944 I). Von Errichtung des zweiten franz. Kaiscrthums rc. giment zu Ende sei, daß ei» längeres Verweilen auf spanischem Boden ihr G fahr bringen könne ; sie verließ daher mit ihrem schwachen Gemahl, ihrci« Günstling Marfori, ihrem Beichtvater Claret und einem zahlreichen GcW San Sebastian und trat auf französisches Gebiet über. Nachdem sie in P«' einen Protest gegen die Umwälzung erlassen und ihre Rechte gewahrt, begabp sich mit ihrer Begleitung nach Paris. E-Äi-' der Entfernung des Hofes kamen die alten Parteien wieder zum schein. Während die provisorische Regierung an der Monarchie fcsthielt M wnb». sich, wie einst die Belgier und Griechen, nach einem König umsah, gewannen ii» Süden die Anhänger der föderative» Republik immer mehr Boden, unbin Norden pflanzten die Karlisten die Fahne der Legitimität auf und riefen dc' Enkel des alten Don Carlos als Karl VII. zum König aus. Die karliE Schilderhebung hatte keinen Erfolg; die meistens von Priestern angeführt Bauernbanden vermochten sich keines einzigen namhaften Ortes zu bemäiW« Dagegen mehrte sich die Zahl der Republikaner, so daß die Regierung nur ua^ heftigem Kampfe in Cadix und Malaga über die Aufständischen Herr Ncvbr. 18V8. konnte. In Madrid gab sich die neuerrungcne Freiheit zunächst in heftigen griffen gegen die Priesterherrschaft und die Kirche kund; vor dein Hause d' Nuntius wurde das Concordat verbrannt; der Justizminister Ortiz hob i!" Jesuitenorden und andere religiöse Genossenschaften auf und zog die Güter!"' den Staat ein; mehrere Klöster, die gegen das frühere Gesetz entstanden »MN erlagen dem Grimm des Volkes; die Schule wurde für frei erklärt; und nu"" auch die Partei, welche die volle Glaubensfreiheit in die Verfassung aufgcB"' men haben wollte, nicht durchzudringen vermochte, so wurde doch der Grunds der Glaubcnseinhcit durchbrochen, und die Duldung auch anderer Confessio^ neben der katholischen Kirche ausgesprochen. In Madrid und Barcelona wu^ der protestantische Gottesdienst zugclassen. Die Corteswahlen, welche iu lMg. ersten Wochen des Jahres 1869 angeordnet wurden, fielen zu Gunsten dcr M" archisten aus. Aber wen sollte man auf den Thron berufen? Die drei boul' bonischen Prätendenten, Prinz Alfons von Asturien, Jsabella's Erstgeborner Don Carlos, der Erkorne der Legitimisten und der Herzog von MontpeiM hatten wenig Sympathien in der Nation; der König von Portugal oder fu" Vater Dom Ferdinand zeigten keine Lust zur Uebernahme der spanischen KrB und zu einer Union der beiden durch langen Nachbarhaß getrennten Völker Auch in Italien scheiterten lange Zeit die Unterhandlungen. Weder Amodcut Herzog von Aosta, der zweite Sohn des Königs Victor Emanuel, noch ThoB' von Savoyen, Herzog von Genua, der Neffe desselben, konnten für den Thro" in Madrid gewonnen werden. In Frankreich hätte man am liebsten gcsch^ wenn die Wahl der Cortes auf den Sohn der Königin Isabella gefallen >vö^ dem seine Mutter zu dem Zweck ihre Ansprüche durch einen förmlichen Ab dankungsact übertrug, denn weder die Republik, noch die Thronbesteigung