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So entstand beispielsweise die nachstehende Tabelle: Tabelle 111. Qualität des Stahles Nr. der Probe n i Durchm. der Probe mm Mefs länge mm Resultat der Zerrei fsprobe Festigkeit Dehnung 1 20 200 37,6 31,0 Weicher Stahl ... 2 10 100 36,8 30,5 3 5 50 37,7 31,4 Bauschinger untersuchte ebenfalls diese Verhältnisse, und aus seinen Arbeiten geht hervor, dafs innerhalb der in der Praxis vorkommenden Grenzen für die Quersclnittsabmessungen die Querschnittsgröfse und Querschnittsform keinen wesentlichen Einflufs auf die Dehnbarkeit haben, wenn die Mefslänge proportional der Wurzel aus dem Querschnitt gemacht wird. Professor Martens drückt das Gesetz in folgenden Worten aus: „Geometrisch ähnliche Körper aus gleichem Material erfahren unter gleichen Umständen durch die gleichen Spannungen geometrisch ähnliche Formänderungen, d. h. also, bei zwei Zerreifsproben aus einem und demselben Stabe werden gleiche Dehnungen nur dann erzielt bei gleichen Spannungen, wenn alle Abmessungen innerhalb und aufserhalb der Mefslänge und diese selber in gleichem Verhältnifs stehen. Legt man also den bereits international gewordenen Normalstab von 20 mm Durchmesser, 200 mm Mefslänge und 220 mm Gebrauchslänge zu Grunde, so müssen bei Stäben abweichender Querschnittsgröfse und Form nach diesem Aelnlichkeitsgesetz und nach der Erfahrung von der Einflufslosigkeit der Querschnittsform die Mefslänge 1 = 11,3 Vf (f = Querschnitt), die Gebrauchslänge Ig = 12,5 Vf ge nommen werden, um die gleichen Zahlen für die Dehnbarkeit zu finden, wie sie bei Anwendung des Normalstabes gefunden worden sind.“ Die Wahrheit dieser Aeufserungen habe ich durch viele Versuche bestätigt gefunden. Im Nachfolgenden sollen einige Beispiele daraus angeführt sein. Dafs die Form der Querschnitte innerhalb der Mefslänge keinen wesentlichen Einflufs auf die Dehnung hat, beweisen die nachfolgenden zwei Tabellen IV und V. In Tabelle IV sind Flach eisen und Trägerflantschen , als Flachstäbe und als Rundstäbe vorbereitet, zum Versuch gelangt. Je zwei zu einander gehörige Proben eines und desselben Stabes erhielten jedoch den gleichen Querschnittsinhalt. 1 a b e 11 e IV. Profil Nr. des Stabes Resultate der Zerreifsproben bei gleicher Querschnittsgröfse Flachstab Rundstab F. D. F. D. Flachstab 19 mm . . . 1 39,0 26,0 38,5 26,25 2 37,9 26,25 37,3 27.5 » • • • 3 37,4 26,5 38,2 25,25 Trägerflantsch 25 mm. . 4 35,5 30,0 36,1 27,75 n • • 5 37,6 27,75 38,2 26,0 » • • 6 39,5 29,0 40,0 27,0 Je zwei Probestäbe eines und desselben Walzstabes erhielten gleiche Querschnittsgröfse, aber verschiedene Breiten und Dicken und wurden dann zerrissen. Die Ergebnisse sind in Tabelle V veranschaulicht. , , I a b e 11 e V. *• Profil Nr. des Stabes Resultate der Zerreifsproben bei gleicher Querschnittsgröfse 12 : 8 3,4 10 r 40 F. D. F. D. Flacheisen 160 X 12 . . 1 39,9 28,5 41,1 26,5 » • • 2 40,2 28,5 40,2 28,0 » • • 3 40,6 27,5 42,2 26,0 n • • 4 41,0 27,0 39,0 30,0 » • • 5 41,8 26,5 43,0 27,5 7 • • 6 40,3 28,5 41,0 27,0