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842 I). Bo» Errichtung des zweiten franz. Kaiscrthums x argwöhnte, weigerte sich, den Gesandten in dieser Eigenschaft anzuerkcnnen; nur als ,,ce« fidcnticllcn Agenten" wollte sic ihn empfangen. Da begab sich der Madrider Am! mächtigtc an Bord des in den chilenischen Gewässern kreuzenden spanischen Geschieh und bewog den Admirai Pinzon die zu Peru gehörenden Chincha - Inseln al» linier pfänd für die Entschädigungsforderungcn in Besitz zu nehmen. Die Inseln enthalt das kostbare DüngungSmittcl, Guano oder Huano, dessen Berkaus im DurchM sieben Millionen Piaster cinbringt. Die Peruaner gcricthen in Schrecken: man nn langte mit Heftigkeit von der Regierung ein kriegerisches Vorgehen gegen Spam» und als das Ministerium einwandtc, daß die peruanische Marine nicht in der A? Jun iber. wäre, in einen solchen Kampf cinzutretcn, erhob sich auf dem nächsten Congreß ein" heftiger Sturm, daß die Minister abtrcten mußten und daß eine Commission zur P'»' fung ihrer Amtsführung niedcrgesctzt ward, die sie wegen Mißbrauchs ihrer Gar^ 2"°^ den Gerichten zuwics. Darauf wurde vom Congreß der Beschluß gefaßt, „dnß^ Mittel angewandt werden sollten, um die Chincha-Jnscln den Spaniern zu enE und daß, so lange sic daselbst stehen würden, in keine Unterhandlung mit ihnen n" gegangen werden dürfe." An der Spitze der Opposition stand Castilla. Der PcäN^ der Republik, Pezet, ließ sich jedoch nicht >zu unbesonnenen Maßregeln fortrW Unterstützt von dem in Lima zusammcngetretcncn südamerikanischen Congreß, der j^' seine Mißbilligung über das Auftreten Spaniens aussprach , aber auch an die pcm" nischcn Kammern die Aufforderung richtete, das Decret zurückzunchmcn, knüM mit dem spanischen Befehlshaber Pareja Unterhandlungen behufs einer Ausgleich»"' Ja», isss. an. Bald darauf erschien Pareja vor Callao und drohte mit einem Bombardement wenn nicht sein Ultimatum sofort angenommen würde. Da gab der Präsident nach , er nahm den „Spccial-Commissarius" in Lima an und gewährte volle Entschädigt Die Kammern, welche den Vertrag weder billigen noch verwerfen wollten, vertagt sich; Castilla, der in Callao und Lima einen Volksaufstand erregte, wurde übcrit den und deportirt. die Erbitterung gegen den Präsidenten Pezet war im ganzen Lande '^" ' "'groß. Um die Zeit, da der Congreß der südamerikanischcn Staaten iPeru, März ISSS. Columbia, Venezuela, Bolivia, Guatemala und Salvador) ohne Resultat sich auD ' erhoben sich in verschiedenen peruanischen Städten Militäraufständc, denen der M Präsident der Republik, Canseco, heimlich Vorschub leistete. Allenthalben wurde Oiibr. als Landesverräthcr erklärt; und als auch die Truppen, die in der Nähe der Haupts! im Lager standen, sich der Jnsurrection anschlosscn, sah sich der Präsident zur Flucht I ein englisches Schiff gcnöthigt. Sein treuester Anhänger Oberst Gonzales, der lange mit großer Tapferkeit gegen die Uebcrmacht zu halten gesucht, wurde übern>^ tigt und gefangen genommen. Auch Canseco, der mit Spanien eine Ausgleichung^ treffen bemüht war, konnte sich gegen die erbitterte Menge nicht halten. Er mußte rücktreten und geschehen lassen, daß eine Volksversammlung den Oberst Prado, Leiter des Aufstandes, zum Diclator ausricf, und daß ein oberstes Tribunal eine gt' richtliche Untersuchung cinleitete gegen alle „Verräther", welche den Grundsätzen Freiheit, oder der Ehre und Unabhängigkeit des Staats zuwider gehandelt lM"' Darauf schloß die Republik mit Chile ein Schutz- und Trutzbündniß und erklärte ^ssm Spanien den Krieg. Bald traten auch Ecuador und Bolivia dem Bunde bei. durch der Krieg größere Dimensionen annahm. Nachdem Admiral N u n e z mit der ff" nischen Flotille das chilenisch-peruanische Geschwader in der Ancudbai angegriffen n» AA dann die wehrlose Handelsstadt Valparaiso durch ein mehrtägiges Bombardement S' schädigt hatte, suchte er Callao, die wichtige Hafenstadt von Lima, in seine Gematt! ^isss.' bringen; aber nach einer vierstündigen Beschießung des gut befestigten Ortes nM