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V. Geschichte der Jahre 1865 bis 1870. 949 :n dc! t dnn neineii iifick« » zum rinali' ufung. üischc» Nestav^ in de« on, i» lereiieü rstreu» tä mt- desseiv erschim en all« i Peil' crungi' er all!" -ache i» ersehe seiischl»^ auch d>i öeneral' nsprB würfvi^ ingigklä laiischl" l ifcrenzl" ressen!" ! en ösill' ! .onferell! uin il" rankes uidei^ ates eim r gruild' schiene" achte rninig^" , Hohne begrüßte, ja daß selbst namhafte katholische Theologen auf deutschen Uni versitäten, daß vor Allem die bedeutende Autorität des Münchener Stiftspropstes Döllinger (unter dem Namen „Janus") dem werdenden Dogma mit den schärfsten Waffen der Wissenschaft zu Leibe gingen, und daß gleichzeitig gelehrte französische Bischöfe, wie Maret nnd Dup anloup, die Grundsätze des alters schwach gewordenen GallicanismuS erneuerten, ja daß sogar der sterbende Mouta- lrmbert sich auf ihre Seite stellte und bittere Worte gegen die „Versunkenheit" und das „römische Wesen" des französischen Klerus sprach. Etwas mehr Bcsorgniß gaben die neunzehn deutschen Bischöfe, welche gegen die mannichfachcn Bedenken, die dem Concil begegneten, zu Fulda einen Hirtenbrief veröffentlichten, in welchem sie ihre Erwartung aussprachen, „daß daS Concil keine neuen Dogmen entführen und in die bürgerliche Ordnung nicht cingreifcn werde". Zugleich richteten sie an den Papst ein Privatschreiben, in welchem sie ihn unter Hinweis auf die Gefahr der Sachlage beschworen, von seinem Vorhaben zurückzutretcn. Die Antwort war der Erlaß einer Geschäftsordnung, welche die Einbringung von^. Vorlagen für das Concil ganz dem Papste vorbchielt und ihm das Recht zu- sprach, Anträge, die von Seiten der Bischöfe gestellt werden sollten, selbst gegen den Willen des ganzen Concils der Discussion zu entziehen. Zugleich war Vor sorge getroffen, den ganzen Geschäftsgang unter dem Siegel des strengsten Ge heimnisses zu halten und jede Bcthciligung der öffentlicher. Meinung von vorn herein auszuschließen. So wurde denn das Concil, welchem stets etwa siebenhundert berufene s.D--b-- Theilnehmer beiwohnten, mit allem Glanze eröffnet und tagte seither im rechten Kreuzarm der PeterSkirche, einer akustisch möglichst schlecht eingerichteten Räum- d-s C-E. Weit. Aber trotz der Todsünde, welche die Väter mit jeder Veröffentlichung eines Vorgangs in den Kongregationen und im Concil begingen, erschien während der ganzen achtmonatlichen Dauer der Synode in der „Augsburger Allgemeinen Leitung" eine lange Reihe von Briefen („des Quirinus"), welche sich in allem Thatsächlichen als zuverlässig erwiesen und der gespannten Aufmerksamkeit der Welt die Vorgänge in Rom fast so durchsichtig machten, wie die Verhandlungen i>» norddeutschen Parlament oder im gesetzgebenden Körper zu Paris auch waren. Allmählich traten die Parteien auseinander, und es zeigte sich, daß der Majorität, dchehend aus Italienern und Spaniern, vor Allem aber aus Titnlarbischöfen (in I>artibrr8) und ungefähr dreihundert Klerikern, deren täglichen Unterhalt in Rom der Papst bezahlte („päpstliche Kostgänger") eine höchstens auf hundertundfünfzig stimmen zu steigernde Opposition deutscher, französischer und ungarischer Bischöfe wtgegenstand, welche die alten Rechte des Bisthums zu behaupten und der päpst- Uchen Monarchie eine aristokratische Begrenzung zu geben Willens war. Dabei waltete anfangs Artigkeit und Noblesse in den Verhandlungen ob. Als aber der Knoten sich enger schürzte und das fatale Entweder-Oder der Entscheidung immer näher rückte, ließen Zwischenträgerei, Aufregung, Ermüdung und Parteileiden-