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November 1892. n STAHL UND EISEN? Nr. 22. 1013 Zweite umgearbeitele und vermehrte Auflage. Berlin 1892. Julius Springer. Preis ge bunden 5 •46. Das vorliegende, in klarer, auch dem weniger Vorgebildeten verständlicher Weise geschriebene Buch ist nicht nur für Heizer und Kesselwärter geschrie ben, es soll auch dem Kesselbesitzer Belehrung und Auskunft über das Wesen einer zweckmäfsigen Dampfkesselanlage und einen regelrechten Betrieb derselben bieten. Zunächst wird die Wärme und die Verdampfung des Wassers, sodann werden die Brenn materialien, ihre Verbrennung und die Dampferzeugung beschrieben. Insbesondere ist dem Abschnitt, der von der Kunst des sparsamen und möglichst rauch freien Heizens handelt, mehr Aufmerksamkeit zuge wendet worden, als das in anderen Büchern dieser Art der Fall ist. Die folgenden Abschnitte behandeln die Herstellung der Dampfkessel, die Feuerungsanlagen der Kessel (50 Seiten), die wichtigsten Bauarten der Dampfkessel (42 Seiten), die Ausrüstung der Dampf kessel (60 Seiten), die Beschaffung, Inbetriebsetzung und den regelmäfsigen Betrieb eines Dampfkessels, die Unterbrechungen des Betriebs und die Kessel explosionen. Der letzte Abschnitt enthält die Be kanntmachung vom 5. August 1890, betreffend all gemeine polizeiliche Bestimmungen über die Anlegung von Dampfkesseln. Die Accumulatoren für stationäre elektrische Be leuchtungsanlagen. Von Dr. G. Heim. Mit 62 Abbildungen. Leipzig, Verlag von Oskar Leiner. 104 Seiten. Preis 2 6. Das vorliegende Werkchen ist im wesentlichen ein Sonderabdruck des zweiten Kapitels in dem an dieser Stelle vor kurzem besprochenen Buche des selben Verfassers über die Einrichtung elektrischer Beleuchtungsanlagen für Gleichstrombetrieb unter Hin zufügung der Beschreibung aller erforderlichen Hülfs- apparate für Accumulatorenanlagen, wie automatische Ausschalter u. s. w., sowie der nöthigen Schaltungs schemata. Es ist demnach für Interessenten bestimmt, welche über diesen Theil der Beleuchtungsanlagen besondere Auskunft erhalten wollen. Im Nachtrag sind ferner noch die in der Zwischenzeit eingetretenen Aenderungen auf diesem Gebiet berücksichtigt: die wesentliche Abänderung, welche bei den neuen Platten formen der Tud o r-Accumulatoren der „A. A. G.“ Platz gegriffen hat, und die neu auf den Markt ge kommenen Accumulatoren der „Frankfurter A. W. von G. Pollack & Co.“ Das leichtfafslich geschriebene Buch will natür lich nicht in wissenschaftlicher Beziehung mit dem erschöpfenden und grundlegenden Werke von Ed. Hoppe concurriren, sondern nur, unter Fortlassung der Theorie, allen denen, welche mit stationären Accumulatorenanlagen zu thun haben, das auf diesem Gebiet wesentlich zu Berücksichtigende bekannt machen, wozu der Verfasser um so mehr berufen erscheint, als er sich schon seit Jahren speciell mit Accumu- latorenuntersuchungen beschäftigt. Da bei den verschiedenen marktgängigen Accumu- latoren die chemischen Processe während des Be triebes miteinander so übereinstimmen, dafs in Bezug auf den Wirkungsgrad, d. i. das Verhältnifs der nutz baren zur hineingeladenen Energie, bei den verschie denen Batlerieen unter gleichen Betriebsverhältnissen nur ganz geringe Unterschiede bestehen können, so ist in erster Linie neben dem Preis die Haltbarkeit der Batte- rieen für die Rentabilität ausschlaggebend, worüber nur langjährige Erfahrung Aufschlufs geben kann. Leider liegen nach dieser Richtung hin ausreichende Resultate bis jetzt kaum vor. Der Wettbewerb um die beste I Plattenconstruction, welche einmal das Plattengewicht für die Einheit der Leistung möglichst herabdrückt, ein in mancher Hinsicht sehr wichtiger Factor, anderer seits aber dem Accumulator eine lange Lebensdauer sichert, ist daher noch eifrig im Gange. Soweit als angängig, wird dem Leser durch die zahlreichen guten Abbildungen der verschiedenen Plattenconstructionen ein eigenes Urtheil ermöglicht. c. H. Quantitative chemische Analyse durch Elektrolyse. Von Prof. Dr. A. Classen. Dritte Auflage. Berlin. Verlag von Julius Springer. Das Buch, welches schon in dritter Auflage er scheint, verdient in hohem Mafse die volle Aufmerk samkeit der Eisenhüttenlaboratorien. Vermag auch die Elektrolyse gegenwärtig diesen Laboratorien nicht so wesentliche Dienste wie denjenigen der anderen Metallhütten zu leisten, so hat sie doch schon in einigen festen Fufs gefafst und wird für die Zukunft diesen noch nützlicher werden, besonders da der Ver fasser die Accumulatoren in den Dienst der Elektrolyse gestellt hat. Ein Blick in das Buch zeigt, welches grofse Feld die Elektrolyse schon beherrscht. Das Buch ist sowohl für diejenigen, die sich mit der Elektrolyse in ihrer Anwendung zur Analyse vertraut machen wollen, wie auch für die, welche weitere Studien auf diesem Felde treiben wollen, eine will kommene Gabe, und der Verfasser verdient die An erkennung, die die Praxis ihm gezollt hat, vollauf. Ich zweifle nicht, dafs das Buch sich in den Eisen hüttenlaboratorien allmählich unentbehrlich machen wird. Dr. M. A. von Reis. Erste Hülfeleistung bei Unglücks- und plötzlichen Erkrankungsf allen bis zur Ankunft des Arztes. Leitfaden für den Unterricht in Sanitätscorps von Feuerwehren, Fabriken, Eisenbahnen, Bergwerken u. s. w. zum Selbstunterricht für Jedermann. Von weiland Dr. med. F. Kiesewetter, herausgegeben von Dr. med. Felix Winkler. II. Auflage, Wiesbaden bei H. Sadowsky. Preis 4,50 •46. In der nicht kleinen Literatur über diesen in neuerer Zeit beliebt gewordenen Specialzweig schrift stellerischer Thätigkeit nimmt das vorliegende, aus der Praxis heraus geschriebene, mit zahlreichen Ab bildungen versehene und in gemeinverständlicher Sprache geschriebene Buch eine hervorragende Stelle ein, und kann es daher zum Unterricht in allen auf dem Titel angegebenen Fällen empfohlen werden. Edmund Alexander, Dr. jur., Gerichtsassessor, Die Sonderrechte der Actionäre. Berlin 1892, Otto Liebmann. 4 6 50 8. Den ersten Abschnitt der vorliegenden Arbeit bilden allgemeinere Erörterungen über die Entstehung, Uebertragung, Abänderung und Aufhebung der Sonder rechte der Actionäre. Hierbei wird die Frage erörtert, ob und inwieweit das Statut eines Actienvereins Sonder rechte begründet. Gerade hierüber gehen die Ansichten am weitesten auseinander, da sich in der Literatur einerseits die Ansicht vertreten findet, dafs fast jede Bestimmung des Statuts ein Sonderrecht des Actionärs begründe, andererseits auch die Ansicht, dafs das Statut Sonderrechte überhaupt nicht zu begründen vermöge. Der Verfasser geht deshalb auf die Natur des Statuts im Anschlusse an die Vorgänge bei der Gründung eines Actienvereins und bei der Zeichnung XXIIn 5