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Rheinlaufes zwischen Speier und Strafsburg zu verfassen. Ich erkannte, dafs der Schwerpunkt der Sache in der Frage liege: „Wie kann man mittels Grundschwellen die sonst wandernden Kiesbänke an den Ufern derart festlegen, dafs alsdann auch die seitlichen Kolke verschwinden?“ Es ist dies eine wissenschaftlich hochinteressante Frage. Mehrere Mittel führen zum Ziel, und es erfordert viel Zeit, Scharfsinn, Beobachtung und Erfindungs gabe, um das Zweckmäfsigste zu erdenken und als solches nun auch zu erweisen. Die erforder lichen Geldmittel wären verschwindend klein ge wesen gegenüber den Summen, welche an sich schon für Uferbefestigung jährlich am Rhein aus gegeben werden. An der Oberdirection verwarf jedoch der technische Leiter den Gedanken einer Anstellung derartiger Versuche in so schroffer Weise, dafs ich davon Abstand nehmen mufste, den Gegenstand weiter zu verfolgen. Wenn nun nach einigen Jahren der Verwaltung die Aufgabe gestellt wird, den Rhein schiffbar zu machen, dann ist die Verwaltung dieser Aufgabe nicht vollkommen gewachsen. Vorbereitende Unter suchungen fehlen, und es verbleibt nun keine andere Wahl, als mit dem Nutzbau selbst gleich sam einen Versuch im grofsen zu machen, wo bei Millionen zu viel verwendet werden können, weil die zweckmäfsigste Bauweise nicht vorzeitig auf einer Versuchsstrecke unter Aufwendung eingehen der wissenschaftlicher Studien erforscht wurde. Die benannten beiden Fälle bieten allerdings nur das Bild vereinzelter persönlicher Erfahrungen, sie veranlafsten mich aber, mit Berufsgenossen mehrfach über den Gegenstand zu sprechen. Ich begegnete dann überall der Ansicht, dafs für die wissenschaftlich-empirische Forschung im Bau- Ingenieurwesen etwas geschehen müsse, dafs dies aber nicht Sache der einzelnen Verwaltungsstellen sein könne, sondern dafs dafür eine besondere Abtheilung geschaffen werden müsse. Vor Allem geht unser Wünschen dahin, dafs dem Ingenieurwesen tüchtige Vertreter erwachsen, welche dafür sorgen, dafs durch die Centralisation des öffentlichen Bauwesens die Thatkraft seiner Beamten nicht gebrochen und dafs der Schablone zuliebe nicht die Möglichkeit genommen wird, wissenschaftlich praktische Studien auszuführen. Zwar kann man aus Sparsamkeitsrücksichten nicht überall forschen wollen, und es ist daher natur- gemäfs, dafs den Verwaltungsorganen in dieser Hinsicht nur beschränkte Mittel zugebilligt werden, aber irgendwo mufs doch der methodischen Forschung ein Hort erwachsen, und darum wird für die Gründung einer Abtheilung für w issenschaftlich baut ec h nisc h e Forsch un g eingetreten. M. Mölleri Professor der techn. Hochschule zu Braunschweig. / Bericht über in- und ausländische Patente. Patentanmeldungen, welche von dem angegebenen Tage an während zweier Monate zur Einsichtnahme für Jedermann im Kaiserlichen Patentamt in Berlin ausliegen. 26. September 1892: Kl. 5, H 12 570. Vor richtung zum Einstellen von an conischen Seiltrommeln hängenden Förderkörben vor den Füllörtern mittels hydraulisch bewegter Schachtbühnen. Firma Haniel & Lueg in Düsseldorf-Gräfenberg. Hl. 18, G 6511. Verfahren zur Kohlung von Eisen im Erzeugungsapparat durch Einbringen von in be schwerten Behältern eingeschlossener zerkleinerter oder pulverisirter Kohle. Gutehoffnungshütte, Actien- verein für Bergbau und Hüttenbetrieb in Ober- hausen II a. Ruhr. Kl. 31, J 2874. Verfahren, Formkasten für ver schiedene Rohrweiten anwendbar zu machen. Aug. Jelkmann in Berge-Borbeck. Kl. 40, P 5825. Verfahren zur Vorbereitung des Eisens zum Legiren. Henri Pidot in Stanhope Gar dens (Middlesex, England). Kl. 49, L 6909. Vorrichtung zum Aufbiegen und Fertigwalzen vorgewalzter Profileisen. Toussaint Bicheroux in Düsseldorf. Kl. 80, H 11 758. Rotirende Presse zur Herstellung von Kohlenziegeln und dergl. Johann Gaspar Harkort in Harkorten b. Haspe. 29. September 1892: Kl. 1, M 8768. Einrichtung zum Sieben, Mischen und Fördern körnigen oder mehligen Gutes. Maschinenbau-Actiengesellschaft vorm. Breitfeld, Danek & Go. in Prag-Karolinenthal. Kl. 5, G 7332. Vorrichtung zum Ausfüllen des beim Vertreiben des Schildmantels von Stollen-Vortreib- Apparaten sich bildenden Hohlraumes durch Gement oder dergl. Firma F. G. Glaser in Berlin. Kl. 20, L 7257. Doppelblattfeder für Eisenbahn fahrzeuge. Gustav Lentz in Düsseldorf. Kl. 49, D 5211. Maschine zum Schmieden und Pressen von runden Gegenständen mit verjüngt zu laufender Gestalt. W. H. Dayton, Torrington (Gönn., V. St. A.). Kl. 81, G 4095. Lösch- und Verladevorrichtung für Koksöfen. Franz Joseph Collin in Dortmund. 3. October 1892: Kl. 5, E 3493. Fördergestell mit elastisch unterstütztem Boden; Zusatz zu Nr. 64 550. Franz Fröbel, Eisengiefserei und Maschinenfabrik, Gonstantinhütte bei Freiberg, Sachsen. Kl. 10, L 7416. Verkohlungsofen. Dr. J. Lerchhorn in Pluder (O.-Schl.). Kl. 19, B 12 792. Kreuzungen für eintheiligen Lang- schwellen-Oberbau. J. E. Bileups in Cardiff (England). Kl. 19, M 9016. Zusammenschweifsbares Eisen bahngeleise nebst fahrbarem Apparat zum Schweifsen und Verlegen des Geleises. A. J. Moxham in Jobnstown (Pa., V. St. A.). 6. October 1892: Kl. 5, O 1684. Gesteinbohr niaschine, bei welcher die Bohrspindel mittels zweier Arbeitskolben verschiedenen Querschnitts durch Druck luft ein- und auswärts getrieben wird. P. J. Ogle in London.