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836 I). Bon Errichtung des zweiten franz. Kaiscrthums u kender Nationen, Dünkel und jene tragikomische Ruhmredigkeit, die sich über da eigenen Unwcrth durch bombastischen Redeschwall so vortrefflich zu täuschen O steht", einen eigenthümlichen Contrast. — Die katholische Kirche ist die herrschet und die in den Grundrechten ausgestellte Religionsfreiheit thut ihr bei der ron» nischen Bevölkerung keinen Abbruch; dagegen erfuhr die klerikale Partei mitW hierarchischen Tendenzen von Seiten der Liberalen manche» harten Stoß. Sklaverei wurde unter den bürgerlichen Kämpfen abgcschafft. Nur BraM das als coustitutionellcr Kaiserstaat unter einem Sprößling des Portugiesin Königshauses Braganza überhaupt eine Ausuahmsstcffuug eiuuimmt, ha! N noch an dem System der Sklaverei und des Menschenhandels, dcS Handels s' „Ebenholz", festgchaltcn, und in Cuba wird die wichtige Frage durch den M gang des Unabhängigkeitskriegs mit dem spanischen Muttcrlaude ihre EntN düng finde» Amme»' dem Vorgänge von Mexico hatten sich einst die Staaten Guatemala, SE Salvador, Honduras, Nicaragua und Costa-Rica zu einer Republik der Vereinigt r. Juu rWi. S^atett Central - Amerika's mit einem gewählten Präsidenten constituirt. die Eintracht dauerte nicht lange. Zuerst entstand ein heftiger Meinungskamps Bürgerkrieg zwischen der Aristokratenpartei von Guatemala und den Demokraten isro. hem Hauptsitz San-Salvador. Die Letzteren trugen den Sieg davon; der neue PE fidcnt Don Jose Francesco gehörte ihrer Partei an. Bald jedoch gewann die Indianern und Mischlingen (Ladinos) bestehende eingcborne Bevölkerung das gewicht und suchte den Weißen, Kreolen und Europäern, die Herrschaft zu entreiß 1838. Sjn halbblütigcr Indianer, Carrera, erhob die Fahne der Empörung und begann ei»!" blutigcn Racenkricg, in dessen Folge die Union sich auflöstc. Der Präsident Moraz»" von Guatemala, der von Costa-Rica aus sein System des Ccntralismus mit den WO" " ^8^ zu behaupten suchte, wurde überwältigt und in San Jose erschossen. Von der Zeit»" war die »Republik von Central-Amerika" nur ein geographischer Begriffl jeder fünf Staaten besaß seine eigene unabhängige Regierung; alle Versuche, die Union O' der hcrzustellen, scheiterten an der inneren Uneinigkeit oder wurden mit WaffcngeN'" vereitelt. Die Niederlage der Verbündeten durch Carrera bei Arada gab den WB' listen einen harten Stoß. Alles, was man seitdem erreichen konnte, waren Vertrag zwischen den einzelnen Staaten zur Erhaltung friedlicher Verhältnisse und zur S!^' rung deS mercantilcn Lebens. Eine politische Vereinigung mit einem gemcinschO lichen Congrcß nach Art der nordamerikanischen Union konnte nicht erzielt werden So viele Staaten, so viele besondere Negierungen und Präsidenten. Streitigkeiten Partcikämpfe im Innern, eine Obrigkeit ohne Autorität, gegenseitige Rivalität lähmte" die politische Kraft. So konnte es geschehen, daß William Walker, ein Nordamerikas scher Abenteurer von Muth und Unternehmungssinn, mit einem Haufen zusammen' gelaufener Kricgsleute in Nicaragua sich zum Oberbefehlshaber aufwarf und mehret Jahre lang eine diktatorische Gewaltherrschaft gründete, bis er endlich bei einem A"' griff aus Honduras von den Engländern den Behörden dieses befreundeten Bunde»' ^80v stnates ausgeliefcrt wurde, die ihn dann in Truxillo erschießen ließen. Auch in CoM Rica wurde bald nachher eine politische Hinrichtung vollzogen, indem der chcmaW Präsident Rafael Mora, als er seine frühere Stellung mit Waffengewalt wieder?" erlangen trachtete, gefangen genommen und in San Jose erschossen ward. Der Kries in Mexico übte auch auf Central-Amerika, wo fortwährend aristokratische, demoB'