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Höchste Belastung in kg Proportionalitätsgrenze bei der Belastung in kg ... . Durchbiegung b. Erreichen d. Proportionalitätsgrenze, mm Durchbiegung bei 20 t Belastung, mm Streckgrenze bei der Belastung in kg Durchbiegung beim Erreichen der Streckgrenze, mm . Die Ziffern sind insofern überraschend, als hier, ganz im Gegensätze zu den früheren Beob achtungen, nicht der mindeste Einflufs des Beizens oder Rostens wahrzunehmen ist. Die Trag fähigkeit der gebeizten Schienen ist genau die nämliche als die der ungebeizten, und die höchste Tragfähigkeit besitzen die gerosteten Schienen, | sowohl die unverzinkten als die verzinkten. Die Erklärung hierfür wird zum grofsen Theil in dem Umstande zu suchen sein, dafs bei dem verhältnifsmäfsig starken Querschnitte der Schienen die Einwirkungsdauer der stark ver dünnten Beizflüssigkeit zu kurz war, um einen merkbaren Erfolg hervorzurufen. Es kommt hierbei der Umstand in Betracht, dafs allen vor liegenden Ermittlungen zufolge die Zugfestigkeit des Eisens überhaupt nicht, sondern nur die Druckfestigkeit durch Beizen geschmälert wird, und dafs gerade der Theil der Schienen, welcher bei den hier vorliegenden Biegungsversuchen auf Druckfestigkeit beansprucht wurde, nämlich der Kopf, die stärksten Querschnittsabmessungen besafs. Leider lag kein Versuchsmaterial derselben Galtung weiter vor, um die Beizversuche unter längerer Einwirkung wiederholen zu können. Die Frage, ob nicht Flufseisen überhaupt leichter den in Rede stehenden Einflüssen wider steht, oder ob vielleicht die besondere chemische Zusammensetzung der Schienen eine Rolle spielt, möge hier noch unentschieden bleiben. Ich werde unten auf diesen Gegenstand zurüek- kom men. Eine bei den Versuchen mit Trägern und Schienen gemachte eigenthümliche Beobachtung jedoch möge kurze Erwähnung finden. Obgleich die Schweifseisenträger nach dem Beizen und Abspülen in Wasser stundenlang in Kalkwasser gelegen hatten, entwickelten sie noch viele Stunden hindurch einen auf mehrere Schritte wahrnehm baren eigenthümlichen, auf eine entweichende Gasart — vermuthlich Kohlenwasserstoffgas* — deutenden Geruch; die gebeizten Flufseisen- schienen dagegen zeigten keine Spur dieses * Eine Prüfung der die gebeizten Träger um gebenden Luftschicht auf Ammoniak (vermittelst eines mit Salzsäure befeuchteten Glasstäbchens) ergab keinen Erfolg, obgleich der Gruch sehr an den des Ammoniaks erinnerte. Im An- lieferungs- ■ zustande geprüft Gebeizt i und sofort 1 1 geprüft i Gebeizt und trocken | aufbewahrt Unverzinkt :l gerostet Verzinkt und trocken aufbewahrt Verzinkt 1 und gerostet 42 100 42100 41 766 42 500 42 400 42 600 12 000 13 300 14 700 12 000 12 700 14 000 1,19 1,13 1,52 1.15 1,23 1,36 2,11 2,12 2,15 2,15 2,06 2,04 25 000 25 000 25 333 25 000 25 300 25 700 3,10 3,14 4,18 3,12 2,97 3,03 Geruchs. Es wird hierdurch die Vermuthung nahe gelegt, dafs die chemische Beeinflussung der Scliweifseisenträger durch das Beizen eine andere gewesen sei als die der Flufseisenscliienen, und dafs hierdurch auch Abweichungen in dem mechanischen Verhalten bedingt worden seien. C. Biegeversuche mit Eisen- und Stahldräliten. Es handelte sich bei diesen Versuchen ledig lich um eine nochmalige Bestätigung der früheren Ergebnisse, nach welchen Eisen- und Stahldrähte durch Beizen wie durch Rosten erheblich an Biegungsfähigkeit einbüfsen. Als Material dienten gleiche Drähte als zu den oben besprochenen Zugversuchen (2,2 in Durchmesser). Das Hin- und Herbiegen geschah in bekannter Weise, bis der Bruch erfolgte. Die folgenden Ziffern sind ebenfalls, wie bei allen anderen Tabellen, Mittel- werthe aus je drei Versuchen. 1 e • c bo 455 2,5 g .2 N geprüft Gebeizt und sofort 1 geprüft Gebeizt und trocken aufbewahrt Unverzinkt i gerostet Verzinkt und trocken i aufbewahrt Verzinkt und j gerostet । Eisendrähte, An zahl <1.Biegungen 12 7 11 10 11 9 Stahldrähte, An zahl d.Biegungen 13 11 12 9 12 12 Die Versuchsergebnisse zeigen deutliche Ueber einstimmung mit den früheren. Die frisch an gelieferten Drähte sind stets die biegungsfähigsten; durch das Beizen wie durch das Rosten wird die Biegungsfähigkeit vermindert. Wenn das Mafs dieser Einwirkung nicht so beträchtlich ist als bei den früheren Versuchen, so ist auch hierfür die Erklärung ohne Zweifel in der An wendung schwächerer Säure und kürzerer Zeit dauer zu suchen. Bei den früheren Versuchen führte zwar selbst die Anwendung von Säure mit dem Verdünnungsgrade 1 : 200, also nur halb so stark wie in dem vorliegenden Falle, eine Abminderung der Biegungsfähigkeit um un gefähr 70 % herbei (Biegungszahlen (11,4:3); aber die Zeitdauer der Einwirkung betrug in diesem Falle 06 Stunden. Bei kürzerer Beizzeit war die angewendete Säure regelmäfsig stärker. Auch durch die Verzinkung ist eine, wenn auch nicht erhebliche, Abminderung der Biegungs fähigkeit herbeigeführt worden,