R LÄUTE RUNGEN Konzert F-Dur von 0. F. Händel Die zwei bedeutendsten Formen der Orchestermusik vor dem Aufkommen der Sinfonie (ca. 1750) sind die Ouvertüren-Suite und das Concerto grosso. Im Concerto grosso wird das Orchester in zwei Gruppen geteilt, eine kleinere, das C o n c e r t i n o (z. B. zwei Hörner, zwei Oboen, ein Fagott) und eine größere, das Grosso, der ganze Chor der Streicher (Tutti). Beide Gruppen wechseln sich ständig im Spiel ab oder gehen auch gleichzeitig. Das Sinnbild eines Wettstreites, eines Kampfes. Das Wort Concerto heißt ja auch Wettstreit. Die berühmtesten Werke dieser Gattung besitzen wir von Corelli, Abaco, Bach (Brandenburgische Konzerte) und von Händel (1685—1759). Händels weltmännisches, großzügiges Wesen kommt in seinen Concerto- grosso-Werken zu deutlichem Ausdruck. Saftige Streicher g e s a m t Wirkungen, monumental; daneben die edlen, belebten Linien der Concertino-Instrumente, alles vereint sich zu packender Wirkung. Die beiden festlich bewegten Sätze dieses F-Dur-Konzertes hat Händel auch in seiner berühmten „Wassermusik“ wieder verwendet, jener be gleitenden Musik zu der pomphaften Wasserfahrt auf der Themse, bei welcher der verstimmte englische König Georg I. (1716) durch Händels Töne versöhnt wurde. Alla Hornpipe heißt: in der Art des alten englischen Hornpipe-Tanzes, dessen Name von dem eines Schalmei-Instrumentes ab zuleiten ist. Johannes Brahms Robert Schumann machte in einem Aufsatz „Neue Bahnen“ (1853, Zeit schrift für Musik) auf Johannes Brahms (1833—97) als einen ganz außergewöhnlichen Musiker aufmerksam; und Brahms wurde dadurch mit einem Schlage bekannt. Seine Stellung in der Musikgeschichte ist aller dings dann nicht die eines Tonsetzers geworden, der die Musik in „neue Bahnen“ lenkte, sondern vielmehr die eines verspäteten Klassikers, der nur neuen Inhalt in die alten, feststehenden Formen goß. Aus einem kleinen, musikalischen Kern (Motiv, Thema) durch alle erdenklichen Satzkünste ein großes Gebilde zu entwickeln, so wie es unübertrefflich in Beethovens 5. Sinfonie geschehen war, das ist auch Brahms’ Stärke. Violinkonzert D-Dur Unter den zahlreichen Konzerten für Solovioline mit Orchester gibt es drei, die sich der allergrößten Beliebtheit erfreuen. Das sind die von Beethoven, Mendelssohn und Brahms. In ähnlichem Grade geschätzt ist dann nur noch das in G-Moll von Bruch.