VIII Vorwort zum Schlußband. ich zugleich bemerkt, daß es mein eifrigstes Anliegen sein werde, dem Grundsätze der gedrängten Darstellung möglichst tren zu bleiben, stets darauf bedacht zu sein, durch präzise Fassung und . durch Vermeidung aller Abschweifnngen, alles Ueberslüssigen, Un wichtigen nnd Nebensächlichen auch die neueren Ereignisse und Errungenschaften in ihrem historischen Entwickelungsgang erschei nen zu lassen, auch das geschichtliche Leben der jüngsten Ver gangenheit im Ganzen wie im Einzelnen von solchen Seiten zu fassen nnd darzustellen, daß die „gebildeten Stände", für welche das Werk bestimmt ist, alles Bedeutsame darin finden werden, so sehr auch der geschichtliche Horizont sich nothwendig erweitert. Diesem Versprechen glaube ich nach Möglichkeit nachgekommen zu sein. Der vorliegende XV. Band behandelt die Geschichte vom Jahre 1830 bis zur Gegenwart, also eine Periode, die ich selbst mit vollem Verständniß und geistiger Mannesreife durchlebt habe. Da ich schon vor dem Jahre 1848 mit universalhistorischen Ar beiten an die Oeffentlichkeit getreten war, so schrieb ich von diesem Zeitpunkte au alle geschichtlichen Begebenheiten und Tageserschei- uungen nach den zuverlässigsten Quellen nieder mit der Absicht späterer Veröffentlichung. Diese Aufzeichnungen, in der Folge vielfach erweitert und correcter gefaßt, bilden die Unterlage für die Geschichte der lebten Jahrzehnte. Sie reflectiren somit die unmittelbaren Eindrücke eines aufmerksamen zeitgenössischen Be obachters nnd zeigen vielleicht noch Spnreu der Frische und Wärme, welche jeder Schreibende bei Darstellungen empfindet, die ihn persönlich berühren, einen Hauch vou jenem Pathos, welches unwillkürlich aus dem Herzen, in die Feder strömt. Doch wird inan nie die Gerechtigkeit nnd Humanität vermissen, die sich der Verfasser zum Wahrspruch gewählt, nie ihn mit Recht be- schnldigen dürfen, daß er mit ungleichem Maßstabe gemessen. Auf Seite 280 des Bandes habe ich dem Abschnitte: „Die Revolutionsbewegungen der Jahre 1848 bis 1851" folgende Bemerkung vorausgeschickt: „In so fieberhaft erregten Zeitläuften, wo das öffentliche Leben sich mehr als sonst aus Markt und