October 1890. 858 Nr. 10. »STAHL UND EISEN.“ Fig 12. Bleche heranzuziehen, hat man das Schlepp walzensystem damit verbunden. Natürlich durfte man in diesem Falle die Oberwalze nicht ganz ausbalanciren, so dafs beim Leergang die Mittel und auch Oberwalze durch Reibung mitgenommen werden könnten, beim Walzen aber das Zwischen glied des Walzgutes diese Friction vermittelte. Dabei fand man, dafs die Platinen höchstens bis zu einer Grenze von 25 mm Dicke von den Walzen gefafst wurden. Bei einer bestimmten, von der Breite der Flachkaliber der Grobstreck walzen abhängigen sich stets gleich bleibenden Breite der Platinen, gewöhnlich 152 mm, und der äufsersten mit einer 1500 mm langen Blech walze zu erreichenden Breite der Bleche von 1400 mm war aber dadurch das höchste zu er zielende Blechgewicht beschränkt auf 140 X 15,2 X 2,5 X 7,8 = 41,5 kg (einschl. Abbrand im Abschnitt). Rechnet man hiervon 20% Galo und Abschnitt ab, bleibt reines Tafelgewicht 41,5 — 41,2 X 0,2 = etwa 33 kg. Eine Tafel dieses Gewichtes würde bei einer Breite von 1400 mm und einer Dicke von 4 mm nur 750 mm lang werden, aber auch bei 1000 mm Breite und 2 mm Dicke nur eine Länge von 2115 mm gewinnen. Kurz sämmtliche Bleche, deren Gewichte und Breitenmafse eine Dicke der dazu gehörigen Platinen von über 25 mm be dingt, sind von der Schleppwalzen-Trio-Arbeit aus geschlossen. Die Vortheile des Triosystemes lassen sich also nur in Verbindung mit Kräuseln vollkommen ausnutzen. Wir möchten bei dieser Gelegenheit einer originellen Bewegungsübertragung durch Kräuseln ohne eigenes Gerüst erwähnen, das Verfasser in Oesterreich, allerdings für Duo-Walzen, ange troffen hat. Die Kräuseln K (Fig. 15) sitzen auf den Kupplungszapfen Z der Unter- und Ober walze, auf ersterem fest, auf letzterem lose, so dafs also die Kräusel der Oberwalze sich drehen kann, ohne die Oberwalze mitzunehmen. Die Holzscheibe H ist mit der Eisenscheibe S da- Fig. 15.