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Härtestufe Verhältnisse von Oz / Ob für die Wärmestufen: -20 +20 100 200 300 400 500 600° 1 76 75 77 86 96 66 । 39 12 II 85 82 85 92 96 76 43 7 III 77 74 79 91 96 84 49 16 Man findet in dieser Richtung zwischen Härte stufe I und 11 eine gewisse Uebereinstimmung, obwohl beide Materialien in ihrem übrigen Ver halten ersichtlich charakteristische Verschieden heiten zeigen. Allen drei Materialien ist aber jenes Zusammenrücken von OB und G, bei 300° in gleichem Mafse eigen. Wie aus Figur. 2 und 3 hervorgeht, zeigen die beiden von Hörde gelieferten Materialien (Härtestufen I und II) in ihrem allgemeinen Cha rakter, so auch im Verlauf der Linien für GB und Gz, völlig befriedigende Uebereinstimmung. Das von 'Union gelieferte Material (Härtestufe III) folgt zwar im allgemeinen demselben Gesetze für OB und Gz, weicht aber für die Wärmestufe 300 0 erheblich davon ab. Wenn nicht ein ähnlicher Charakter auch in Bezug auf die übrigen Eigen schaften zu Tage träte, so würde der Verdacht nahe liegen, dafs hier grundsätzliche Fehler des Versuches vorliegen, obwohl solche Fehler nicht aufgefunden werden konnten und bei der guten Uebereinstimmung (Tabelle 2, III, 300°) auch nicht sehr wahrscheinlich sind. Auf die muth- mafslichen Ursachen der Erscheinung wird später noch einzugehen sein. Sieht man von dieser Abweichung ab, so kann man sagen, dafs das im kalten Zustande festere Material auch im er hitzten Zustand fester geblieben ist. Die Linienzüge für die Spannung an der Streckgrenze zeigen für alle drei Materialien ziemlich gleichen Charakter. Sie fallen fast pro portional dem Grade der Erhitzung, und das Material mit im kalten Zustande höherer Streck grenze bleibt auch im erhitzten Zustande das jenige mit höherer Streckgrenze. In Bezug auf die Dehnungen für die Trag- und Bruchgrenze verhalten sich die beiden Mate rialien von Hörde wiederum ähnlich, während dasjenige von Union einen abweichenden Cha- I rakter hat und diesen abweichenden Charakter namentlich für die Wärmestufen 200 und 300° hervortreten läfst. Die Dehnung g nimmt, wie es scheint, von — 20 bis — 20 0 zu, um dann stark abzufallen und für das Hörder Material bei etwa 130° einen kleinsten Werth zu erreichen. Von hier ab steigen die Linien wiederum bis auf etwa 280 bis 330° und fallen dann nach unten ab. Der für die Festigkeitslinien charak teristische Punkt bei 300 0 ist also durch die Dehnung 3b bei diesen beiden Härtestufen (I und II) durch eine Wiedererhöhung der Dehnbarkeit für die Traggrenze deutlich gekennzeichnet. Bei dem Material von Union (III) zeigt sich bei X.10 etwa 130° allerdings ebenfalls eine Beugung der Linie 6b, aber der kleinste Werth fällt hier doch erst mit der Wärmestufe 300° zusammen, und die Linie steigt dann, um erst bei etwa 420° den Höhepunkt zu erreichen. Von hier aus schliefst sie sich wieder den Linien für die Stufen I und II an. Die Dehnung beim Bruch , zeigt für das Hörder Material anfänglich geringes Steigen, dann schnelles Abfallen bis zum Minimum bei 130° und darauf stetiges Ansteigen, ohne dafs die Wärmestufe 300 0 deutlich charakterisirt ist. Das Material der Union hingegen zeigt nach an fänglichem Steigen und einer Beugung der Linie bei etwa 130° seinen kleinsten Werth bei 300°, und die Linie schliefst sich nunmehr schnell steigend denjenigen für das Hörder Material wieder an. Zu bemerken ist übrigens, dafs so wohl , als auch namentlich B für 600° durch das Rühren des Metallbades beeinflufst erscheinen ; sie sind aber von der Mittelbildung trotzdem nicht ausgeschlossen worden. Wie man aus Vorstehendem und aus Fig. 3 erkennt, gehen die Linienzüge für 6ß und 8 Z für alle drei Materialien bis zu etwa 300° jeweils parallel zu einander und erst bei 300° trennen sie sich, um die eine Gruppe fallend, die andere steigend zu verlaufen. Dies kommt auch zum Ausdruck, wenn man die Verhältnisse 6ß zu , (= 100) in nachstehender Gegenüberstellung vergleicht: Härtestufe Verhältnifs von 6ß / 6 Z für die Wärmestufen -20 +20 100 200 300 400 500 600 I 78 76 76 79 73 36 20 28 II 75 79 68 76 81 58 19 8 III 78 72 81 74 59 48 26 15 Ganz besonders deutlich werden die Ver änderungen, welche die Festigkeitseigenschaften des untersuchten Eisens in höheren Wärmegraden erfahren, durch eine übersichtliche Zusammen stellung der Schaulinien aus den Versuchen er kennbar gemacht. In Fig. 4 ist eine der Wärme stufefolge entsprechende Reihe zusammengestellt worden. Aus dieser Reihe erkennt man viel leicht noch deutlicher als bisher, wie sehr sich der Charakter, des Eisens mit steigendem Wärme grade verändert. Hier soll nur die allgemeine Form der Schaulinien Beachtung finden, weil die Verhältnisse der aus den Linien abgeleiteten Hauptwerthe bereits besprochen worden sind. Beachtet man zunächst die Erscheinungen an der Streckgrenze (diese ist durch S bezeichnet), so erkennt man, dafs die Strecke, auf welcher die Linie mit einigen Zacken parallel zur Grund linie läuft, mit wachsender Wärme kürzer wird und von 400° an ganz verschwindet. Von hier ab findet ein allmählicher Uebergang zum Fliefsen 2