verbrechens gegen das gemeine Recht verurtheilt worden sind, oder auch wegen Vergehens derselben Art, welches eine Ler urtheilung von mehr als ljährigem Gesängniß herbeigesührl hat und vor dem Ansstand von 187t begangen worden ist. Unterzeichnet ist' das Project von I. Grevy und gegengezeichnet von dem Justizminister le Royer und dem Minister des Innern de Marcöre. Die Kammer bestimmte, daß übermorgen (Donnerstag) eine Com mission ernannt werden soll, welche das Project der Regierung gleichzeitig mit dein Anträge Louis Blanc's und Genossen aus Gewährung einer allgemeinen Am nestie zu prüfen hat. Diese Commission wird sich je denfalls zur Eile angetcieben sehen, und man berech net, daß binnen I4 Tagen, höchstens 3 Wochen der Gesetzvorschlag der Regierung in beiden Kammern er ledigt sein wird. Zeine Annahme ist sehr wahrschein lich, denn wenn auch die äußerste Linke die allgemeine Amnestie verlangt, so w.iß die Mehrheit doch sehr wohl, daß die Wünsche des großen Publicums lucht über die von der Regierung bewilligte theilweife Am nestie hinausgehen. Im Uebrigen ist das von de Marcöre und le Royer niedergelegte Project unverkenn bar fchon das Resultat bedeutender Zugeständnisse und geht weit über den ursprünglichen Dufaure'schen Antrag hinaus. Die gemäßigte Presse ist ganz von demselben befriedigt, und auch die „Röpublique fran- vaise" erklärt es für annehmbar, obgleich sie einer allgemeinen Amnestie den Vorzug gegeben hätte. Sie tröstet sich mit dem Gedanken, daß das neue Project keine Kategorien unter den Verurtheilten aufstellt und daß eS keinem einzigen Insurgenten von 1871 die Hoff nung raubt, der Bortheile des Amnestiegesetzes theil- hastig zu werden. — Es heißt, daß die Regierung in der Angelegenheit des Staatsraths nun auch ihren Entschluß gefaßt hat. Diefe von der verewigten Natio nalversammlung nach ihrem Ebenbilde geschaffene Kör perschaft soll aufgelöst werden, und man ist im Mini sterium damit beschäftigt, einen Reorganisationsplan auszuarbeiten. Paris, 12. Februar. (Tel.) Das „Journal osficiel" veröffentlicht die Ernennung von 19 neuen Gene- ralprocuratoren, desgleichen die Ernennung der nachstehend aufgesührten CorpScommandanten: Ge neral Clinchant in ChülonS, General Wolff in Besancon, General Cambriels in Clermont-Ferrand, General Lefebvre in Lille, General Curteret in Amiens, General Cornat in Le Mans, General Doutrelaine in Orleans, General Galliffet in Tours, General Osmont in Rennes, General Schmitz in Limoges, General Farrs in Lyon. Die Generäle Herzog v. Aumale, Deligny und Douay sind zu Jnspectoren ernannt, die Generäle Montaudon, Bataille, du Barail und Bourbaki sind zur Disposition gestellt worden. General Lartigue tritt zur Reserve über. — Der Municipalrath von Paris hat 100000 FrcS. zur Unterstützung der wegen Theilnahme an dem Communeausstand Verurtheilten und Begnadigten bewilligt. Rom, 9. Februar. Zum Proceß Passannante schreibt man der „N. fr. Pr.": Die ärztliche Unter suchung Pafsannante's wurde gestern in Neapel zu Ende geführt. Man hat darauf sowohl gestern als vorgestern mehrere Stunden verwendet. Zunächst untersuchte man den Schädel nach allen Richtungen. Mit einer Elektrisirmaschine prüfte man die Empfind lichkeit für Schmerz an der Zunge, an der Stirn, am Kinn und an der Außenseite beider Hände. Ueber das Ergebniß dieser Beobachtungen verlautet bislang nichts. Das Auge des Angeklagten untersuchte man mit dem Ophthalmoskop in einem dunkeln, durch Pe troleumlicht erleuchteten Zimmer des Gefängnisses von San Francesco. Madrid, 12. Februar. (Tel.) Stach einer brief lichen Meldung des Journals „Patria" aus Tanger vom 4. d., hätte der Gouverneur von Fez sich in die Freistätte der Ldrismoschee geflüchtet, um sich vor einer Erhebung des Volkes sicher zu stellen; der Sul tan von Marokko sei vom Schlage getroffen worden, und herrsche daselbst vollständige Anarchie. London, 11. Februar. Man schreibt den „Hamb. Nachr.": Der Bericht des Comitss über den Unfall auf dem Thurmfchiff „Thunderer" erregt eine pein liche Senfation. Auf ein so unvernünftiges Vorgehen der Offiziere bei den Schießversuchen war man nicht gefaßt; es handelt sich nunmehr nicht mehr um einen Zufall, sondern um grobe Fahrlässigkeit, über die ein Kriegsgericht zu urtheilen haben wird. Kopenhagen, 11. Februar. Das „Morgenbladet" er klärt in einem Leitartikel, das VolkSthing werde das die Aussteuer der Prinzessin Thyra betreffende Gesetz nur dann definitiv genehmigen, wenn das Ministerium Aufklärungen darüber gäbe, ob die Aufhebung des Art. V. des Prager Friedens nicht durch die Ver mählung der Prinzessin Thyra herbeigeführt, auch nicht Dänemarks Stellung betreffs eines gütlichen Abkom mens mit Deutschland erschwert sei. Zur Orirutfrage. Konstantinopel, 11. Februar. Ein Telegramm der „Pr." meldet: Am Sonntag Mittag wurden in Adrianopel die Notabeln der Stadt und die geist lichen Chefs zum russischen Gouverneur beschieden, der sie von dem nun bevorstehenden Abmarsche der Russen in Kenntniß setzte. Die Notabeln traten dann Nach mittags zusammen und beschlossen, einen Comits aus ihrer Mitte zu wählen, der die Verwaltung der Stadt bis zum Eintreffen der türkischen Behörden leiten und für die Ruhe sorgen wird. — Die an der Struma der Okowe weder mit Vein Congo zusammenhängt, noch einen allzu fernen Ursprung hat. Brassard ist dann noch weiter vorgedrungen wie Lenz, und zwar hat er sich südlich gewandt und ist dort auf einen nach Osten strömenden Fluß gestoßen, der ihn zum Akuma führte. Dieser Fluß war bisher noch nicht auf den Karten verzeichnet und bildet ohne Zweifel einen Zufluß des Congo. * In dem Archive des dem Arhrn. v. Hammer- Purgstall gehörigen Schlosses Hainfeld bei Feldbach, in dem bekanntlich auch der berühmte Orientalist Ham mer - Purgstall lange Zeit geweilt hat, befindet sich, wie die „Grazer Tagespost" mittheilt, ein Autograph Schiller's, nämlich ein eigenhändiger Brief des Dich ter», welcher an die Gräfin Purgstall gerichtet und vom 4. November 1795 datirt ist. Da es üblich ist, die kleinsten schriftlichen Ergüsse mitzutheilen, welche sich von Goethe und Schiller vorfinden, so möge die» auch mit diesem Briefe geschehen, obgleich derselbe aeistig nicht» enthält, was über einen conventionell freundlichen Ton nichtssagender Galanterie hinauSgeht und nur in Bezug aus den literarischen Verkehr zwi schen Schiller und der Schreiberin von Interesse sein kann. Der Brief lautet: „Sie wünschen in Ihrem Briefe", schreibt Schiller u. A an die Gräfin, „daß ich auf dem poetischen Pfade, den ich getreten, fort fahren möchte. Warum sollte ich nickt, wenn Sie es der Mühe werth halten, mich dazu aufzumuntern / Ich gebe auch blo» dem freiwilligen Zuge meine» Herzens nach, indem ich Ihren Rath befolge. Von jeher war Poesie die höchste Angelegenheit meiner Seele, und ich trennte mich eine Zeitlang blos von ihr, um reicher und würdiger zu ihr zurückzukehren. In der Poesie endigen alle Bahnen des menschlichen Geistes, und desto schlimmer für ihn, wenn er sie nicht bis zu diesem Ziele zu führen den Muth hat. — Möchte Ihnen die Elegie, die in dem zehnten Stücke der Horen abgedruckt ist, die Gefühle zu überliefern im Stande sein, die mich erfüllten, als ich sie niederschrieb. — In wenigen Wochen habe ich die Freude, Ihnen meinen Musen almanach zu übersenden, der die Früchte einiger fröh lichen Stunden enthält. Wie wünsche ich, daß er auch Ihnen einige gewähren möchte! Lassen Sie, vortreff liche Gräfin, mein Andenken unter Ihnen leben. Das Ihrige begleitet mich wie ein schöner Genius und er heitert mein Leben." * Es war früher die Rede davon gewesen, den Pavillon der Stadt Paris von der Weltausstellung im Centrum derselben auf dem Champ-de-Mars, zu einem Municipallocal für Gymnasien umzubilden. Man hat jedoch auf diesen Vorsatz verzichtet, und allem Anschein nach soll dieser Pavillon Stück für Stück von seiner gegenwärtigen Stelle weggebracht und in dem Park de» Trocadero, da wo der chinesische Pavillon stand, wieder ausgebaut werden. s Der bekannte Caricaturist Daumier ist am 10. d. zu Pari» im Alter von 69 Jahren gestorben. Er war seit mehreren Jahren erblindet und seine Freunde hatten ihm eine Staatspension erwirkt. Seine Caricaturen im „Charivari" gehören zu dem Bedeu tendsten, wa» auf diesem Gebiete in Frankreich ge leistet worden ist. Leipzig, iS. Februar (D. A. Z.) Ja der heute Bormit tag abgehatlenen Sitzung des Berwaltung-rathe« der allge meinen deutschen Lreditanftalt wurde beschlossen, der demnächst einzuberuseadea Generalversammlung die Lrrtheilung einer Dividende von SO M per Actie — SH Procent per Anno vorzuschlagen Washington, IS. Februar. (Tel.) Der SlaatSsecretar Sherman hat weitere io Millionen Bond« rin berufen Die Zinszahlung hört am IS. Mai aus. Die Pest i» R»tzl«»S. * Wien, 12. Februar. Gestern fanden im Mini sterium de» Innern abermals Eonferenzen Statt, in welchen die zu ergreifenden Maßregeln gegen die Ein schleppung der Pest Gegenstand der Verhandlungen waren. Das Augenmerk der Behörden ist insbeson dere auf die Nachrichten gerichtet, die au» der Türkei eingelaufen sind. Es mehren sich die Meldungen, daß an verschiedenen Orten eine Epidemie aufgetreten ist, welche die Einen als Flecktyphus, die Anderen al» Pest bezeichnen. Wie die „ Pr." vernimmt, sind gegen wärtig Verhandlungen des Ministerium» de» Aeußern, der Ministerien de» Innern, de» Handel» und der Finanzen im Zuge, um gegen alle Provenienzen au» der Türkei und Bulgarien dieselben Maßregeln in» Werl zu setzen, wie sie gegen Rußland bereit» iu Ausführung sind Es stehen Verordnungen iu Bezug auf da» Verbot der Einfuhr gewisser Waaren, sowie die Bedingungen für den Uevertritt der Reisenden au» provilnialnachrichttn. Zittau, 10. Februar. (B. N.) Die seltene Feier der Diamanthochzeit beging gestern das Herbrich'sche Ehepaar in Oybin. Unter Glockengeläute und Böller schüssen fuhr das Jubelpaar Nachmittag» um 4 Uhr zur überfüllten Kirche, wo Herr Diakonus Hardeland aus Zittau iu Vertretung des erkrankten Ortspfarrers in höchst feierlicher Weise die Einsegnung des Jubel paares vollzog. Von Sr. Majestät dem Könige war dem Jubelpaare durch den Gemeindevorstand Friedrich ein namhaftes Geldgeschenk überreicht worden, dem sich zahlreiche Liebesgaben anschlossen. Ein gegen Abend veranstaltetes Festmahl verlief in frohester Stimmung. Statistik und votkswirthschaft. Rinderpest. * Leipzig, 11. Februar. Amtlicher Mittheilung der königl. preußischen Regierungsbehörde in Merse burg zufolge ist in Lützen ein neuer Fall von Rin derpest constattrt worden. Vermischtes. * Aus Prag wird der „Pr." tclegraphirt: Der reiche Grundbesitzer Stanislaus Bartag in Kanowitz köpfte mit einer eigens dazu geschliffenen Sense sein 4jährige» Töchterchen und jein V4jähriges Söhnchen und tödtete sich hierauf selbst. Diese furchtbare Thai gefchah im Wahnsinn. * Betreffs der Katastrophe in den Döllinger Kohlenwerken bei Ossegg wird unterm 11. d. M. ge meldet, daß an diesem Tage das Wasser in den Gruben um weitere 12 w stieg. 600 Familien der Kohlenge werkschaft sind brodloS. Die „Wien. Abdp." berichtet unterm 11. über den Verlauf de» Unalücks noch Fol gendes: Binnen 10 Minuten waren sämmtliche Baue der „Döllingergrube" im dritten, zweiten und theil- weise ersten Horizont im kubischen Ausmaße von 20000 cbm mit Wasser gefüllt, binnen 40 Minuten auch die benachbarten Werke „Nelson" und „Fort schritt" theilweise unter Wasser. Bis 5 Uhr Nachmit tags wurde das von „Nelson" und „Fortschritt" auf genommene Wasser auf 200000 com und bis zum 11. d. M. Mittag das von sämmtlrchen 3 genannten Gruben aufgenommene Wasfer auf 400000 cboa be rechnet, alle oberirdischen Wässer sind intact. Die Ursache des Wassereinbruches ist bisher nicht sicherge stellt; sie ist wahrscheinlich durch den Erguß eine« unterirdischen Beckens im anliegenden Pläner Porphyr erfolgt. — Der „Boh." telegraphirt man aus Dux vom 12. d. Nachmittags 2 Uhr: Das Wasser in den „Döllinger"-, „Fortschritt"- und „Nelson'-Werken ist fortwährend im Steigen. Beim „Nelson'-Werke steht eS bereits 80 Meter hoch im Schachte. Die ganzen Nachbarwerke sind in größter Gefahr. trafen Krankheiten der Ernährung und de« Blute», 36 Fälle Krankheiten der Urogenitalorgane, und in 34 Fällen handelte eS fick um Krankheiten der Bewegung», organe, insbesondere der Knochen, der Gelenk, sowie um äußere Schäden, wie Lontufionen und dergl. mehr. v. Zwischen der sächsisch-böhmischen Dampfschiff fahrtsgesellschaft und der Gemeinde Lofchwiy war ein Negatorien- und ein Confefsorienproceß an ¬ hängig geworden, weil die genannte Gesellschaft das EigenthumSrecht der Gemeinde an einer Lofchivitzer Elbuferparcelle, wie nicht minder das Kahnüberfahrt» recht und die servitutmäßige Berechtigung der Ge meinde zum Anlanden an einer der Gesellschaft ge hörigen Uferparcelle in Blasewitz, sowie zum AuSfetzen und Aufnehmen von Fährpaffanten an diefer Lande- stelle bestritten, die Gemeinde auch in Ausübung de» fraglichen Rechte» gehindert hatte. Auf Veranlassung der Oberbehörde hat am 10. d. M. eine Verhandlung zwischen den Parteien, und zwar unter persönlicher Leitung des Hrn. AmtShauplmanns Berndt, stattge- sunden, bei welcher beide weitaussehende Processe fried lich beigelegt worden sind. Der Vergleich in der Hauptsache geht dahin, daß die Dampfschifffahrtsgejell- fchast die von der Gemeinde behaupteten Rechte aner kennt, die Gemeinde Loschwitz aber der Gesellschaft die Gemeindefährgerechtsame gegen einen Zins von 300 M. jährlich pachtweise vom 1. April 1879 bis mit 30. Juni 1892, oder eventuell bis zur Ueberweisung einer zwischen Loschwitz und Blasewitz etwa zu erbau enden Brücke an den öffentlichen Verkehr, überläßt. Das Gelingen der schwierigen Vergleichsverhandlung hatte sichtlich beide Parteien erfreut; insbesondere wird die Gemeinde Lofchwitz darüber froh sein, daß nunmehr auch dieser unter den früheren ungünstigen Ortsverhältnissen gereifte Zankapfel vollends besei tigt ist. stehenden türkischen Truppen erhielten Befehl, den Fluß zu überfchreiten und nach Rumelien vorzu rücken. — Wie der „Polit. Corr." aus Konstantinopel vom 11. d. Abends gemeldet wird, soll der größte Theil der aus Rumelien abmarschirenden russi. schen Armee über die Dobrudscha nach Rußland zu- rückkehren. In dem früher zu Rumänien gehörenden Theile von Besfarabien sollen 2 Infanterie- und 2 Kofakendivifionen verbleiben. vresdurr Nachrichten vom 13. Februar. — Nachdem am Dienstag von früh 5 Uhr bis Nachmittags 2 Uhr das in der Elbe bei Tetschen in Schutz gestandene Eis bei einem Wafserstande von 30 om über Null hier durchpassirte, folgte gestern der Durchgang des Eises der Eger und Moldau bei einem Wasserstande von 98 am über-Null. — Heute ist der königl. Wasserbaudirection aus^Melnik folgende Mel dung zugegangen: Wasfer seit gestern im langsamen Steigen. Heute Vormittag 9 Uhr 176 cw über Null. Witterung bei 2 Grad Wärme sehr veränderlich. U. In der gestern Abend 7 Uhr unter Leitung des Vicevorstehers E. Lehmann abgehaltenen 7. öffent lichen Sitzung der Stadtverordneten, welcher Stadtrath Heubner, später Oberbürgermeister vr. Stübel und Stadtrath Hendel beiwohnten, wurden zunächst die Urlaubsgesuche des Vorstehers Hofrath Ackermann und Stadtv. Vr. v. Schwarze für die Dauer des Reichs tags genehmigt und wurde hierauf für Uebersendung eines Mitgliederverzeichnisses des ärztlichen Kreisver eins im Regierungsbezirk Dresden zu Protokoll ge dankt. Nach Kenntnißnahme eines Dankschreibens des Stadtgärtners für Gehaltszulage und Justification ver schiedener Rechnungswerke wurde das bereits früher durchberathene und vom königl. Ministerium des Innern genehmigte Regulativ betreffs der Bürger- und Einwohnersteuer für die Stadt Dresden mit zu voll ziehen beschloßen (Ref. Vicevorsteher vr. Schnorr v. Carolsfeld). Unbeanstandet blieb das Naturalisations gesuch des Pechhändlers I. Roth aus Böhmen (Res. Stadtv. Reiche-Eisenstuck). Dem Abkommen zwischen dem Vorstande der Kreuzkirchenparochie und dem Stadt- rathe bezüglich des Alumneums an dem Kreuzgymna sium laut Recommunicat vom 19. December 1878 gab das Collegium nach langer Debatte seine Zustim mung unter der Bedingung, daß a) die Dauer dieses Abkommens auf 15 Jahre festgefetzt werde, nach deren Ablauf eine einjährige, beiden Theilen freistehende Kündigung eintreten kann, b) der tz 6 dieses Ab kommens, die Stellung de» Cantors am Alum- neum zum Lehrercollegium des Kreuzgymnasiums betreffend, in der in den Rathsacten vorgeschlage nen Weise abgeändert werde (Ref. Stadtv. Knoop). Ebenso fand der Antrag des Stadtv. Gottschalk Zu stimmung, den Stadtrath zu ersuchen, dem Kirchenvor stand der Kreuzparochie zur Erwägung anheim zu geben, ob es sich nicht ermögliche, den allwöchentlichen Bespergottesdienst in der Kreuzlirche auf eine spätere Nachmlttagsstunde zu verlegen, als es zur Zett der Fall ist. Dem Anträge des Stadtv. vr. v. Schwarze und Gen. über die Bibliothek des Collegiums gemäß beschloß das Collegium (Ref. Vicevorsteher Vr. Schnorr v. Carolsfeld) nach einiger Debatte: 1) zur Theilnahme an der dem Kanzleivorstande obliegenden Verwaltung der den Stadtverordneten gehörigen Biblio thek. besonders zur Beschlußfassung über die Auswahl der aus den disponibel» Fonds für dieselbe anzukaufenden Werke bez. Zeitschriften eine Bibliothekscommijsion mit der Bestimmung einzusetzen, daß dieselbe aus süns Mit gliedern gebildet werde, von denen eines durch da- Ple num aus Vorschlag des Wahlausschusses und je eines durch den Vorsteher und die drei übrigen Ausschüsse zu wäh len ist. 2) diese Bibliothekscommijsion zu beauftragen, ein Regulativ, betr. die Verwaltung und Benutzung der Stadtverordne- tenbibliothek, zu entwerten und dem Borstande zur Ge nehmigung vorzulegen. 3) an den Stadtrath das Ersuchen zu richten, darüber Aus kunft zu ertheilen, nach welchen Grundsätzen die für die Bedürfnisse der städtischen Verwaltung eingerichtete Raths- bibliolhel durch regelmäßige Ankäuse angesammelt werde, event. in welchem Maße uno unter welchen Bedingungen den Stadtverordneten die Mitbenutzung derselben einge räumt werden könne. Für den pensionirten Buchhalter bel der Stadtkranken hausexpedition Mierisch und sür die verw. Frau Bür germeister Kürsten wurden die Pensionssätze auf jähr lich 612 bez. 1560 M. jährlich normirt (Reff. Stadtvv. vvr. Albert und Rothe). Der nach 9 Uhr Abends beendigten öffentlichen Sitzung folgte noch eine Be rathung in geheimer Sitzung. x In der heutigen Mittagsstunde wurde im Local der „Flora" die vom sächsisajen Landesobstbauverein veranstaltete ObstproductenauSstellung eröffnet. Dieselbe zeichnet sich durch Reichthum und Mannich- faltigkeit des Materials aus, indem namentlich auch die obstbauenden Gegenden des Auslandes sich sehr zahlreich betheiligten. Neben den obengenannten Pro- ducten sind zugleich die zur Bereitung derselben nöthi- geu Maschinen mit aufgestellt und während einiger Stunden des Tages, von 11 bis 1 Uhr, in Thätigkeit gesetzt, so daß sich die Ausstellung höchst belehrend und anregend erweisen dürfte. Indem wir uns Vor behalten, noch einmal und ausführlicher auf die inter essante Exposition zurückzukommen, sei für heute nur noch darauf aufmerksam gemacht, daß dieselbe am 17. d. Mts. bereits wieder geschlossen wird. —b— In der mit Unterstützung des königl. Mini steriums des Innern hierselbst bestehenden ambulato rischen Klinik für innere Kranke, welche gegen wärtig von den Vvr. geh. Mevicinalrath Vr. Merbach, Reiche und L. Krug zu den bisherigen Zeiten, nämlich Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitag», Vormit tags von 9 bis 10 Uhr, ZeughauSplatz Nr. 3 Parterre, ab gehalten wird, sind im Jahre 1878 1062 Kranke (377 Männer, 462 Frauen und 223 Kinder bi» zum 14. Lebensjahre) ärztlich behandelt worden; außerdem stellten sich 14 Personen behufs Untersuchung ihres Körper zustandes vor, so daß die Gesammtzahl sich auf 1076 belaufen hat. Die behandelten Krankheitsfälle beträfen 156 Mal Krankheiten des Nervensystem», 258 Mal Krankheiten der AthmungSorgane, 329 Mal Krankheiten de» Alimentarcanal» und seiner Anhänge, in 42 Fällen waren e» Krankheiten der Kreislaufsorgane, in 35 Fällen Krankheiten der äußeren Haut, 172 Fälle be-
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