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Dresdner Journal : 14.02.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187902147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790214
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790214
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-02
- Tag 1879-02-14
-
Monat
1879-02
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 14.02.1879
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^37 Freitag, den 14. Februar. 1873 Xvo»»«»e»t»pr<l» r l»Lrlc. s- jLkrllcti: 4 N»rü bv kt. Liursw« kkau»m«ri»: 10 kl L»««rk»ld ässäeutseUeo Keivk« tritt?o»t- uoU 8t«up«lrusvdlit^ Kiuru. I»^r»t»»prei»«: kür a«a k»uiu ein« ^»palteaen kstitruilv SO kl. Ovtvr „L^u<s»»»uttt" <Us Letts bv kl. rr«ek»lll»or DLKliek mit Xu«unk ms «isr 8ooo- uuä ksiertL^k Xksaä-, kür äso snlxsnäsu DresdnerZüümal. Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. I»xerittsu»»i>«kms LU«MLrt»r L«ix»ta: Lra»ct«tettsr, Lommi«iouLr 6« Vrssclver ^ouruni»; L«wdi»U - L«rU» Vi«v I^tpri^ >«»«! -Nr«,l»u-kn>nlc?n t «. U.: //a«»Ete«n L kuA/er/ N-rUv V>»»-Lm>kur,- kr»^-l^ipriU-kr»ukkurt ». N Nüuet>«ui X/cxu»«, Lsrlt»: S. X'vnnict. , »rsm«u: L Schotte,- Sr«rl«u: L. §tanAkn » Lürsuu; 0L«wiuli F>. koiAt: knuttlkurl ». H.: ^««Ae^bcke u. t). l/errma«»»- «ske öuskkuocllno^; UärUti: lr Xlui/sr, N«oLov«! <7. §c/iü»-k<r,- k»ri» L-rliu.rnmIltart » >l. Muttert: Dauds L 6»./ Lmudurx: D XcleuÄAS», ttck. Äeiner. UvrLn>jxvk«rr Köniei kxpeUitiou äs« Dresäaer ^ouruut«, Dresäeu, Lvivsrvr»«ra«»e Ho. SV. Amtlicher Theil. Dresden, 12. Februar. Se. Majestät der König hat dem Magazin-Aufseher Werner vom Reserve Magazin Großenhain da» allgemeine Ehrenzeichen allergnädigst zu verleihen geruht. Bekanntmachung, die Prüfung der Apothekerlehrlinge betr. Unter Bezugnahme auf die im Gesetz- und Ver- ordnungSblatte erscheinende Verordnung vom heutigen Tage, die Prüfung der Apothekerlehrlinge betr. und unter theilweiser Aufhebung der bezüglichen Bekannt machung vom 18. Februar 1876, wird andurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die nächsten Prü fungen der Apothekerlehrlinge vor den Prüfungs behörden zu Dresden, Leipzig, Zwickau und Bautzen im Monat März dieses JayreS stattfinden und die Gesuche um Zulassung zu denselben spätestens bis zum 15. Februar dieses Jahres von den betreffenden Lehr herren bei dem Vorstande der betreffenden Kreishaupt mannschaft einzureichen sind. Dresden, den 7. Februar 1879. Ministerium des Innern. v. Rostitz-Wallwitz. v. Burgsdorff. Nichtamtlicher Lheil. Telegraphische Nachrichte». Berlin, Donnerstag, 13. Februar, Nachmit tags UL Uhr. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses wurde dir Berathuug deS (SrneralberichtS der Budgetcommission fortgesetzt. Der Handelsminister Maybach erklärte, er halte das Staatsbahnsystem das für Preußen allein richtige. Gegenwärtig verhandle man über die Er werbung der Privatbahnen mit einer Länge von 2000 üw; darin stehe voran die Stettiner Bahn. Der Minister verweist auf die Thronrede, wo die Erwer bung mehrerer Privatbahnen ins Auge gefaßt ist. Der Gedanke der Uebernahme aller Bahnen durch das Reich habe leider bei den verbündeten Regierungen nicht den erwünschten Anklang gefunden. Dennoch werde die Regierung im eigenen Lande das Staats- bahnsystem nach Maßgabe des Gesches vom Jahre 1876 durchzuführen sich bemühen. Die Linie Berlin- Lehrte sei aus technischen, wirthschaftlichen und finan ziellen Gründen wichtig. Auf die Vcrhältnisfe der Actionäre würde man volle Rücksicht nehmen durch Verleihung einer festen Staatsrente. Die Resolution der Budgetcommission sei für die Regierung unannehm bar. Es sei nicht mehr möglich gewesen, Gesetzent würfe betreffs der Erwerbung von Privatbahnen vor zulegen. Die Finanzlage dürfe die Regierung in ihren Absichten nicht hemmen. Die Consolidation des Staats bahnsystems fei auch geboten durch die ungünstige Lage der Privatbahnen. Das Haus möge die Regierung in ihrem festen Vorgehen unterstützen. Braunschweig, Mittwoch, 12. Februar, Abends. (W. T. B.) Die Commission deS Land tags zur Berathung deS RegentschaftSgesetzeS hat eine Fassung deS Entwurfes vorgeschlagen, welche im Wesentlichen mit der Regierungsvorlage über- einstimmt. Die hauptsächlichsten von der Eommffsion bean tragten Aenderungen bestehen darin, daß das Gesetz Fkuilleton. Redigirt von Otto Banck. Mittwoch, den 12. Februar, fand im Saale des „Hotel de Saxe" das Concert (mit Orchester) des Hrn. Karl Heß Statt. Der geschätzte Pianist, dessen strebsamer, fleißiger Thätigkeit wir so manche interes sante Production neuer Elavierwerke im Tonkünstler verein zu danken haben, bewährte seine künstlerisch tüchtige Durchbildung namentlich durch die Ausführung deS großen Ls - 6ur - EoncertS von Beethoven. Er spielte das prächtige Werk mit musikalischem sicherm Vrrständniß gestaltet, gediegen und fertig durchgearbeitet, technisch correct und nicht ohne jene entschiedene Hal tung und möglichste Brillanz des Vortrags, wie es dem glänzenden, männlichen und schwungvollen Cha rakter der Composition entspricht. Sehr gut war das Tempo, und mit richtiger Empfindung waren die Mo- dificationen desselben »n den ersten beiden Sätzen ge troffen; vorzüglich, mit fein sinnigem Ausdruck gelang die Wiedergabe d«S Adagio. Etwas zu rasch erschien da» Tempo im Finale, dessen aufjubrlnde Freude dadurch an Größe und innerer Erhebung de» Ausdruck» einbüht. Die Brlvederekapelle unter Leitung des Hrn. B. Gottlöber führte die fymphonistisch gearbeitete Orchesterpartie de» Loncert» recht präci» und lobenSwerth au». Hr. Heß ipielte außerdem noch mit sehr beifälliger, warmer Anerkennung seiner Leistungen Ä moU Rondo von Mozart, v moU - Ballade und Mazurka von Ehopin, „Der Abend" von Schumann — zart und stimmungs voll vorgetragen — und zum Schluß Rhapsodie Nr. nicht für einen einzelnen in Aussicht stehenden Fall, sondern für mögliche Fälle verschiedener Art als eine Ergänzung deS Landesgrundgesetzes erlassen werden soll. Ferner wird der Regierungsvorlage hinzugefügt, daß der eventuelle Regentschaftsrath an den Kaiser das erforderliche Ersuchen zu dem Zwecke zu richten habe, daß das Verhältmß Braunschweigs zum Reiche, namentlich das Stimmrecht im Bundesrathe für die Dauer der durch den Regentschaftsrath geführten pro visorischen Regierung in einer der Reichsverfassung entsprechenden Weise geordnet werde. In dem Com- missionsbcrichte wird mit Bezug auf diesen Zusatz be merkt, derselbe solle „unsere Gesinnung dahin consta- tiren, daß wir keineswegs gesonnen sind, uns der Unterordnung unter Kaifer und Reich irgendwie zu entziehen." Der Bericht der Commission hebt ferner hervor, die Landesversammlung habe der Weigerung des Her zogs v. Cumberland, die deutsche Bundesverfassung anzuerkennen, die Folge beigelegt, daß der Herzog v. Cumberland sich damit für die Thronfolge eines deutschen Bundesstaates unmöglich gemacht hat. Der Be richt findet darin, daß die Landesregierung den Ge setzentwurf vorlegte, den völlig genügenden Beweis da für, daß die Landesregierung mit der Landesversamm lung über die erwähnte Folge jener Weigerung übereinstimmt, wenngleich darüber ausdrücklich nichts gesagt sei. Neapel, Mittwoch, 12. Februar, Nachmittags. (W. T. B.) Die heute von den Aerzten abgegebe nen Gutachten über den Geisteszustand Passan- nante'S erklären jede Geistesstörung für auSge- schlossen. Wie eS heißt, würde die öffentliche Gerichtsverhandlung gegen Passannante am 27. Februar, spätestens am 5. März stattsinden. (Vgl. die „Tagesgeschichte" unter Rom.) Kopenhagen, Mittwoch, 12. Februar, Nach mittags. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung deS BolkSthings brachte der Justizminister eine Vor lage ein, betreffend die gegen die Einschleppung der Pest zu ergreifenden Maßregeln. Seiten der Linken wurde der Antrag gestellt, in geheimer Sitzung von der Regierung Aufklärungen zu ver- langen über den Art. V des Prager Friedens, über die in Bezug auf denselben geführten Ver handlungen und über die Beziehungen Dänemarks zu den auswärtigen Mächten. Die Rechte bean- tragte, die Regierung aufzufordern, in öffentlicher oder privater Sitzung Aufklärung über die von der Linken beantragten drei Punkte zu geben. (Vgl. die „Tagesgeschichte".) St. Petersburg, Donnerstag, 13. Februar. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Ein Telegramm deS Grafen Loris - Melikow an den Minister des Innern auö Zarizin vom gestrigen Tage berichtet, daß laut Meldung deS Gouverneurs von Astrachan am 11. und 12. d. M. keine neuen Erkrankungen vorgekommen find. Das kranke Mädchen in Seli- tren ist gestorben. Sonstige Epidemiekranke sind nicht vorhanden. Ungeachtet dessen werden ener gische Vorsichtsmaßregeln fortgesetzt. Eine Depesche des „Golos" vom nämlichen Tage meldet dagegen aus Zarizin: Die Zahl der Erkrankungen ist leider gestiegen, seitdem Thau- Wetter eingetreten ist. Die Absendung der Sani- tätScommission und des Sanitätsdetachements nach den inficirten Ortschaften erfolgt in etwa drei Tagen, nach der Ankunft sachverständiger Chemiker auS St. Petersburg. Der Zustand deö hier er krankten Charkower Professors Jacoby, welcher an der Spitze der ärztlichen Commission steht, hat sich verschlimmert. Gegenwärtig ist hier Regen- Wetter. 6 von Liszt. Frau Sachse-Hofmeister unterstützte den Concertgeber durch Vortrag zweier Lieder seiner Composition, von denen besonders das zweite sich aus zeichnete, und der Jphigenia-Arie von Gluck: „O du, die mir einst Hilfe gab". Die klangvolle, fchöne, klare Stimme der Sängerin effectuirte außerordentlich. Doch sei bemerkt, daß Gluck's Musik — mit Ausnahme einzelner wenigen Stellen — fester im Tact, ohne stete Zögerungen gesungen werden muß, und daß es beim Liedergesang noch nöthiger, als in der Oper ist, die Worte deutlich auszusprechen, die Dichtung verständlich zu machen und dadurch auch die Composition. Das erfreulicher Weise sehr besuchte Concert ward mit Mendelssohns Ouvertüre „Ruy Blas", recht brav, jugendlich frisch und mit Schwung aufgeführt, eröffnet. C. Banck. Botanik. Ein Bericht der „ Schles. Ztg." bespricht eine unter den Tropen Sumatras neuentdeckte Pflanze, deren Blüthe diejenige aller bisher bekannten Pflan zen weit übertreffe. Dies Gewächs gehört zu der natürlichen Ordnung der Spadicifloren und der Fa milie unserer Aroideen; eS wurde mit dem Namen ^worpboptrellu» Titanum belegt. Der Stamm wird durch eine unterirdische Knolle repräsentirt, welche einen Umfang von 4z- Fuß erreicht, so daß 2 Men schen sie kaum transportiren können. Aus derselben erhebt sich zu einer Jahreszeit, die unserm Sommer entspricht, em an der Basis Mannsschcnkel-dicker Blatt stiel bis zu einer Höhe von 11 Fuß, um hier eine viefach getheilte Lamine auszubreiten, deren Peripherie nahezu 50 Fuß mißt. Wenn die Vegetationsperiode des Blatte» vorüber ist, stirbt es bi» auf den Grund Tagesgeschichte. Dresden, 13. Februar. Bei Ihren königl. Ma jestäten hat gestern der vierte diesjährige Hofball stattgefunden, an welchem Ihre königl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Georg, sowie Se. königl. Hoheit der Erbgroßherzog von Baden und Se. Hoheit der Prinz Alexander zu Sachsen-Weimar Theil genommen haben und zu dem gegen 300 Einladungen ergangen waren. Die Ballmusik wurde vom Musik corps des 2. Grenadierregiments unter Leitung des Musikdirectors Trenkler ausgeführt. I-. Berlin, 12. Februar. Die feierliche Eröff nung des Reichstags durch Se. Majestät den Kaiser hat heute Nachmittag kurz nach 2 Uhr im weißen Saale des königl. Schlosses stattgefunden. So bald im weißen Saale die Abgeordneten zum Reichs tage versammelt waren, erschienen unter Vortritt des Reichskanzlers, Fürsten v. Bismarck, die Bevollmäch tigten zum Bundesrath und stellten sich links vom Throne auf. Der Reichskanzler begab sich sodann zu Sr. Majestät dem Kaiser, um Allerhöchstdemselben an zuzeigen, daß Reichstag und Bundesrath versammelt seien. Se. Majestät erschien bald daraus in Begleitung Sr. k. und k. Hoheit des Kronprinzen und der hier anwesenden Prinzen des königl. Hauses und wurde von der Versammlung mit einem dreimaligen be geisterten Hoch empfangen, welches von dem bisherigen Präsidenten des Reichstags, v. Forckenbeck, auSgebracht wurde. Der Kaiser nahm auf dem Throne Platz, während der Kronprinz auf der Mittlern Stufe und die Prinzen des königl. Hauses nebst dem Gefolge zur Rechten des Thrones sich aufstellten. Se. Majestät geruhte demnächst aus der Hand des Reichskanzlers, Fürsten v. Bismarck, der, sich verneigend, vor den Thron getreten war, die Thronrede entgegenzünehmen und, das Haupt mit dem Helm bedeckt, dieselbe zu verlesen,wie ihr Wortlaut von uns bereits (durch ein Mitt woch Abend ausgegebenes Extrablatt) mitgetheilt wor den ist. Nach Beendigung der Rede trat der Reichs kanzler, Fürst v. Bismarck, vor den Thron und ver kündete die Eröffnung des Reichstags mit den Worten: „Im Namen der verbündeten Regierungen erkläre ich auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers den Reichstag für eröffnet." Se. Majestät der Kaiser verließ darauf unter einem, erneuten dreimaligen Hoch der Versamm lung, ausgebracht von dem königl. bayerschen Bevollmäch tigten zum Bundesrath, außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister v. Rudhart, in Beglei tung des Kronprinzen und der Prinzen des königl. Hauses, huldvoll nach allen Seiten grüßend, den weißen Saal. Der Feierlichkeit, die etwa 12 Minuten gewährt hatte, wohnten in den Hoftogen ein gewähltes Damenpublicum und in den diplomatischen Logen der russische und tür kische Botschafter, der spanische Gesandte, der öster reichische Geschäftsträger Graf Wolkenstein und die chinesische Gesandtschaft bei. Aus der Zuschauertribün: hatte sich ein zahlreiches ausgewähltes Publicum ein gefunden. Das frische Aussehen des Kaisers erregte hohe Befriedigung. Nach der feierlichen Eröffnung des Reichstags durch Se. Majestät deu Kaiser trat das Haus unter dem interimistischen Vorsitz des Abg. I)r. v. Forckenbeck, welcher seinerseits zu provisorischen Schriftführern die Abgg.: Bernards, Graf v. Kleist, Thilo und Weigel ernannte, zu seiner ersten Sitzung zusammen. Die Bänke sämmtlicher Parteien waren nur mäßig besetzt. Die Socialdemokraten fehlten gänzlich. Der Namens aufruf ergab die Anwesenheit von 200 Mitgliedern, mithin eines mehr, als zur Beschlußfähigkeit erforder lich ist. Hierauf wurde, nach nur halbstündiger Dauer, die Sitzung geschlossen; die nächste, in welcher der Präsident, die Vicepräsidenten und die Schriftführer gewählt werden sollen, wurde auf morgen Nachmittag ab, und nach kurzer Ruhezeit treibt die Knolle von Neuem eine Blüthe, oder richtiger eine Jnflorescenz, d. i. einen Blüthenstand. Dieselbe erreicht selbst eine Länge von etwa 6 Fuß und wird dabei durch einen ebenso hohen Stiel getragen. Die kleinen Blüthen sind zweierlei Geschlechtes und sitzen getrennt am Grunde der mittleren Axe: die männlichen oberhalb der weiblichen. Eingeschlossen wird dieselbe bis zur kalben Höhe von einer trichterförmig gestalteten, dun- kelgesärbten gemeinschaftlichen Hülle (Lpatba), so daß die obere Hälfte deS Kolbens noch üver diese hinauS- ragt. Dies Gebilde macht zunächst allerdings den Eindruck einer einzigen Blüthe und würde als solche freilich alle anderen bekannten durch ihre Größenver- hältniffe wenigstens nach einer Richtung hin in Schat ten stellen; denn die Blüthe von liLÜIesia ^rnolcki 1i. ör., jenes eigenthümlichen Wurzelparasiten von Sumatra ist ganz flach gebaut und mißt dabei 3 Fuß im Durchmesser. Ebensowenig wie diese also im Um fang von dem ^luorpbopbsllus Titanuw übertroffen wird, dürsten wir überhaupt kaum erwarten, daß eine größere Blüthe einmal entdeckt werden wird. Einige Knollen d:r neuen Aroidee wurden aus der Heimath nach Italien geschickt, um derselben von dort aus in die europäischen Gärten Eingang zu verschaffen. Allein, wie wir hören, ist daselbst die Furcht vor der ?tr^l- loier«» so groß, daß überhaupt keine frischen Pflanzen eingeführt werden dürfen. So aus Italien verwiesen, wird die Knolle voraussichtlich nach Paris gehen, da sie von einem französischen Schiff tranSportirt wird. * In der letzten Sitzung der geographischen Gesellschaft in Berlin theilte der Vorsitzende, 1)r. 2 Uhr anberaumt. — An Vorlagen sind beim Reichs tage bereits eingegangen und werden in nächster Zeit gedruckt vertheilt werden: 1) Der Gesetzentwurf, betref fend die Feststellung des ReichshaushaltSetat» für das Etatsjahr 1879/80 mit fämmtlichen SpecialetatS; 2) ein Gesetzentwurf, betreffend die Aufnahme einer An leihe für die Zwecke der Reichspost- und Telegraphen- verwaltung, der Marineverwaltung, der Verwaltung des Reichsheeres und der Münzreform; 3) ein Gesetz entwurf, betreffend die Erwerbung eine» Grundstücke» für die Zwecke de» Reichsgesundheitsamts; 4) der Ent wurf eine Gebührenordnung für Rechtsanwälte; 5) der Handelsvertrag zwischen Deutschland und Oester- reich-Ungarn; 6) ein Gesetzentwurf, betreffend den Ver kehr mit Nahrungsmitteln, Gcnußmitteln und Ber- brauchsgegenständen; 7) ein Nachtrag zum Weltpostver- traae. Außerdem sind eingegangen eine Zusammen stellung der Ergebnisse der letzten Reichstagswahlen, eine Uebersicht der Betriebsergebnisse der deutschen Eisenbahnen im Jahre 1877, eine Uebersicht über die Ergebnisse des letzten Heeresersatzgeschäfts und der Rechenschaftsbericht über auf Grund des Socialisten- gesetzes getroffene Maßregeln (Verhängung des soge nannten kleinen Belagerungszustandes über Berlin und Umgebung). — Bei der morgenden Präsidenten wahl wird, wie man hört, die linke Seite des Hause» wiederum für die Wahl der Abgg. vr. v. Forckenbeck, Frhr. v. Stauffenberg und Fürst v. Hohenlohe-Lan genburg wirken, wogegen das Centrum, wie beim vorigen Reichstage, für die Stelle deS Präsidenten und des ersten Vicepräfidenten den Abg. Frhrn. v. Francken stein als Candidaten aufstellen und die rechte Seite bei der Wahl deS ersten Vicepräsidenten dem Abg. v. Seydewitz ihre Stimmen geben wird. II. Berlin, 12. Februar. Vor Eröffnung des Reichstags hielt heute auch das Abgeordnetenhaus eine längere Sitzung, in welcher zunächst in dritter Lesung ohne Debatte die Gesetzentwürfe, betreffend die Abänderung des Gesetzes über die hannöversche Credit anstalt und betreffend die Wegegesetzgebung in Schles wig-Holstein genehmigt wurden. Es folgte hiernach die Berathung des Generalberichts der Budgetcom- mifsion. Nach längerer Discussion fanden folgende zwei Resolutionen der Commission Annahme: I. Die königliche StaatSregierung zu ersuchen, in Zukunft auf Ersparnisse bei den lausenden Ausgaben der Staatsverwal tung, insbesondere durch Bereinsachung des Geschäftsganges und Verminderung der Zahl der Beamten Bedacht zu nehmen. II. Die königl. Staatsregierung auszusordern: Mit Rück sicht aus die gegenwärtige Finanzlage von kostbaren, nicht un umgänglich nolhwcndigen Neubauten Abstand zu nehmen und bei den beschlossenen Bauaussührungen, insbesondere bei der Herstellung von Bahnhofsgebäuden, Dienstwohnungen re. jeden kostspieligen Luxus und jede über das Bedürsniß hinausgehend« Anlage zu vermeiden. Das Haus trat hierauf in die Berathung weiterer von der Budgetcommission vorgeschlagenen Resolutionen gegen Ankauf der Bollbahnen durch den Staat, wie für Begünstigung der Secundärbahnen und Vorlegung der Uebersicht in dem nächsten Landtag über die Unter stützung solcher Unternehmungen durch den Staat. Referent Abg. Rickert befürwortete die Resoluttonen. Abg. Staffe sprach gegen dieselben und für daS StaatS- bahnsystem. Abg. Richter war für die Anträge der Budgetcommission und forderte den Handelsminister auf, sich über die Frage, ob Staats- oder Privatbahn system, zu äußern. Der Handelsminister erwiderte, daß die bevorstehende Eröffnung des Reichstags es ihm nicht gestatte, noch heute das Wort zu ergreifen. Er behalte sich dies für morgen vor, da die Regierung durchaus keinen Grund habe, mit ihren Plänen hinter dem Berge zu halten. Es wurde sodann die Berathung abgebrochen und auf niorgen vertagt. München, 11. Februar. Wie der „N. L." erfährt, laufen über das Befinden Sr. königl. Hoheit des Herzogs Karl Theodor, sowie dessen Gemahlin Nachtigal, zunächst die neuesten Nachrichten mit, die von den deutschen Afrikareisenden eingelaufen sind. 1)r. Buchner ist diesen zufolge am 5. December in Loando eingetroffen und hat am 20. diese Stadt verlassen, um mit dem Major v. Mechau zusammenzutreffen, der ihn am Longo erwartet. Rohlfs sieht immer noch in Tripolis, 12 Tagereisen von der Küste entfernt, dem sehnlichst erwünschten Eintreffen der kaiserlichen Ge schenke für den Sultan von Wadai entgegen, deren Transport sich unbegreiflicher Weise verzögert hat. Vom Ingenieur Schütt sind Nachrichten neuerding» nicht eingegangen; aus dem Fehlen derselben ist der günstige Schluß zu ziehen, daß es ihm nunmehr ge lungen ist, in das Innere weiter vorzudringen. Der altbewährte Reisende Hildebrandt wird sich in den nächsten Tagen im Auftrage der Akademie nach Madagaskar be geben. Der Vorsitzende knüpfte an diese Mitthellung den Wunsch und die Hoffnung, daß die bevorstehende Reise die früheren an Erfolg übertreffen möge. Vom Bremer vr. Rabenberg, der Madagaskar bereist, ist die allerdings noch nicht ganz sichere Nachricht einoegangen, daß er ermordet sei. Der unter Lessep's Vorsitz stehende internationale Comite, der die Zusammenstellung und Prüfung der verschiedenen Projecte bei tranSoceanischen Verbindung Lentralamerikas sich zur Aufgabe gemacht, wird dem nächst »u einer Sitzung zusammentreten und hat die Gesellschaft ausgefordert, Delegirte zu entsenden. Ebenso ist die Gesellschaft zu einer außerordentlichen Sitzung der Pariser geographischen Gesellschaft eingeladen, die zu Ehren de» aus Afrika zurückgekehrten Forfcher» Savarin de Brassard abgehalten wird. Brassard hat gleich unserm Reisenden Lenz das Okowegebiet er forscht und die Vermuthung bestätigt gefunden, daß
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