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848 Nr. 10. »STAHL UND EISEN.“ October 1890. Weiler giebt die Tabelle die aus den Schau bildern abgeleiteten Versuchsergebnisse, nämlich die Spannung an der Streckgrenze (Gs), die Spannung beim Erreichen der Höchst- oder Bruch last (g), endlich diejenige beim eigentlichen Bruch, unter der Zerreifsungslast (Gz), sämmtlich bezogen auf den ursprünglichen Querschnitt; ferner die procentuale Dehnung bis zur Höchst oder Bruchlast (5b) und schliefslich die Gesammt- dehnung bis zum Zerreifsen (6.). Zu bemerken ist, dafs die Streckdehnung aus dem Schaubilde nicht bestimmt wurde, weil dieser Werth durch die Feinmefsapparate bei weitem zuverlässiger gefunden wird. Die nächste Hauptspalte giebt die durch Aus messung nach dem Bruch gefundenen Versuchs ergebnisse, nämlich die Dehnungen 850 und 100, gemessen von der Bruchstelle aus nach beiden Seiten auf je 50 bezw. 100 mm, also auf 100 bezw. 200 mm Länge, endlich noch die Querschnitts verminderung q, alle Werlbe in Procenten. Unter »Bemerkungen« ist das allgemeine durchschnitt liche Aussehen der Bruchflächen kurz angegeben. In Fig. 2 und 3 sind die Hauptergebnisse der Versuche durch Linienzüge veranschaulicht. Zu einer allgemeinen Erläuterung der Ver suchsergebnisse diene das Folgende: Geht man zuerst auf diejenigen Festigkeits eigenschaften ein, welchen bis jetzt in der Praxis am meisten Bedeutung beigemessen zu werden pflegt, so sind zuerst die Werthe aus der zweiten und dritten Hauptspalte der Tabelle zu betrachten, also die Spannungen an der Streckgrenze, unter der Höchst- oder Bruchlast, unter der Zerreifs- kraft sowie die zugehörigen Dehnungen. Fig. 2 läfst auf den ersten Blick erkennen, wie stets die Spannungen Ob und Gz von 20° bis zu etwa — 50 0 erheblich abnehmen, um dann stark zu zunehmen, bis sie bei etwa 200 bis 250° ihren gröfsten Werth erreichen. Dieser gröfste Werth ist in allen drei Härtestufen ganz beträchtlich gröfser als derjenige für — 20°, und zwar für Härtestufe Ob G, I um 34 % 62 % II um 27 % 45 % III um 25 % 50 % Einen ganz ähnlichen Verlauf zeigen die Linien für G,, Vergleicht man die Linien für OB und Oz mit einander, so findet man, dafs die Maxima und Minima nahezu auf gleiche Wärmegrade fallen, dafs aber die beiden Werthe anfangs bis auf 300° sich einander nähern, um sich dann wieder erheblich von einander zu entfernen. Beobachtet man das gegenseitige Verhältnifs von G, zu Ob (= 100), so gelangt man zu folgenden Werthen: Anmerkung: Härtestufei , Härtestufe II , Härtestufe III Ausführliche Schaubilder für jede einzelne Härtestufe, auch für die Feinmessungen, sind im Original bericht enthalten (Mitth. 1890, S. 184 bis 187).