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1016 Nr. 22. „STAHL UND EISEN.“ November 1892. b. Steinbrüche. Steine 1891/92 Der Vorrath an Steinen belief sich am Anfänge des Geschäfts- bearbeitete bearbeitete jahres auf 1 2941 4921 Gewonnen wurden in 298 bezw. 295 Arbeitstagen 32 708 t 100 532 t 1890/91 bearbeitete bearbeitete 1 758 t 143 t 29 202 t 77 047 t Es wurden abgesetzt durch die Bahn . im Kleinverkauf . Steine 34 002 t 101 024 t 1891/92 1890/91 bearbeitete bearbitete bearbeitete bearbeitete 26 942 t 86 596 t 27 319 t 74 993 t 705 t 12 768 t 2 347 t 1,705 t 27 647 t 99 3641 30 960 t 77 190 t 29 666 t 76 698 t so dafs am Schlüsse des Geschäftsjahres ein Bestand verblieb von 6 355 t 1 660 t 1 294 t 492 t II. Georgs-Marienhütte. Aus den eigenen Gruben wurden gefördert: 1891/92 1890/91 an Erzen 161 783 t 186 590 t i „ Kohlen 22 891 t 11 396 t | Erzeugt wurden: an Koks 74 205 t 65 560 t . „ Roheisen 72 6461 73 4881 Die Eisengiefserei erzeugte insgesammt 3377 t ; Gufswaaren gegen 3570 t im Vorjahre. Davon wurden ' geliefert: 958 t für fremde Rechnung, 2419 t für eigene Betriebe und für das Rohrlager. Die Production betrug: an Gement „ Mörtel „ Schlackensteinen . . . Der Absatz von Schlacken Die Gesammtsumme der Verkäufe hat betragen . 1891/92 1890/91 2 389 t 2 240 t . 2 421 t 2191 . . 3 330 800 Stück — . . 86 340 t 62 000 t 1891/92 1890/91 I 5 427 730 N 5 779 186 M. ) III. Stahlwerk Osnabrück. Es wurden hergestellt: 1891/92 1890/91 an Halbfabricaten, als Rohstahl u. s. w 51 182 t 47 026 t an Fertigfabricaten, Schienen, Schwellen u. s. w 40 539 t 41 133 t Die Giefserei erzeugte 47681 Gufswaaren — gegen 4923 t im Vorjahre — davon 588 t für fremde Rech nung, das Uebrige für den eigenen Bedarf. In der Steinfabrik wurden 4920 t feuerfester Steine — gegen 56891 im Vorjahre — zum Werthe von 1562394 angefertigt. Die Bruttosumme der Verkäufe hat im Betriebs jahre 7 834 975. gegen 8 345 897 im Vorjahre betragen. Der Verkaufswerth der abgesetzten Erzeugnisse bezw. Fabricate aller drei Abtheilungen belief sich auf rund 14 837 000 M gegen 15 779 000 JI, im Vorjahre. Auf den verschiedenen Werken des Vereins wurden während des Geschäftsjahres insgesammt 4674 Arbeiter beschäftigt — gegen 4482 im Vorjahre —, die an dieselben gezahlten Löhne beliefen sich auf zusammen 4 521 716 JI. ■ Die Geschäftsergebnisse unseres Vereins in den letzten drei Jahren haben sich ungefähr auf der gleichen Höhe gehalten, was seine Erklärung darin nfidet, dafs der bei den weichenden Preisen unserer Fabricate entstandene Ausfall in den Ein nahmen durch die Leistungen der fortgesetzt ein geführten Neuerungen und Verbesserungen ausgeglichen werden konnte. Ist auch ein Stillstand in der rückgängigen Con- junctur noch nicht eingetreten, und haben namentlich verschiedene Eisenbahn-Materialien noch in der jüng sten Zeit nicht unerhebliche Preiseinbufsen erlitten, so ist andererseits doch die Annahme nicht ganz unberechtigt, dafs die sich wiederholenden Anläufe auf Preissteigerungen für gewisse Stapelartikel den Keim für den Anfang eines allmählichen Umschwunges zum Bessern in sich tragen. Freilich lassen Landes- Calamitäten, wie der Ausbruch der Cholera in Hamburg und die dadurch enstandenen Stockungen im Handel und Verkehr, eine durchgreifende Ge sundung der Verhältnisse sobald nicht aufkommen. Die der Entwicklung mifslicher Conjuncturen förder lichen Schwankungen, wie solche in den letzten Jahr zehnten insbesondere der Eisen- und Stahlindustrie beschieden waren, können für die Folge nur dann hintan gehalten oder doch gemildert werden, wenn hinsichtlich der Ersatz- und Neubestellungen für den Staatsbedarf eine gewisse Stetigkeit sich einbürgert. Weder die Massenanforderungen an die Gewerbe in Zeiten des Aufschwunges noch eine übermäfsige Zurückhaltung in Zeiten des Niederganges, sind ge eignet, den Interessen der Volkswirthschaft aufzuhelfen. Am allerwenigsten ist dem Arbeiter damit gedient, in der einen Periode über seine Kräfte hinaus, in der andern Periode ungenügend beschäftigt zu sein. Wie wir bereits in unseren früheren Rechen schaftsberichten ausführten, ist bei uns in Deutschland bislang das Thomas-Flufseisen mit dem von uns her gestellten Bessemerstahl im allgemeinen als gleich- werthig behandelt worden. Neuerdings werden nun — im Gegensatz zu den Forderungen früherer Jahre — für solche Eisenbahn-Materialien, welche vorzugsweise dem Verschleifs unterliegen, gröfsere Zugfestigkeiten gefordert. Diese, sowie besonders auch gröfsere Dichtigkeit, können vor allen anderen Materialien dem Bessemerstahl ohne Schwierigkeiten gegeben werden. Hiernach erscheint die Erwartung nicht un berechtigt, dafs in absehbarer Zeit, auf Grund der durch praktische Erfahrung gewonnenen Ergebnisse, für gewisse Fabricate die Vorzüge des Bessemerstahls mehr erkannt und dann auch entsprechend besser bezahlt werden , was bei den gröfseren Herstellungs kosten dieses Metalls in der Billigkeit begründet wäre. Dafs die Ueberlegenheit des Bessemer - Materials bislang nicht genügend gewürdigt wird. ist für uns um so mifslicher, als überhaupt die Verwendung eisernen Oberbaus in neuester Zeit zurückgegangen ist, nachdem man mit verschiedenen anfangs ge priesenen Systemen sehr unbefriedigende Erfahrungen gemacht hat. Unser Osnabrücker Werk darf sich das Zeugnifs ausstellen, dem Bestreben für die Förderung des eisernen Oberbaus, nicht nur zum Nutzen der Industrie, sondern auch im Interesse des Eisenbahnwesens, durch die Ausgestaltung zweckentsprechender Con- structionen wesentlich Vorschub geleistet zu haben.