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862 v. Von Errichtung des zweiten franz. Kaiserthunls u. Sclave allein geeignet." Aber vor der Macht sittlicher Ideen müssen keitslehren, müssen praktische Schwierigkeiten und Bedenken zurückstehen. ideale Güter können nur im heiße» Kampf mit den Mächten der Erde erring und durchgesetzt werden. Man führte lange nur Scheingefechte um die Wni' werke; endlich erfolgte der Angriff auf das Bollwerk selbst, auf die feste Burg, i" welcher die Quelle des Rcichthums, der goldene Zanbcrbrunnen, verschlossen M i°^gAn ru Immer zahlreicher wurde unter den „Republikanern" des Nordens die ^W-chsk" lei, welche die Aufhebung der Sclaverei in ganz Amerika auf ihre Fahne schr^ und mit allen Mitteln, in der Presse, auf der Kanzel, in öffentlichen Reden, W Grundsätze zu verbreiten suchte. Ihr Stammsitz war Boston, die Metrop^ der Freiheit und Intelligenz. Ihre Zahl nnd moralische Macht steigerte sich jedem Jahr durch die Einwanderungen aus Europa. Denn wie verschiedenartig auch die der neuen Welt zuströmende Bevölkerung an Bildungsstand, Ansicht und gesellschaftlicher Stellung sein mochte, Anhänger und Verfechter der Scl"' vcrei mögen sich nur wenige unter ihnen befunden haben; solche Einrichtung!" waren längst in Europa, namentlich in Deutschland, durch die öffentliche W' nung mit dem Fluche der Verdammung belegt morden; durch die Literatur der Humanität, durch die geistige Macht der Philosophie, durch höhere religiöse Ä"' schauungen war der Begriff von einer Gesammtmenschheit, von einem Mensche geschlecht, das alle Racen umfaßt, als ein unumstößliches Axiom in alle KlasP ringedrungen; die Humanitätsidee, womit die Gleichartigkeit des Menschen^ schlechts in allen Lebensfunctionen und Rechten aufs engste zusammenlMd war der Grund - und Eckstein der modernen Gesammtbildung. Wer nur einem Strahl des Lichtes, das von den großen Geistern am Ende des vorige nnd am Anfänge des gegenwärtigen Jahrhunderts ausging, leise berührt M dem mußte die Rechtfertigung der Sclaverei durch andere als Nützlichkcitsgrün^ als ein Mißbrauch der Vernunft, als ein Ausfluß sündhafter Ueberhebung, das Resultat des herzlosesten Egoismus erscheinen. An diesen Einwanderer" hatte daher die Partei der Abolitionisten und Freibodenmänner eben so eifrig Förderer ihrer Sache als die Sclavenhalter Gegner; und da die westlichen Stu"' ten hauptsächlich von den neuen freien Ansiedlern bevölkert wurden, so war dort bald der Hauptheerd der Agitation und des Prinzipicnkampfes. Es war dahn ein richtiger Instinkt der Männer des Südens, wenn sie durch ihre Satelliten n" Norden, die demokratischen „Knownothings", welche das echte puritanische W' keethum gegenüber den katholischen Irländern und den indifferenten Deutsche" festzuhalten suchten, der Aufnahme der Fremden in das Bürgerrecht entgegen' arbeiteten. Mit der vermehrten Einwanderung stieg auch der geistige Berkes zwischen Europa und Nordamerika; die Zahl der Reisenden wuchs, viele ju"^ Amerikaner besuchten deutsche Universitäten und brachten neue Kenntnisse u" philosophische Anschauungen in die Heimath zurück. Diese und andere Ursache stärkten in den vierziger und fünfziger Jahren die Opposition gegen das SclaM»'