834 I). Von Errichtung des zweiten franz. Kaiscrthums m Seele unter den Kugeln aushauchte, fiel auch die Hauptstadt Mexico, nachdn» Marquez sein Commando niedergelegt und sich durch heimliche Flucht eiOB hatte, in die Hände des Bandenführers Porfirio Diaz; und als acht Tage sM 2? Aum guch noch Veracruz, wo die kaiserliche Fahne am längsten wehte, sich ergebe«, konnte der Präsident Juarez nach vierjähriger Verbannung wieder seinen sti^ Jun. lichcn Einzug in die alte Aztekenstadt halten. Bald darauf wurde er durch M derwahl von Neuem in sein hohes Amt eingesetzt. Nur nach langen Unterhalt langen vermochte die österreichische Kaiscrfamilic die Herausgabe der Leiche Erzherzogs zur Bestattung in vaterländischer Erde zu erwirken. Noch ehe Admiral Tcgctthoff die theueren Reste in die Hcimath brachte, wurde die Kaiserin Charlotte, von der Nacht des Wahnsinns umhüllt, in das Landis Geburt zurückgeführt. Dort weilt sie noch bis zur Stunde. Seitdem man das tragische Geschick ihres Gatten mitgethcilt, ist ihr Geist nur selten durch >i^ Augenblicke erhellt worden. Juarez behauptete sich bis an sein Lebenscndc i" der Präsideiitenwürde. Einzelne Aufstandsvcrsuche wurden mit Strenge terdrückt. 3. Vie republikanischen Staaten von Mittel- und Südamerika O-ff-ntüche Die Vorgänge und Wechselfälle in Mexico mußten in allen Staaten d' Zuswndc. „Eeren und südlichen Amerika, die einst unter spanischer Herrschaft gestand einen aufregenden Eindruck hervorbringen. Litten sie doch alle an densc^" Parteikämpfcn und Zersetzungen, an denselben finanziellen, staatlichen und I" cialen Gebrechen und Zerrüttungen, welche dort die europäische Intervent hervorgerufen hatten. Wäre es gelungen, in Mexico eine neue Staatsordnung auf monarchischer Grundlage aufzurichten, so hätte das Beispiel sicherlich südlichen Staaten Nachahmung gefunden, so wäre Napolcon's „größte kein Traum gewesen. Das Scheitern dieses Planes hat die Republiken der M und des Südens vor solchen Erschütterungen bewahrt, aber nur um süsg Stürmen, denen das öffentliche Leben daselbst schon seit Jahrzehnten ausgcb, war, noch länger preiszugeben. Es ist ein klägliches Bild politischer Uuft^ leit, das die Bewohner der großen und reichen Länder im Westen und Smg des mexikanischen Golfs seit der Losrcißnng von der spanischen Herrschaft^ bieten. Von wilden Parteikämpfen und leidenschaftlichem Racenhaß ME. stürzten sie von einer Revolution in die andere und konnten die SegensE ihrer Unabhängigkeit wenig genießen. Wie ihr Boden von unterirdischen E' zittert und erbebt, so konnte auch ihr Staatsleben zu keiner Ruhe, zu fröhlichen Culturentwickeluug sich emporarbeiten. Wohl bewegen sich republikanischen Formen von mehr oder minder demokratischem Charakter, Ausnahme Brasiliens, wo sich die constitutionclle Monarchie unter Pedro II. behauptete (XIV, 656); aber diese Forme» sind nicht aus der d"