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982 O. Von Errichtung des zweiten franz. Kaiscrthums rc. Glümer, Kamcckc und andern Führer», die allmählich zu ihrer Untersuchung herbcikanicn, zu den Gefechten von Colombcy und Borny, worin auf beiden Zeiten mit gleicher Tapferkeit und Hartnäckigkeit und mit gleichen Verlusten ge kämpft ward. „Unter den vielen reizenden Punkten, die Metz umgeben" heißt cs bei Fontane, „ist Colombcy einer der reizendsten. Ein Bach, ein sanft anstei gender Wicscngrund, das unvermeidliche „Ehatcau". saubere Häuser, zierliche Villen, das Ganze halbkreisförmig umspannt von verschiedenen tief ausgebuch teten Gehölzen. Der Kampf, der hier getobt, hat nur noch dazu bcigctrageii, den Zauber dieser Stätte zu steigern. Die Zeichen der Zerstörung schwinden mehr und mehr, — der Kirchhof bleibt. Und zwar der schönsten einer, die ich gesehen. Der 14. August ließ ihn geboren werden." Das Treffen, in welchem die Deutsche» ihre Gegner aus den günstig vorbereiteten Stellungen drängten und sie von Abschnitten zu Abschnitten zurückwarfcn, hatte zunächst keine anderen Folgen, als daß die Preußen sich auf dem Schlachtfeldc fcstsehten und von Osten her sich den Festungswerken mehr uäherten; um so größer aber waren die Nach- thcile für die Franzosen, so sehr sie auch mit Stolz die bewiesene Bravour ihrer Soldaten rühmen durften, indem dadurch der Abzug Bazaine's auf der Straße von Verdun um zwei Tage verzögert ward. Nach militärischem Urtheil hat Bazainc einen großen Fehler begangen: Entweder mußte er das Treffen nicht annehmen und gedeckt durch die Metzer Festungswerke den beschlossenen Rückzug ausführen; oder er mußte seine ganze Streitmacht nach Osten richten und da durch die Gegend zwischen Metz und Dicdenhofen zum Schlachtgefilde machen. „Die eigentliche Bedeutung des auf dem rechten Mvsclufer errungenen Erfolgs", heißt es im Generalstabswerk, „mußte aber nun auf dem linken hervortreten. Dieser Gedanke, welcher gewissermaßen instinktiv zur Schlacht geführt hatte, wurde im Hauptquartier Sr. Majestät zu Herny sogleich mit voller Bestimmt heit erfaßt, wie dies in den Dircctivcn vom 15. August klar ausgesprochen ist: Die Verhältnisse, unter welchen das I. und VII. Armeecorps, so wie Theile der 18. Infanterie-Division gestern Abend einen Sieg erfochten, schlossen jede Ver folgung aus! Die Früchte des Sieges sind nur durch eine kräftige Offensive der II. Armee gegen die Straßen von Metz »ach Verdu» zu ernte«!" ,5. Aug. Am folgenden Tag, es war der Napoleonstag, der seit den: Bestehen des Mars 7« T-m Kaiserreichs stets mit dem größte» demonstrativen Prunk gefeiert wurde, der in den Hofkreisen als der Emzugstag für Berlin in Aussicht genommen war, bra chen die Franzosen in ihrer ganzen Stärke von Metz auf, um auf den beiden südlichsten Straßen theils über Rczonville, Vionville und Mars la Tour, thcils über Doncourt, Jarny und Etain gegen Verdun zu marschiren. Wie sich später herausstellte, befand sich Napoleon mit seinen! Sohne bei dem Zug und über nachtete in Gravelotte, dann verließ er aber das Heer und gelangte ans einem Umweg mit kleinem Gefolge und in steter Gefahr, von Ulanen aufgefangcn zu werden, über Etain nach Verdun und von da nach Chalons. Allein Bazainc