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schiedene Bekleidungsgegenstände für Bergleute in Gruppe IX: Persönliche Ausrüstung der Ar beiter, vorhanden, u. a. Arbeitsjopperi aus wasser dichtem Leder mit Schutzkapuze (W. Becker in Berlin), Bergmannsanzug aus wasserdichtem Stoff (M et z e 1 e r & C o. in M ü n c h e n) und aus einem Stück geprefste Lederhüte von R. Orban in Herve (Belgien). Die Wasserhaltung ist auffallend stiefmütter lich behandelt. In diesen Zweig des Bergbaues schlagen nur ein Modell der Hängebank eines Pumpenschachtes der Grube Concordia bei Nachterstedt, bei welchem die Schachtöffnung durch Gitter verschlossen und in Höhe der oberen Zapfen der Kunstkreuze eine Laufbühne zum Schmieren u. s. w. angeordnet ist, ein Körting- scher Wasserstrahl-Elevator, ein Pulsometer mit Pendelsteuerung (D. R.-P. Nr. 24 806) von Carl Eichler und die Ausstellung der Deutschen Delta-Metall-Gesellschaft, Alexander Dick & Go. in Düsseldorf, welche das nicht oxydirende Delta-Metall zu Kolbenstangen und Tauchkolben für die Wasserhaltung, Flügelrädern für Centri- fugalpumpen, Ventilen, Schrauben für Schacht auskleidung und Gestänge, Signallitzen u. dergl. angewendet haben will. Aufbereitung. Der Mechern ich er Bergwerks - Actien- Verein in Mechernich stellt ein hübsches Modell seiner Aufbereitungsanstaltaus, in welchem die üblichen Vorkehrungen zum Schutze der Arbeiter vor den Wellen-, Riemen- und Zahnrad- Transmissionen zur Darstellung gebracht sind. Bemerkenswerth ist der ebenfalls im Modell aus gestellte Schneckenaufzug der neuen Aufbereitungs anstalt bei Clausthal, welcher die Zwischen- producte den einzelnen Stockwerken zuzuheben bestimmt ist. Der Aufzug wird durch 2 Riemen, von welchen einer gekreuzt ist, von einer ununter brochen in gleicher Richtung sich drehenden Welle getrieben. Stöfst eines der Fördergestelle an der Hängebank gegen einen Hebel, so wird dadurch der betreffende Riemen auf die Losscheibe übergeführt und der Aufzug zum Stillstand ge bracht. Gleichtzeitig schiebt sich die Aufsetz vorrichtung unter das Gestell. Erstere wird zurück gezogen, wenn der betreffende Riemen wieder auf die Festscheibe gebracht wird. Aufserdem sind selbstthätige Schachtthüren vorhanden. Einen wichtigen Zweig der Aufbereitung bilden die Mühlen zum Mahlen der Thomasschlacke, welche in fein pulverisirtem Zustande wegen ihres hohen Phosphorgehalts ein direct verwendbares Düngemittel abgiebt und infolgedessen eine sehr willkommene Einnahmequelle für die basisches Flufseisen erzeugenden Hütten geworden ist. Mil der Zerkleinerung dieser Schlacke ist eine starke Slaubbildung verbunden, die auf die Lungen der Arbeiter von zerstörendem Einflufs ist, so dafs sich Gebr. Stumm in Neunkirchen im vorigen Jahre veranlafst sahen, einen Preis von 10 000 •6 für das beste Mittel zur Verhinderung jeden Einathmens von Staub in ihrer bestehenden Schlackenmühle auszusetzen. Die Bewerbungen um diesen Preis, welche bis zum 31. v. J. eingehen mufsten, sind von Gebr. Stumm der Ausstellung überwiesen worden und bestehen meistens aus Zeichnungen und Beschreibungen. Auf dieselben kann natürlich hier nicht näher eingegangen werden. Zum Theil decken sie sich auch mit anderen ausgestellten und hiernach besprochenen Gonstructionen. Nur möge hier die Einrichtung der als Modell vorhandenen Stu mm sehen Schlacken mühle, welche als Ausgangspunkt für die Preis bewerbungen aufgestellt ist, erläutert werden. Es dürfte hieraus hervorgehen, wie grofse An strengungen zum Schutze der Arbeiter gemacht worden sind, wie wenig aber andererseits der Enderfolg den Erwartungen entsprochen hat. Die Schlacke wird zuerst von Hand zer schlagen und von den freigelegten Eisentheilen befreit, dann in 2 Steinbrechern gebrochen, nochmals von Eisen befreit, 2 Walzenmühlen zugeführt, gesiebt, zum drittenmal vom Eisen getrennt und durch ein Becherwerk bis unter das Dach der 2 stockigen Mühle gehoben. Von hier fällt sie durch Röhren in 6 Kollergänge, welche auf ebener Erde stehen und deren An triebsvorrichtungen im Keller liegen, um sie der Einwirkung des Staubes zu entziehen. Von den Kollergängen führen 6 Becherwerke die Schlacke wieder bis unter Dach, um sie 2 Lagen Rüttel siebe zugehen zu lassen. Das Siebgut wird gewogen und in Säcke gefüllt, während das über die Siebe laufende Material den Kollergängen wieder zufällt. Zwischen diesen und den Sieben sind je 2 Zuführungsrohre angeordnet, um beim Stillstand des einen Siebes den Kollergang durch ein anderes Sieb speisen zu können. Trotzdem alle diese Apparate mit Blech- oder Holz umhüllungen versehen sind, die nur die zur Bedienung nothwendigen Oeffnungen haben, fand ein starker Austritt von Staub aus denselben in die Arbeitsräume statt, was ganz besonders darin seinen Grund hatte, dafs den einzelnen Apparaten mit dem denselben zugeführten Material grofse Mengen Luft zuströmten, welche mit Staub ge schwängert an allen Oeffnungen und Spalten austraten. Hiergegen suchte man sich durch Absaugung der Luft aus den Apparaten und Sammlung des Staubes vermittelst 5 Kreifsscher Staubsammler zu schützen. Dieselben haben je 2 Exhaustoren, welche die Luft ansaugen und durch drehbare trommelförmige Gewebefdter drücken. Diese Staubsammler bewährten sich aber nicht, weil sie zu viele Ausbesserungen erforderten, und so sah man sich gezwungen, die Filtertrommeln herauszunehmen, also nur