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STAHL UND EISEN.“ November 1890. s auffällig sein, da ja be- den corresp. Gasproben genommen. ergeben, phorung Bad vor reicherte dafs 1. bei fortschreitender Entphos- ein Zurücktreten von Mangan in das sich geht und 2. der so wieder ange- Mangangehalt des Bades eine Abschei- Zum Beweise der Abscheidung von Schwefel beim Thomasprocesse durch Zurücktreten des Mangans aus der Schlacke dienen folgende Analysen: düng von Schwefel aus denselben bewirkt. Thomashitze Nr. 882. schieden, welche beim Verblasen von Cupoleisen auftreten, höchstens verzögert sich die Flamme etwas. Im allgemeinen gehen Hochofenhitzen heifser als Cupolofenhitzen. Der Kalkbedarf wird in Hörde zu Anfang mit 2/3 von 14 % aufge geben. Nach drei Minuten Entphosphorung ent hält das Bad nur noch 0,3% Phosphor, die Schlacke dagegen, welche vollkommen flüssig ist, sehr viel Phosphor (24 bis 30%) und nur wenig Eisen. Diese wird nach Scheiblerschem Ver fahren besonders abgegossen. Nun wird der Kalkrest aufgegeben und der beim Entfernen der letzten Theile Phosphor unvermeidliche Eisenab brand wird von der neuen Schlacke aufgenommen. Diese bildet damit ein vortreffliches Material für den Hochofenbetrieb, während die erstere Art der Schlacke für die Landwirthschaft verwendet wird. Der Verlauf des Thomasprocesses ist in nach stehender Zusammenstellung von analytischen Ergebnissen, die sich über eine Reihe von in gleichen Zeitabschnitten entnommenen Gas-, Eisen- und Schlacken-Proben einer und derselben Hitze erstrecken, klargelegt. Wenn anscheinend für zwei wichtige Thatsachen die Probeentnahme fehlt, nämlich für die Vorgänge zwischen 4 und 5, so haben zahlreiche besondere Untersuchungen kanntlich das Mangan beim Zusatz von Ferro mangan behufs der Desoxydation oder Rück kohlung ebenfalls eine Schwefelabscheidung herbei führt. Dafs eine Schwefelverflüchtigung aus der Birne erfolgt, geht daraus hervor, dafs auch beim Verblasen mehr schwefelführender Chargen in der Schlacke kein höherer Gehalt an Schwefel calcium nachgewiesen werden kann, während doch mehr, als diesem entsprechend, Schwefel fortgegangen ist. Auffallender als die Verflüch tigung von Schwefe] ist die von Phosphor. Letztere hängt von der Temperatur ab und be trägt bei heifsgehenden Hitzen unter Umständen 30 bis 40 % des gesammlen Phosphors; nur bei kaltgehenden Hitzen ist der Verlust an Phosphor oder Phosphorsäure beinahe gleich Null. Es ist in Hörde festgestellt, dafs bei gleichem Phosphorgehalt und gleichen Kalkmengen die entstehende Schlacke das eine Mal 20 Theile Phosphorsäure auf 50 Theile Kalkerde zeigte, während das andere Mal auf 50 Theile Kalkerde 30 Theile Phosphorsäure kamen, je nachdem die Hitze heifs oder kalt war. Die Versuche, basisches Flufseisen höherer Härtegrade mit Sicherheit regelmäfsig herstellen zu können, haben auch hier, wie überall, nicht zu befriedigenden Ergebnissen geführt; wahr scheinlich wird lediglich die Methode der Kohlung des Flufseisens durch Kohlenstoff, wie sie auf der Phönixhütte eingeführt ist, zu richtigen Er gebnissen führen können. Das Hörder Flufseisen enthält durchweg 0,5 % Mangan und wird von dem verschiedensten Kohlengehalt geliefert, wenn gewünscht, schweifsbar. Für das Material, welches zur laufenden Fabrication von Schienen, Schwellen u. s. w. dient, ist durch eine grofse Anzahl von Analysen fest gestellt worden, dafs beim Gehalt von 0,5 % Mangan ein Schwefelgehalt bis zu 0,07 % un schädlich ist, während ein Schwefelgehalt von 0,07 bis 0,10 % sich durch Ausschufs bemerkbar macht und ein Gehalt von mehr als 0,10 % das Fabricat unbrauchbar erscheinen läfst. Diese Zahlen haben sich mit vollständiger Schärfe im Laufe der Jahre dadurch ergeben, dafs jedes mangelhafte oder unbrauchbare Fabricat genau chemisch untersucht worden ist. Am 16. März 1887: Hitze Nr. 181. Nach Verschw. d. Linie beim 2. Kalkzusatz (Nach Zusatz von FeMln) Stahlprobe . ilitze Nr. 185. N. 1. Yerschw. d. Linie beim 1. Kalkzusatz Stallprobe . . . Hitze Nr. 186. N. d. Verschw. d. Linie beim 2. Kalkzusatz Stahlprobe . . . Letzteres kann nicht Mn 0,19% 0,62 » nicht best. 0,24% 0,81 „ nicht best. 0,24% 0,79 » nicht best. 0,067 , 0,052 „ 0,072 „a 0,042 , 0,026 " 0,081 " 0,047 „ 0,056 „ 940 Nr. 11. p 2,07 % 0.463 , 0,110 , 2,18 , 0,718 „ 0,075 " 2,39 " 0,483 „ 0,082 „ Si % P % Mn % G % S % Roheisen . . . 0,58 2,75 1,57 3,60 0,079 1. Schöpfprobe . 0,28 2,57 2,50 2,81 0,097 2. 0,07 2.08 0,30 2,02 0,073 3. 0,07 2,15 0,34 1,33 0,074 4. 0,06 1,55 0,26 0,71 0,079 5. 0,02 0,061 0,21 0,105 0,054 Stahlprobe . . . 0,02 0,084 0,55 0,136 0,046 SiO: % FeO % MnO % CaO % Mgo % P2O5 % CaS % Schlacke 1 . . 9,20 0,55 8,87 76,10 4,86 2,94 0,63 „ 2 . . 9,50 0,73 9,70 71,40 5,33 6,90 0,34 " 3 . . 9,30 2,30 8,42 66,17 6,4) 7,32 0,31 » 4 . . 10,28 7,13 9,45 50,71 6,90 15,87 0,27 " 5 . . 6,99 11,98 5,40 46,84 4,09 24,73 0,52 » 6 . . 4,79 26,03 4,62 42,05 6,83 16,33 0,65 COe % O % GO % CH % N % Gasprobe 1 . . . 3,5 8,1 2,0 0,9 85,0 » 2. . . 3,0 3,0 10,6 1,0 81,4 » 3 . . . 3,0 0,3 28,3 1,6 66,6 » 4. . . 1,8 0,2 29,8 1,8 65,0 » 5. . . 1,2 0,8 1,6 0,9 95,6 A n m. Schle teken u nd Eise nprobe n sind nach