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1004 Nr. 22. „STAHL UND EISEN.* November 1892. Kl. 19, B 12 952. Schienenstofs - Verbindung. August Böckel in Leipzig-Gohlis. Kl. 24, K 9530. Feuerungs - Anlage. Caesar Kaestner in Halle a. d. S. 3. November 1892: Kl. 5, H 12 672. Schräm maschine mit sich drehendem walzenförmigen Schrämer. Th. Hepell in Birtley (Grafsch. Durham), W. und J. G. Patterson in Tynemouth (Grafsch. Northumberland). Kl. 10, Z 1462. Herstellung von Briketts aus Kohlenschlamm unter Anwendung von Gährungspro- ducten. Heinrich Zippert in Zwickau, Sachsen. Kl. 40, H 11454. Herstellung eisenfreier Kupfer- chlorürlaugen. Dr. C. Hoepfner in Frankfurt a. M. Deutsche Reichspatente. Kl. 18, Nr. 64950 vom 24. September 1891. Charles Walrand und Eugene Legnisel in Paris. Verfahren zum Ueberhitzen des Eisens in der Birne behufs Erzeugung der zum Giefsen kleiner Blöcke erforderlichen hohen Temperatur. Das Verfahren ermöglicht die Herstellung von Flufsstahl bei Beschickungen von nur etwa 100 kg. Anstatt sehr kieselreiches Roheisen zu verwenden, verarbeiten wir beim sauren Verfahren Roheisen von beliebigem Kieselgehalt, vorausgesetzt, dafs dasselbe beim Eingiefsen in die Birne die gehörige Wärme hat. Wenn man dann in dem Augenblick, wo der Procefs beendet ist (was sich durch das Verschwinden der Flamme kundgiebt), dem Bade Silicium in der Form einer beliebigen Legirung zusetzt und mit dem Blasen fortfährt, so verschwindet die Flamme, wenn über haupt noch vorhanden, so vollständig, dafs man sich in den Beginn des Blasens zurückversetzt glaubt, während andererseits die Temperatur allmählich steigt, weil das Bad durch die Verbrennung des Siliciums überhitzt wird. Je nach der zugesetzten Menge der Legirung, welche von der Beschaffenheit des Roheisens und dem Gewicht der Beschickung abhängt, setzt man das Blasen so lange fort, bis die Kohlenstoffflamme wieder erscheint. Letztere welche vor dem Siliciumzusatz kalt erschien, ist dann ungemein heifs. Im allgemeinen ist dann das Blasen beendet; man macht eine Probe und giefst wie gewöhnlich aus. Je nach der Geschicklichkeit der Arbeiter ver fahren wir auch so, dafs wir, anstatt den Zusatz des Siliciums bezw. der Siliciumlegirung beim Verschwinden der Flamme zu bewirken, zunächst durch fortgesetztes Blasen das Bad stark oxydiren und dann erst die ge schmolzene Siliciumlegirung zusetzen. Die Siliciumlegirung kann in kaltem oder roth glühendem Zustande zugesetzt werden, wird aber am besten geschmolzen zugesetzt, um jede Temperatur erniedrigung zu vermeiden. Anstatt zur Steigerung der Endtemperatur des Bades Silicium anzuwenden, kann man auch jeden anderen Körper benutzen, der fähig ist, durch seine Verbrennung innerhalb des Bades dessen Temperatur zu steigern. So wird man beim basischen Verfahren das Bad nach dem Ueberblasen durch Zusatz einer phosphorreichen Phosphorlegirung unter Fortsetzung des Blasens auf den erforderlichen Flüssigkeitsgrad bringen. Wenn man Stahl in grofsen Massen nach dem Verfahren von Thomas oder Bessemer erzeugt, kann der Zusatz von Silicium, Phosphor oder jedes andern unter den dargelegten Umständen verbrennen den Körpers ebenfalls mit Erfolg angewendet werden, wobei festzuhallen ist, dafs wir durch solchen Zusatz eine Beseitigung des im Stahlbad enthaltenen Sauer stoffes des Stahlbades nicht bezwecken. Der Zweck des Zusatzes ist die Ueberhitzung des Bades, um den Gufs kleiner Blöcke zu ermöglichen. Der Zusatz kann sowohl etwas vor als auch etwas nach dem Verschwinden der Flamme bewirkt werden ; die Wirkung ist immer dieselbe. Bei Beschickungen von 200 kg z. B. haben wir die gesuchte Wirkung mit einem Zusatz von 5 bis 10 % 10 procentigen Ferrosiliciums erzielt, ohne dadurch der Nothwendigkeit des schliefslichen, den Sauerstoff des Bades entfernenden Zuschlags enthoben gewesen zu sein. Der Zusatz kann auch in das überoxydirte Metall bewirkt werden. Beispiel: Eine Post von 100 bis 1000 kg Hämatil- eisen wird in der B es s e m er - Birne in der ersten Periode 8 bis 12 Minuten, in der zweiten Periode 6 bis 10 Minuten lang behandelt; dann setzt man 2 bis 7 % geschmolzener Siliciumlegirung hinzu und fährt mit dem Blasen fort, bis die Kohlenstoffflamme wieder erscheint, was nach etwa 1 bis 2 Minuten eintritt. Dann stellt man das Blasen ein und fügt dem Bad, wie beim Bessemer-Verfahren, die den Sauer stoff beseitigenden Zusätze (Ferromangan, Spiegeleisen, Ferrosilicium geschmolzen oder in Stücken) zu und bewirkt dann den Gufs, wobei das geschmolzene Metall, ohne Rückstand zu hinterlassen, aus der Giefs- keile fliefst. Patent-Anspruch: Verfahren zur Ueberhitzung des Eisens in der Birne behufs Erzeugung der zum Giefsen kleiner Blöcke erforderlichen hohen Temperatur, darin bestehend, dafs kurz vor oder nach dem Verschwinden der Kohlen- stoffflamme ein durch seine Oxydation Wärme erzeugen der Körper (Silicium oder Phosphor oder deren Le- girungen) im Ueberschufs zugesetzt und dann mit dem Blasen so lange fortgefahren wird, bis der Körper verbrannt ist und die vor dem Zusatz vorhanden ge wesene Flamme wieder erscheint. Kl. 49, Nr. 64857, vom 6. August 1891. G. Sauer in Berlin. Aluminiumloth. Das Loth besteht aus 9 Th. Aluminium, 1 bis 4 Th. Silber und 2 bis 5 Th. Kupfer. Es wird ohne Flufsmittel angewendet. . KI.5, Nr.64256, vom 15. Januar 1892. Hein rich Munscheid in Dortmund. Vorrich tung zum Schlitzen. Zum Führen der von Hand bewegten Schlitz stange a dienen zwei Schlitze, die in auszieh baren und feststellbaren Stempeln b angeordnet sind. Der hintere der selben ist mit Einschnit ten c zum Verstellen einer die Schlitzstange a unterstützenden Rolle d versehen. KL 5, Nr. 64335, vom 14. October 1891. Firma F. C. Glaser in Berlin. Vorrichtung zum Vortreiben von Stollen in weichem Gebirge. Der über die eigentliche Stollenauskleidung a greifende Schild b hat eine Querwand c, welche mit der Wand d eine Kammer bildet, so dafs durch in diese geleitete Druckluft der Schild b in das Gebirge vorgeschoben wird. In gleicher Weise ist der mit