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kommen, springt der Zunder durch den Druck ab. So wird also auch die Zunderreinheil des Bleches wesentlich dadurch gefördert. Nur für die sog. Mittelbleche mit gröfseren Breiten- und Längen-Abmessungen, welche das Doppeln in folge des Tafelgewichtes und der stark federn den Wirkung beim Zusammenbiegen erschweren, ja unmöglich machen, hat sich das Buschen- walzen auch auf den sonst nach englischer Methode arbeitenden Werken erhalten. Schon Bleche über 800 mm Breite und 2000 mm Länge wird man auch bei geringster Dicke von 0,45 mm bis 0,40 mm herab doch schon eintafelig walzen. Hier hat die alte Methode ihre volle Berechtigung, besonders wenn sie mit einem der neuesten Systeme, dem sog. Lauth sehen Trio- Gerüst, in Verbindung gebracht wird. Wir lassen eine kurze Beschreibung desselben hier folgen, indem wir uns im Auszug an den von uns in der österreichischen »Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen« im Februar d. J. er schienenen Artikel „über die Einführung der Lauthschen Trios in den Feinblechbetrieb“ an lehnen. Die Verwendung desselben für die Her stellung der eigentlichen Feinbleche ist aus den selben Gründen wie die Arbeit der Buschenwalzerei nicht rathsam. Denn dieselben Nachtheile, Un gleichheit der Tafelstärken, Unreinheit, d. h. Ver zunderung des Bleches, bedeutender Ausschufsfall haften auch der Trioarbeit, womöglich in noch höherem Grade an als der Buschenwalzerei, so dafs diese Schattenseiten also verdoppelt am Endproduct auftreten. Das hat nun bei den Mittelblechen glück licherweise nicht so viel zu sagen. Dagegen rühmt man der Trioarbeit mit Fug und Recht eine grofse Productionsfähigkeit nach, die eine Folge ihres grofsen Streckvermögens ist. Da Walzen um so stärker strecken, je schwächer ihr Durchmesser ist, weil sie der Wirkung eines Keiles damit sich nähern, hat Lauth die Mittel walze seines Trios schwächer construirt als die gleichen Ober- und Unter-Walzen, und erzielt da durch beim Vor- und Rückgänge des Walzgutes eine stärkere Streckung als mit 3 gleich dicken Walzen. Aufserdem leistet die Oberwalze in der selben Zeit nicht nur die Arbeit des Streckens, sondern auch der Rückführung des Streckers. Die Platine wird also in kürzerer Zeit stärker gestreckt als mit Duo-Walzen. Von gröfster Wichtigkeit ist die Stellung der 3 Walzen zu ein ander. Es mufs genau darauf geachtet werden, dafs die Achsen der 3 Walzen parallel zu ein ander und in derselben verticalen Ebene liegen. Die nach unserer Ansicht zweckmäfsigste Gon- struction der Stellvorrichtungen nach dem rühm lichst bekannten Constructeur und Director der märkischen Maschinenbauanstalt Alfred Trappen (Fig. 11 bis 14) unterzieht nur die Mittelwalze der seitlichen Einstellung in die Verticale mittels Conussen, die mit Schrauben verbunden und Xki Fig. 11. dadurch vor- und rückwärts zu stellen sind und zwischen denen sich die Zapfen der Mittelwalze frei bewegen können. Dagegen ist die Unterwalze fest gelagert und die Oberwalze kann sich ledig lich auf- und abwärts bewegen. Die Oberwalze ist ausbalancirt und wird mittels Krauseln-Ueber- tragung von der Unterwalze angetrieben, während die Mittelwalze im Vor- und Rückgänge von der Unter- und Oberwalze als Schleppwalze mitge nommen wird durch die Reibung, welche das die Walzen passirende Walzgut vermittelt. Für Mittelbleche bis zu 1400 mm Breite, 4000 mm Länge X 4 mm Dicke mit einem Ge wicht von (140 X 400 X 0,4 X 7,8) 174,7 kg dürften die angegebenen Abmessungen genügen, nämlich für Ober-, Mittel- u.Unterwalze: Bundlänge = 1500 nun „ „ „ „ Laufzapfen]. = 340 mm „ Ober-und Unterwalze: Walzendurchm. = 600 mm „ „ „ Zapfendurchm. = 400 mm „ Mittelwalze: Walzendurchmesser = 400 mm „ „ Zapfendurchmesser = 280 mm Die Halbmesser der Hohlkehle der Laufzapfen wären aber besser für Unter- und Oberwalze mit 50 mm, für die Mittelwalze mit 25 mm zu wählen. Bei den Versuchen, das Trio für den Zweck des Vorstreckens der Platinen für feinere 3