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i s !I. IV. Außereuropäische Staaten Mittel- u. Südamerika). 83s aachdB entfcB ,e spöls ergebkL en M tch Mil' terhaob' iche ehe dl> die ebb nd ihn! nian iß rch lich« ?mde ir nge o»' nerA i aten dll 'standet renselbtl und ft' wventiB ordmios h in br» - te All' er Mi"' > sie di»! nisgcseß Infähig' o Sndl» -ast dar- zerrissci» nsfriM > Stöße» ;u keiilll alte »l stcr, "bi -r DB er No"" ' der Volkes hervorgegangcn, sind keine eigenartigen Schöpfungen, keine Resultate heißer Anstrengungen und inneren Ringens; cs sind Nachbildungen der nord- amerikanischen Unionsverfassung, es sind entlehnte Staatsordnungen, denen jede solide Unterlage fehlt. Statt eine nationale Sclbstrcgicrung zu schaffe», die in der Natur des Volks, in den Sitten, Rechtsanschauuugcn und Gewohnheiten der Bürger wurzelte, hat man die republikanischen Einrichtungen oberflächlich und flüchtig nach fremdem Muster zugeschnittcu und statt der wahren Freiheit ein Schattenbild aufgcrichtet. Die südamerikanischcn Republiken haben gegen die spanische Herrschaft im Grnndc nur die Diktatur ehrgeiziger, habsüchtiger Generale und eines trägen, zu Meutereien geneigten Svldatcnhaufens cingc- tauscht. Wie in den Vcrcinsstaaten des Nordens ist auch in den Republiken des Tildens und in der Mitte die Staatsgewalt zwischen einem gewählten Präsi denten und einem aus Senat und Dcputirtenhaus bestehenden gesetzgebenden Kongreß vertheilt, bald mit direktem, bald mit indirektem Wahlmodus; aber unter dieser Decke tummeln sich die verschiedenartigsten Leidenschaften und Par- tkikämpfc. Nicht nur daß Kreolen, cingcbornc Indianer und Mischlinge in unaufhörlichen! Kampfe um die Herrschaft liegen; neben den sich anfcindenden Race» bekriegen sich die politischen Parteien der Föderalisten und Centralisten oder des republikanischen Staatenbundcs und der einheitlichen Republik; und zwischen diesen widerstrebenden Tendenzen bewegen sich wieder die leidenschaft lichen Conflicte der Conservativen und Liberalen, der Aristokraten, Klerikalen und Demokraten. Der Widerstreit dieser Parteiintcrcssen und der dadurch er zeugte Gährungsprozeß bildet das eintönige Gemälde, die unfruchtbaren Crgcb- uifle einer mehr als vierzigjährigen Geschichtsperiode, welche die südamcrikanische Menschheit um keinen Schritt vorwärts geführt hat. Die Kreolen, einst die herrschende Klasse im spanischen Amerika, haben nicht nur das frühere Ucber- Wicht verloren nnd Mischlingen und Indianern weichen müssen; sie haben auch an Geist und Seele Schaden genommen. „Ueberall ist der Kreole ausge- urtet, er hat die alte spanische Kraft verloren, und bei manchen liebenswürdigen Eigenschaften, die auf den ersten Anblick bestechen können, fehlen ihm doch na mentlich zwei Hauptmomente, ohne welche Völker und Staaten niemals gedeihen können, Fleiß und sittliche Spannkraft. Die Race der spanischen Kreolen ist im Ableben begriffen und es scheint keinem Zweifel unterworfen, daß sie, wenigstens in manchen Ländern, die Herrschaft völlig den Mischlingen wird einrnnmcn müssen. Vielleicht haben die Weißen aus romanischem Stamme auf die Dauer keine Zukunft in dem Wcltthcil, den sie zuerst eroberten. Offenbar mangelt ihnen der innere Trieb und die Ausdauer, das mit den Waffen Erkämpfte auch zu behaupten und zn benutzen. Blos der alte castilianische Stolz ist dem Kreolen übrig geblieben, er ist aber bei ihm ohne alle Berechtigung und erscheint nnr als widerwärtiges Zerrbild". Zu den kläglichen Zuständen, welche die folgenden Blätter in kurzen allgemeinen Zügen vorführen, bildet „der traurige Fehler sin- 53»