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i» Alten- Hermao» nfeudah». tinNnna» > Kirchner kr Fleisch >o Pirna, ttriusri»» ton Män- Lil-deth) lallnrr in Hr Her- M i» Sweyrt- iO. — kk. «. — .. 0 - „ 4. — „ s. — ,, ». — .. «. — ,. ». - » 0. — kk. 0. - >o. — „ > — ., >, 6. — .» Mart. »r. M. » »ller za ^53 Mittwoch, den 7 März. Fd»»n»»«n1»pr»l» r l» ,»»»« 4»«t»eL«» Batak«: Ikdrlivki . . IS Kark. ttjkbrUod: L Rark »0 ?L t!lo»aIn»Ki»»anr«rn: 10 kt. L»»^ek»Id äe» äentied« ksiet»— tritt ko«t- aaä 8tamp»t»n»ckl»^ dm»». l»ier»t«»preta«: t'Ir ckea knam «m«r ^«paltansn ?ütit»sile X> kl. Ont« „Lioz««mät" clis 2ml» SO kl. DreMerÄlMMl. Lraekelneo: l^liok mit Xninadm» ä«r 8o?m- nnck ksiert»^« für äeo lolxeoclea 'ka- Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. 1877 loaeratenannadm« an»n>rt!>r N«tp^ : etter, 6ommi»»ioaLr äse »rssäaer äourval»; Nawdnrx B»rlio-Vie»-I.«>pii^-L»»«1-Br«^»a-Br»»krllrt ». Bl.: f/aasenstein L loAker,- S«rU»-Vi»» Blawdarx rm^-Lelprix-krevIclÄrt ». kl. «üneda»: /taä. Lfo««e Berit». L'. /fornx.^, /neltliämitlnil:,' Brem«»: Lc^totte,- Breele» : ÄanAe«'« lliirvau, 0k«mntt, : ko»At,- rrenklurt ». H.: ^'. ^aeAer'ecl,« u. f/err»m»n'»c>,e l!ucl>d./ vörUl,: /nv- D., L»»»or«r: t,'. Kcdtttxier,' Berte-Berlin - knmdlurt ». H. -St»ttB»rl: /)aude L L'o.,' Lemd^r^! H. Lkeni/Aen,' Vien: <-/>/>e/»L. Ileraasxeker: llüoi^I. Lxpväitioll äse Drseäner Journal», Dreeävn, Xving^rstrussv Ko. 2V. Amtlicher Theil. Dresdeu, 5. März. S<. Majestät der König hat nachstehende Personal - Veränderungen iu der Armee allrrgnädigst zu genehmigen geruht: A «»»>»,» )tsittn»g», Versetz»,»: Die Versetzung des Secondelieutenants Herpel deS 7. Infanterie-Regiments .Prinz Georg* Nr. 106 zu den Offizieren der Reserve seines Regiment-; die Beförderung der Portcpeefähnriche von Leonhardi und Stein des 1. (Leib-) Grenadier-Regiments Nr. 100, Falcke, Busch und Graf von der Schulen burg des 2. Grenadier - Regiments No. 101, „Kaiser Wilhelm, König von Preußen*, von Tettau des 5. Infanterie Regiments „Prinz Friedrich August* No. 104, Freiherr von Lindeman des 6. Infanterie-Regiments No. 105, von Domarus des 8. Infanterie Regiments „Prinz Johann Georg" No. 107, Wilsdorf des Schützen- (Füsilier-) Regi ments „Prinz Georg* No. 108 und Bornemann des 2. Jäger-Bataillons No. 13 zu Secondelieutenants in ihren Truppentheilen; die Beförderung drs Prewier- lieutcnants von Schimpfs des 2. Ulanen-Regiments No. 18 zum Rittmeister und Escadron-Chef; die der Secondelieutenants Freiherr von Spörcken letztge nannten Regiments und Graf von Wallwitz des Garde-Reiter-Regiments zu Premierlieutenants; die Versetzung des Secondelieutenants von Adelebsen des 1. Ulanen-Regiments No. 17 zu den Offizieren der Reserve seines Regiments; die Ernennung des etatsmäßigen Stabsoffiziers des Fuß - Artillerie - Regi ments No. 12, Major Bucher, zum Commandeur des 2. Bataillons dieses Regiments; die Beförderung des Hauptmanns und Compagnie-Chefs von Löben des Fuß-Artillcrie-Regimcnts No. l2 zum Major und etat-mäßigen Stabsoffizier desselben Regiments; die Beförderung des Pottepccfähnrichs Heinicke des 1. Feld-Artillerie-Regiments No. 12 zum außcretaismäßigcn Secondelieutenant seines Regiments; die Versetzung der außeretatsmäßigen Secondelieutenants Mehl horn II. des 1. Feld-Artillerie-Regiments No. 12 und Brehme des 2. Feld Artillerie-Regiments No. 28 zum Kuß-Artillerie-Regiments No. 12; die Beförderung der Zeug - Premirrlieutenants Judenfeind-Hülße und Wicke zu Zeughauptleuten, die des Zeuglieutenants Gotthardt zum Zeug - Prrmirrüeutenant, die drs FeuerweikslieutenantS Wenig zum Feuerwerks-Premier- lirutenant und die des Zrugfeldwebels Flemming zum Zeug Lieutenant; die Beförderung der Secondr- lieutenants der Reserve Dä w eritz und Herrmann I. des 2. Feld-Artillerie-Rcgimenis No. 28 zu Prrmier- lieutrnants der Reserve in ihrem Regimente; die Ent hebung de- Hauptmanns ». Disp. und Landwehr-Be zirks-Adjutanten von Witzleben des 1. Bataillons (Borna) 8. Landwehr Regiments No. 107 von der Ad- jutanten-Function; dir Beförderung der Unterärzte der Reserve Vr. Simon des 1. Bataillons (Leipzig) 7. Landwehr-Regiments No. 106, vr. Tändler des Re serve-Landwehr-Bataillons (Dresden) No. 108, Vr. Geßner des 1. Bataillons (Leipzig) 7. Landwehr-Re giments No. 106, Vr. Amos des Reserve Landwehr- Bataillons (Dresden) No. 108 und l)r. Gräfe des 1. Bataillons (Leipzig) 7. Landwehr-Regiments No. 106 zu Assistenzärzten 2. Classe der Reserve. U. Verabschied»,» rc. Die nachgesuchte Entlassung des Secondelieutenants von der Decken des 3. Infanterie-Regiments No. 102; die Verabschiedung des Secondelieutenants der Infanterie Damm des 1. Bataillons (Leipzig) 7. Land wehr-Regiment- No. 106 mit der gesetzlichen Pension aus Allerhöchsten Kriegsdiensten. Feuilleton. Redigirt von Otto Banck. K. Hsstheater. — Altstadt. — Sonnabend den 3. März wurde A. Lortzing's komische Oper „Zar und Zimmermann* neu einstudirt unter Leitung de- Hrn. Musikdirektor- Riccius gegeben. Hr. Bulb sang und spielte den Peter Micharlow — Zar Peter — vorzüglich und zeichnete sich namentlich im Vortrage des bekannten Zarenliedes und eines statt der Lortzing'- schen Musik im ersten Act eingelegten Liedes aus. Doch muß man sich vom künstlerischen Standpunkte aus gegen solche — nicht einmal angczeigle — Einlagen erklären. Diese willkürliche Mischung der Musik und Vertauschung von Musikstücken schickt sich nicht. Den Bürgermeister van Bett, diesen carikirten Typus echt deutschen Phi» listerthums und obrigkeitlicher Dummheit, der eine Hauptstütze der Oper ist, mit natürlicher derber und unmittelbar wirkender Komik zu zeichnen, ist dem Ta lente Hrn. Decarli'- nicht gegeben. Aber er bietet dafür eine gute Gesangaueführung, und es ist sehr anerkennrn-werth, daß es seinem fleißigen Bemühen sogar gelang, diese an sich nicht zusagende Figur vom zweiten Act an mit einem befriedigenden Grad von Komik in Ausdruck und Gestattung au-zustatten. Frl. Löffler spielte die Marie sehr hübsch und ge winnend, ohne Affectation und anspruchsvolle Coquettrrie; weniger genügte noch ihre gesangliche Ausführung, die sie namentlich auch in den Cantilrnstrllen zu schwer fällig behandelt. Mit einer leichteren Behandlung und besonderen Lonbildung würde die Intonation gewinnen und da- Verschleifrn der Tine bei kleinen Figuren sich mindern. Hr. Marchion übertrifft al- Peter Jwa- vo» noch immer sämmtliche Gäste, welche sich hier al- Nekamümachung, die Zusammensetzung der für da- Königreich Sachsen gebildeten künstlerischen, photographischen und gewerblichen Sachverständigenvereine betreffend. Nachdem in Gemäßheit der Reichsgesetze vom 9., 10. und 11. Januar 1876, betreffend das Urheberrecht an Werken der bildenden Künste, den Schutz der Pho tographien gegen unbefugte Nachbildung und das Ur heberrecht an Mustern und Modellen (Seite 4 flg., 8 flg., 11 flg. des Neichsgesetz-Blattes von 1876), für das Königreich Sachsen ein künstlerischer, ein photogra phischer und ein gewerblicher Sachverständigenvercin ge bildet worden, wird Solches und daß diese Vereine in Dresden ihren Sitz haben und auS den nachbenanntcn Personen zusammengesetzt sind, hiermit bekannt gemacht. Es besteht: 1) der nach dem Reichsgesetz vom 9. Januar 1876 gebildete künstlerische Sachverständigen- verein aus folgenden Mitgliedern: Herrn Professor vr. Ernst Julius Hähnel hier, als Vorsitzendem, Herrn Professor Johann Michael Ferdinand Heinrich Hofmann hier, als Stellvertreter des Vorsitzen den, Herrn Professor Melchior Anton zur Straßen in Leipzig, Herrn Landschaftsmaler Friedrich Preller hier, Herrn Professor vr. Hermann Julius Theodor Hcttner hier, Herrn Professor Wilhelm Heinrich Ludwig Gruner hier, Herrn Kunsthändler Emil Oswald Geller hier, mit folgenden Stellvertretern: Herrn Professor Gottfried Julius Scholz, Herrn Bildhauer vr. Gustav Adolf Kietz und Herrn Kunsthändler Emil Theodor Richter, allerseits hier; II) der nach dem Neichsgesetz vom 10. Januar 1876 gebildete photographische Eiachverständi- genvercin aus folgenden Mitgliedern: Herrn Photograph Karl Hermann Julius Krone, als Vorsitzendem, Herrn Photograph Georg Christian Hahn, als Stell vertreter des Vorsitzenden, Herrn Hofphotograph Karl Emil Rämmler, Herrn Kunsthändler Gustav Adolf Ernst, Herrn Kunsthändler Bernhard Karl Christian Gräf (Ernst Arnold's Kunstverlag), Herrn Professor Gottfried Julius Scholz, Herrn Bildhauer Vr. Gustav Adolf Kietz, sämmtlich hier, mit folgenden Stellvertretern: Herrn Photograph Emil Louis Constantin Schwend ler hier, Herrn Professor Melchior Anton zur Straßen in Leipzig, und Herrn Professor Johann Michael Ferdinand Heinrich Hofmann hier; III) der nach dem Neichsgesetz von« 11. Januar 1876 gebildete gewerbliche sachverständigen- vcrein aus folgenden Mitgliedern: Herrn Professor Karl Ludwig Theodor Graff, als Vorsitzendem, Herrn Professor Johann Karl Robert Weißbach, als Stellvertreter des Vorsitzenden, Herrn Bildhauer Eduard Robert Henze, Herrn Professor Leopold Hugo Bürkner, Herrn Professor Karl Gotthelf Krumbholz, allerseits hier, Herrn Kaufmann Hermann Vogel in Chemnitz, Herm Karl Friedrich Hermann Ströhmer, Damast - fabrikant in Zittau, Herrn Kaufmann Georg Ludwig August Walter hier, Herrn Julius Bruno Ebrhardt, Direktor der Königin- Marienhütte in Camsdorf, Herm Buchdruckercibesitzer Hermann Friedrich Hein rich Giesecke in Leipzig, mit folgenden Stellvertretern: Herrn Professor vr. Emst Julius Hähnel, Herm Tapetenfabrikant Moritz Gotthelf Hopfst, Herm Hoflieferant Friedrich Wilhelm Bluth und Herrn Hoflieferant Otto Bernhard Friedrich, allerseits hier. Dresden, am 23. Februar 1877. Ministerium der Justiz. Abeken. ^Papsdorf. MlMmllMr T!mL Telegraphische Nachrichten Berlin, Dienötag, 6. März, Mittag-. (Tel. d. Dresdn. Journ.) General Jgnatiew verweilte gestern Vormittag längere Zeit im auswärtigen Amte und empfing Nachmittags 3 Ubr den Besuch deS Fürsten Bismarck. Nach dem Empfange bei Ihren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin fuhr Jgnatiew bei dem Kronprinzen und dem Prinzen Friedrich Karl vor, dinirte bei dem rus sischen Botschafter v. Ubril und besuchte AbendS mit seiner Gemahlin eine Soiree deS englischen Botschafters Lord Odo Russell. Die Gemahlin Jgnatiew'S ward gestern Nachmittag von Ihrer Majestät der Kaiserin rmpfangen. Die Abreise Jgnatiew- ist auf morgen Mittag 12 Uhr festgesetzt. London, Montag, 5 März, AbendS. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung deS Unterhauses kam zunächst die Angelegenheit deS SuezcanalS zur Sprache. Auf eine Anfrage des Parlamentsmitgliedes Wolff erklärte der Kanzler der Schatzkammer, Sir H. North cote, die erste Reduktion der Auschlagsteucr für den Suercanal sei bis zum 15. April verschoben worden, da dte Genehmigung der Regierungen hierzu noch aus stehe. Die Suezcanalgeselltchast habe ihren Protest gegen die Entscheidung der internationalen Tonnen commission zurückgezogen. Die Gesellschaft habe ferner dagegen Einspruch erhoben, daß England für die von ibm erworbenen Actien das Stimmrecht ausübe, weil die betreffenden Actien ohne Coupons seien. Die eng lische Negierung habe hiergegen Verwahrung eingelegt, hoffe aber eine gütliche Regelung der Angelegenheit. Auf eine weitere Anfrage Grant Duff'S be züglich der Rückberufung des CapitänS Burnaly aus Centralafien erwiderte der Staatssekretär deS Kriege-, Hardy, Capitän Burnaly sei nicht auf Verlangen Rußlands zurückberufen worden, sondern aus Gründen der allgemeinen Politik, hauptsächlich aber um den Verdacht nicht auf- kommen zu lassen, als sei derselbe mit einer be sonderen Mission betraut. Konstantinopel, Montag, 5. März, Abends. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Die montenegrinischen Lelegirten haben dem Minister des Auswärtigen, Savfet Pascha, schriftlich ihre Forderungen über reicht. Savfet Pascha versprach die Prüfung der selben und die Anberaumung eines weiteren Con- serenztagcS behufs Verhandlungen mit den Mon tenegrinern wegen deS Verlangen- nach Berich- tigung der Grenzen einiger Distrikte, welche an läßlich der letzten Grenzbestimmungcn in zwei Theile getheilt wurden, sowie der Distrikte Nikfic und Priva, sodann wegen deS Hafen- von Spitza, wegen der verlangten freien Schifffahrt auf dem See von Tkutari und dem Flusse Bocana, wegen freier Rückkehr der Flüchtlinge in die Herzegowina und wegen eine- neucn moclun vivendi für die künf tigen Beziehungen der Pforte zu Montenegro. Der Fürst von Montenegro hat die Verlänge rung de» Waffenstillstandes bis zum 21. Mürz angenommen. Die serbischen Delegirten und Pertew Efendi reisen erst Freitag von hier ab. Letzterer über bringt nach Belgrad einen Ferman deS SultanS betreffs der Wiederherstellung der gegenseitigen Beziehungen Der hier in die Kammer gewählte Grieche lehnte daS Mandat ab. Belgrad, Dienstag, 6. März. (Tel. d. Dresdn. Journ.) DaS Amtsblatt veröffentlicht eine den FriedenSschluß verkündende Proklamation des Für sten Milan. Die Verhältnisse Serbiens gegenüber der Pforte bleiben wie vor dem Kriege. Der Kriegszustand ist aufgehoben. Bis zum 12 März verlassen die türkischen Truppen das von ihnen inncaehabte serbische Gebiet Ein besondere- Teeret verlängert da- Mora torium bis zum 1. Juni d. I Bukarest, Montag, 5. März, AbendS. (W. T. B.) Der Kinanzminister Demeter Sturdza hat dem Fürsten sein Entlassungügesuch eingereicht. Wegen der durch den starken Schneefall her- beigcführten Verkehrsstockungen sind gestern und heute „keine Posten eingetroffen. Washington, Montag, s März, Abends. (Tel. d. Dresdn. Journ) Der neue Präsident der Vereinigten Staaten Rutherford Hayes, ist heute installier worden und hat bei dieser Gelegenheit eine Botschaft erlassen. Die Botschaft betont, seine (Hayes') bei Annahme der Candidatur ausgesprochenen Gesinnungen würden die 'Norm seiner Verwaltung sein, erwähnt dann die Folgen des Secessionskrieges, sowie die Nothwendigkcit, die Lage der verarmten Bevölkerung der Südstaaten zu verbessern, empfiehlt die Herstellung einer die Rechte Aller unverletzt aufrechtcrhalteuden localen Selbstver waltung, sowie die aufrichtige Unterwerfung unter die Verfassung und die Staatsgesetze. In der Frage der Herstellung der, socialen Ordnung in den Südstaaten und der Entwickelung der Wohlfahrt müßten die Repu blikaner und die Demokraten einig sein. Als Mittel zur Verbesserung der moralischen Lage der Bevölkerung wird die Errichtung von Freischulen vorgeschlagen. Seine (Hayes') Politik sei, den Farbennntcrschied zwischen dem 'Norden und dem Süden für immer zu vernichten. Ferner sei nothwendig eine radicale Reform des bureau- kratischen Systems, sowie die Abänderung der Verfassung dahin, daß der Präsident auf 6 Jahre gewählt werde, aber nicht wieder wählbar sei. Die Industrie liege noch immer danieder, für deren Wiederaufleben seien aber einige Zeichen erkennbar. Die durch das uncinlösbare Papiergeld verursachte Unsicherheit des Handels könne nur durch ein unerläßliches Gesetz über die Wiederauf nahme der Hartgeldzahlungen beseitigt werden. Die Bot schaft erwähnt die Verwickelungen, welche den euro päischen Frieden bedrohen, betont die Politik der Union, sich in die Angelegenheiten anderer Mächte nicht einzu - mischen, rühmt die Politik Grant's, der ernste Streitig, ketten durch Schiedsgerichte zum Austrag brachte, und erklärt, daß Hayes eventuell dasselbe Mittel anwenden werde. Die Botschaft schließt mit einer Ermahnung zur Einigkeit. Jur orieutalischeu Frage. Berlin, 5. März. Wie die „N. Pr. Ztg." hört, nahm Fürst Bismarck auf der Sonnabcndsotrdc Ver- jüngere Stellvertreter in dieser Partie versuchten. Am Besten iu der Gesammtleistung gelang der zweite Act, doch hat Hr. A. Erl (Marquis Chateauneuf) die Ro manze schon in früheren Jahren feiner und geschmack voller vorgetragen. C. B. - K. Hoftheater. — Neustadt. — Am 4. März: „Der beste Ton.* Lustspiel in 4 Acten von Karl Töpfer. (Hr. v. Prosky als Gast.) Das alte Töpfer'sche Stück, welches von harmlosem Humor vergangener Tage voll ist und das moderne Leben und Treiben in eine wenigstens bühnenmäßig sehr geschickte Verbindung mit jenem derben Element bringt, ist in Dresden wegen seiner Ausführung, die in verschiedenen Epochen immer eigenartig gut war, sehr beliebt geblieben. In neuer Zeit wird ihm diese Nei gung des Publikums besonders durch Hrn. Drttmcr's Maior v. Warren warm gehalten, der durch seine frische, männlich temperamentvolle Gestaltung dieser Rolle ebenso, wie durch seinen drolligen Humor zu Genuß und Er heiterung der Zuschauer beiträgt. Sicher und klar die Grenzlinien des Verfassers inne haltend, sprach er mit jener gewinnenden Natürlichkeit und unbefangenen Pointirung, die sich immer nur in der Schauspielkunst als die Zeugen eines großen, für den Conversationston unvergleichlichen Talentes documentiren. Frl. Ulrich, »u den besten Vertreterinnen der Leopoldine v. Strehlen seit langer Zeit gehörend, charaktrrisirte die übermüthige Laune etwas minder gesund und zwanglcs als sonst. Frl. Guinand (Louise), dir für das Zusammenspiel durch den wohl getroffenen Ton drs Hrn. Richrlsen al- Gatten trefflich unterstützt wurde, verleiht ihrer Rolle eine angenehme Natürlichkeit. t Der Gast, Herr v. ProSky, trat in der Rolle de- OberiägcrmeisterS v. Strehlen auf. Er brachte für seine eben nicht leichte Partie recht erfreuliche Intentionen mit und suchte das sanguinisch aufbrausende Tempera ment mit dem jovialen Grundzug des altdeutsch derben, an guter Sitte festhaltcnden Familienoberhauptes maß voll zu vereinigen. Doch zwischen der guten Absicht und ihrem Gelingen vermittelten die unzulänglichen schauspielerischen Fähigkeiten des Genannten eine Kluft, die eben groß genug war, um die angenehme Wirkung in ihrem Werden stückweis zu verschlingen Es fehlt die volle Naturkräftigkeit des Humors, die warme Fülle der Stimmung —, Eigenschaften, deren Mangel durch ein dünnes, mager und klanglos emporstrebendes Organ und durch eine gewisse doktrinäre Mimik noch auffallen der hervortrete«. Das Publicum nahm diesen Versuch indessen nachsichtig und wohlwollend auf. O- B. Montag den 5. März gab Herr Paul v. Schlözer im Saale des „Hotel de Saxe* ein zweites Eoncert.' Das Eröffnungswert des Programms, Beethoven's 8on»t» »ppL8»i0NLts vp. 57, bestätigte die Meinung, dcß Compositionen von moderner und dem Salon charakter zugewandter Richtung seiner Neigung und Spielwelse vorherrschend zusagen. Die trefflichen Eigen schaften seiner Virtuosität, sein elastischer Anschlag, sein zwar im Colorit nicht reicher, aber angenehmer und nie sorcirter Ton, seine außerordentlich leichte Hand- sührung, sein eleganter, musikalisch fein und geschmack voll durchgebildeter Vortrag entfalteten sich am vor- theilhastesten und gewinnendsten in Piecen von Chopin, Rubinstein, Scholtz, Brüll, Schlözer, Liszt. Als ganz besonders reizend sei der Vortrag der Barcarole (O-woII) von Rubinstein hervorgehoben. Chopin'- Ai-ckur-Walzer war im Tempo ungemein überhastet, wie auch der letzte Satz der I'-woll-Sonate. Bei übertriebener Geschwin- digkeit muß auf Ton und TvnauSdruck, auch auf Deut lichkeit und volle Correcthcit und somit auf die in Geist und Gefühl treu belebte Wiedergabe des Inhalts eines Tonstücks verzichtet werden; cs bleibt blos ein Erweis höchst fertigen, glatten, musikalisch gefälligen Finger spiels übrig, der doch nur bei Aufgaben, wie z. B. die Etüden vom Concertgcbcr und Brüll stellen, volle Berechtigung hat. Fräulein Ida Zimmermann unterstützte das Con- cert durch Gesangsvvrträge: Polonaise aus Thomas' „Mignon", Lieder, Variationen von Proch. Ihre kleine, reine und in der Höhe sehr angenehme weiche Sopranstimme ist von Natur sehr geeignet und geschickt für Cvloratur und hat nach dieser Richtung hin bereits eine sehr gute Ausbildung erfahren; namentlich das Staccato gelingt trefflich. Es käme nur darauf an, ob es dem Talent und dem Fleiße der jungen Sängerin gelingt, ihre behende Technik auch musikalisch feiner und intelligenter zu schulen, den Vortrag durch Geschmack und Stil zu hcben, mit Esprit zu beleben. C. B. Neue Erwerbungen der k. Gemäldegalerie in Dresden. Diesmal ist eS die moderne Abteilung, welche in jüngster Zeit wesentliche Bereicherung erfahren hat. Sticht bloS in chronologischer Beziehung ist in erster Reihe zu erwähnen ein vortreffliches Marincbild von Theodor Gudin, dem bekannten, noch lebenden Seemaler, dessen Bilder sämmtlich eine entschiedene Virtuosität, lebhafte Farbe, die manchmal ins übertrieben Bunte geht und eine feine, äußerst geistreiche Vortragsweise zeigen. Das in Rede stehende Bild, Seegefecht aus der Zeit Louis XIV., zwischen französischen und holländischen «schiffen bei ruhigem Wetter, zeigt jedoch außer allen den obengenannten Eigenschaften, noch eine dem Meister