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Die beiden gleichzeitig in der Leitung und dem Ofenraum entnommenen Gasproben 4 und 5 zeigen eine Vorverbrennung der Kohlenwasser stoffe an, in der Weise c2 H + O 2 = 2 CO + H 4 und C2 H 4 + O 4 = 2 CO 2 + H 4 ein Vorgang, welcher sich bei einer Temperatur von 400 bis 500° C., also wahrscheinlich in den Wärmespeichern, vollzieht und einen Verlust von 200 Calorien verursacht; derselbe hat bei dem Prefsluftbetriebe weder in St. Denis noch in Anzin in 6jährigem Betriebe nachgewiesen werden können. In St. Denis werden durch das in vor beschriebener Weise erzeugte Gas 4 Röhren dampfkessel und 32 Oefen von verschiedener Form und Gröfse geheizt, von welchen in Eine Eigenthümlichkeit der Gaserzeuger besteht in der auf dem Gewölbe Z (Fig. 3) ruhenden Wand, durch welche alle oberhalb in der Kohlenschicht ent stehenden Dämpfe und Gase die höher erhitzte Zone über dem Roste zu durchstreichen gezwungen und dort zersetzt werden. Es ist anzunehmen, dafs hierin die Hauptursache liegt für die Bildung eines an Brennstoff reichen Gases und für einen geringen Verlust an solchem durch Verdichtung zu Theer in folge von Abkühlung in der Leitung. , Anm. des Uebersetzers. Fig. 5 und 6 zwei solcher zum Glühen von Blechen im geschlossenen Kasten von Gufseisen dargestellt sind. Die Anordnung ist aus nach stehender Abbildung ersichtlich. Das Wesent liche der Einrichtung besteht in der Benutzung der Wärme der abziehenden Gase zum Heizen der Verbrennungsluft durch unmittelbare Leitung und nicht durch Aufspeicherung. Die Flamme behält infolgedessen stets ihre Richtung, so dafs die Vorrichtungen zum Umsteuern fortfallen, welche das Regenerativsystem in Anlage und Betrieb umständlich machen. Die unmittelbare Leitung ist bekanntlich zuerst von dem Franzosen Ponsard durchgeführt worden, und hat Len- cauchez die Form der Ziegel, aus welchen die Luftheizung (Recuperateur) II zusammengesetzt ist, in einer Weise vereinfacht, dafs dieselbe auch für sehr hohe Temperaturen (1000 bis 1200° G.) haltbar und dauerhaft sind. Das System hat sich vielfach an Glüh- und Schweifsöfen bewährt und wird jetzt auch für Herdschmelzöfen ausgeführt. li. M. D. Columbische Weltausstellung in Chicago. Der Gedanke, zur Erinnerung an die vier hundertjährige Wiederkehr des Jahres, in welchem Columbus die neue Welt entdeckte, eine Welt ausstellung zu veranstalten, hatte zuerst zwischen den Städten New-York und Chicago einen leb haften Wettstreit um den Vorrang und die Ehre, die Ausstellung in ihren Mauern aufzunehmen, verursacht. Nachdem letztere Stadt obgesiegt und in dieser das Haupt-Comite sich gebildet hatte, entstanden daselbst nicht geringe Schwierig keiten wegen der Platzfrage; auf das heftigste befehdeten sich zwei Parteien, deren Interessen verschieden waren, und nachdem sich das Züng lein zu gunsten der einen geneigt hatte, drohte die andere durch ihren Rücktritt die finanzielle Unterlage des Unternehmens zu untergraben. Diese Kämpfe mögen wohl der Anlafs gewesen sein, dafs ab und zu widersprechende Gerüchte über den Ocean drangen, welche einmal das Scheitern des Unternehmens, das andere Mal von den ge ringen Fortschritten und das dritte Mal einen guten Fortgang derselben zu melden wufsten. Gegenwärtig sind alle Hindernisse beseitigt, der Platz ist bestimmt, die Hauptpläne sind fertig und ist man auf das eifrigste in die Arbeiten zu der gigantischen Unternehmung, die alle Vor gängerinnen in den Schatten stellen soll, ein getreten. Die Einladungen an die befreundeten Staaten sind ergangen und hat das Deutsche Reich