Die von 1 kg Schlacke mitgeführte Wärme schwankt allerdings nach praktischen Erfahrun gen zwischen 310 und 836 W. E., indessen nähert sich der Durchschnitt doch bei flott betriebenen Kokshochöfen fast überall 500 W.-E. Unter dieser Voraussetzung sind zur Ermittlung der Schlackenwärmemenge die Zahlen der letzten Spalte der Tabelle VI mit 500 zu multipliciren, und die gefundenen Producte mit den Zahlen der dritten Spalte der Tabelle VII vereinigt, geben den Gesammtverlust an Wärme durch Schlacke. In der Tabelle VIII sind die für so hohe Zahlen zulässigen Abrundungen an genommen. Tabelle VIII. Bei einem Procent gehalt der Erze an freier Kieselsäure von Schlacken wärme (W.-E.) auf 100 kg Roh eisen Von der Schlacke im Ganzen bean spruchte Wärme (W.-E.) auf 100 kg Roheisen 5 10 700 20 900 10 22 400 44 500 15 35 400 69 600 20 50 200 98 600 25 66 800 131 200 30 86 000 169 000 35 108 200 212 500 40 133 700 263 600 45 164 300 322 900 50 200 700 394 400 55 245 300 482 100 60 301 000 591 600 65 372 700 732 500 Eisenwärme. Die vom erzeugten und geschmolzenen Roh eisen mitgeführte Schmelz- und Ueberhitzungs- wärme schwankt nach praktischen Ergebnissen* zwischen 26 500 und 30 000 W.-E. auf 100 kg Roheisen. Man darf sie im Durchschnitt zu 28 000 W.-E. annehmen, eine Zahl, welche, da alle Rechnungen auf 100 kg Roheisen bezogen werden, überall in gleicher Höhe in Anrechnung zu bringen ist. Wärme der flüssigen Hochofenproducte. Das Roheisen und die Schlacke sammt den zur Schlackenbildung nöthigen Zuschlägen verlangen nach dem Vorhergehenden, unter der Voraussetzung, dafs die Beschickung wasserfrei ist und aufser der Kalksteinkohlensäure gasartige Verbindungen in nennenswerther Menge nicht ausgetrieben zu werden brauchen: ROheisen!.000 .-.208000.. Schmelz-I. Ueberluitzungsw. » 28000 „ / Schlacke dagegen bei 5 bis 65 % freier Kieselsäure im Erze 21000 bis 733000 W.-E. Man ersieht also, wie der Schwerpunkt des Wärmeverbrauchs, wie das ja auch die Praxis * Vergl. Ergänzungsband S. 42 und 349. beweist, in dem Reichthum der Erze zu suchen ist, und dafs die nöthige Wärmemenge zwischen 229 000 und 941000 W.-E. schwanken kann. Wasser. Zur Verdampfung kommt sowohl Hydrat- wie hygroskopisches Wasser. Wie ohne erheblichen Fehler alle zu zerlegende Carbonate auf Kalkstein zurückgeführt werden können, da Eisencarbonate geröstet zu werden pflegen, so ist für das Hydratwasser nur Brauneisenerz in Anschlag zu bringen; denn die Hydrate in den Gangarten und Zuschlägen treten dagegen völlig in den Hinter grund. Eisenoxydhydrate pflegen roh aufgegeben zu werden. Rechnet man, dafs Hydrate des Eisens im Durchschnitt 20 % chemisch gebundenes Wasser enthalten, so ergänzt sich die erste Reihe der Tabelle IV wie folgt: Tabelle IX. Für 100 Eisen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Auf das Eisen aus Oxydlydrat kommen au Hydratwasser . 36 71 107 143 179 214 250 286 322 Zur Austreibung und Verdampfung des Hydrat wassers braucht man auf 1 kg Wasser 100 — 536 — 85 = 721 W.-E. (vergl. Ergänzungs band S. 43). Die Tabelle der Vielfältigen ergiebt folgende Zahlen: Tabelle X. Für kg 1 2 3 4 5 8 7 8 9 Auf Hydrat- wasser . . 721 1442 2163 2889,3605 4326 5047 5768 7389 Setzt man weiter den Durchschnitt an zur Reduction verbrauchten Erzen = 140 kg auf 100 kg Roheisen, so entspricht das bei der Verwendung 20.140 von Brauneisenerz (auchMinette) 10o = 35 kg 1 v v ZV Wasser und 25 235 W.-E., d. h. ungünstigsten- falls etwa 90 % der Schmelz- und Ueberhitzungs- wärme des Roheisens. Anders stellt es sich mit dem hygroskopi schen Wasser, welches zur Verdampfung (An fangstemperatur, wie vorher 0° gerechnet) 100 H 536 = 636 W.-E. auf jedes Kilogramm braucht. Hat man auch je nach der Witterung und nach der Beschaffenheit der Materialien in der Be schickung eines Hochofens bis zu 30 kg Wasser auf 100 kg Roheisen, so kommt ein so hohes Verhältnifs doch nur im Falle der Verhüttung von Brauneisenerzen und unter Zurechnung des Hydrat wassers vor (vergl. Ergänzungsband S. 346 und Tabelle XXVIII auf S. 324). Die folgende Tabelle giebt die Vielfältigen zur Berechnung für die einzelnen Fälle.