880 1). Von Errichtung des zweiten franz. Kaiscrthums w König von Preußen den Fahneneid schwören. Vergebens wurde unter Vermiß W lung des Sechsunddrcißigcr Ausschusses eine Verständigung zwischen Vertrauens- männern der Herzogthümer und einer Anzahl hervorragender Mitglieder des preußischen Abgeordnetenhauses auf einer Zusammenkunft in Berlin versucht indem man für ein Ucbercinkommeu zu wirken versprach, wobei noch eine gewiß Selbständigkeit der Landesregierung möglich gewesen wäre; das preußische Mini sterium ließ sich dadurch nicht zur Aeudcrung seiner Politik bestimmen, und d« es die „Februarfordcrnngcn" in ihrem ganzen Umfange nicht durchzusetzcn Hoß" konnte, weder bei den augustenburgisch gesinnten Schleswig-Holsteinern, weA jeder „Vergewaltigung-- den beharrlichsten Widerstand entgegen zu stellen v'i' schlossen waren, noch bei Oesterreich, das sich ohne eine „äquivalente Abfindung' nicht aus seinem Mitbesitzungsrecht drängen lassen wollte und dessen neuer kivÜ- commissar v. Halbhubcr schärfer auftrat, noch auch bei dem Herzog, welch" über eine Militär-Convention nach Art der Coburger nicht hinauszugehen geneigt war und die Erhaltung einer schleswig-holsteinischen Armee unter eigenem Tbeo beseht für unerläßlich erklärte: so hielt Preußen die Besitzungen als materiell Pfand seiner Entschädigungsansprüche fest und suchte den provisorischen Zust»^ so lange bestehen zu lassen, bis günstige Umstände den engeren Anschluß geB^ April. Mai. würden. Die Unterhandlungen mit Oesterreich über die Einberufung eiil" schleswig-holsteinischen Ständcversammlung führten zu keinem Resultate, man sich über die Modalitäten der Berufung nicht zu einigen vermochte. wurde geklagt, daß die „Augustenburgische Nebenregierung" unter der Connie des österreichischen Commissarius keine freie Meinungsäußerung im Lande zulaß; «. Jun i8vs. Die glänzende Geburtstagsfeier Fricdrich's VIII., welche die herzogliche als demonstrative Antwort veranstaltete, war nicht vermögend, den preußisch-" Ministerpräsidenten auf andere Meinung zu bringen. Bjsnmickund Wenn das Auftreten Preußens hie und da an das Vorgehen Sardiwc'n Abgi'ordnttm. erinnerte, so nahm Herr v. Bismarck wenigstens in der inneren Politik d" Grafen Cavour nicht zu seinem Vorbild. Er bemühte sich weder um den Mb" oder die Zustimmung der Volksvertreter, noch um die Gunst der Presse oder Sympathien des Volks. Wir wissen, in welchen Conflict die Regierung mit Abgeordnetenhaus gcrathen mar; dieser dauerte noch immer fort. Als die deversammlung sich weder durch die Erfolge der preußischen Waffen, noch do", "'ldvs.' die in der Form entgegenkommende Thronrede des Königs bei der Eröffnung "" Landtages zu einer Aenderung ihrer Prinzipien und Anschauungen bezüglich ' Budgetbewilligungsrechtes und der Armeeorganisation bewegen ließ, und n< nur bei den Vorlagen der Regierung über die Kriegskosten in der alten TW tion beharrte, sondern auch den geforderten Credit zur Befestigung des An Hafens verweigerte, weil derselbe noch nicht im festen Besitze Preußens sei; '7.Juni.den am 17. Juni die Abgeordneten ungnädig entlassen und der Staatshalts in alter Weise nach der Lückentheorie forrgeführt. Wenn gleich die Majo"'