Juli 1889. „STAHL UND EISEN.“ Nr. 7. 565 Fig. 2. Grundrifs der Maschinenhalle, nebst Anordnung der elektrischen Beleuchtung. nähme der beiden äufseren, die Rinnen tragenden, als Fachwerkträger mit geradem Ober- und ge krümmtem Untergurt construirt. Ihre Höhe, die in der Mitte 1800 mm beträgt, liefs man aus Schönheitsrücksichten nach den beiden Enden auf Binderhöhe zunehmen. Die Gurtungen der Pfetten haben I-Form und bestehen aus Flach- und Winkeleisen, die Diagonalen aus je 2 Flach eisenstäben. Durch die anschliefsenden 3 Sparren wird die Pfettenlänge in 4 gleiche Theile abgetheilt. Der Querschnitt dieser Sparren hat Form und ist aus einem Verticalblech von 400 mm Höhe und 4 Winkeleisen gebildet. Die Anschlüsse an die Pfetten sind consolartig nach unten ausgebaut, so dafs sie sich über die ganze Pfettenhöhe er strecken (vergl. Fig. 4). Ueber den beiden Scheitel-Pfetten, welche in 590 mm Abstand aus der Hallenachse angeordnet sind, befindet sich ein Laufsteg zur Revision des Daches. Derselbe ruht auf Consolen, welche an eine der beiden Pfetten fest angeschlossen sind, während sie über der andern, der Bewegung des Hallenscheitels Rechnung tragend, sich frei im verticalen Sinne bewegen können. Ueber diese Scheitelpfetten hinaus sind die Sparren in Form von Consolen c (vergl. Fig. 4 u. 8) fortgesetzt, welche in der Hallenachse durch Schrauben mit einander verbunden sind. Man wollte mit dieser Construction einem seitlichen Ausknicken der Pfetten begegnen. Diesem Zwecke genügen jedoch die einseitigen Sparrenanschlüsse allein und sind deshalb die Consolen überflüssig. Durch die Verbindung der beiden Consolen in der Hallenachse wurde aufserdem die Construction noch wesentlich verschlechtert. Bei der Hebung und Senkung des Hallenscheitels unter den Tem peratureinflüssen wird durch diese Verbindung eine Verdrehung der Pfetten hervorgerufen, an welcher auch die zwischen die Consolen gelegte Bleiplatte von 15 mm Stärke wenig ändern kann. Auf die erwähnten Sparren legen sich kleine Pfetten von Querschnitt, aus 1 Verticalblech, 3 Winkeleisen und 1 -Eisen gebildet (vergl. Fig. 8), auf welchen die zur Aufnahme der Glastafeln dienenden, dachziegelförmig übereinander liegenden I-Eisen ruhen. Die Eindeckung in Glas erstreckt sich von der Scheitelpfette bis zur Pfette 1 (vergl. Fig. 4). Zwischen letzterer und der aus einem Blechträger bestehenden Rinnenpfette, sowie über den beiden Scheitelpfetten besteht die Bedachung aus Zinkblech auf Holzverschalung. In letzterer Weise sind auch die Seitenhallen eingedeckl. Die Eisenconstruction dieser Hallen besteht aus zwei Reiben concentrischer Bögen, welche normal zu den Mittelhallenbindern stehen. Die eine derselben bildet den seitlichen Abschlufs der Mittelhalle, während die andere 15 m dagegen nach aufsen gerückt ist. Auf den beiden Bogen reihen ruhen die Pfetten, welche mittels Sparren die Zinkeindeckung tragen. Die Seitenhallen bestehen aus zwei Theilen, einem Erdgeschofs und einer Etage, welche 8 m über der Flurhöhe liegt und durch 4 Treppen zugänglich ist. Der Belag der Etage wird von eisernen Quer- und Längsträgern unterstützt, von welchen letztere in der Ebene der Bogenreihe liegen. Der äufsere der beiden Längsträger, auf seine Länge noch von 2 Säulen unterstützt, trägt eine Mauerbrüstung, auf welche sich die zur Beleuchtung der Etage dienenden grofsen Bogen fenster aufsetzen. Das Erdgeschofs wird durch