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STAHL UND EISEN. September 1889 7C1 Nr. 9. zur Anwendung von Mueseler. von Mar saut kommenden Vor sich tsmafsregeln und Einrichtungen zur Verhütung von Unfällen wird durch Modelle u. s. w. sehr gute und instructive Auskunft er- theilt, auch wird die Methode des Abbaues durch ein Modell im Mafsstab von 1:10 zur Anschauung gebracht. Unter den ausgestellten Producten be- i merken wir Briquettes, die in verschiedener Form Die grofsen Verschiedenheiten in dem erzielten Verkaufspreis sind hauptsächlich auf die Qualität der Kohlen zurückzuführen. Die Kohle von Aubin ist die billigste, hat aber oft bis 25% und mehr Aschenbestandtheile und liefert einen Koks von nur geringer Festigkeit. hindurch benutzt wurde, war die Jetzt ist sie durch die Lampe ersetzt. Ueber die auf den Schächten auf den Schächten der Gesellschaft schon wieder- holt vorgekommen, so z. B. in den Jahren 1871 und 1876 auf dem Schacht Jabin. Es ist nicht zu verkennen, dafs hier ganz besondere An strengungen gemacht worden sind, um der Wieder kehr solcher Ereignisse vorzubeugen. Mit wie wenig Erfolg, haben leider die letzten Wochen I bewiesen. Man verwendete z. B. besondere Sorg- I falt auf eine mächtige Ventilation und brachte besondere Vorsichtsmafsregeln beim Abbau zur Anwendung, auf die einzugehen hier zu weit 1 führen würde. Die Sicherheitslampe, welche 15 Jahre tige Bestandtheile. Ebenso wie die vorige, bringt auch diese Gesellschaft in sehr instrucliver Weise ihre Betriebseinrichtungen zur Darstellung, speciell fallen die Verladevorrichtungen auf, ferner geben photographische Ansichten, Pläne, graphische Dar stellungen und Modelle über alles Wünschens- werthe Auskunft. Als Sicherheitslampe benutzt die Gesellschaft die Mueselersche. Die Ausstellung der Cie. des Houi 11 ieres de Blanzy (Saone et Loire) ist besonders für den Bergmann sehr sehenswerth, weil sie die Anwendung comprimirter Luft zur Anschauung bringt. Nicht unerwähnt dürfen wir die Socit anonyme de Commentry-Fourchambault mit ihren Werken zu Commentry und Mont- zeigt nicht nur in plastischer Weise dargestellte Methoden ihres Abbaues, sondern auch Modelle ihrer verschiedensten Betriebseinrichtungen, ferner Kohlenproben, Briquettes und manches Andere. Die Gesellschaft ist eine der gröfsten in Europa. Der Bergbau in den von dieser Gesellschaft be triebenen Gruben ist sehr alt. Im Jahre 1720 v i c q lassen. Auch diese bietet in Gruben bildern, Reliefkarten, Zeichnungen u. s. w. viel Sehenswerthes. Bei der Ausstellung der Socit anonyme des Houilleres von St. Etienne wird die traurige Erinnerung an das entsetzliche Unglück, welches dort vor wenigen Wochen eine so grofse Anzahl von Bergleuten zum Opfer forderte, wach gerufen. Explosionen schlagender Wetter sind Mineralien, 50 für Salze u. s. w., ■welche zu- 1 sammen eine Fläche von 1113 000 ha umfassen. Die Anzahl der Kohlenbergwerke betrug 321. Beschäftigt wurden darin 90 386 Mann, davon 70 674 unterirdisch. Gefördert wurde an 284 Arbeitstagen. Der jährliche Arbeitsverdienst a. d. Kopf betrug 1052 Fres. Ueber die Höhe der Förderung einiger der bedeutenderen Kohlenreviere giebt folgende Tabelle Aufschlufs : wurde zu Fresnes, im Jahre 1734 in Anzin ' der Betrieb begonnen. Im Jahre 1757 wurde die Anzin-Cie. durch den Prinzen von Croy und andere einflufsreiche Männer begründet. Im Jahre 1756 betrug die Ausbeute schon 100 000 t, im Jahre 1856 dagegen 920 000 t und im Jahre 1888 = 2 595 000 t, d. h. über 12 % der Der Kohlenbergbau in Frankreich kann bereits auf eine lange Reihe von Jahren zurückblicken. Schon zu Anfang des vorigen Jahrhunderts wurden dort Kohlen auf bergmännische Weise gewonnen. Die von Jahr zu Jahr zunehmende Production wird in sehr anschaulicher Weise von dem Mini sterium der öffentlichen Arbeiten in dessen eigenem Ausstellungsgebäude amTrocadero dargestellt. Die Productionen jedes Jahres sind durch quadratische Tafeln von gleicher Dicke oder entsprechendem Flächeninhalt veranschaulicht, die, mit dem Jahre 1789 beginnend und aufeinander gelegt, das Bild einer umgekehrten Pyramide angeben. Die Ausstellung der »Anzin-Company« ist vielleicht die am meisten interessirende und wohl auch die inslructivste ihrer Gattung. Sie 1 28 054 ha, die sich auf eine Länge von fast 30 km erstrecken. Nicht minder instructiv ist die Ausstellung der Houillerie de Lieoen. Diese Gesell- I schäft förderte im vorigen Jahre 586 000 t, welches : Quantum ungefähr dem 40. Theil der ganzen Kohlenförderung Frankreichs entspricht. Die Kohle, ! welche hier gewonnen wird, gehört zu den lang- flammigen. Sie hat zwischen 30 u. 36 % flüch- Gesammtkohlenförderung Frankreichs in diesem I hergestellt werden. Zunächst schwere (6 kg) Jahr. Die Anzin-Cie. hat Concessionen im 1 mit einem Theerzusatz von 4,75 % und einem nördlichen Frankreich in einer Ausdehnung von \ Aschengehalt, der je nach Qualität 4 —15 % IX. 3 Name des Reviers 1 Production in Tonnen 1 im Jahre 1887 1 Erzielter Preis per Tonne F res. Valenciennes . . i 10 373 000 9,82 St. Etienne ... 2 785 000 13,99 Alais 1 705 000 12.36 Creuzot u. Blanzy 1 111 000 13,48 Commentry . . - 730 000 11,95 Aubin 641 000 9,80