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flufs wie durch Beizen ausgeübt; aber er ist weit schwächer als beim Beizen, und in den aller meisten Fällen wird die Benachtheiligung, welche die Festigkeit rostender Eisentheile durch die stattfindende Materialzerstörung erfährt, weit be trächtlicher sein, als durch Entstehung von Rost brüchigkeit in dem hier erörterten Sinne. Obschon durch die Berührung des Eisens mit Zink ersteres empfänglicher für die Beizbrüchigkeit wird, ist doch beim Rosten verzinkter Eisentheile nur theilweise zu bemerken gewesen, dafs durch die stattgehabte Verzinkung die Entstehung der Rost brüchigkeit befördert worden sei (Schweifseisen träger, Eisendrähte). Wenn man daher in der Praxis ab und an die Beobachtung gemacht hat, dafs verzinkte Eisen- oder Stahltheile, z. B. Federn, in hohem Grade brüchig geworden waren und nach kurzer Zeit des Gebrauchs zersprangen, so mufs für jetzt die Frage noch unbeantwortet bleiben, ob hier nicht etwa das dem Verzinken vorausgegangene Beizen, zumal wenn dieses mit starker Säure geschah und die Verzinkung in möglichst niedriger Temperatur bewirkt wurde, die eigentliche Ursache gewesen sei. Auch die verzinkten und trocken gelagerten Träger und Drähte besafsen bei den vorstehend be sprochenen Versuchen eine geringere Biegungs festigkeit als die unverzinkten, während diejenigen Eisenproben, welche keine Beizbrüchigkeit er kennen liefsen (Eisenbahnschienen), auch durch die Verzinkung sich als unbeeinflufst erwiesen. Flugstaub aus den Koksöfen. Von B. Platz in Duisburg. In den Flammrohren und Zugkanälen der mit Koksofengasen gebeizten Dampfkessel setzt sich stets eine geringe Menge Flugstaub ab, dessen Zusammensetzung und Entstehungsweise nicht ohne Interesse sind. In dem Hochofenbetriebe, in dem der Verfasser thätig ist, ist an den kälteren Theilen der Kesselanlage, also besonders am Kessel selbst und am Mauerwerk der Seitenzüge, der Flugstaub von dichter Beschaffenheit und ganz weifser Farbe, während derselbe im Vorbau, an dessen Boden sich der Gasschieber befindet und wo die Gase noch die volle Hitze besitzen, sich als äufserst lockere, tiefgelbgefärbte Masse absetzt. Auch im vorderen Teile der Flammrohren, wo die noch heifsen Gase die Kesselwände bespülen, hat der Absatz eine gelbe Farbe, unter der gelben Schicht aber, also unmittelbar an der vom Speise wasser gekühlten Kesselwand, befindet sich wieder, von ersterer scharf abgegrenzt, eine ganz weifse Lage Flugstaub. Nach dem Kaltlegen des Kessels fällt der an den Kesselwänden befindliche weifse Absatz in leicht zu Mehl zerreiblichen Blättern von selbst ab. Wegen der ätzenden Wirkung des Staubes auf die Schleimhäute von Augen, Nase und Mund ist das Reinigen der Kesselzüge eine besonders lästige Arbeit. Beide Arten Flugstaub haben, worauf schon der Unterschied in der Farbe hindeutet, eine von einander verschiedene Zusammensetzung. Fol gende Analysen zweier Proben von derselben Kesselanlage geben darüber Aufschlufs: Wehs. Gelb. 63,01 9 SO 4 Zn 58,43 % ZnO 11,23 „ SO4Pb 4,24 „ SO4Pb 4,82 „ SOK2 1,12 „ CaO 5,54 „ SO4Na2 0,75 „ MgO 12,22 „ (SO4)3Feg 8,40 „ AlgOs 1,62 „ Unlösl. Rück- 5,49. „ FegOs stand 17,78 » SiO 2 98,44 % 96,21 % Andere von verschiedenen Kesseln und aus verschiedenen Betriebszeiten stammende Proben waren ziemlich ähnlich zusammengesetzt. Danach besteht der weifse Flugstaub fast ganz aus schwefelsauren Salzen und ist zu vier Fünfteln in Wasser löslich. Aufser der geringen Menge Rückstand bleiben schwefelsaures Bleioxyd und schwefelsaures Eisenoxyd, welch letztere Ver bindung in Wasser in basisches Salz und freie Schwefelsäure zerlegt wird, ungelöst zurück. Beim gelben Absatz fällt dagegen auf, dafs darin alles Zink als Zinkoxyd und nicht als Sulfat zugegen ist. Aufserdem enthält derselbe in reichlicher Menge die Aschenbestandtheile der Kohlen. Diese sind jedoch nicht mechanisch beigemengt, son dern chemisch mit den übrigen Theilen des Flug staubes verbunden bezw. zusammengesintert, wie aus dessen Unlöslichkeit in conc. Salzsäure her vorgeht. Es gelingt nämlich nicht, selbst durch tagelanges Digeriren mit genanntem Lösungsmittel das Zinkoxyd vollständig vom thonigen Rückstand zu trennen, folglich mufs dasselbe als kieselsaures