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Dresdner Journal : 04.02.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187902044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790204
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-02
- Tag 1879-02-04
-
Monat
1879-02
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 04.02.1879
- Autor
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Dienstag, den ä. Februar. 1879 Im ff»»,» ckiv^cL«» L*t^»: ttttrrllek: . . I» Kark ^Mrllcd- 4 U»rk LV?f lv?k L»»»«^»N> äe»äevi,ckea tritt ko»t uoä 8l«pet,>i>>ckl»ff Kiuru. k^tr ä«n K»uw «ii»«r kettt»«U« 20 kt. Vater „LilljxELät" «lls Lerle LV kk. rree^el»»»» l^tick mit Xa»n»kmo Usr 8onv- aaU keierta^e t für lien foi^8n6sa 1'az. Dresdner Zomnal. Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. Io«er»tea»ao»>ime »nsmtrt», Letprt^: F> Lrancktetter, Oommi—iooLr ä«, Orextaer lourv^ts; SemdaiL-Nerli» V>ea Lsix^ff »»,«!-L7»ü», »,»»»«>« : Aaa«em»t«n L ^OA/er, N«rim Vt»-N»mi>iuff- kr»^-L«ip»tU-^r»aktart ». N. Näaetr«» Vu«e, LerUa: §.^ornict, /«ra/i<ikncianL, Nr««,»: L Lcklo««, Lrerlea: L. Sta«A^« öürv»u; ckewmtr ^r kreaktart ». N.: F FaeA^xik« a. 0 //rrrma^a- »cde öuckkxvälun^! vvrUt»: tr 8»»»,,«! <7. §e^»k»/rr, v»rt» L«rli» - knurkturt ». U. St»tlff»rt: Da««-« L t/o, SemdarU. D LIrutiA«,, ^Ili Steiner. llereusxederr Nvaisl. krpeUition äe« I»res6oer ^ouruat«, Orexteo, Lvio^erolnrE Xo 2V. Amtlicher Theil. Dresden, 3. Februar. Se. Hoheit der Herzog Friedrich von Schleswig-Holstein ist heute Vor mittag nach Primtenau zurückgereist. Dresden, 29. Januar. Se. Majestät der König hat dem Lehrer Robert Strauß an der hiesigen katholi schen Hauptschule das Berdienstkreuz allergnädigst zu verleihen geruht Nichtamtlicher Theil. U e b e r s i ch t. Telegraphische Nachrichten. TageSgeschichtr. (Dresden. Berlin. Bonn. Straßburg i. E. München. Gotha. Wien. Prag. Paris. Haag. Rom. St. Petersburg.) Zur Orientfragr. Ernennungen, Versetzungen re. im ösfevtl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Chemnitz. Zwickau. Roßwein.) Gerichtsverhandlungen. (Chemnitz.) Vermischte-. Statistik und BolkSwirthschaft. Feuilleton. Inserate. Tageskaleuder. Beilage. Resultate der Beobachtuugeu der meteorol. Tta- tiou zu Dresden i. I. 1878. Statistik und BolkSwirthschaft. Feuilleton. Börsennackrichten. Telegraphische WitterungSberiedte. Inserate. Lelegruphische Nachrichten. Wien, Sonntag, 2. Februar, AbendS. (W. T. B.) Die „MontagSrevue" will wissen, daß bezüg lich deS Artikel- s deS Prager Frieden- zwischen Oesterreich-Ungarn und Deutschland bereit- ein Vertrag abgeschlossen worden wäre, in welchem erstere- auf die Geltendmachung der in jenem Ar- tikel enthaltenen Clausel, «ach welcher die Retro- cesfion NordschleSwigS von einem PlrbiScit ab hängig gemacht wird, verzichtet. (Vgl die „TageS- geschichte".) Pari-, Sonntag, 2. Februar, AbeudS. lW. T. B.) Nachdem alle vemühuugen, deu Conseu-- Präsidenten Dufaure zum Verbleiben auf seinem Posten zu bestimmen, erfolglos geblieben waren, ist nunmehr der Minister deS Auswärtigen, Wad dington, vom Präsidenten Gr6vy mit der Bildung eines neuen Cabinet» beauftragt worden. Paris, Montag, 3. Februar, Mittags. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Bei den gestern stattgehabteu 12 Ersatzwahlen zur Deputirtenkammer wurden 7 Republikaner und 3 Monarchisten, darunter der Bonapartist Paul de Cassagnac, gewählt; 2 Stich- wählen find erforderlich. Der ehemalige Minister de Kourtou wurde gegen den Vicomte de Mun wirdergewählt. Feuilleton. Sier:g,n von vtro Banck. NahrungSmittelverbrauch iu der Industrie. Der bedeutende Verbrauch von den für den Men schen nöthigsten Nahrungsstoffen zu industriellen Fabri katen hat Wilhelm v. Hamm zu einem darauf bezüg lichen Hinweis veranlaßt, der zugleich die Nothwen digkeit betont, daß die Wissenschaft der Chemie recht bald Ersatzmittel außerhalb der menschlichen Kost zur technischen Förderung von Fabrikaten suchen und fin den möge. Am bedenklichsten ist, wie der Verfasser in der ,W. Abdp." sagt, der durch Industrie und Mode be dingte massenhafte Verbrauch von Albumin oder Ei weiß. Dieser Protemkörper, welcher der ganzen Gruppe wichtigster Blutbildner den Namen verliehen hat, findet sich, feiner Bezeichnung gemäß, am reinsten und leich testen in der wasserhtllen Gallerte deS VogeleieS, welche den gelben, zähflüssigen, übrigens gleichfalls albu minhaltigen Dotter umschließt. Die Verwendung de» AlbuminS in den verschiedensten Zweigen der Technik ist eine ungemein große und steigt von Jahr zu Jahr. ES dient zum Schönen und Klären, zur Leimdarstellung, zum Grundiren bei der Vergoldung, zum Glänzen der Cambrik» und Feinleder in der Buchbinderei, zum Fxiren von Farbstoffen, zur Fabrikation der für die Photographie unentbehrlichen Albuminpapiere, am mei sten aber in der Kattundruckerei als VerdichtungSmtttel der Körperfarben, der Aniline u. s. w., namentlich bei Dampfanwendung. Das Quantum, welche» auf diese Madrid, Sonntag, 2. Februar, AbendS. (W. T. B.) Castelar und einige Hundert ehe malige Deputirte der CorteS vom Jahre 1873 haben einen Wahlaufruf an die demokratischen Wähler gerichtet, in welchem dieselben aufgrfordert werden, bei den künftigen Wahlen zu den CorteS für eine legale Vertretung der demokratischen Partei zu wirken. Zugleich werden die Wähler ermahnt, sich jeder Ungesetzlichkeit zu enthalten und auf dem gesetzlichen Boden zu bleiben. London, Sonntag, 2. Februar, Abends. (W. T. B) Nach hier eingegangenen Nachrichten auS der Capstadt vom 14. vor. M. haben 4 Colonnen der englischen Truppen, da der König Cetywayo auf da- englische Ultimatum keine Antwort ertheilt hat, am 12. vor. M. den Umgena- und Tugela- fluß überschritten und im Zulugebiete Lager be zogen. Bisher sind die Truppen auf keinen Wider stand gestoßen. Wie eü heißt, fürchte Cetywayo die KriedenSpartei. Es wird nur schwacher Wider stand erwartet. Loudon, Montag, 3. Februar. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Die „Time-" meldet auS Jel lalabad vom 31 Januar, Jakub Khan habe in seiner Ant wort an den Major Cavagnari die britische Forderung entschieden abgelehnt und sei entschlossen, den Befehl Schir Ali'S, Kabul zu vertheidigen, auSzuführen. Vali Mahomed ist in Hazarpir an gekommen. Wie verlautet, suche derselbe die Un terstützung der britischen Regierung für seine even tuelle Candidatur um den afghanischen Thron nach. St. Petersburg, "Sonntag, 2. Februar, AbendS. (W. T. B.) Der „Reg.-Anz. " wider legt auf Grund einer vom Generalgouverneur von Moskau vorgenommrnen Untersuchung die von einem Moskauer Blatte gebrachte Meidung, daß die Pest in dem unweit Moskau gelegenen, 20 Werst von Serpuchow entfernten Dorfe Wissokojr aufgetreten sei, und constatirt, daß die Krankheit, von welcher iu dem Dorfe Wissokoje 4 Personen ergriffen wurden, sich als ein typhoidaleS Fieber erwiesen habe, das ganz regelmäßig verlaufen sei. Alle an dem Fieber erkrankten Personen seien bereits in der Besserung begriffen. Risch, Sonntag, 2. Februar, Abends. (W T. B.) Nachdem dir Skupschtina die Regierungsvor lage, betreffend dir Aufhebung des Berfassungsar- tikels, welcher die Juden in Bezug auf die den selben zustehenden bürgerlichen Rechte beschränkt, nunmehr einstimmig definitiv genehmigt hat, ist nur noch die Sanktion der außerordentlichen (großen) Skupschtina erforderlich. Die Sitzungen der Skupschtina find heute geschlossen worden. Kairo, Sonntag, 2. Februar. (W. T. B.) Die über Uneinigkeiten im Ministerium circuli- renden Gerüchte werden seiten der Regierung alS unbegründet bezeichnet. Die dem Bankhause Roth schild an den Domanialgütrrn zugrficherte Hypo- thek ist gestern unterzeichnet worden. Lagesgeschichte. Dresden, 3. Februar. Bei Ihren königl. Maje stäten findet heute Nachmittag eine größere Hoftafel Statt, zu welcher Einladungen ergangen sind an den königl. bayrischen und den königl. preußischen außer ordentlichen Gesandten ic., an den königl. großbritanni schen Geschäftsträger, an den Grafen und Herrn v. Schönburg-Forder-Glauchau, an den Staatsminister v. Nostitz-Wallwitz, an den Staatsminister a. D. Frhrn. v. Friesen, an den Präsidenten des Landesconsistoriums, an den Abtheilungsdirector im Finanzministerium Geh. Weise jährlich durch die Mode der Ernährung entzo gen wird, ist ein ungeheuer großes. Die Kattun druckerei von Dollfuß, Mieg u. Comp. zu Mühlhau sen im Elsaß verbraucht jährlich 10000 kß trockenes Albumin zu 10 Fres, per Kilogramm. Zur Her stellung von einem Kilogramm getrockneten Albumin sind nothwendig 300 Stück gewöhnliche Hühnereier. Ein mitteleuropäisches Bauernhuhn legt nn Durch schnitte (bei höchster Annahme!) etwa 70 Stück Eier im Jahre; um daher den jährlichen Bedarf der ge nannten Fabrik zu decken, müssen Jahr für Jahr 42 857 Stück Hühner gehalten werden, welche weder brüten, noch das Legen versagen dürfen. Ein er wachsener Mann bedarf zur ausreichenden täglichen Ernährung neben 470 8 stickstofffreien Nahrungs mitteln mindestens 140 8 trockene Albunnnate. Die Fabrik verbraucht demnach die Tagesration an Blutlnldnern von 71428 oder den Jahresbedarf daran von 195 Menschen. Es ist nebenbei zu con- statiren, daß die Dotter jener Eierzahl allerdings nicht sämmtlich für die Ernährung der Bevölkerung verloren gehen; ' der größere Theil davon wird zu feinen Backwaaren, ein anderer allerdings zur Sämifch- gerberei des gerauhten Handschuhleders verwendet; das Material zu den feinsten dänischen oder schwedi schen Handschuhen wird damit zugerichtet. Die Albu minpapierfabrikation confumirt gleichfalls kolossale Massen an Eiweiß; so bedarf eine bekannte Actien- geselftchast zur Erzeugung photographischer Papiere allwöchentlich 200 b8 davon; der Industriezweig ist allerdings nicht so ausgedehnt wie die Zeugdruckerei. Wenn nun gleich die europäische Tierproduktion auf eine ungeheure Anzahl von Millionen jährlich Rath v. Thümmel, an den Commandeur der I. In fanteriedivision Generalmajor Frhr. v. Hausen, an den Commandeur der Artilleriebrigade Generalmajor v. Funcke, an den Kreishauptmann v. Einsiedel, an den Oberbürgermeister vr. Stübel und den Stadtverord netenvorstand Hofrath Ackermann rc. Den Kammerherrndienst bei Sr. Majestät dem König hat auf die Zeit vom 2. bis 15 d. M. der Kammerherr Leopold v. Globig übernommen. Dresden, 3. Februar. Die Kreishauptmannschast Leipzig hat auf Grund von tztz 11 und 12 des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878 die Druckschriften: „Die parlamentarische Thätigkeit des deutschen Reichstages und der Landtage und die Social demokratie. Leipzig 1873. Verlag der Genossen- schaftsbuchdruckerei" und„C hriste nthum und Socia- liSmus. Eine religiöse Polemik zwischen Herrn Kaplan Hohoff in Hüffe und dem Verfasser der Schrift „„Die parlamentarische Thätigkeit des deutschen Reichs tages und der Landtage und die Socialdemokratie"". Leipzig. 1. Auflage 1874. 2. Auflage 1875. Druck und Verlag der Genossenschastsbuchdruckerei", verboten. * Berlin, 2. Februar. Dem vorgestrigen Sub- scriptionsballe im königl. Opernhause Haden Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin, Se. kaiserl. und königl. Hoheit der Kronprinz und Ihre königl. Hoheiten Frau Prinzessin Albrecht, die Prinzen Karl, Albrecht, Alexander und Georg, der Erbprinz und die Prinzessin Marie von Sachsen-Meiningen beigewohnt. Die Frau Kronprinzessin nebst der Frau Erbprinzessin von Sachsen-Meiningen und Prinz Friedrich Karl und Familie waren wegen Trauer am Erscheinen behindert. Das frische Aussehen Sr. Majestät des Kaisers er regte überall Freude und Bewunderung. Es sand nur ein Umgang Statt. Bald nach 10 Uhr verließ die Kaiserin den Ball, während der Kaiser wohl noch eine Stunde verweilte. — Aus Bonn ist die Nachricht hier eingegangen, daß Prinz Wilhelm (der älteste Sohn des Kronprinzen, geb. 1859) daselbst von einem Unfall betroffen worden ist. Nach einem Telegramm der „K. Z." hat sich derselbe gestern beim Rappier- schlagen auf dem Fechtboden der Universität durch eine zu heftige Bewegung eine Kniescheibe verrenkt. Geh. Rath Busch, der in der Nähe war, brachte das Ge lenk wieder in Ordnung und legte sofort einen Gyps- vvband an, welcher einige Wochen wird liegen müssen. Die Verletzung soll an sich nicht erheblicy sein und der Prinz befindet sich schmerzfrei. — Gestern Nach mittag hat der Bundesrath eine Plenarsitzung ab gehalten. Nach der „ Nat. Ztg." wurden Vorlagen, be treffend den Entwurf eines Gesetzes wegen Feststellung des Reichshaushaltsetats für 1879/80, betreffend ferner die ärztliche Prüfung, sowie den Gesetzentwurf über das Faustpsandrecht für Pfandbriefe und ähnliche Schuldverschreibungen den Ausschüssen überwiesen. Es solgte Beschlußfassung über den Anttag, betreffend das Pensionsverhältniß eines elsaß-lothringischen Beamten. Das Protokoll des Zoll- und SteuerauSschusseS vom 20. December vor. I. wurde genehmigt. Dann folg ten mündliche Berichte der zustehenden Ausschüsse über den Marineetat, sowie über die Etats der Einnahmen für das nächste Etatsjahr und Zölle und Verbrauchs steuern, Spielkartenstempel und Wechselstempelsteuer, ferner über die Etats der Post- und Telegraphenver- waltung und die Reichsjustizverwaltung; endlich über die Etats des Reichskanzleramts, des auswärtigen Amts und des Reichsschatzamts. Schließlich wurde eine Reihe von Eingaben vorgelegt. — Gestern Mittag hat in der kaiserl. Admiralität der Schluß der Verhandlungen des Kriegsgerichts in Sachen „Großer Kurfürst" stattgefunden. Am Schluffe der Sitzung ermahnte der Präses, den Bestimmungen ge mäß, die Richter, die Entscheidung geheim zu halten, bis eine allerhöchste Bestätigung des Urtheils erfolgt veranschlagt werden kann, so ist doch der Entgang an großen Mengen eines kräftigen Nährstoffes und die dadurch bewirkte Preissteigerung der Eier so be deutend, daß schon längst nach einem Ersätze des Eiweißes zu technischen Zwecken gesucht worden ist; die französische Regierung hat sogar einen hohen Preis auf dessen Entdeckung gesetzt. Allein derselbe ist bis heute nicht gewonnen worden. Zwar läßt sich Albu min auch aus thierischem Blute darstellen, allein dies ist nicht immer frisch zu haben und bedarf einer um ständlichen Darstellung. Der zuerst von Leuchs vor geschlagene Fischlaich würde als Surrogat vollständig entsprechen, allein mit ihm wird ebenfalls ein werth- volles Nahrungsmittel vernichtet, gleichzeitig aber die Entvölkerung der Gewässer angebahnt werden. Es bleibt also nach wie vor bei der Eiweißverwendung, um den Zeugen bunte Modefarben zu geben, doch gewinnt ihr glücklicherweise diejenige des BlutalbuminS immer mehr Terrain ab. Noch immer aber bestehen, namentlich in Frankreich, dann im Elsaß, in Bayern (B. v. Effner in Passau), großartige Fabriken zur Darstellung des trockenen Eiweißes in Pulverform, das vor dem frischen den Vorzug der leichteren Auf bewahrung und der minderen Preisschwankung hat, welche letztere im Winter eine Steigerung von 50 bi» 80 Procent erfährt. Die große Fabrik von Mossel- mann in Clichy bei Paris verarbeitete keiner Zeit 30000 bis 50000 Eier täglich auf Albumin, und blos die Beseitigung der angefaulten darunter war ein Problem, das vieles Kopfzerbrechen veranlaßte, bi» die deSinficirende Wirkung de» Kalkhydrat» sich bewährt hatte. Weniger beeinträchtigend für da» in theuern Zeiten sei. Contreadmiral Batsch hat sich nach Wilhelms haven zurückbegeben. —Der AdmiralitätSrath hat in seiner Sitzung vom 25. Januar seine Aufgaben er ledigt. Falsch ist, wie die „N. A. Z." versichert, daß dem AdmiralitätSrath auch die Berathung einer neuen Fahrordnung aufgegeben war. Die Anwesenheit der drei Oberwerstdirectoren läßt vielmehr schließen, daß man sich mit der Frage beschäftigt hat, wie weit eine neue Werftdienstordnung nothwendig sei, da der er weitert» Betrieb der Werften eine solche zu erfordern scheint. — Der im Reichskanzleramt ausgearbeitete Entwurf eines Gesetzes über die Sicherstellung der Pfanogläubiger wird nach Durchlaufung der vor bereitenden Stadien nunmehr dem BundeSrath zugehen. Der Entwurf, welcher das Pfandrecht an Eifenbahnen regelt und insofern eine Ergänzung zur Concuriord- nung bildet, ist, wie die „N. A. Z." berichtet, den Re gierungen zugegangen und liegt zur Zeit dem preußi- ichen Staatsministerium vor. Sobald dasselbe sein Votum abgegeben hat, wird der Entwurf dem BundeS- rath zugehen. — Die Rückkehr des kaiserl. Botschafter» Fürsten Hohenlohe auf feinen Posten in Pari» ist einige Tage früher erfolgt, als sie in Aussicht genom men war. Man bringt natürlich diefe beschleunigte Rückkehr mit dem französischen Präsidenten wechsel in Verbindung. Um müssigen Conjectureu zu begegnen, wird in den hiesigen Blättern folgende, als „osficiös" bezeichnete Auslassung hierüber ver breitet: „Durch die französischen Vorgänge sind in den maßgebenden politischen Kreisen andere Fragen für den Augenblick in den Hintergrund gedrängt worden. Un richtig ist aber, daß augenblicklich tiefere Krifen iu Frankreich und eine Rücnvirkung derselben auf die allgemeinen Beziehungen befürchtet würden; die Deu tung, welche man nach dieser Seite der schnellen Rück kehr des Fürsten Hohenlohe nach Paris gegeben hat, ist irrig. Darin ist lediglich der Beweis zu erblicken, daß man, wie sich von selbst versteht, der neuen Wen- . düng volle Aufmerksamkeit schenkt." — Von der Ma rine wird gemeldet, daß die Panzercorvette „Prinz Adalbert", an Bord Se. königl. Hoheit Prinz Heinrich, zufolge einer telegraphischen Nachricht vom 2. d. M., früh 3 Uhr 42 Minuten glücklich in Valparaiso an gekommen ist. — In Potsdam ist in voriger Nacht der Ober präsident der Provinz Brandenburg, wirkt. Geh. Rath v. Jagow, am Herzschlage gestorben, U. Berlin, 2. Februar. Das Abgeordneten haus hat gestern zwei Sitzungen gehalten. In der ersten Sitzung nahm dasselbe den Gesetzentwurf wegen Abänderung des lauenburgischen Gesetzes über den Unterstützungswohnsitz in 1. und 2. Lesung unverändert an, verwies sodann die Vorlage, betreffend die Deckung der Mehrkosten für den Bahnbau Sirck-Oberlahnstein und Godelheim-Northeim an die Budgetcommission und genehmigte den Gesetzentwurf über Aufnahme einer Anleihe für Verbesserung der märkischen Wasserstraßen in 2. Lesung nach den Commissionsanttägen. Bei der fortgesetzten 2. Lesung wurde der Etat der Ausgaben für beide Landtagshäuser nach unerheblicher Debatte genehmigt. Bei der zweiten Berathung des Wasser genossenschaftsgesetzes, wozu zahlreiche Amendement» erfolgen, erhob sich eine längere Debatte bei tz 20: Haftung für Verbindlichkeiten der Genossenschaften; der Paragraph wird schließlich mit einem Amendement Hänel's angenommen. Eine weitere längere Debatte fand bei tz 56 Statt, wonach das Statut und die Ab änderung desselben die Genehmigung durch den Obrr- präsidenten bedürfen. Die Abgg. Hänel und LaSker beantragen dafür zu setzen „durch den Provinzialrath". Minister Or. Friedenthal erklärte, der Entwurf fei mit der Annahme dieses Amendements unannehmbar. Abg. Lasker wendete sich gegen den Minister, den er da» Bureaukratismus beschuldigt. Minister Or. Friedea- so schwer zu erkämpfende leibliche Wohl der Bevölke rung ist der bei Fabrikationen verwendete Verbrauch von Stärkemehl und Zucker. Oeffentliche Vorträge. Den sechsten der zum Besten des Schriften Vereins im Börsensaal veran stalten Vorträge hie't am 21. Januar Seminardirector Kühn über das Thema: „Christenthum und Erzieh ung". Entgegen der vulgären Anschauung, daß die Bereicherung des Wissens, die Aneignung möglichst vieler Kenntnisse der sicherste Weg zu künftigem Glücke sei, hob derselbe kräftig hervor, daß das wahre Glück allein in der rechten Verfassung und Gestaltung deS inneren Lebens liege. Als solche aber bezeichnete er den Frieden der Seele, der zum Glück gehört, „wie di« Sonne zum Tage", und die Wiederherstellung de» der Menschenseele ausgeprägten und durch die Sünde aber entstellten Gottesbildes zu seiner ursprünglichen Schöne. Einer Menschenseele zum Frieden verhelfen, sie aus der Sclaverei der Sünde zur Freiheit der Kinder Gotte» führen, sie tüchtig machen, auch Andern ein Segen zu werden, das heißt, sie wahrhaft glücklich machen. Da» aber vermag nur die christliche Erziehung zu leisten, welche zuerst den himmlischen Beruf de» Menschen im Auge hat, weil sie überzeugt ist, daß in der Tüchtig keit für diesen auch alle Bedingungen für den irdifchea Beruf mit gegeben sind Es gilt vor Allem, eine ehr furchtsvolle Liebe zu Gott in de» Kinde» Herz zu pflanzen, womit nicht früh genug begonnen werden kann, es gilt, den erwachten Funken der Gottesliebe »u nähren mit biblifchen Geschützten, „in welchen die schönsten Schätze für das Kindc-gemüth liegen", und e» dann in da» Wort Gotte» selbst hineinzuführen
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